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Wichtig für den Mittelstand – aktuell für Sie kuratiert.

Germany solar and wind energy, renewable energy concept with solar panels - renewable energy against global warming - industrial illustration, 3D illustration

16.07.2025 

Erneuerbare erzeugen weniger Strom als vor einem Jahr 

Erneuerbare Energien deckten im ersten Halbjahr 2025 mehr als 54 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland und damit drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis Juni 141 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - 5,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (2024: 149 Mrd. kWh). Die Ursachen für den Rückgang sind witterungsbedingt: Vor allem dem im historischen Vergleich außerordentlich windschwachen 1. Quartal 2025 ist geschuldet, dass die Stromerzeugung aus Windenergie im ersten Halbjahr zurückgegangen ist. Dies gilt sowohl für die Windkraft an Land als auch auf See.





 

16.07.2025

Viele Schüler wollen erst arbeiten, statt Ausbildung zu beginnen

Von den Schülerinnen und Schülern in Deutschland möchte jeder Fünfte nach der Schule erst einmal arbeiten, anstatt eine formale Berufsausbildung aufzunehmen. Besonders häufig trifft das auf Schüler mit niedrigem Schulbildungsniveau zu. Das geht aus der neuen Jugendbefragung „Ausbildungsperspektiven 2025“ der Bertelsmann Stiftung hervor. Für mehr als ein Viertel aller befragten jungen Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren ist der Wunsch, direkt zu arbeiten, ein wichtiger Grund, der gegen die Aufnahme einer Ausbildung spricht.  

Die Befragungsergebnisse geben Rückschlüsse darauf, welche Ansatzpunkte vielversprechend sind. So führen Befragte mit niedriger Schulbildung ihre Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche vor allem darauf zurück, dass ihnen das Schreiben einer Bewerbung schwerfällt oder dass sie nicht die geforderten Qualifikationen vorweisen können.
 

15.07.2025 

Fast zwei von drei Jobsuchenden erhalten keine Rückmeldung

64 % der Jobsuchenden berichten, dass sie schon einmal von Unternehmen „geghostet“ wurden – also nach einer Bewerbung nichts mehr gehört haben. Am häufigsten geschieht das direkt nach dem Einreichen der Unterlagen (44 %). Knapp jeder zehnte (9,5 %) erhält nach dem ersten Bewerbungsgespräch keine Rückmeldung mehr.

Das ist das Ergebnis einer Befragung von The Stepstone Group unter 8.100 Befragten, darunter mehr als 500 Personalverantwortliche.
Mangelnde Rückmeldung oder Fortschrittsupdates im Bewerbungsprozess sind laut einer Stepstone-Studie der Hauptgrund für das Abbrechen einer Bewerbung (54 %)

Ghosting ist dabei keine Einbahnstraße: Auch rund 70 % der Personalverantwortlichen geben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten erlebt haben, dass Kandidaten sie ghosten. Der Großteil der Bewerbenden hat sich nach Einreichung der Bewerbungsunterlagen nicht mehr zurückgemeldet (27 %), fast genauso viele nach dem ersten persönlichen oder digitalen Gespräch (26 %). 

Die häufigsten Gründe für den Bewerbungsabbruch seitens der Kandidaten sind ihren Angaben zufolge ein geändertes Interesse oder ein anderes Angebot (38 %) sowie ein schlechtes Gefühl nach dem Gespräch oder ein zu langer Bewerbungsprozess (jeweils 26 %).




 

15.07.2025

Fachkräftelücke wird bis 2028 wieder wachsen

Die Fachkräftesituation in Deutschland bleibt angespannt: 2028 werden bundesweit 768.000 Fachkräfte fehlen. Das zeigt eine neue IW-Studie, die die Entwicklungen in 1.300 Berufen bis ins Jahr 2028 fortschreibt – vorausgesetzt, dass sich die Trends der vergangenen sieben Jahre fortsetzen. 

Besonders starker Fachkräftemangel besteht etwa in Verkaufsberufen. Dort vergrößert sich der Engpass trotz rückläufiger Beschäftigung nochmals: 2028 könnten über 40.000 Stellen insbesondere im Einzelhandel unbesetzt bleiben. Der Grund: Der demografische Wandel kommt hier besonders zum Tragen, die Unternehmen finden immer schwerer Ersatz.

Beschäftigungsrückgang in den Metallberufen, auch wegen Nachwuchsmangel

In den Metallberufen wird die Beschäftigung voraussichtlich deutlich sinken – um 14 Prozent oder rund 161.000 Stellen bis 2028. Das liegt an der schlechten Konjunktur, aber auch an vielen Renteneintritten. Bei geringqualifizierten Helfern in der Metallbearbeitung ist der Rückgang am größten. 

Auch bei Fachkräften für Metallbau und spanende Metallbearbeitung geht die Beschäftigung deutlich zurück. Dennoch bleibt in diesen Berufen eine Fachkräftelücke bestehen – 7.400 beziehungsweise 5.300. Weil es nicht genügend Nachwuchs gibt, können die Unternehmen die frei werdenden Stellen nicht nachbesetzen.
 

Man doing his accounting, financial adviser working

14.07.2025 

6,6 Millionen Jobs von Mindestlohnerhöhung betroffen 

Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf Basis der Verdiensterhebung vom April 2024 werden von der geplanten Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2026 deutschlandweit bis zu 6,6 Millionen Jobs betroffen sein.

Demnach lag etwa jedes sechste Beschäftigungsverhältnis (rund 17 %) rechnerisch unterhalb des geplanten Mindestlohns von 13,90 Euro pro Stunde. Werden diese Jobs künftig mit dem neuen Mindestlohn vergütet, ergibt sich für die betroffenen Beschäftigten eine geschätzte Steigerung der Verdienstsumme um bis zu 6 % (rund 400 Millionen Euro).

Frauen profitieren nach der Schätzung überdurchschnittlich häufig von der kommenden Mindestlohnerhöhung: In rund 20 % der von Frauen ausgeübten Jobs erhöht sich demnach der Stundenverdienst, bei Männern sind es nur rund 14 %. Auch regional zeigen sich Unterschiede: In Ostdeutschland liegt der Anteil der betroffenen Beschäftigungsverhältnisse mit rund 20 % deutlich höher als in Westdeutschland mit rund 16 %.

Ebenso gibt es bei den Branchen unterschiedliche Auswirkungen: Besonders stark betroffen sind das Gastgewerbe mit 56 % sowie die Branche "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei" mit 43 % aller Jobs.



 

14.07.2025

NIS-2-Richtlinie: IT-Sicherheitsgesetz soll 2026 kommen 

Die Bundesregierung plant, die EU-Richtlinie NIS-2 zum Schutz kritischer Infrastrukturen vor Cyberangriffen bis Anfang 2026 in nationales Recht umzusetzen. Laut Medienberichten wurden Anfang Juli Länder und Verbände zum Gesetzentwurf angehört. Die Regelung soll künftig rund 29.000 Unternehmen zu höheren IT-Sicherheitsstandards verpflichten – deutlich mehr als bisher. Die Umsetzungsfrist auf EU-Ebene endete im Oktober 2024, Deutschland hat diese bislang verpasst.

10.07.2025

Inflation im Juni 2025 bei 2,0 % – Entspannung setzt sich fort

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni 2025 auf +2,0 % gesunken – der niedrigste Stand seit Oktober 2024. Im Vergleich zum Mai blieben die Verbraucherpreise stabil (0,0 %).

Entlastung kam vor allem durch sinkende Energiepreise (-3,5 %) sowie einen schwächeren Preisauftrieb bei Lebensmitteln (+2,0 %). Dienstleistungen bleiben mit +3,3 % weiterhin Preistreiber, insbesondere bei Verkehr, Versicherungen und Pflege.

Die Kerninflation – ohne Energie und Nahrungsmittel – liegt mit +2,7 % weiter über dem Durchschnitt und zeigt: Die Preisentwicklung bleibt in vielen Bereichen angespannt.

Fazit: Die gesunkene Gesamtinflation bringt Erleichterung, vor allem für Verbraucher und energieintensive Betriebe. Doch die hartnäckige Teuerung bei Dienstleistungen dämpft die Gesamtdynamik.

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Man explaining to two apprentices

09.07.2025 

Ausbildungslücke wächst weiter 

Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt – ein wachsendes Problem für Unternehmen. Laut einer aktuellen IW-Studie blieben 2024 rund 35 % der Ausbildungsstellen unbesetzt, oft wegen fehlender Bewerbungen oder mangelnder Eignung. Betriebe wünschen sich daher bessere Berufsorientierung (85,8 %), leistungsfähigere Berufsschulen (82,4 %) und besser vorbereitete Schulabgänger (86,9 %). 

Viele Unternehmen handeln bereits: 71 % fördern gezielt schwächere Azubis, 67 % qualifizieren ihre Ausbilder weiter, 75 % investieren in digitale Ausbildung. Über die Hälfte der Betriebe fordert zusätzliche externe Unterstützung bei der Förderung leistungsschwächerer Jugendlicher – idealerweise vom Einstieg bis zum Abschluss der Ausbildung.



 

09.07.2025 

US-Zollpolitik belastet vor allem drei Bundesländer

Die amerikanische Zollpolitik trifft die Bundesländer wirtschaftlich sehr unterschiedlich. Das zeigt eine neue Untersuchung des ifo Instituts. „Während das Saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg am meisten Wertschöpfung verlieren, schrumpfen Sachsen-Anhalt und norddeutsche Länder am wenigsten“, sagt Marcel Thum, Geschäftsführer von ifo Dresden. „Entscheidend sind strukturelle Unterschiede zwischen den Bundesländern wie eine starke Präsenz der Automobilindustrie“, ergänzt ifo Konjunkturexperte Robert Lehmann.

In der Studie wurden drei Szenarien untersucht: Was passiert, wenn die aktuelle Zollpolitik fortgesetzt wird? Wie wirken produktspezifische Zölle? Was würden die von US-Präsident Donald Trump angedrohten „reziproken“ Zölle bis zu 50 % auf alle importierten Waren bedeuten? Je nach Szenario würde die industrielle Wertschöpfung in den stark betroffenen Bundesländern Saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg zwischen 1,7 % und 3,0 % schrumpfen. 


 

08.07.2025

ifo-Geschäftsklimaindex: Leichte Stimmungsaufhellung bei Selbständigen und Kleinstunternehmen

Das Geschäftsklima bei Selbständigen und Kleinstunternehmen hat sich im Juni erneut verbessert. Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex legte spürbar zu, vor allem die Erwartungen wurden weniger pessimistisch bewertet. Auch die Unsicherheit über die eigene Geschäftsentwicklung nahm ab.

Index steigt erneut
Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juni auf -15,7 Punkte, nach -19,0 im Mai. Dies ist der zweite Anstieg in Folge. Damit setzt sich die vorsichtige Aufwärtstendenz fort, die bereits im Vormonat eingesetzt hatte.

Erwartungen weniger negativ
Die Selbständigen sehen ihre Geschäftsperspektiven nicht mehr so kritisch. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage haben sich gegenüber Mai leicht verbessert.

Unsicherheit rückläufig
30,5 % der Befragten gaben im Juni an, Schwierigkeiten bei der Einschätzung ihrer künftigen Entwicklung zu haben – nach 32,7 % im Mai und 36,5 % im April. Die Unsicherheit bleibt aber über dem Niveau der Gesamtwirtschaft (20,2 %).

Dienstleistungssektor erholt sich
Insbesondere im Dienstleistungsbereich verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich. Erstmals in diesem Jahr bewerteten die Selbständigen und Kleinstunternehmer ihre aktuelle Lage mehrheitlich positiv. Auch die Erwartungen an zukünftige Geschäfts- und Umsatzentwicklungen wurden spürbar nach oben korrigiert.

Positive Signale in einzelnen Branchen
Spürbare Verbesserungen zeigten sich insbesondere in der Reisebranche, in der Kreativwirtschaft sowie in der Unternehmensberatung.
 

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08.07.2025

Erfolgsfaktor Schutzrechte: „Zeitliches Monopool“ auf Produkte, Entwicklungen und Dienstleistungen sichern

Erfahren Sie, warum gewerbliche Schutzrechte wie Patente, Designs und Marken für den Erfolg Ihrer Produkte und Dienstleistungen entscheidend sind. Entdecken Sie, wie Sie sich effektiv vor Nachahmungen schützen und Ihre Innovationen optimal absichern können. Lernen Sie die Unterschiede und Vorteile von Patenten, Gebrauchsmustern und Markenschutz kennen. Frühzeitige Beratung durch Experten kann den entscheidenden Vorteil bringen.
 

Recht ausführlich: Welche Schutzrechte Ihr geistiges Eigentum absichern

07.07.2025

Startups gehen auf Distanz zu den USA

Die USA galten lange Zeit als Vorbild und wichtigster Partner für die deutsche Startup-Szene, doch seit dem Regierungswechsel dort wächst hierzulande die Skepsis. 7 von 10 Gründerinnen und Gründern (70 Prozent) halten die USA unter Donald Trump für ein Risiko für die deutsche Wirtschaft. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) würde aktuell zögern, mit Startups oder Unternehmen aus den USA zusammenzuarbeiten. Und 87 Prozent fordern, dass Deutschland seine digitale Souveränität stärkt, um unabhängiger von den USA zu werden. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 152 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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04.07.2025

IW-Studie: Nur jedes dritte Unternehmen nutzt Künstliche Intelligenz

Nur 37 Prozent der deutschen Unternehmen setzen derzeit Künstliche Intelligenz (KI) ein – meist in einzelnen Bereichen und häufig mit kostenfreien Tools. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), basierend auf einer Befragung von 1.038 Unternehmen.

Vor allem große Unternehmen (66 Prozent) und unternehmensnahe Dienstleister (55 Prozent) nutzen KI bereits, während Branchen wie Bauwirtschaft, Großhandel und Logistik mit unter 25 Prozent deutlich zurückliegen. Eingesetzt wird KI vor allem zur Automatisierung von Routineaufgaben und zur Qualitätsverbesserung – besonders gefragt ist dabei generative KI. Eine flächendeckende, strategische Nutzung bleibt jedoch die Ausnahme.

