14.10.2024

Förderprogramme: DMB und KMU-Berater fordern mehr Unterstützung

Zum Jahresende wird das erfolgreiche Förderprogramm „go-digital“ eingestellt und Mittel für weitere Digital-Hilfen sind erschöpft. Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) und der Bundesverband Die KMU-Berater kritisieren den Sparkurs und fordern mehr gezielte Unterstützung im Bereich Digitalisierung, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu stärken.

Nach dem Auslaufen von „Digital Jetzt“ im vergangenen Jahr wird Ende 2024 auch das erfolgreiche Förderprogramm „go-digital“ eingestellt. Zudem sind bei vielen anderen Programmen die Mittel erschöpft, sodass Anträge nicht mehr möglich sind oder – wie beim „MID-Digitale Sicherheit“ – auf ein Losverfahren umgestellt wurden. Besonders enttäuschend für den Mittelstand ist außerdem, dass die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag zugesagte Investitionsprämie für die Digitalisierung bislang nicht umgesetzt hat.

KMU fehlen häufig die finanziellen und personellen Ressourcen, um die herausragenden Möglichkeiten der Digitalisierung vollends auszuschöpfen. Kleine Betriebe sind somit besonders auf Fördermittel angewiesen. In den vergangenen Jahren haben Förderprogramme entscheidend zur digitalen Transformation von KMU beigetragen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Die aktuellen Kürzungen senden aus Sicht beider Verbände ein alarmierendes Signal.

Mittelstand braucht tragfähige Alternativen

„Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit brauchen unsere Unternehmen verlässliche Unterstützung und keine Kürzungen bei wichtigen Förderinstrumenten in zentralen Transformationsbereichen wie der Digitalisierung. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf, die Konsequenzen dieser Kürzungen zu überdenken und tragfähige Alternativen zu schaffen“, erklärt Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB.

Auch der Bundesverband Die KMU-Berater fordert eine Neubewertung dieser Entscheidungen. „Die Digitalisierung ist ein zentraler Faktor für die Zukunftssicherung unserer mittelständischen Unternehmen. Die Einstellung und Einschränkung von Förderprogrammen in diesem Bereich sind ein verheerendes Signal und ein Schritt in die falsche Richtung“, warnt Dr. Hartmut Meyer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Die KMU-Berater. „Diese Programme waren ein wichtiger Hebel, um KMU fit für die digitale Zukunft zu machen. Ihre Fortführung ist entscheidend, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes zu stärken.“

Die beiden Verbände fordern die Bundesregierung auf, die Entscheidung zur Einstellung und Einschränkung dieser Programme zu revidieren. Sie bieten gleichzeitig ihre Zusammenarbeit an, um gemeinsam mit der Politik praxisnahe und wirksame Förderlösungen für den Mittelstand zu entwickeln.

Über den Bundesverband Die KMU-Berater

Die rund 230 Mitglieder mit den unterschiedlichsten Beratungsschwerpunkten verstehen, was mittelständische Unternehmen ausmacht und bewegt. Sie wissen: im Mittelstand liegen Eigentum und Kontrolle in einer Hand – das bringt viele Chancen und manche Risiken mit sich. Der Unternehmer oder die Unternehmerin kennt die Mitarbeiter persönlich, manchmal schon von Kindesbeinen an – damit ist eine große Verantwortung verbunden. Speziell Investitions- und Finanzierungsentscheidungen sind im Mittelstand besonders kritische Entscheidungen. Sie können großen Erfolg bringen und die gesamte Existenz gefährden. Weil KMU-Berater unseres Verbands die Situation mittelständischer Unternehmen kennen und wertschätzen, können sie die passende Beratung leisten. Wir sprechen mittelständisch.