26.11.2020
Mittelstand kritisiert fehlende Perspektive für geschlossene Unternehmen und erwartet nachvollziehbare Strategie
Düsseldorf, 26. November 2020
Bund und Länder haben am gestrigen Mittwoch die Kontaktbeschränkungen verlängert. In der Veranstaltungs-, Gastronomie- und Dienstleistungsbranche sowie zunehmend auch im Einzelhandel stellt sich Perspektivlosigkeit ein. Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) fordert eine klar erkennbare Strategie, die klare und nachvollziehbare Regeln vorsieht.
Die bereits den gesamten November geltende Schließung von Hotels, Restaurants und Freizeiteinrichtungen zeigt bisher nicht die erhoffte Wirkung bei der Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland. Bund und Länder haben sich am gestrigen Mittwoch auf eine Verlängerung dieser Maßnahmen bis mindestens zum 20. Dezember verständigt. Erneut werden ganze Branchen geschlossen, obwohl diese effektive Hygienekonzepte vorweisen können.
Der Deutsche Mittelstands-Bund kritisiert weiterhin das ständige Wechselspiel aus wirtschaftlichen Einschränkungen und Lockerungen. DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg: „Diese „stop and go“-Taktik zermürbt betroffene Unternehmen immer mehr. Diese brauchen eine konkrete Öffnungsperspektive und Planungssicherheit für einen Zeitraum von mehr als lediglich drei bis vier Wochen“.
Die neuen Beschlüsse sind für Unternehmerinnen und Unternehmer schlichtweg nicht mehr nachvollziehbar und wirken zunehmend beliebig. Marc S. Tenbieg: „Die in Aussicht gestellte Öffnung von Hotels und Restaurants für wenige Tage ab dem 20. Dezember ist realitätsfremd, widerspricht schlichtweg jeglicher unternehmerischen Logik und macht auch aus Infektionsschutzgründen keinen Sinn“. Weiterhin sind mittelständische Händler stark vom schwachen Konsumverhalten betroffen, „weitere Verschärfungen beim Einzelhandel, wie die Begrenzung der Kundenzahl, treiben die Kunden aus den Innenstädten zu großen international agierenden Online-Versandhändlern”, so Tenbieg. „Damit droht dem lokalen Handel ein weiterer Umsatzrückgang beim wichtigen Weihnachtsgeschäft.“
Die Zusage zur Fortführung der Hilfsmaßnahmen ist hingegen nur ein schwacher Trost für betroffene Betriebe. Zwar wird „schnelle und unbürokratische“ Hilfe in Aussicht gestellt, Unternehmerinnen und Unternehmer kritisieren jedoch die erneut sehr schleppend anlaufenden Hilfsmaßnahmen. Gerade deshalb ist es wichtig, Unternehmen schnell eine verlässliche Perspektive zu bieten. Tenbieg: „Unternehmen benötigen endlich Planungssicherheit. Das bisher geltende Prinzip „Hoffnung“ muss durch eine klare Strategie ersetzt werden, die trotz mehrfacher Ankündigung aus Berlin bis heute nicht erkennbar ist“.
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