Die Studie sieht in einer breiteren Anwendung von KI einen entscheidenden Hebel für mehr Produktivität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Empfohlen werden Bildungsoffensiven, finanzielle Anreize, eine leistungsfähige digitale Infrastruktur und ein europäisch geprägter Entwicklungsansatz. „KI Made in Germany“ könne so zum Markenzeichen für Qualität und Zuverlässigkeit werden.

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Ziegelbau in einem Rohbau

04.07.2025 | KfW-ifo-Geschäftsklima: Positive Signale aus dem Mittelstand! 

Positive Signale sendet die Juni Ausgabe des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. Die Studienautoren betonen, dass die heimische Konjunktur Schwung aufnimmt. Die Prognose: Die deutsche Wirtschaft nimmt 2026 wieder Fahrt auf. Besonders eine Branche überrascht derzeit mit einer deutlich besseren Lageeinschätzung.  

Laut aktuellem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer verbessert sich das Geschäftsklima im Mittelstand im Juni zum vierten Mal in Folge. Der Index steigt leicht auf –14,2 Punkte. Während die Lageeinschätzung stabil bleibt, legen die Geschäftserwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu – ein Zeichen für wachsende Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung. Besonders positiv entwickelt sich dabei der Bausektor: Hier verbessert sich das Geschäftsklima auf +4,2 Punkte, gestützt durch eine deutlich freundlichere Lageeinschätzung.

 

Trotz weiterhin negativer Werte lässt die Entwicklung auf eine allmähliche Trendwende schließen. Die anhaltende Verbesserung der Erwartungen könnte ein Signal dafür sein, dass sich Investitionsbereitschaft und Auftragslage im Mittelstand in den kommenden Monaten stabilisieren. Die Autoren gehen von einem “konjunkturell wohl eher schwachen Sommer” aus, nach dem es dann perspektivisch Aufwärts gehe. 

Zum KfW-ifo-Mittelstandsbarometer 

03.07.2025 

Neues KI-Beratungsangebot geht an den Start 

Die Bundesnetzagentur hat heute ein neues Beratungsangebot zum Thema KI gestartet. Der sogenannte KI-Service Desk soll über die neuen europäischen Anforderungen beim Einsatz und bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz praxisorientiert informieren. Ziel ist es mehr Rechtssicherheit bei der Umsetzung der KI-Verordnung zu schaffen. Das Angebot richtet sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen und Startups sowie Behörden und Organisationen.

Was genau beinhaltet der KI-Service Desk? 

Der KI-Service Desk stellt einen interaktiven Compliance Kompass zur Verfügung. Mit diesem Tool können Organisationen leicht und schnell prüfen, ob und in welchem Umfang die KI-Verordnung für ihre eingesetzten KI-Systeme Anwendung findet. Es liefert Hinweise dazu, ob es sich um ein reguliertes KI-System handelt, ob Transparenzverpflichtungen bestehen und ob das KI-System als Hochrisiko KI-System oder verbotene Praxis eingestuft werden könnte.

Darüber hinaus stellt der KI-Service Desk praxisnahe Informationen und anschauliche Beispiele bereit, um die Vorgaben der KI-Verordnung besser einordnen zu können. So bietet er unter anderem Orientierungen zu der bereits geltenden Regelung zur KI-Kompetenz. Danach sollten alle Organisationen, die KI-Systeme nutzen, bereitstellen oder entwickeln über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügen. Hierzu informiert der KI-Service Desk über kostenfreie Schulungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

03.07.2025 

Digitalbranche wächst und schafft neue Jobs

Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

Gleichzeitig nimmt auch die Beschäftigung in der Branche weiter zu: Die Zahl der Erwerbstätigen im ITK-Sektor soll im Jahr 2025 um rund 9.000 auf 1.354 Millionen steigen. 2024 entstanden 3.500 neue Stellen. 

Weitere Informationen 
 

02.07.25 | Gründungen in Deutschland auf Rekordhoch

Die Gründungsaktivitäten in Deutschland erreichen ein neues Hoch: 9,8 % der 18- bis 64-Jährigen haben laut aktuellem Global Entrepreneurship Monitor (GEM) in den letzten dreieinhalb Jahren gegründet oder konkrete Schritte zur Gründung unternommen. Das ist der höchste gemessene Wert seit Beginn der Erhebung in Deutschland. Damit rückt Deutschland im internationalen Vergleich der Hochlohnländer ins Mittelfeld.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: 

  • Deutschland international im Mittelfeld:   Mit dieser Quote liegt Deutschland unter den 32 GEM-Hochlohnländern im internationalen Mittelfeld – vor Ländern wie Frankreich und Italien, aber hinter den USA und Kanada. Der Trend zeigt: Gründung wird auch in etablierten Volkswirtschaften wieder attraktiver.
  • Technologie und Innovation im Fokus:   11 % der Gründerinnen und Gründer sind in Bereichen mit mittlerer oder hoher Technologieintensität tätig – etwa in IT-Dienstleistungen, Softwareentwicklung, digitalen Geschäftsmodellen oder technisch orientierten Start-ups. Damit positioniert sich Deutschland verstärkt als Standort für wissensintensive Gründungen.
  • Mehr Frauen gründen:   Der Anteil von Frauen an allen Gründungen liegt bei 43 % – ein deutlicher Anstieg gegenüber früheren Jahren. Die sogenannte „Gendergap“ bei Gründungen schrumpft weiter. Besonders in Bildung, Beratung und im digitalen Bereich steigen Gründerinnenzahlen deutlich.
  • Jüngere Menschen gründen häufiger:   Die höchsten Gründungsquoten verzeichnet die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen, gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen. Das zeigt: Der unternehmerische Wille ist besonders bei den Generationen Y und Z stark ausgeprägt.
     

Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick:
 

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Anteil der 18- bis 64-Jährigen mit Gründung oder Gründungsabsicht

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Anteil der Frauen unter den Gründerinnen und Gründern im Jahr 2024

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Gründungen in technologieintensiven Branchen

Insurance and support concept

02.07.2025 

Förderprogramme gestartet – Mittelstand soll digitaler und innovativer werden

Zum 1. Juli 2025 starten das Bundesfinanzministerium, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie die KfW zwei neue Förderprogramme für Unternehmen: den „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ und den „ERP-Förderkredit Innovation“. Die Programme lösen bisherige Angebote ab und sollen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei zukunftsweisenden Investitionen unterstützen. Im Zentrum stehen Digitalisierungsvorhaben sowie technologische Neuerungen.

Das Förderangebot im Überblick:

  • Zinsvergünstigte Kredite bis 25 Mio. €
  • Kein Mindestkreditbetrag – besonders relevant für kleine Unternehmen
  • Drei Förderstufen je nach Vorhaben: Basis, LevelUp, HighEnd
  • Zuschüsse bis zu 5 % des Kreditbetrags, max. 200.000 €

Förderfähige Maßnahmen:

  • Anschaffung von Hard- und Software
  • Digitalisierung von Prozessen
  • Produkt- und Prozessinnovationen
  • Projekte mit Künstlicher Intelligenz

Ein zentrales Element ist der neue KfW-Digitalisierungs-Check. Er unterstützt Unternehmen dabei, ihren Digitalisierungsstand einzuschätzen und zeigt konkrete Entwicklungspotenziale auf. Für kleine und mittlere Unternehmen ist der Check Voraussetzung für die Basisförderung – und bietet damit eine klare Orientierung auf dem Weg zur digitalen Transformation.

Vorteile für den Mittelstand:
Die neuen Programme senken Einstiegshürden, belohnen zukunftsgerichtete Vorhaben und eröffnen erstmals auch kleineren Unternehmen unkomplizierten Zugang zu Förderkrediten für Digitalisierung und Innovation.

Weitere InformationeN in unserer Förderhilfe plus

01.07.25 | Umweltschutzbranche in Deutschland wächst

Die deutschen Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors haben 2023 rund 119,7 Milliarden Euro mit umweltschutzbezogenen Gütern und Leistungen umgesetzt – ein Anstieg von 11,4 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten in „Green Jobs“ wuchs um 7,7 % auf 405.300. Das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervor.

Klimaschutz war erneut der umsatzstärkste Bereich mit 71 Milliarden Euro, insbesondere durch Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Die Industrie investierte insgesamt 17,2 Milliarden Euro in den Umweltschutz, davon allein 7,5 Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen.

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Anstieg der Zahl der Beschäftigten in Green Jobs 2023 im Vergleich zum Vorjahr

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Anstieg der Beschäftigten in Green Jobs im Jahr 2023 in absoluten Zahlen

Weitere Infos beim Statistischen Bundesamt

01.07.2025 

Dänemark übernimmt EU-Ratspräsidentschaft – Wichtige Impulse für Unternehmen und KMU

Seit heute, dem 1. Juli 2025, führt Dänemark den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Die Präsidentschaft setzt klare Schwerpunkte auf europäische Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und die grüne Transformation.

Für Unternehmen – insbesondere KMU – sind folgende Themen besonders relevant:

  • Stärkung des Binnenmarkts: Dänemark will bürokratische Hürden abbauen, etwa durch die Einführung einer freiwilligen digitalen Entsendemeldung für grenzüberschreitende Mitarbeitereinsätze. Zudem stehen neue gesellschaftsrechtliche Lösungen und der Kampf gegen Wettbewerbsverzerrungen auf der Agenda.
  • Vereinfachung von Regulierungen: Geplant sind Entlastungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und Anpassungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die neue Unternehmensform „Small MidCaps“ soll wachstumsstarken Firmen den Kapitalzugang erleichtern.
  • Innovation, Digitalisierung und Cybersicherheit: Investitionen in digitale Technologien und der Schutz vor Cyber-Bedrohungen werden vorangetrieben, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken.
  • Grüne Transformation und Energie: Die Präsidentschaft fördert klimafreundliche Investitionen, den Zugang zu Rohstoffen sowie bezahlbare und sichere Energieversorgung – verbunden mit schnelleren Genehmigungsverfahren.
  • Handelspolitik: Dänemark setzt sich für offene, strategische Handelsbeziehungen ein und will neue Abkommen zügig abschließen, um Wachstum und Resilienz zu fördern.
  • Verbraucherschutz: Die Verbraucheragenda 2025-2030 wird gestartet, mit besonderem Fokus auf den Schutz von Minderjährigen im digitalen Raum.

Neben diesen wirtschaftlichen Themen stehen auch die Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit, die Unterstützung der Ukraine sowie die gemeinsame Migrationspolitik im Fokus.

Weitere Informationen

01.07.2025

NRW treibt Europas grüne und digitale Wende voran

Nordrhein-Westfalen zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Europas und ist ein zentraler Motor für die grüne Transformation und Digitalisierung in der EU. Eine aktuelle Studie  von IW Consult zeigt, wie NRW mit hoher Innovationskraft, starker Exportleistung und führenden Technologien die Zukunft Europas maßgeblich gestaltet.

Kernaussagen der Studie:

  • Starke Wirtschaft: Das BIP pro Kopf in NRW liegt 20 % über dem EU-Durchschnitt.

  • Hohe Produktivität: Erwerbstätige in NRW sind 9 % produktiver als im EU-Schnitt.

  • Export-Leistung: 22 % aller deutschen Exporte in die EU kommen aus NRW, im Wert von 142 Milliarden Euro.

  • Forschung & Innovation: NRW investiert jährlich mehr als 16 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung – vor allem in Elektrotechnik und Maschinenbau.

  • Patentstärke: Zwischen 2017 und 2021 wurden über 25.000 Patente angemeldet.

  • Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft: NRW ist Vorreiter bei Wasserstofftechnologien und nachhaltiger Ressourcennutzung.

  • Digitale Souveränität: Das Land unterstützt die digitale Unabhängigkeit der EU durch gezielte Strategien und starke Netzwerke.

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30.06.25 | Inflationsrate stabilisiert sich weiter

Das Statistische Bundesamt meldet für Juni 2025 eine vorläufige Inflationsrate von 2,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2025 blieben die Verbraucherpreise unverändert. Die sogenannte Kerninflation – also die Teuerung ohne Nahrungsmittel und Energie – liegt bei 2,7 %. Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 3,3 %, während Waren lediglich um 0,8 % teurer wurden. Energie verbilligte sich im Jahresvergleich um 3,5 %, Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,0 %.

Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU):

  • Planungssicherheit: Die stabile Inflationsrate auf moderatem Niveau verschafft KMU eine gewisse Planungssicherheit bei Kosten und Preisen.
  • Kostenstruktur: Die Entspannung bei Energiepreisen entlastet insbesondere energieintensive Betriebe, während steigende Dienstleistungskosten weiterhin Druck auf die Ausgaben ausüben können. Die Energiepreise sind jedoch weniger stark als in den Vormonaten gefallen.
  • Preissetzung: Da die Kerninflation höher bleibt als die Gesamtinflation, müssen viele KMU weiterhin mit steigenden Lohn- und Dienstleistungskosten rechnen, können diese aber oft nur begrenzt an Kunden weitergeben.

Für viele KMU bedeutet die aktuelle Entwicklung, dass der Kostendruck zwar etwas nachlässt, aber strukturelle Herausforderungen – wie hohe Dienstleistungskosten und begrenzte Möglichkeiten zur Preisanpassung – bestehen bleiben. Unternehmen sollten weiterhin auf Effizienzsteigerungen und Kostenkontrolle achten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

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Gesamtindex zum Vormonat (vorläufig)

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Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie zum Vormonat (vorläufig)

Weitere Infos beim Statistischen Bundesamt

30.06.2025 | EU reformiert alternative Streitbeilegung: Mehr Pflichten für Unternehmen, mehr Rechte für Verbraucher

EU-Parlament und Rat haben sich auf eine überarbeitete Richtlinie zur alternativen Streitbeilegung im Verbraucherrecht (Alternative Dispute Resolution, ADR) geeinigt. Ziel ist ein moderner, zugänglicher und grenzüberschreitend funktionierender Rechtsrahmen, der Verbraucher schützt und Unternehmen klare Regeln gibt.

