18.02.2025
Union hat das mittelstandsfreundlichste Programm
Im Vorfeld der Bundestagswahl hat der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) die Wahlprogramme von sieben Parteien auf ihre Mittelstandsfreundlichkeit analysiert. Der DMB-Wahlindex 2025 zeigt, dass CDU/CSU und FDP die stärksten Impulse für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) setzen – vor allem in den Bereichen Bürokratieabbau, Steuern und Digitalisierung. SPD und Grüne fallen im Vergleich zurück, überzeugen aber mit Investitionsvorhaben.
Der DMB hat für die Erstellung seines Wahlindex die Wahlprogramme der Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, AfD, BSW und Linke mithilfe quantitativer und qualitativer politikwissenschaftlicher Methoden untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig:
Die Unionsparteien CDU/CSU erreichen mit 0,64 von 1,00 möglichen Punkten den höchsten Wert auf der Mittelstandsfreundlichkeitsskala. Sie setzen klare Schwerpunkte bei Bürokratieabbau, Steuererleichterungen und bei der Förderung der digitalen Infrastruktur.
Die FDP (0,59) liegt dicht hinter der Union und fokussiert sich insbesondere auf die Reduzierung der Unternehmensbesteuerung. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 verlor die Partei jedoch ihre Führung im Ranking des DMB-Wahlindex und verzeichnete einen leichten Rückgang (0,73 im Jahr 2021).
Auch die SPD (0,50) punktet mit mittelstandsfreundlichen Ansätzen: Die Sozialdemokraten setzen in ihrem Programm auf Investitionen in den Wirtschaftsstandort. Bei steuerlichen Entlastungen bleiben sie eher zurückhaltend. Interessant ist, dass die SPD im Vergleich zur letzten Wahl ihren Indexwert deutlich verbessern konnte (2021: 0,25).
„Der Mittelstand braucht eine klare wirtschaftspolitische Agenda“
Die Grünen (0,47) priorisieren das Thema Nachhaltigkeit, können jedoch in Bereichen Bürokratieabbau und Finanzen nicht überzeugen. Parteien am Rand des politischen Spektrums, wie AfD (0,25), Linke (0,23) und BSW (0,22), bieten wenig bis gar keine spezifischen Strategien, die den Bedürfnissen von KMU gerecht werden. Die AfD und die Linke vertreten teilweise sogar Positionen, die den Mittelstand stärker belasten würden, so die Analyse.
„Der Mittelstand braucht eine klare wirtschaftspolitische Agenda und CDU/CSU bieten derzeit das mittelstandsfreundlichste Wahlprogramm, wie der DMB-Wahlindex 2025 zeigt. Doch für KMU zählen nicht Versprechungen – sondern was am Ende wirklich umgesetzt wird“, sagt Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB: „Wir werden stellvertretend für unsere 30.000 Mitgliedsunternehmen sehr genau beobachten, welche Vorhaben die Parteien nach der Bundestagswahl tatsächlich realisieren. Betriebe benötigen dringend Entlastung, Vereinfachung und Förderung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Die Methodik der Analyse
Die Analyse erfolgte anhand von 61 vordefinierten Streitfragen, bei denen eine Pro- und Contra-Positionierung der Parteien erkennbar ist. Beispielsweise wurden die Positionen zur Schaffung eines Digitalministeriums oder zur Reform der Schuldenbremse untersucht. Ebenfalls wurde die (relative) Häufigkeit von 60 mittelstandspolitischen Begriffen gemessen. Die Ergebnisse der Analyse wurden auf einer Skala (von 0 bis 1) dargestellt, die den Grad der Mittelstandsfreundlichkeit angibt. Je höher der Wert, desto stärker berücksichtigt das jeweilige Wahlprogramm die Interessen des Mittelstands.
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