Worum geht es genau?

Die überarbeitete ADR-Richtlinie soll die außergerichtliche Beilegung von Streitigkeiten zwischen Unternehmen und Verbrauchern einfacher und effektiver machen – insbesondere im digitalen Binnenmarkt. 

Neu ist: 

  • ADR-Verfahren sollen auch für digitale Inhalte und Dienste,
  • für vorvertragliche Streitigkeiten (z. B. unklare Werbung oder Preisangaben)
  • und für Anbieter außerhalb der EU gelten, die an EU-Verbraucher verkaufen.
  • Zudem sind verbindlichere Fristen vorgesehen: Unternehmen müssen ADR-Anfragen künftig innerhalb von 20 Tagen beantworten.

Was bedeutet das für Unternehmen? 

Auch wenn ADR-Verfahren weiterhin freiwillig bleiben, macht die Reform sie in der Praxis relevanter – vor allem im Online-Handel. Unternehmen müssen ihre internen Abläufe anpassen, z. B. bei Kundenservice, Dokumentation und Fristen. Neue nationale Kontaktstellen sollen zudem bei grenzüberschreitenden Streitigkeiten unterstützen.

Warum das Thema jetzt wichtig ist: 

Bisher wurden ADR-Verfahren von Unternehmen und Verbrauchern in vielen EU-Staaten kaum genutzt. Die EU-Kommission will das ändern – auch, um die Justiz zu entlasten und das Vertrauen in den digitalen Binnenmarkt zu stärken. Eine effektive Streitbeilegung gilt als wichtiger Standortfaktor.

Wie geht es weiter? 

Nach der formellen Verabschiedung durch Parlament und Rat tritt die Richtlinie in Kraft. Die Mitgliedstaaten haben dann 32 Monate Zeit, die neuen Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. 

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30.06.2025

ifo-Studie: Wirtschaftliche Unsicherheit deutscher Unternehmen sinkt weiter

Die Planungssicherheit für Unternehmen in Deutschland hat sich im Juni deutlich verbessert. Nur noch 20,2 % der Firmen gaben an, ihre Geschäftsentwicklung schwer einschätzen zu können – nach 23,3 % im Mai und 28,3 % im April. Dies ist der niedrigste Wert seit April 2023 und deutet auf eine abnehmende wirtschaftliche Unsicherheit hin.

Besonders in der Industrie ist die Unsicherheit zurückgegangen: Der Anteil der Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der Geschäftsentwicklung sank von 31,5 % im Mai auf 25,8 % im Juni. Auch Handel, Dienstleistungen und das Baugewerbe melden eine stabilere Lage. Das Baugewerbe profitiert dabei von den konkreter werdenden Infrastrukturprojekten der Bundesregierung.

Trotz der positiven Entwicklung sorgen geopolitische Risiken wie der ungelöste Zollkonflikt weiterhin für Herausforderungen. Eine Eskalation im Nahostkonflikt Mitte Juni führte kurzfristig zu einem Anstieg der Unsicherheit, vor allem in der Industrie. Ob sich der positive Trend fortsetzt, bleibt angesichts dieser Faktoren offen.

Die Ergebnisse basieren auf der monatlichen ifo-Unternehmensbefragung, die als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Stimmung und Planungssicherheit gilt.

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27.06.2025

Wirtschaftsvereinigung der Grünen startet mit neuer Führung

Die Wirtschaftsvereinigung der Grünen hat bei ihrer Mitgliederversammlung am 27. Juni 2025 Dr. Marie-Luise Wolff und Karl Haeusgen als neue Vorstandsvorsitzende gewählt. 

Wolff ist CEO des Energieanbieters Entega und bringt langjährige Erfahrung in der Energiebranche mit. Haeusgen ist Aufsichtsratschef und Mehrheitseigner von HAWE Hydraulik sowie ehemaliger Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die beiden übernehmen die Leitung des zehnköpfigen Vorstands und vertreten mehr als 260 Mitglieder aus Mittelstand und Großunternehmen. Die Vereinigung verfolgt das Ziel, den Austausch zwischen Wirtschaft und grüner Politik zu fördern und die Entwicklung nachhaltiger sowie wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland und Europa voranzutreiben.
 

Kurs-Chart mit Euro-Münzen

27.06.2025 | Bulgarien wird 21. Mitglied der Eurozone – Auswirkungen auf exportierende KMU

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben auf dem Gipfel in Brüssel grünes Licht für die Einführung des Euro in Bulgarien ab dem 1. Januar 2026 gegeben. Damit wird Bulgarien das 21. Land, das die Gemeinschaftswährung nutzt. Die formelle Zustimmung der EU-Finanzminister gilt als sicher.

Erleichterungen für exportierende KMU

Mit dem Euro-Beitritt entfallen für bulgarische Unternehmen und ihre europäischen Geschäftspartner künftig Wechselkursrisiken und Umtauschgebühren. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die exportieren, profitieren von diesen Effekten:

  • Wegfall von Wechselkursrisiken: Mit der Einführung des Euro entfallen Umtauschgebühren und Währungsschwankungen im bilateralen Handel. Das erleichtert Preisgestaltung, Kalkulation und Zahlungsabwicklung für deutsche Exporteure und Importeure
  • Handelserleichterung und schnellere Lieferketten: Durch die Euro-Einführung und den Schengen-Beitritt werden Transporte effizienter, Grenzformalitäten entfallen, Lieferzeiten verkürzen sich und der administrative Aufwand sinkt. Besonders profitieren Branchen wie Großhandel, Sachgütererzeugung und Logistik
  • Attraktivere Investitionsbedingungen: Die stabile Währung, niedrige bulgarische Steuern (10% Körperschaftsteuer) und EU-Förderprogramme machen Bulgarien für deutsche KMU als Produktions- oder Beschaffungsstandort noch attraktiver. 
  • Wettbewerb und neue Marktchancen: Die Integration Bulgariens in den Euroraum eröffnet deutschen KMU neue Absatzmärkte und erleichtert die Expansion. Allerdings steigt auch der Wettbewerb, da bulgarische Anbieter nun leichter auf dem deutschen Markt agieren können
  • Risiken und Herausforderungen: Trotz Fortschritten bleiben Herausforderungen wie Bürokratie, Rechtsunsicherheiten und teilweise unzureichende Infrastruktur bestehen. Für deutsche KMU ist eine sorgfältige Marktanalyse weiterhin wichtig.
     

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27.06.2025

Digitaltag 2025 – Praxisnah, digital, kostenfrei

Der heutige Digitaltag macht Digitalisierung konkret: Über 2.500 kostenfreie Veranstaltungen bundesweit bieten Unternehmen aller Größen und Branchen praxisnahe Einblicke und zeigen, wie digitale Technologien den Arbeitsalltag erleichtern können – viele Events sind speziell für kleine und mittlere Unternehmen. Das Angebot reicht von Cloud-Computing, KI-Anwendungen über smarte Verwaltungsprozesse bis hin zu praxisnahen Workshops. Die vielen kostenfreien Formate ermöglichen einen unkomplizierten Einstieg in die Digitalisierung – ganz ohne große Investitionen.

Passend zu diesem Tag setzt die Politik heute einen entscheidenden Schritt: Der Bundestag beginnt heute die Beratung über den NOOTS-Staatsvertrag, der künftig die gemeinsame digitale Dateninfrastruktur von Bund und Ländern regeln und damit das sogenannte „Once-Only“-Prinzip ermöglichen soll – Grundlage damit Unternehmen Daten künftig nur einmal einreichen müssen.

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26.06.2025

Recht auf Reparatur: IFH-Studie sieht höhere Kosten und Fachkräftemangel als größte Hürden

Die Umsetzung der EU-Richtlinie „Recht auf Reparatur“ dürfte Reparaturen verteuern und die Branche vor erhebliche Herausforderungen stellen. Das zeigt eine neue Studie des IFH Köln. 68 Prozent der befragten Fachhändler und 63 Prozent der Hersteller rechnen mit steigenden Reparaturkosten – vor allem wegen teurerer Ersatzteile, höherem Personalaufwand und zusätzlicher Lagerkosten.

Zugleich sehen viele Betriebe Handlungsbedarf: 74 Prozent der Fachhändler und 40 Prozent der Hersteller geben an, ein höheres Reparaturvolumen mit den aktuellen Kapazitäten kaum bewältigen zu können. Der Mangel an qualifiziertem Personal wird als zentrales Problem genannt.

Trotzdem birgt die Richtlinie auch Chancen: 89 Prozent der Händler erwarten neue Kontaktmöglichkeiten zum Kunden, 80 Prozent zusätzliche Verkaufspotenziale. Die EU-Vorgaben müssen bis spätestens Juli 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden.

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26.06.2025

ifo-Geschäftsklimaindex: Deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht

 Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juni leicht gestiegen und signalisiert eine vorsichtige Erholung der wirtschaftlichen Stimmung in Deutschland. Mit 88,4 Punkten liegt der Index nach 87,5 im Mai erstmals wieder etwas höher.

Verarbeitendes Gewerbe: Erwartungen steigen, Auftragslage bleibt schwach
Im Verarbeitenden Gewerbe hellten sich die Erwartungen der Unternehmen merklich auf. Gleichzeitig verschlechterte sich jedoch die aktuelle Geschäftslage, und der Auftragsbestand wird weiterhin als sehr unzufriedenstellend bewertet.

Dienstleistungssektor: Deutliche Stimmungsverbesserung
Im Dienstleistungssektor verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich. Die Firmen bewerteten ihre aktuelle Lage positiver und zeigten vor allem bei den unternehmensnahen Dienstleistern deutlich optimistischere Erwartungen.

Handel: Großhandel treibt Aufwärtstrend, Einzelhandel schwächelt
Die Stimmung im Handel verbesserte sich insgesamt, getragen vom Großhandel. Im Einzelhandel hingegen gab es einen kleinen Rückgang beim Geschäftsklima.

Bauhauptgewerbe: Erwartungen auf Rekordniveau, Skepsis bleibt
Im Bauhauptgewerbe setzte sich der Aufwärtstrend fort. Die Erwartungen kletterten auf den höchsten Stand seit Februar 2022. Trotz des positiven Trends bleibt die Grundstimmung von Skepsis geprägt. Die aktuelle Lage wurde unverändert eingeschätzt.

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25.06.2025

EU-Kommission: Industriestrompreis kann kommen

Die Europäische Kommission hat heute grünes Licht für den von der Bundesregierung geplanten Industriepreis gegeben. Wie Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera erklärte, sind direkte staatliche Subventionen künftig erlaubt, um Stromkosten für energieintensive und im internationalen Wettbewerb befindliche Unternehmen zu senken. Eine Bedingung dafür ist allerdings, dass die Unternehmen in klimafreundlichere Produktionsweisen investieren. Außerdem muss die Subvention spätestens Ende 2030 auslaufen und darf von jedem Unternehmen nicht länger als drei Jahre in Anspruch genommen werden. 

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25.06.2025

Stimmung im Mittelstand verbessert sich: Optimismus wächst trotz Herausforderungen

Die Stimmung im deutschen Mittelstand hellt sich auf: Laut einer aktuellen Umfrage von DZ BANK und dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) blicken die Unternehmen trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen optimistischer in die Zukunft. 30 Prozent der befragten Mittelständler erwarten in den kommenden sechs Monaten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage – zehn Prozentpunkte mehr als noch im Herbst 2024. Auch die Beschäftigungsaussichten entwickeln sich positiv: Erstmals seit 18 Monaten planen wieder mehr Unternehmen, Personal einzustellen, als abzubauen. Allerdings bleibt die aktuelle Geschäftslage angespannt, und die Investitionsbereitschaft ist weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Besonders belastend empfinden die Unternehmen die hohe Bürokratie, von deren Abbau sich nur ein Drittel unter der neuen Bundesregierung Entlastung verspricht. Positiv zu vermerken ist der Anstieg des Bilanzqualitätsindex, der auf eine verbesserte wirtschaftliche Verfassung der mittelständischen Unternehmen im Jahr 2024 hinweist.

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technische Berufsausbildung - Ausbilder mit jugendlichen Azubis im Unterricht an der Berufsschule // trainers with young apprentices

24.06.2025 | WSI: Ausbildungsvergütungen steigen deutlich – Fachkräftemangel verstärkt Dynamik 

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im Ausbildungsjahr 2024/25 im Schnitt um 6,4 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) erhalten Auszubildende in den meisten Tarifbranchen im ersten Jahr mittlerweile über 1.000 Euro monatlich. Nur wenige Bereiche wie das Friseurhandwerk in Nordrhein-Westfalen (710 Euro) oder die Floristik (900 Euro) liegen noch darunter.

Die zentralen Ergebnisse der Studie: 

  • Fachkräftemangel sorgt für höhere Vergütungen: Das WSI sieht den Fachkräftemangel als zentralen Grund für die überdurchschnittlichen Steigerungen. Vor allem Branchen mit großen Nachwuchssorgen wie das Backhandwerk (+18,6 %), die Pflege oder die Gebäudereinigung haben ihre Ausbildungsvergütungen spürbar angehoben.
  • Tarifbindung als Schlüssel: Das Institut betont, dass Tarifverträge eine wichtige Rolle bei der Sicherung fairer Ausbildungsbedingungen spielen. Sie sorgten in der Regel dafür, dass die Vergütungen mindestens dem Bafög-Höchstsatz entsprechen. In Betrieben ohne Tarifbindung würden Auszubildende dagegen oft nur die gesetzliche Mindestausbildungsvergütung von derzeit 682 Euro erhalten. Das WSI verweist auf die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbunds, die Untergrenze auf mindestens 834 Euro anzuheben.
  • Unterschiede bleiben groß:  Trotz der positiven Entwicklung weist das WSI auf deutliche Unterschiede zwischen Branchen, Regionen und Ausbildungsjahren hin. Die Spannbreite reicht vom Friseurhandwerk bis zu über 1.400 Euro im Pflegebereich bei Bund und Kommunen. Auch zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen weiterhin Differenzen.

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24.06.2025

Transformationskompass 2025: Deutsche Unternehmen fordern klare Rahmenbedingungen

Die deutsche Industrie sieht ihr Geschäftsmodell zunehmend unter Druck. Laut dem Transformationskompass 2025, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung der Grünen vorgelegt hat, fürchten 56 Prozent der befragten Unternehmen durch die klimaneutrale Transformation gefährdet zu sein. Gleichzeitig hält fast die Hälfte politische Unsicherheiten für das größte Hemmnis bei Investitionen in klimafreundliche Technologien.

Der Bericht kombiniert makroökonomische Kennzahlen mit einer repräsentativen Unternehmensbefragung und zeigt ein vielschichtiges Bild der wirtschaftlichen Transformation in Zeiten von Dekarbonisierung, Digitalisierung und geopolitischen Krisen. Besonders die energieintensiven Branchen kämpfen mit hohen Energiekosten und internationalem Wettbewerbsdruck. Ein Fünftel der deutschen Industrieproduktion gilt laut einer ergänzenden Studie als gefährdet.

Trotz der angespannten Lage bleibt Klimaschutz fester Bestandteil der Unternehmenspraxis. Maßnahmen wie Ressourceneffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und nachhaltige Mobilität bleiben auf stabilem Niveau. Viele Betriebe sehen in grünen Produkten mittlerweile Marktchancen. Doch die Unternehmen erwarten von der Politik jetzt konkrete Schritte: weniger Zieldebatten, mehr Umsetzungswillen – und einen verlässlichen Rahmen, der Investitionen erleichtert und Transformation planbar macht.

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23.06.2025 | EU-Kommission will Gesetzesvorhaben zur Bekämpfung von Greenwashing zurückziehen

Ein Sprecher verkündete am vergangenen Freitag, dass die EU-Kommission Ihren Gesetzesentwurf der Green Claims Directive zurückziehen wird. Wie das Nachrichtenportal Euractiv berichtet, ging dieser Entscheidung ein Brief der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) voraus, in dem die EU-Kommission zu diesem Schritt aufgefordert wird. Einen Grund für ihre Entscheidung nannte die Kommission allerdings nicht. Die Green Claims Directive sollte dazu beitragen, Greenwashing von Unternehmen in der Europäischen Union zu verhindern.

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23.06.2025 | Unternehmen rechnen nicht mit Verbesserung der wirtschaftlichen Lage 

Die anhaltend schwache wirtschaftliche Lage stellt viele Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen. Das zeigt sich auch in ihrer Beurteilung der aktuellen Geschäftssituation. Laut dem IAB-Betriebspanel 2024 haben sich die Geschäftserwartungen im Vergleich zum Vorjahr zwar nur geringfügig verändert. Im langfristigen Vergleich ist jedoch ein klarer Rückgang der Erwartungen zu beobachten. Dabei variiert die Lage zum Teil deutlich zwischen den einzelnen Branchen.

Wichtigste Erkenntnisse im Überblick:

  • Die wirtschaftliche Lage bleibt für viele Unternehmen in Deutschland angespannt: Trotz einer leichten Erholung erzielen weiterhin weniger Betriebe als vor der Corona-Pandemie ein positives Geschäftsergebnis, und der Ausblick bleibt vielfach verhalten.
  • Im Jahr 2023 erwirtschafteten 78 Prozent der Betriebe Gewinne – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, jedoch noch immer fünf Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau.
  • Für das Jahr 2024 erwartete rund jeder fünfte Betrieb ein sinkendes Geschäftsvolumen, ebenso viele gingen von einer Steigerung aus. Vor der Krise – zuletzt 2019 – zeigten sich die Erwartungen deutlich optimistischer: Damals rechnete nur etwa jeder zehnte Betrieb mit einem Rückgang, während ein Viertel von Zuwächsen ausging.
  • Besonders skeptisch blicken Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe sowie in der Bauwirtschaft in die Zukunft.
     

18.06.2025 | Online-Banking erreicht neuen Rekord – Filialen verlieren an Bedeutung

Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom nutzen mittlerweile 86 Prozent der Deutschen Online-Banking. Besonders bei den älteren Generationen steigt die Akzeptanz rasant. Gleichzeitig verändern sich die Erwartungen an Banken: Filialbesuche werden seltener, digitale Angebote und Künstliche Intelligenz gewinnen an Bedeutung.

Wichtigste Erkenntnisse im Überblick:

Starker Nutzeranstieg bei Älteren: 83 % der 65- bis 74-Jährigen und 43 % der über 75-Jährigen erledigen ihre Bankgeschäfte online – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.

Filialbesuche verlieren an Bedeutung: Fast die Hälfte (44 %) der Online-Banking-Nutzer verzichtet komplett auf Bankfilialen und erledigt ihre Finanzgeschäfte ausschließlich digital.

Apps sind entscheidend: Für 78 % der Befragten ist eine benutzerfreundliche Banking-App ein wichtiges Kriterium bei der Bankwahl – bei den jungen Erwachsenen sind es sogar 85 %.

Wachsende Offenheit für Künstliche Intelligenz: 28 % können sich vorstellen, KI zur Finanzplanung zu nutzen, und 30 % glauben, dass KI bessere Produktempfehlungen geben kann als Berater.

Online-Investitionen nehmen zu: Bereits 39 % investieren über digitale Plattformen, während Online-Broker mit einem Nutzeranteil von 12 % immer populärer werden.

Digitale Services verbessern sich langsam: Trotz der hohen Nutzung bewerten Kunden die digitalen Angebote ihrer Banken meist nur mit „befriedigend“. Die Filiale wandelt sich künftig zum Beratungsort, während der Alltag digital stattfindet.

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18.06.25 | Arbeitsmarkt im EU-Vergleich: Deutschland mit hoher Teilzeitquote und starker Erwerbsbeteiligung

Aktuelle Daten von Destatis zeigen: Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiteten 2024 im Schnitt 40,2 Stunden pro Woche – etwas weniger als der EU-Durchschnitt (40,3 Stunden). Gleichzeitig nimmt die Teilzeitarbeit zu: Teilzeitkräfte arbeiteten hierzulande 21,8 Stunden wöchentlich – mehr als noch 2014 (19,3 Stunden).

Mit einer Teilzeitquote von 29 % liegt Deutschland deutlich über dem EU-Schnitt (18 %). Besonders auffällig: Fast jede zweite Frau arbeitet in Teilzeit (48 %), Männer nur zu 12 %.

Trotz hoher Teilzeitquote ist die Erwerbsbeteiligung stark: 77 % der 15- bis 64-Jährigen sind erwerbstätig – Rekord im EU-Vergleich (EU: 71 %). Bei Frauen liegt die Quote bei 74 % und damit 8 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt.

Wie kann man die Ergebnisse bewerten?

Die hohe Erwerbsquote in Deutschland spricht für einen starken Arbeitsmarkt – vor allem bei Frauen. Gleichzeitig zeigt die hohe Teilzeitquote, dass viele nicht in Vollzeit arbeiten können oder wollen, oft wegen der Herausforderung, Familie und Beruf zu vereinbaren. Vorhandene Potenziale werden folglich nicht voll ausgeschöpft. Es braucht, daher verstärkte politische Maßnahmen, um die Bedingungen für vollzeitnahe Beschäftigung zu verbessern. Nur so lassen sich Gleichstellung, soziale Absicherung und Fachkräftesicherung langfristig sichern.
 

Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick:
 

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Deutschlands Erwerbsquote

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der Frauen arbeiten in Teilzeit

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Wochenstunden – so viel arbeiteten Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im Schnitt

17.06.2025

EU einigt sich auf neue Regeln für den Datenschutz – Was Unternehmen jetzt wissen sollten

Der Europäische Rat und das EU-Parlament haben sich am 16. Juni 2025 auf neue Regeln geeinigt, um Datenschutzverfahren innerhalb Europas einfacher und schneller zu machen. Konkret geht es darum, wie nationale Datenschutzbehörden in grenzüberschreitenden Fällen – also wenn zum Beispiel ein Unternehmen in einem EU-Land sitzt, aber Daten von Menschen in anderen Ländern verarbeitet – zusammenarbeiten.

Das sind die wichtigsten Änderungen:

  • Schnellere Verfahren: Künftig sollen Datenschutzverfahren innerhalb von 12 bis 15 Monaten abgeschlossen sein – heute dauern viele davon deutlich länger.
  • Klarere Regeln: Für alle EU-Länder gelten künftig einheitliche Regeln dafür, wann eine Beschwerde überhaupt bearbeitet wird. Auch die Rechte der betroffenen Unternehmen und Beschwerdeführer im Verfahren werden einheitlich geregelt.
  • Frühzeitige Einigung möglich: Wenn ein Unternehmen einen Datenschutzverstoß behebt und sich mit dem Beschwerdeführer einigt, kann das Verfahren frühzeitig beendet werden – bevor andere Behörden eingeschaltet werden müssen.
  • Weniger Bürokratie bei einfachen Fällen: Für einfache Datenschutzfälle wird ein schnelleres und schlankeres Verfahren eingeführt.

Was heißt das für Unternehmen?

Wer Kundendaten EU-weit verarbeitet – etwa im E-Commerce oder mit Cloud-Diensten – muss mit schnelleren und besser koordinierten Verfahren bei Datenschutzbeschwerden rechnen. Das bedeutet:

  • Beschwerden können zügiger und verbindlicher bearbeitet werden.
  • Unternehmen erhalten früher Einsicht in die Vorwürfe und haben klar geregelte Möglichkeiten zur Stellungnahme.
  • Datenschutzprozesse sollten gut dokumentiert und rechtskonform sein, um bei Beschwerden schnell reagieren zu können.

Die neuen Regeln müssen noch offiziell bestätigt werden – treten aber voraussichtlich in den kommenden Monaten in Kraft.

Top view on the construction site of residential buildings on the green area with two workers looking on the construction process

17.06.2025 | Klimaschutz: Investitionen stagnieren – politische Unsicherheit bremst Unternehmen aus

Deutsche Unternehmen halten sich bei Investitionen in den Klimaschutz weiterhin zurück. Für 2025 planen sie durchschnittlich 11 % ihrer Gesamtinvestitionen für entsprechende Maßnahmen ein – nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor.

Zwar bewegen sich die geplanten Investitionen insgesamt noch im Rahmen der Klimaziele. Doch gerade in den Bereichen Verkehr und Gebäude drohen laut ifo-Institut mittelfristig erhebliche Lücken.

Als Hauptgründe für Klimaschutz-Investitionen nennen die befragten Unternehmen vor allem Energieeinsparungen, die Reduktion eigener CO₂-Emissionen sowie den Ausbau erneuerbarer Energien.

Die Umsetzung wird jedoch zunehmend erschwert. Unsichere politische Rahmenbedingungen bremsen die Investitionsbereitschaft. Unternehmen kritisieren insbesondere unklare Förderinstrumente, langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie mangelnde Verlässlichkeit bei der CO₂-Bepreisung.

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16.06.2025

IW-Studie zeigt: Zufriedenheit kennt keine starren Arbeitszeiten

Die Bundesregierung plant, die tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Obergrenze zu ersetzen – ein Schritt hin zu mehr Flexibilität in der Arbeitswelt. Rückenwind kommt nun von einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): Büroangestellte zeigen sich zufrieden, leistungsfähig und wenig belastet – selbst bei längeren Arbeitstagen.

Die Erkenntnisse der IW-Studie im Überblick:

  • Hohe Arbeitszufriedenheit: 90 % der befragten Büroangestellten sind mit ihrer Arbeit zufrieden – unabhängig davon, ob sie weniger als acht oder mehr als zehn Stunden täglich arbeiten.
  • Geringe Arbeitsüberforderung: Nur 13 % berichten von einem belastenden Arbeitspensum.
  • Keine häufigeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen: Auch bei längeren Arbeitstagen treten gesundheitliche Probleme wie Erschöpfung nicht häufiger auf.

Was bedeutet das für den Mittelstand?

Für kleine und mittlere Unternehmen bietet eine wöchentliche statt täglicher Höchstarbeitszeit klare Vorteile. Projektbezogene Arbeit, Kundenorientierung, persönliche Einsatzplanung – all das erfordert Anpassungsfähigkeit. Starre gesetzliche Grenzen bremsen hier mehr, als sie schützen.

In vielen KMU gehört flexible Arbeitszeit schon heute zur Praxis. Die gesetzliche Reform würden KMU noch mehr Flexibilität geben.

Unsere Haltung als Verband

Der Deutsche Mittelstands-Bund setzt sich auch im Rahmen seiner Zukunftsagenda 2030 für modernisierte arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen ein mit dem Ziel: mehr Selbstbestimmung, mehr Vereinbarkeit und mehr Wettbewerbsfähigkeit – gerade für den Mittelstand.

16.06.2025

ifo-Umfrage: KI-Nutzung in Unternehmen steigt deutlich

Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Künstliche Intelligenz. Laut aktueller ifo-Umfrage nutzen inzwischen 40,9 % der befragten Firmen KI – im Vorjahr waren es noch 27 %. Weitere 18,9 % planen den Einstieg.

Starke Branchenunterschiede

Besonders weit ist der KI-Einsatz in der Werbung und Marktforschung (84,3 %), bei IT-Dienstleistern (73,7 %) und in der Automobilindustrie (70,4 %). Rückständig zeigt sich die Anwendung dagegen in Branchen wie Textilproduktion (18,8 %) und Nahrungsmittelherstellung (21 %).

Kleinere Unternehmen nutzen seltener KI

Mit Blick auf die Unternehmensgröße zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Während 56 % der Großunternehmen bereits KI einsetzen, liegt der Anteil bei kleinen und mittleren Unternehmen bei 38 % undbei Kleinstunternehmen sogar nur bei 31 %.

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Calm mature man and woman sitting in living room and looking at folder with papers

13.06.2025 | Frührente im Trend: 0,9 Millionen Babyboomer vorzeitig in den Ruhestand

Laut einer aktuellen Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben bis Ende 2023 rund 0,9 Millionen Babyboomer ihre Altersrente vor Erreichen der Regelaltersgrenze bezogen. Insgesamt erhielten bereits 4,5 Millionen der 19,5 Millionen Babyboomer (Geburtsjahrgänge 1954–1969) eine Altersrente. Besonders auffällig: Von den Jahrgängen 1954–1957 ist fast jeder Zweite (44 %) bereits in Rente.

Die Möglichkeit, mit 63 Jahren bei 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen, wirkt als starker Anreiz. Das IW warnt: Sollte sich der Trend fortsetzen, könnten ab 2025 jährlichüber eine Million gut qualifizierte Arbeitskräfte frühzeitig den Arbeitsmarkt verlassen.

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13.06.2025 | G7-Gipfel in Kananaskis: Chancen für KMU im Fokus

Beim anstehenden G7-Gipfel vom 15.–17. Juni in kanadischen Kananaskis stehen neben den US-Zöllen und dem Ukraine-Krieg weitere zentrale Themen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Vordergrund. 

Der kanadische Premierminister, Mark Carney, hat u.a. die folgenden Prioritäten für das Gipfeltreffen gesetzt:

Energiesicherheit & digitale Transformation
Die Staats- und Regierungschefs betonen die Stärkung von Lieferketten für kritische Mineralien – essenziell für Batterien, erneuerbare Energien und Hightech. Zudem soll der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing gefördert werden, um nachhaltiges Wachstum und Innovation voranzutreiben.

Zukunftsfähige Partnerschaften
Privatinvestitionen sollen mobilisiert werden, um Infrastrukturprojekte zu realisieren, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und offene Märkte zu fördern. Damit will man die Grundlage für langfristige wirtschaftliche Stabilität legen.

Es wird sich allerdings erst zeigen müssen, wie geschlossen und damit wie handlungsfähig die Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrienationen vor dem Hintergrund internationaler Krisen und Konflikte agieren.  

12.06.2025

Digitalisierung im Mittelstand: Basisprojekte wachsen stark – komplexe Aufgaben bleiben Spitzenreiter vorbehalten

Zwischen 2020 und 2023 haben 35 % der mittelständischen Unternehmen Digitalisierungsprojekte abgeschlossen. Das ist ein Anstieg von rund einem Drittel im Vergleich zu 2014–2016. Besonders häufig digitalisiert werden der Kunden- und Zuliefererkontakt: 63 % der digital aktiven Firmen haben hier Projekte umgesetzt, das sind 9 % mehr als zuvor.

Auch die Digitalisierung der Angebotspalette nimmt Fahrt auf. Sie wurde 20 % häufiger realisiert, vor allem bei kleinen Unternehmen (+44 %) und im Baugewerbe (+35 %). Dabei geht es oft um neue digitale Services oder Begleitungen von Produkten.

Im Gegensatz dazu sinken die Zahlen bei anspruchsvolleren Projekten: Die Modernisierung der IT-Systeme fiel um 10 %, der Aufbau von digitalem Knowhow um 3 % und die Einführung digitaler Marketing- und Vertriebskonzepte um 4 %. Diese komplexeren Maßnahmen bleiben hauptsächlich Vorreitern vorbehalten, etwa Unternehmen mit Forschung & Entwicklung oder internationaler Ausrichtung.

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Programmer working in a software developing company

12.06.2025 | Stimmung unter Selbständigen verbessert sich – Geschäftsklima bleibt dennoch im Minus

Die wirtschaftliche Stimmung unter Selbständigen in Deutschland hellt sich auf - so eine neue Studie: Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Mai auf –19,0 Punkte, nach –23,8 im Vormonat. Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Geschäftserwartungen entwickelten sich positiv. Das Klima bleibt jedoch insgesamt im negativen Bereich.

Laut ifo-Institut sorgen vor allem abnehmende Unsicherheiten und eine wachsende Offenheit gegenüber neuen Technologien für Auftrieb. Der Anteil der Selbständigen, die aktiv Künstliche Intelligenz einsetzen, hat sich innerhalb eines Jahres auf 30,4 % verdoppelt. Weitere 10,2 % planen den Einstieg.

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12.06.2025

Deutschland als Durchgangsstation? Jeder Vierte Migrant denkt an Wegzug

Rund 2,6 Millionen Eingewanderte in Deutschlandüberlegen, das Land wieder zu verlassen – das zeigt eine aktuelle IAB-Studie. Besonders beunruhigend: Gerade gut integrierte und qualifizierte Migrantinnen und Migranten denken überdurchschnittlich häufig über eine Ausreise nach – also genau jene, die für die Fachkräftesicherung besonders wichtig sind.

Unternehmen in den Bereichen IT, Technik und Gesundheitswesen sind besonders gefährdet, da hier ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Befragten über eine Ausreise nachdenkt. Als Gründe werden politische Unzufriedenheit, Bürokratie, steuerliche Belastungen und mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz genannt.

Wirtschaft und Politik sind jetzt gleichermaßen gefordert, Bleibeperspektiven zu verbessern – durch vereinfachte Verfahren, soziale Integration und eine offene Willkommenskultur, damit Deutschland langfristig als attraktiver Arbeits- und Lebensstandort überzeugen kann.


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Man doing his accounting, financial adviser working

11.06.2025 | Deutlich mehr Firmenpleiten als vor einem Jahr 

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Mai bei 1.478. Das sind 9 % weniger als im Vormonat, aber 17 % mehr als im Mai 2024 und 53 % mehr als in einem durchschnittlichen Mai der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie. Trotz des Rückgangs liegt die Zahl der Insolvenzen somit noch immer auf deutlich erhöhtem Niveau.
Die Zahl der von Großinsolvenzen betroffenen Jobs liefert zudem eine gute Annäherung an die Gesamtzahl der von Insolvenz betroffenen Arbeitsplätze. Laut IWH-Insolvenztrend waren im Mai in den größten 10 % der insolventen Unternehmen 15.000 Arbeitsplätze betroffen. Damit liegt die Zahl der betroffenen Beschäftigten 7 % über dem Vormonatswert, 27 % über dem Niveau von Mai 2024 und sogar 130 % über dem Mai-Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019.

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Containerschiff am Containerterminal Deutschland Fahne Export Freihandel Wirtschaft

11.06.2025 | Deutschland importiert 95 Prozent weniger Waren aus Russland

Deutschland hat im vergangenen Jahr 94,6 % weniger Waren aus der Russischen Föderation importiert als 2021, dem Jahr vor Beginn des Kriegs in der Ukraine. 2024 wurden Waren im Wert von 1,8 Milliarden Euro aus Russland importiert, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Vor den bisher 17 Sanktionspaketen der EU gegen Russland beliefen sich die Importe von dort im Jahr 2021 noch auf 33,1 Milliarden Euro. 

Auch die Exporte nach Russland sind deutlich gesunken: Mit -71,6 % fiel der Rückgang im selben Zeitraum jedoch weniger stark aus als bei den Importen. Deutschland exportierte 2024 Waren im Wert von 7,6 Milliarden Euro nach Russland, 2021 waren es noch 26,6 Milliarden Euro.

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10.06.2025 | Atypische Beschäftigung sinkt auf 17,2 %

2024 waren 17,2 % der Kernerwerbstätigen atypisch beschäftigt – deutlich weniger als 2010 (22,6 %). Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Atypische Beschäftigung umfasst unter anderem Minijobs, kurze Teilzeit oder befristete Verträge.

Parallel stieg der Anteil der Normalbeschäftigten auf 74,8 %. Ein Grund: Teilzeitstellen mit mehr als 20 Wochenstunden nahmen spürbar zu. Diese gelten als Normalarbeitsverhältnis, ebenso wie unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.

Frauen sind weiterhin häufiger atypisch beschäftigt als Männer. Ihr Anteil sank jedoch von 34,2 % im Jahr 2010 auf 25 % im Jahr 2024 – vor allem durch Rückgänge bei Minijobs und kurzer Teilzeit. Auch die Zahl der Selbstständigen ist weiter rückläufig.

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06.06.2025 | KfW-ifo: Mittelständisches Geschäftsklima hellt sich im Mai 2025 weiter auf

Im Mai 2025 verzeichnet das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer den dritten Anstieg in Folge: Der Index klettert um 2,5 Punkte auf -14,7. Besonders die Geschäftserwartungen verbessern sich deutlich um 3,7 Punkte auf -13,2 und übertreffen damit die aktuelle Lagebewertung (-16,7).

Die positive Entwicklung erstreckt sich erfreulicherweise über alle fünf Hauptwirtschaftsbereiche des Mittelstands. Besonders stark ist der Aufschwung im Großhandel (+7,8 Punkte), Einzelhandel (+6,5) und Verarbeitenden Gewerbe (+5,1). Trotz anhaltender Herausforderungen wie dem Handelskonflikt mit den USA und strukturellen Veränderungen zeigen die Unternehmen wieder Zuversicht. Auch bei den Großunternehmen verbessert sich das Geschäftsklima leicht, getragen von optimistischeren Erwartungen. Das Bauhauptgewerbe sticht hervor: Erstmals seit Februar 2022 dreht die Stimmung hier ins Positive (+1,6 Punkte), unterstützt durch staatliche Infrastrukturinvestitionen und günstigere Finanzierungsbedingungen.

Zum aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

05.06.2025

ifo-Umfrage: KI führt bei jedem vierten Unternehmen zu Stellenabbau

Rund 27 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten, dass Künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten fünf Jahren Arbeitsplätze abbaut - so die Ergebnisse der neuesten Umfrage des ifo Instituts. Besonders betroffen ist die Industrie: Mehr als 37 Prozent der Firmen rechnen mit Stellenverlusten, im Handel sind es knapp 30 Prozent. Im Durchschnitt wird mit einem Rückgang der Belegschaft von etwa acht Prozent gerechnet.

Dagegen sehen technologieorientierte Dienstleister wie IT- und Informationsverarbeitungsunternehmen teilweise ein Stellenwachstum von über zehn Prozent. Über 80 Prozent der Bauunternehmen erwarten hingegen keine Veränderungen bei der Beschäftigung.

Die Umfrage zeigt, dass KI den Strukturwandel in vielen Branchen vorantreibt, wobei zwei Drittel der Unternehmen keine Beschäftigungsveränderung erwarten. Wie sich Produktivitätsgewinne langfristig auf den Arbeitsmarkt auswirken, bleibt abzuwarten.

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05.06.2025

Neue IGP-Förderrunde: Jetzt Innovationen gegen Fachkräftemangel einreichen

Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen neuen Förderaufruf an kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen des Innovationsprogramms für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) gestartet. Gefördert werden nichttechnische Innovationen, die KMU bei der Fachkräftesicherung und Arbeitsmarktintegration unterstützen.

Was wird gesucht?

Im Fokus stehen nichttechnische Ideen zur Fachkräftesicherung z.B.: neue Weiterbildungsangebote, kreative Modelle zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Konzepte zur Gewinnung internationaler Fachkräfte.

Wer kann mitmachen?

Bewerben können sich KMU, Start-ups, Selbstständige und gemeinwohlorientierte Unternehmen – auch in Kooperation mit Forschungseinrichtungen.

Frist und Förderung

Teilnahmeanträge sind bis zum 19. August 2025 möglich. Insgesamt stehen rund 10 Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Infos gibt es heute auf dem Innovationstag Mittelstand des BMWi in Berlin und beim BMWK

04.06.2025

Wegen Schutzrechtsverletzung abgemahnt? So reagieren Sie richtig

Wer eine Abmahnung wegen Verletzung von Marken-, Patent- oder Designrechten erhält, sollte umgehend, aber besonnen reagieren und die Vorwürfe von einem spezialisierten Anwalt prüfen lassen. Es ist wichtig, weder die Abmahnung zu ignorieren noch vorschnell alle Forderungen zu akzeptieren, da sowohl berechtigte als auch unberechtigte Abmahnungen unterschiedliche Handlungsoptionen erfordern. Um Abmahnungen vorzubeugen, empfiehlt sich eine gründliche Recherche nach bestehenden Schutzrechten vor der Nutzung neuer Marken oder Produkte.

Recht ausführlich: So beugen Sie einer Abmahnung vor

04.06.2025 | ifo-Studie: Business-Politiker sorgen für Wachstumsschub 

Ehemalige Unternehmer verfolgen als Politiker eine marktorientierte Wirtschaftspolitik, die mit hohem Wirtschaftswachstum einhergeht. Das ergab eine aktuelle Analyse des ifo Instituts im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die Ergebnisse mehrerer empirischer Studien zusammenfasst. „Für Gesellschaften, die eine marktorientierte Wirtschaftspolitik befürworten, können Geschäftsleute als Politiker interessant sein“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen.

Unternehmerinnen und Unternehmer machen sich der Analyse zufolge in politischen Ämtern eher dafür stark, staatliche Sozialausgaben zu kürzen, was durchaus zu sozialen Spannungen führen kann. „Das kann den Haushalt entlasten, öffentliche Investitionen erhöhen und Investitionsanreize für die Privatwirtschaft ermöglichen”, so Potrafke. Somit könne es sich für Volkswirtschaften, die mit niedrigem Wachstum kämpfen, durchaus lohnen, mehr Unternehmer für die Politik zu begeistern. Eine Bedingung für die positive Wirkung von Business-Politikern sei laut Potrafke jedoch, dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb herrscht und starke Institutionen Korruption unterbinden. „Es muss gewährleistet sein, dass die Business-Politiker ihr Amt nicht für Interessen ihrer eigenen Unternehmen missbrauchen.“

Weitere Informationen 

Young bearded hipster man sits and uses digital tablet. In foreground are virtual icons with people, digital gadgets.

04.06.2025 | Stagnation statt Boom: kaum KI-Jobs am deutschen Arbeitsmarkt

Jobs in Entwicklung und Anwendung von KI werden auf dem Arbeitsmarkt kaum ausgeschrieben. Zwischen 2019 und 2022 hat sich die Zahl der Online Stellenanzeigen zwar fast verdoppelt, von 97.000 auf 180.000 Stellen, dies machte aber nur 1,5 Prozent der insgesamt ausgeschriebenen Stellen aus. Seit 2022 stagniert der Anteil, dieser Trend setzt sich nach ersten Analysen auch 2025 fort. Die absolute Zahl der Stellen mit KI Bezug war in den vergangenen zwei Jahren leicht rückläufig, wie eine Studie von Bertelsmann Stiftung und Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Damit folgt das KI-Stellenangebot dem Trend zurückgehender Stellenanzeigen infolge der wirtschaftlichen Schwäche.  

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03.06.2025

Automobilindustrie:Geschäftsklima verschlechtert sich weiter

Die Stimmung in der deutschen Automobilbranche hat sich erneut verschlechtert.

Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts für die deutsche Automobilbranche ist im Mai 2025 auf -31,8 Punkte gesunken – nach -30,7 Punkten im April. Hintergrund ist laut ifo insbesondere die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik.

Weitere Informationen 

03.06.2025

Deutsche Investitionen in den USA brechen ein: niedrigster Wert seit 23 Jahren

Nach dem erneuten Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump haben deutsche Unternehmen ihre Investitionen in den USA drastisch reduziert.

Laut einer Analyse des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) flossen in den Monaten Februar und März 2025 lediglich 265 Millionen Euro an Direktinvestitionen in den US-Markt – ein Rückgang um das 18-Fache im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2024, der bei rund 4,6 Milliarden Euro lag. 

Laut dem IW ist dies der niedrigste Wert seit 1993. Als Hauptursache gilt die zunehmende wirtschaftspolitische Unberechenbarkeit unter Trump: Plötzliche Zollerhöhungen und abrupte Kurswechsel in der Handelspolitik verunsichern deutsche Unternehmen.

03.06.2025

Cyberkriminalität in Deutschland: BKA meldet weiterhin hohe Fallzahlen

Die Zahl der Cyberstraftaten in Deutschland ist laut dem aktuellen Bundeslagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) für 2024 mit 131.391 Fällen anhaltend hoch. Besonders Angriffe durch Ransomware und Phishing haben zugenommen, häufig mit Tätern aus dem Ausland. Die Aufklärungsquote verharrt bei rund einem Drittel. Finanzstarke Unternehmen sowie leicht verwundbare KMU sind verstärkt im Visier und stehen vor wachsenden Herausforderungen.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Die Lage zeigt: Kein Unternehmen ist zu klein oder zu groß, um Ziel von Cyberkriminalität zu werden. Betriebe müssen ihre IT-Sicherheit dringend verstärken – durch technische Schutzmaßnahmen, Awareness-Trainings und kontinuierliches Monitoring. Dazu finden Sie hier weiterführende Informationen des BKA und hilfreiche Unterstützungsangebote von DMB-Partnern.

02.06.2025

Bundeskartellamt kritisiert Amazons Preiskontrollmechanismen – Wettbewerbsrechtliche Prüfung eingeleitet

Das Bundeskartellamt hat Amazon offiziell vorgeworfen, mit seinen Preiskontrollmechanismen auf dem Amazon Marketplace wettbewerbswidrig in die Preisgestaltung von Drittanbietern einzugreifen. Die Behörde sieht in den von Amazon vorgegebenen dynamischen Preisobergrenzen eine erhebliche Einschränkung der Preisautonomie der Marktplatzhändler. Überschreiten Händler diese Grenzen, drohen ihnen Sichtbarkeitseinschränkungen bis hin zum Ausschluss vom Marktplatz.

Gefahr für Wettbewerb und Händler?

Nach Auffassung des Bundeskartellamts könnte dieses Vorgehen einen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung von Amazon darstellen, insbesondere wegen mangelnder Transparenz der Preisgrenzen und der potenziellen Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz kleinerer Händler. Die Wettbewerbskommission bewertet die Praxis als erheblich wettbewerbsverzerrend.

Verfahren und nächste Schritte

Amazon wurde die vorläufige rechtliche Einschätzung übermittelt und hat nun Gelegenheit zur Stellungnahme. Das Verfahren wird in enger Abstimmung mit der Europäischen Kommission geführt, die für die Durchsetzung der EU-Digitalmarktregeln verantwortlich ist. Je nach Ergebnis sind weitergehende Maßnahmen zur Sicherung eines fairen Wettbewerbs im Onlinehandel möglich.

Kommen Sie mit uns in Dialog!

Haben Sie Erfahrungen mit den Preiskontrollmechanismen von Amazon oder stehen Sie in Kontakt mit betroffenen Händlern? Teilen Sie Ihre Einschätzungen und Erfahrungen mit uns – wir freuen uns auf Ihre Nachricht per E-Mail an Patrick Schönowski (patrick.schoenowski@mittelstandsbund.de).

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02.06.2025

Kaffee kostet mehr – die Bohnen werden teurer

Wer seinen Kaffee liebt, muss schon länger tiefer in die Tasche greifen: Im April 2025 sind die Preise für Bohnenkaffee erneut um 12,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, berichtet das Statistische Bundesamt. Seit 2021 kletterten die Preise damit um über 30 %.

 Der Grund: Rohkaffee-Importe wurden durch schlechte Ernten und extremes Wetter um mehr als 50 % teurer – insbesondere aus Amerika, Asien und Afrika. Brasilien liefert mit rund 41 % den Großteil der Bohnen, gefolgt von Vietnam und Honduras. Gleichzeitig stiegen auch die Preise für gerösteten Kaffee um mehr als 40 %, was sich beim Verbraucher deutlich bemerkbar macht. Trotz der höheren Preise ist die Kaffeemenge, die Deutschland importiert, zuletzt sogar gestiegen – im Jahr 2024 um rund 14 % im Vergleich zum Vorjahr.

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02.06.2025 | Deutsche Mittelständler: Zahl der Unternehmen mit Auslandsaktivität sinkt

Die Internationalisierung des deutschen Mittelstands gerät ins Stocken: Laut aktuellem KfW-Internationalisierungsbericht waren 2023 deutlich weniger mittelständische Unternehmen im Ausland aktiv als im Vorjahr. Die Zahl sank von rund 880.000 im Jahr 2022 auf etwa 763.000 im Jahr 2023. Damit fiel auch der Anteil grenzüberschreitend tätiger Mittelständler von 23% auf 20%.

Zwar konnten die verbleibenden Unternehmen ihren Auslandsumsatz im Schnitt um 12% auf über 1Mio.€ steigern, insgesamt sanken die Auslandsumsätze des deutschen Mittelstands jedoch preisbereinigt um 6,5% auf 698Mrd.Euro.

Als Hauptursachen für den Rückgang nennt die KfW geopolitische Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten, zunehmende Exportkonkurrenz aus China und protektionistische Maßnahmen der USA. Besonders besorgt zeigen sich Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen in die USA: 43% der befragten Mittelständler erwarten negative Auswirkungen der US-Politik auf ihr Geschäft (Die Zahlen stammen aus einer Erhebung, die noch vor den Zollankündigungen von US-Präsident Trump stattfand.)

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02.06.2025

Ostdeutsche Wirtschaft: ifo Geschäftsklima zeigt Erholung im Mai

Das Geschäftsklima in Ostdeutschland hat im Mai deutlich an Fahrt gewonnen. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg von 86,6 auf 89,2 Punkte. Die Unternehmen bewerten ihre Lage etwas besser und blicken vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate.

Vor allem im verarbeitenden Gewerbe verbessert sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage spürbar, begleitet von deutlich optimistischeren Erwartungen an die Nachfrage. Auch im Dienstleistungssektor hellt sich die Stimmung auf.

Im Handel zeigt sich ein differenziertes Bild: Während der Großhandel die Geschäftslage etwas schlechter beurteilt, legt der Einzelhandel kräftig zu. Beide Branchen blicken jedoch zuversichtlich in die Zukunft.

Das Bauhauptgewerbe meldet trotz leicht rückläufiger aktueller Geschäfte einen deutlichen Anstieg der Geschäftserwartungen.

Insgesamt deutet die Entwicklung auf eine stabilere wirtschaftliche Perspektive für Ostdeutschland hin – auch wenn die Herausforderungen für die Region weiter bestehen.

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02.06.2025 | Regierung bringt Investitionspaket auf den Weg

Das Bundesfinanzministerium hat einen Gesetzentwurf zur steuerlichen Entlastung von Unternehmen vorgelegt. Ziel des Gesetzes ist es, die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu stärken und den Standort international wettbewerbsfähiger zu machen. Die Maßnahmen sollen schrittweise Entlastungen von bis zu 17 Milliarden Euro pro Jahr bringen. Der entsprechende Referentenentwurf liegt dem DMB vor – eine Stellungnahme erfolgt in Kürze.

Kernpunkte des Gesetzes „zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland“:

  • Degressive Abschreibung (AfA) – „Investitions-Booster“:
    Unternehmen können für Anschaffungen beweglicher Wirtschaftsgüter zwischen Juli 2025 und Ende 2027 degressiv mit bis zu 30 % pro Jahr abschreiben.
  • Körperschaftsteuer:
    Der Steuersatz soll ab 2028 jährlich um einen Prozentpunkt gesenkt werden – von derzeit 15 % auf 10 % ab 2032.
  • Thesaurierungsbegünstigung:
    Auch der Steuersatz für nicht entnommene Gewinne (nach § 34a EStG) wird stufenweise abgesenkt – bis auf 25 % ab 2032.
  • Elektromobilität:
    Neue Abschreibungsregel für elektrisch betriebene Firmenfahrzeuge: 75 % im Anschaffungsjahr, danach fallende Sätze über fünf weitere Jahre. Zusätzlich wird die Bruttolistenpreisgrenze für die Dienstwagenbesteuerung von 70.000 auf 100.000 Euro erhöht.
  • Forschungsförderung:
    Die steuerliche Forschungszulage wird gestärkt, insbesondere durch die Erhöhung des förderfähigen Aufwands auf bis zu 12 Millionen Euro und den pauschalen Einbezug von Gemein- und Betriebskosten.

28.05.2025

April 2025: Kein Anstieg der Erwerbstätigkeit

Im April 2025 blieb die saisonbereinigte Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat unverändert. Das geht aus einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Die Erwerbstätigenzahl bleibt somit seit Dezember 2024 nahezu konstant, da sich Rückgang und Anstieg in den Vormonaten ausgeglichen hatten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat errechnete das Statistische Bundesamt einen Rückgang um 0,1 Prozent.

Die Erwerbslosenquote stieg im April 2025 auf 3,8 Prozent an und liegt 0,6 Prozentpunkte über dem Wert aus dem April 2024.

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30.05.2025 | KfW: Deutsche Wirtschaft stagniert 2025 und könnte 2026 wachsen

Laut dem aktuellen KfW-Konjunkturkompass (Mai 2025) stagniert die deutsche Wirtschaft. Für das laufende Jahr wird ein BIP-Wachstum von 0,0% erwartet. Hauptgrund sind laut KfW neue US-Zölle, die insbesondere den deutschen Export, mit rund 10% Anteil der USA am deutschen Warenabsatz, belasten. Außerdem bleiben viele Unternehmen zurückhaltend, wieder mehr Investitionen zu tätigen.

Für das kommende Jahr rechnet die KfW mit einem Aufschwung des BIP von 1 Prozent. Möglich soll das laut KfW die Reform der Schuldenbremse machen, die mit einem 500Mrd.Euro schweren Sondervermögen Impulse für Infrastruktur- und Klimainvestitionen schaffen könnte.
 

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28.05.2025

Bundesregierung ernennt Gitta Connemann zur neuen Mittelstandsbeauftragten

Gitta Connemann ist die neue Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett offiziell in das Amt berufen.

In ihrer neuen Funktion soll Connemann die zentrale Schnittstelle zwischen Politik und mittelständischer Wirtschaft bilden.  

Schwerpunkte ihrer Arbeit sollen  nach Regierungsangaben unter anderem in den Bereichen Bürokratieabbau, bezahlbare Energieversorgung, schnellere Genehmigungsverfahren und steuerliche Entlastung liegen.

28.05.2025 | Zwei von drei Bewerbungen mit Hilfe von KI erstellt

Rund zwei Drittel der Bewerber setzen KI ein, um Dokumente wie das Anschreiben für die jeweilige Ausschreibung zu optimieren. Dies zeigt eine Studie des Stellenportals Stepstone. KI allein macht jedoch noch keine überzeugende Bewerbung. 

Während drei von vier Recruitern (74 Prozent) das professionellere Erscheinungsbild der Unterlagen durch den Einsatz von KI loben, geben gleichzeitig 69 Prozent an, dass Bewerbungsunterlagen in Zeiten von KI weniger individuell auf die ausgeschriebenen Stellen angepasst sind. 

Drei von vier Personalverantwortliche empfinden Bewerbungen als weniger authentisch (73 Prozent) – zu oft wirken Qualifikationen übertrieben dargestellt (75 Prozent).  

„KI ist ein mächtiges Werkzeug – aber perfekt ist nicht immer authentisch“, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkexperte bei The Stepstone Group: „Entscheidend ist, KI für die Recherche und zur Optimierung der Unterlagen einzusetzen. KI-generierte Formulierungen müssen hinterfragt und kritisch geprüft werden. Personalverantwortliche erwarten mehr als nur gut formatierte Unterlagen.“ 
 

Macro Shot with Augmented Reality:  IT Administrator Plugs in RJ

28.05.2025 | Digital-Offensive: Bundesregierung macht Netzausbau zur Chefsache

Die Bundesregierung will beim Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen spürbar Tempo machen. Künftig gilt dieser als „überragendes öffentliches Interesse“ – das Kabinett hat dazu eine Formulierungshilfe zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes beschlossen. Ziel: Genehmigungsverfahren beschleunigen, Bürokratie abbauen, digitale Lücken schließen.

Die Zahlen zeigen Nachholbedarf:

  • Rund 74 % der Haushalte sind gigabitfähig angebunden, aber nur ca. 32 % verfügen über Glasfaser bis ins Gebäude.
  • Beim Mobilfunkstandard 5G liegt die Flächenabdeckung bei 92 %, allerdings nicht bei allen Netzbetreibern.
  • Über 1.300 Gemeinden gelten als unterversorgt.

Was heißt das für Unternehmen?

  • Planbarere Digitalisierungsstrategien durch verlässliche Netzinfrastruktur
  • Mehr Chancen für datenintensive Geschäftsmodelle (Cloud, IoT, KI)
  • Bessere Erreichbarkeit und Produktivität im Homeoffice und bei mobilen Arbeitsmodellen
  • Standortvorteile auch in ländlichen Räumen, insbesondere für Mittelstand und Handwerk
     

28.05.2025

Pflege, Handwerk, Erziehung – hier ist der Arbeitsmarkt besonders dünn 

Trotz schwacher Konjunktur und steigender Arbeitslosigkeit bleibt der Fachkräftemangel in Deutschland auf hohem Niveau. Die aktuelle Analyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigt: In 163 Berufen gibt es weiterhin erhebliche Engpässe. Besonders betroffen sind Pflege, Bau, Handwerk sowie Erziehungs- und Fahrerberufe. Unternehmen können viele offene Stellen nicht besetzen, was die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland gefährdet.

Die Forderung der BA: Gezielte Weiterbildung, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie  eine gesteuerte Zuwanderung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

27.05.2025 | Neue BSI-Empfehlung für bessere E-Mail-Sicherheit in Unternehmen

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine neue Cyber-Sicherheitsempfehlung veröffentlicht, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre E-Mail-Kommunikation zu sichern. Die Hinweise richten sich an alle Unternehmen, die E-Mails mit einer eigenen Domain senden und empfangen.

Wieso sollten Unternehmen handeln?
Die E-Mail-Kommunikation ist ein häufiges Ziel von Cyberangriffen. Durch die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen können Unternehmen die Authentizität von E-Mails gewährleisten und ihre Systeme besser vor Missbrauch schützen. Das BSI zeigt anhand konkreter Praxisbeispiele, wie Unternehmen ihre E-Mail-Konfiguration anpassen können. In wenigen Schritten lassen sich zudem bestimmte Standards implementieren.

Unternehmen werden ermutigt, die bereitgestellten Orientierungshilfen umzusetzen, um die Sicherheit der E-Mail-Kommunikation mit Kunden und anderen Unternehmen zu erhöhen. Die vollständige Handlungsempfehlung ist auf Website des BSI abrufbar: 

BSI-Empfehlungen zur E-Mail-Sicherheit

27.05.2025 | Jeder Vierte unzufrieden mit Führung – DGB-Index zeigt Schwächen in der Chefetage

Jeder vierte Beschäftigte bewertet die Führungskultur im eigenen Unternehmen negativ. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des DGB-Index Gute Arbeit, für den Daten von fast 7.000 Arbeitnehmern ausgewertet wurden. Die Ergebnisse unterstreichen: Gute Führung beeinflusst nicht nur das tägliche Arbeitsklima, sondern auch die langfristige Bindung ans Unternehmen.

Nur 44 Prozent der Befragten erleben eine gute Führungskultur. Zwar fühlen sich 71 Prozent durch ihre Vorgesetzten wertgeschätzt, doch fast ein Drittel erfährt kaum Anerkennung – besonders häufig in Hilfs- und angelernten Tätigkeiten. Auch das Meinungsklima ist vielerorts kritisch: 38 Prozent geben an, Probleme nicht offen ansprechen zu können.

Zentral ist laut DGB auch die Arbeitsplanung durch Führungskräfte. Wird sie negativ bewertet, berichten Beschäftigte deutlich häufiger von Zeitdruck, widersprüchlichen Anforderungen und fehlenden Informationen. Besonders alarmierend: Bei schlechter Führung denkt fast jeder Zweite über einen Wechsel des Arbeitgebers nach.

Der DGB appelliert an Unternehmen, Führung nicht als reine Verwaltung, sondern als strategischen Hebel für Motivation, Gesundheit und Fachkräftesicherung zu verstehen. Eine wertschätzende, transparente und gut organisierte Führungskultur sei ein zentraler Erfolgsfaktor.
 

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26.05.2025 | Anreise zum Arbeitsplatz: Die meisten deutschen fahren Auto 

65 Prozent der Deutschen reisen mit dem PKW zum Arbeitsplatz an. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Lediglich 16 Prozent der Arbeitnehmenden greifen hierfür auf öffentliche Verkehrsmittel zurück. Zu Fuß gehen 7 Prozent und 10 Prozent fahren mit dem Fahrrad.

Im Vergleich zur Erhebung von 2020 fällt auf, dass sich der Anteil derjenigen, die mit dem PKW zum Arbeitsplatz pendeln, um 3 Prozentpunkte verringert hat. Der Anteil der Arbeitnehmenden die öffentliche Verkehrsmittel nutzen ist hingegen leicht gestiegen er lag vor fünf Jahren nur bei 14 Prozent. Der Anstieg könnte laut Statistischem Bundesamt auf die Einführung des Deutschlandtickets zurückzuführen sein. 

Mit Blick auf die Anreisezeit fällt auf, dass der Großteil der Arbeitnehmenden (70 Prozent) weniger als eine halbe Stunde pro Strecke benötigt.

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26.05.2025

Mai 2025: Stellenabbau verringert sich geringfügig

Laut ifo-Institut wollen weniger Unternehmen in Deutschland Stellen abbauen. Das Beschäftigungsbarometer des Institutes stieg im Mai etwas an. In der Industrie stieg das Barometer das fünfte Mal in Folge. Der Arbeitsmarkt zeige erste Anzeichen einer Stabilisierung, heißt es. Es bleibe aber abzuwarten, ob sich daraus eine Trendwende entwickelt. Die befragten Unternehmen bauen nämlich weiterhin mehrheitlich Stellen ab. 

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26.05.2025 | Öffentliche Konsultation der EU-Kommission: Wie können Daten die KI-Entwicklung in Europa voranbringen?

Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation zur Nutzung von Daten für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) gestartet. Ziel der Initiative ist es, hochwertige, interoperable und vielfältige Datensätze aufzubauen, die als Grundlage für die Entwicklung von KI-Anwendungen essenziell sind.

Für den Mittelstand bietet diese geplante europäische Datenunion eine Chance um bestehende Herausforderungen beim Zugang zu umfangreichen und qualitativ hochwertigen Daten zu begegnen. Denn solche Daten sind ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Entwicklung von KI-Technologien. Mit einer zielgerichteten Strategie sollen politische Maßnahmen, Infrastrukturen und rechtliche Rahmenbedingungen innerhalb der EU besser aufeinander abgestimmt werden – ein wichtiger Schritt insbesondere für KMU, die oft nur über begrenzte Ressourcen für den Umgang mit großen Datensätzen verfügen.

Unternehmen sind eingeladen, ihre Perspektiven und Erfahrungen in die Konsultation einzubringen und so die zukünftige europäische Datenstrategie aktiv mitzugestalten. Die Konsultation läuft bis zum 18. Juli 2025. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie auf der Webseite der Europäischen Kommission.

23.05.25

Fachkräftemangel verschärft sich – Zuwanderung neu ausrichten

Die Zuwanderung aus den Ländern der EU-Osterweiterung hat in den letzten Jahren maßgeblich zur Stabilisierung des deutschen Arbeitsmarkts beigetragen. Doch inzwischen sinkt die Zahl der Zuwanderer deutlich – bei gleichzeitig wachsendem Fachkräftemangel. Der demografische Wandel schreitet weiter voran. Laut Ergebnissen des neuesten IW-Kurzberichts fehlten 2024 bundesweit rund 487.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Deutschland muss daher konsequent neue Wege in der Migrationspolitik gehen. 

Wichtige Ergebnisse der Studie im Überblick

  • Aus Osteuropa kommen jährlich rund 138.000 Menschen weniger als noch vor wenigen Jahren – ein Rückgang um über 65 %.
  • Im Jahresdurchschnitt 2024 fehlten bundesweit fast 487.000 qualifizierte Fachkräfte.
  • Die Westbalkanregelung hat sich als effektiver Zugang zum Arbeitsmarkt bewährt: unkompliziert, praxisnah und erfolgreich – sie könnte als Modell für weitere Drittstaaten dienen.
  • Der größte Mangel herrscht in Berufen, in denen formale Abschlüsse nicht zwingend erforderlich sind – hier bietet gezielte Arbeitsmigration großes Potenzial.

Was kleine und mittlere Unternehmen jetzt tun können

  • Frühzeitig international rekrutieren: Besonders über etablierte Wege wie die Westbalkanregelung.
  • Auf gute Integration setzen: Viele Zugewanderte bringen Berufserfahrung mit – auch ohne formale Anerkennung sind sie oft schnell einsatzfähig.
  • Kooperationen nutzen: Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern oder Projekten zur Arbeitsmarktintegration kann die Rekrutierung erleichtern.
  • Politischen Wandel mitgestalten: KMU sollten sich für pragmatischere Anerkennungsverfahren, digitale Prozesse und schnellere Visavergaben stark machen.

23.5.25 | Mega Mittelstand

23.05.25 | Mittel ist das neue Mega: Imagekampagne feiert Baden-Württembergs Mittelstand 

Mit der landesweiten Imagekampagne „mittel IST MEGA“ rückt das Land Baden-Württemberg die enorme Bedeutung seines Mittelstands ins Rampenlicht. 14 Unternehmerinnen und Unternehmer aus allen Regionen erzählen ihre Geschichten. 

Wir beim DMB finden das authentisch, kreativ und mutmachend, denn wir verfolgen dasselbe Ziel: Den Mittelstand sichtbarer machen und das öffentliche Bewusstsein für seine Leistungen schärfen. Die Initiative setzt auf emotionale Videoporträts, Podcasts und starke visuelle Präsenz im öffentlichen Raum. 

DMB-Mitglieder aus dem Ländle können sich hier am "Megastand" beteiligen: 

Zur “Megastand” Kampagne

Und natürlich bei den Stimmen für den Mittelstand:

Zur DMB-Kampagne “Stimmen für den Mittelstand”

23.05.25 | Deutsche Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn 2025 um 0,4 Prozent

Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 wieder gewachsen: Das Bruttoinlandsprodukt legte preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Damit fiel das Plus höher aus als zunächst gemeldet. Vor allem starke Exporte und eine Belebung des privaten Konsums trugen zum Wachstum bei. Die Industrie, insbesondere die Auto- und Chemiebranche, sowie das Baugewerbe verzeichneten deutliche Zuwächse. Im Jahresvergleich stagnierte das BIP jedoch, die Investitionen blieben schwach. Die Zahl der Erwerbstätigen sank leicht, während die Arbeitsstunden pro Person zunahmen. Insgesamt zeigt sich die deutsche Wirtschaft zum Jahresbeginn 2025 stabiler, bleibt aber im internationalen Vergleich weiter unter Druck.

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Bruttoinlandsprodukt (BIP), 1. Quartal 2025, zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt)

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BIP, 1. Quartal 2025, zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)

Weitere Infos beim Statistischen Bundesamt

Human hand is holding Electric Car Charging connect to Electric car

22.05.2025 | Fraunhofer ISI beantwortet die wichtigsten Fragen zu Batterien für Elektroautos

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat einen aktuellen Policy Brief veröffentlicht, der wichtige Fragen rund um Batterien für Elektroautos beantwortet. Der Bericht zeigt, dass die Nachfrage nach E-Pkw weltweit steigt und bis 2030 auf über 40 Prozent der Neuzulassungen anwachsen könnte. E-Autos seien bereits heute bei ganzheitlicher Betrachtung umwelt- und klimafreundlicher als Verbrenner, insbesondere durch geringere CO2-Emissionen in der Nutzung. Die Reichweite moderner Modelle liegt bei mindestens 400 km, mit zukünftigen Fahrzeugen über 1.000 km. Herausforderungen bestehen noch bei Recycling, Rohstoffnutzung und Arbeitsmarkt, doch die Forschung sieht Batterien als Schlüssel für eine klimaneutrale Mobilität.

Weitere Informationen

22.05.2025 | Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich weiter auf: ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Mai

Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Mai 2025 auf 87,5 Punkte gestiegen, nach 86,9 Punkten im April. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich damit erneut verbessert, vor allem aufgrund weniger pessimistischer Erwartungen für die kommenden Monate. Die aktuelle Geschäftslage wurde hingegen etwas schlechter bewertet. Die Unsicherheit unter den Unternehmen, die zuletzt stark angestiegen war, hat leicht abgenommen. Besonders im Verarbeitenden Gewerbe legte der Index deutlich zu, getrieben durch optimistischere Erwartungen und eine Stabilisierung der Auftragseingänge. Auch im Dienstleistungssektor setzte sich die positive Entwicklung fort, während der Handel und das Bauhauptgewerbe von einer verbesserten Einschätzung der laufenden Geschäfte profitierten. Die deutsche Wirtschaft scheint sich allmählich zu erholen.

Weitere Informationen

21.05.2025

Solarthermie senkt Prozesswärme-Kosten der Industrie 

Eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigt, dass Solarthermie eine wirtschaftlich attraktive Alternative zur fossilen Prozesswärme in der Industrie ist. Die Untersuchung analysierte über 6.000 Systemkonfigurationen unter Berücksichtigung von Standort, Technologie, Temperaturbedarf und Fördermaßnahmen. In allen Szenarien erwiesen sich Investitionen in Solarthermie als kostengünstiger als fossile Energieträger, insbesondere bei Inanspruchnahme staatlicher Förderungen. Die Amortisationszeiten liegen dabei zwischen drei und acht Jahren. Ein Beispiel aus Würzburg zeigt, dass sich eine große Solarthermieanlage in gut fünf Jahren amortisiert und über 20 Jahre rund 25 Millionen Euro einspart. 

Weitere Informationen

21.05.25

Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsweisen: Wirtschaft stagniert, Maßnahmen gefordert

Das Frühjahrsgutachten 2025 des Sachverständigenrats zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung attestiert der deutschen Wirtschaft weiterhin eine schwache Konjunktur ohne spürbare Erholung: Das BIP stagniert, Investitionen bleiben aus, und die Unternehmen leiden unter hoher Bürokratie sowie langen Genehmigungsverfahren. 

Die Experten fordern, das neue 500 Milliarden Euro Finanzpaket gezielt für zusätzliche Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz zu nutzen, um Wachstum zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Für mittelständische Unternehmen sind der Abbau von Bürokratie, stabile Rahmenbedingungen und gezielte Weiterbildung zentrale Hebel, um die Herausforderungen von Strukturwandel und Fachkräftemangel zu meistern.

Weitere Informationen 

Containerschiff am Containerterminal Deutschland Fahne Export Freihandel Wirtschaft

20.05.2025 | Reiche kündigt erstes Entlastungspaket für Unternehmen an

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat erste Schritte zur Entlastung und Förderung der Wirtschaft vorgestellt. Bis Mitte Juli soll ein Maßnahmenpaket für Unternehmen beschlossen werden, das vor allem die Energiekosten senken und Investitionen stärken soll. Weitere Reformen sind in Vorbereitung.

Kernpunkte des geplanten Pakets:

  • Reduzierung der Stromsteuer zur Senkung der Betriebskosten
  • Reformen im Arbeitsmarkt für mehr Wachstum und Beschäftigung
  • Einführung eines Investitionsboosters mit erweiterten Abschreibungsmöglichkeiten
  • Planung einer umfassenden Unternehmenssteuerreform
  • Förderung gesicherter Energieversorgung auch ohne Wind und Sonne
  • Gesetzesinitiative zum Einfangen und Abscheiden von CO₂
  • Ostdeutschland als wachstumsstarke Region mit guter Investitionslage

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20.05.25 | Geringere Fachkräftelücke: Kein Zeichen der Entlastung

Der Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen hat sich leicht abgeschwächt. Laut dem KfW-ifo-Fachkräftebarometer klagten zu Beginn des zweiten Quartals 2025 noch 27,2 Prozent der befragten Unternehmen über Personalengpässe. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024, als es noch 32 Prozent waren, ist dies ein deutlicher Rückgang.

Hohe Belastung trotz Rückgang

Trotzdem bleibt die Fachkräftelücke auf einem historisch hohen Niveau. Die KfW betont, dass der Rückgang nicht vorrangig auf eine bessere Besetzung offener Stellen zurückzuführen ist, sondern vor allem auf die schwache konjunkturelle Lage in Deutschland. Besonders in der Industrie führten Absatz- und Auftragsrückgänge sowie Entlassungen und Einstellungsstopps dazu, dass der Bedarf an Fachkräften gesunken ist. Somit ist der aktuelle Rückgang eher eine Momentaufnahme – die Fachkräftelücke dürfte sich in den kommenden Jahren wieder verschärfen.

Fachkräftemangel in MINT-Berufen besonders groß

Dies bestätigt auch der aktuelle MINT-Report: In den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind derzeit 193.600 Stellen unbesetzt. Besonders ausgeprägt ist die Lücke bei den MINT-Berufen mit Berufsausbildung – hier fehlen 89.600 Fachkräfte.

Größte Engpässe nach Branchen

Die Fachkräftelücke variiert stark je nach Branche und Region. Die größten Engpässe im MINT-Bereich liegen in folgenden Berufsfeldern:
 

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offene Stellen in Energie- und Elektroberufen

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offene Stellen in der Metallverarbeitung

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offene Stellen in Maschinen- und Fahrzeugtechnik

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offene Stellen in IT-Berufen

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offene Stellen in Bauberufen

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19.05.2025 | Teilzeitquote erreicht neuen Höchststand – besonders bei Frauen

Laut dem Statistischen Bundesamt arbeiteten im Jahr 2024 rund 29 % der Erwerbstätigen in Deutschland in Teilzeit – so viele wie nie zuvor. 

Besonders stark betroffen sind Frauen: Fast jede zweite Frau (49 %) war teilzeitbeschäftigt, bei Männern lag der Anteil bei 12 %. Damit haben beide Gruppen neue Rekordwerte erreicht. Der häufigste Grund für Teilzeit ist bei Frauen familiäre Verpflichtung, insbesondere die Kinderbetreuung. So arbeiteten 73 % der Mütter mit Kindern unter drei Jahren in Teilzeit. 

Die Zahlen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere für Frauen. Politik und Wirtschaft stehen weiter unter Druck, bessere Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte Erwerbsteilnahme zu schaffen.

Weitere Informationen

19.05.25 | Debatte um Mehrarbeit: anderswo wird mehr gearbeitet! 

Laut einer aktuellen Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) arbeiten Personen im erwerbsfähigen Alter (15–64 Jahre) in Deutschland durchschnittlich 1.036 Stunden. 

Die Studie basiert auf OECD-Daten für das Jahr 2023. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die durchschnittliche Arbeitszeit in Deutschland in den letzten zehn Jahren kaum gestiegen. Während Länder wie Spanien, Griechenland und Polen ihre Pro-Kopf-Arbeitsstunden um bis zu 23 Prozent erhöhten, verzeichnete Deutschland lediglich einen Anstieg von zwei Prozent. Das IW sieht politischen Handlungsbedarf, insbesondere bei der hohen Teilzeitquote in Deutschland, die 2023 bei rund 30 Prozent lag. Zum Vergleich: In Italien betrug sie etwa 18 Prozent, in Polen nur sechs Prozent. Zudem wird der steile Steuertarif bei mittleren Einkommen als Hemmnis für Mehrarbeit genannt. Auch die geringe Erwerbsbeteiligung bis zum regulären Renteneintrittsalter trägt zur niedrigen

So viele Arbeitsstunden werden je Einwohner im Erwerbsalter geleistet:
 

Deutschland

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Geleistete Arbeitsstunden

Griechenland

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Geleistete Arbeitsstunden

Neuseeland

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Geleistete Arbeitsstunden

Weitere Infos zur IW-Studie

16.05.2025 | Gewerbedynamik im 1. Quartal 2025: Mehr Gründungen, aber auch mehr Aufgaben

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wurden im ersten Quartal 2025 in Deutschland rund 36.500 Betriebe mit “größerer wirtschaftlicher Bedeutung” neu gegründet – ein Anstieg von 11,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stieg die Zahl der vollständigen Aufgaben solcher Betriebe um 10,0 % auf etwa 30.200.

Insgesamt wurden rund 171.500 Gewerbe neu gegründet, was einem Zuwachs von 2,9 % im Vergleich zum ersten Quartal 2024 entspricht. Allerdings lag die Gesamtzahl der vollständigen Gewerbeaufgaben bei etwa 142.300 – und damit 4,0 % höher als im Vorjahresquartal.

Diese Zahlen zeugen von einer lebhafte Dynamik im deutschen Mittelstand: Während mehr Unternehmen gegründet werden, steigt auch die Zahl der Aufgaben. 

Weitere Informationen 

15.05.25 | Cyberversicherungen im Mittelstand: Große Unternehmen besser abgesichert

Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim zeigt, dass sich deutsche Unternehmen zunehmend gegen Cyberangriffe absichern. In einer repräsentativen Befragung von rund 1.200 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft gaben fast 50 % an, über eine Cyberversicherung zu verfügen. 

Die Studie unterstreicht die wachsende Bedeutung von Cyberversicherungen, insbesondere für größere Unternehmen und bestimmte Branchen. Sie zeigt auch, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prüfen müssen, ob eine Cyberversicherung sinnvoll ist, um sich gegen die zunehmenden Bedrohungen im digitalen Raum zu wappnen.

Unternehmensgröße beeinflusst Absicherung. Prozent der Unternehmen, die über eine Cyberversicherung verfügen:
 

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Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten

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Unternehmen mit 20-99 Beschäftigten

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Unternehmen mit 5-19 Beschäftigten

Weitere Infos zur ZEW-Befragung

Working on steps shaped jigsaw puzzle. Drawing up arrow on black

15.05.25 | KMU-Barometer Mai 2025: wirtschaftliche Situation hellt sich auf - aber nur leicht

Das aktuelle KMU-Barometer des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn zeigt: Im ersten Quartal 2025 hat sich die wirtschaftliche Lage kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland leicht verbessert. Nach einem schwierigen Jahr 2024 mit rückläufigen Umsätzen und Investitionen ist dieser Abwärtstrend vorerst gestoppt. Sowohl Umsatz als auch Investitionen verzeichnen eine positive Tendenz.

Allerdings bleibt die Gewinnsituation angespannt. Im Vergleich zum Euroraum hinken deutsche KMU weiterhin hinterher, insbesondere bei Investitionen und Gewinnen. Im Euroraum übersteigt der Anteil der KMU mit steigenden Investitionen weiterhin den Anteil derer mit sinkenden Investitionen.

Für mittelständische Unternehmen bedeutet dies: Die Talsohle scheint durchschritten, doch die Erholung ist fragil. Besonderes Augenmerk sollte auf der Verbesserung der Gewinnsituation liegen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

KMU-Barometer Mai 2025

13.05.25

Mütter in Deutschland stecken noch immer in der Teilzeitfalle

Eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Immer mehr Mütter vereinen hierzulande Familie und Beruf. Allerdings arbeiten zwei von drei Frauen hierzulande in Teilzeit – doppelt so viele wie im EU-weiten Durchschnitt.

Einen zentralen Grund dafür sehen die Forscher des IW in der unzureichenden Betreuungssituation in Deutschland. Denn trotz Rechtsanspruch fehlen bundesweit über 300.000 Kitaplätze für unter dreijährige Kinder. Besonders problematisch sei, dass es insbesondere in sozial benachteiligten Vierteln an Kitas mangelt. 

Die Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter identifiziert das IW als einen weiteren zentralen Engpass. Der ab dem kommenden Jahr schrittweise eingeführte bundesweite Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz sei zwar ein wichtiger Schritt, jedoch bleibe fraglich, ob dieser am Ende auch flächendeckend vollständig erfüllt werde.

Auch die pädagogische Qualität der Betreuung hat einen Einfluss. Denn wenn sich Eltern entsprechend Zeit nehmen müssten, weil die im Unterricht erworbenen Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen nicht in ausreichendem Maß eingeübt werden, können sie nicht im eigentlich möglichen Umfang erwerbstätig sein.

IW Köln - Muttertag: Warum Mütter in Deutschland immer noch in der Teilzeitfalle stecken

13.05.25

Schutzrechte im Mittelstand ungenutzt – KfW sieht Handlungsbedarf

Eine aktuelle Analyse von KfW Research legt offen: Ein Großteil der mittelständischen Unternehmen in Deutschland nutzt weder Marken- noch Patentrechte. Von 3,84 Millionen Unternehmen besitzen nur etwa 9 % eine eingetragene Marke, lediglich 3 % ein Patent. Damit bleiben immaterielle Vermögenswerte vielfach unerschlossen – trotz ihrer potenziellen wirtschaftlichen Bedeutung.


Besonders kleinere Unternehmen verzichten
Vor allem kleine Unternehmen verzichten häufig auf Schutzrechte, obwohl gerade sie vom Aufbau einer Marke oder dem Schutz eigener Entwicklungen profitieren könnten – sei es zur Abgrenzung vom Wettbewerb oder zur Wertsteigerung des eigenen Geschäftsmodells.


International bereits Finanzierungsvorteil
In Ländern wie Schweden, Frankreich oder den Niederlanden werden Marken und Patente erfolgreich als Kreditsicherheiten eingesetzt. In Deutschland ist dieser Ansatz bisher wenig verbreitet. Dabei könnten immaterielle Vermögenswerte auch hierzulande künftig eine stärkere Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielen – vor allem für Betriebe, denen klassische Sicherheiten fehlen.

Schutzrechte als strategische Chance
Für den Mittelstand bietet sich daher ein bislang wenig genutzter strategischer Hebel: Der frühzeitige Blick auf Schutzrechte kann nicht nur juristische Sicherheit schaffen, sondern auch den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten verbessern und Investitionen erleichtern.
 

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13.05.25 | IW-Konjunkturprognose 2025: Deutschland bleibt in der Rezession 

Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in der Rezession. Nach aktuellen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft wird das Bruttoinlandsprodukt 2025 um 0,2 Prozent schrumpfen – als einzige große Volkswirtschaft weltweit. 

Während Länder wie die USA, China und Staaten des Euroraums moderates Wachstum verzeichnen, belastet Deutschland eine Kombination aus strukturellen und konjunkturellen Faktoren.

Ursächlich für die anhaltende Schwäche sind laut IW vor allem die Investitionszurückhaltung vieler Unternehmen, die hohe Steuer- und Abgabenlast sowie bürokratische Hürden. Hinzu kommen globale Unsicherheiten, die insbesondere exportorientierte Branchen wie die Industrie und das Baugewerbe treffen. Beide Sektoren verzeichnen bereits seit 2024 rückläufige Entwicklungen. Auch am Arbeitsmarkt zeigen sich Folgen: Die Zahl der Arbeitslosen könnte bis zum Sommer auf rund drei Millionen steigen. Eine kurzfristige wirtschaftliche Erholung ist nicht in Sicht.

IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2025

12.05.25 | Zahl des Tages: Kredite sind wichtigste externe Finanzierungsquelle des Mittelstands

Während im Jahr 2023 lediglich 23 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Kredite einsetzten, um ihre Investitionsprojekte damit teilweise oder vollständig zu finanzieren, verzichteten mehr als Dreiviertel (77 Prozent) bei Investitionen auf Kredite von Banken oder Sparkassen. Dies geht aus einer Auswertung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels hervor. Die Kredite finanzierten im Durchschnitt rund 69 Prozent der Investitionssumme und bilden damit in vielen Fällen das dominierende Finanzierungsinstrument. 

Die Analyse zeigt darüber hinaus: Je kleiner das Unternehmen, desto seltener werden Kredite zur Investitionsfinanzierung eingesetzt. Die Forscher der KfW führen dies zum einen auf strukturelle Nachteile kleinerer Unternehmen beim Zugang zur Kreditfinanzierung zurück und zum anderen darauf, dass größere Unternehmen in der Regel auch höhere Investitionssummen tätigen.

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der KMU nutzten im Jahr 2023 Kredite für ihre Investitionsvorhaben

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der Investitionssumme wurden durchschnittlich über einen Kredit finanziert

Weitere Infos bei der KfW

12.05.25 | Bundesarbeitsgericht: Überträgt der Arbeitgeber personenbezogene Daten innerhalb des Konzerns an eine andere Gesellschaft, kann Schadenersatz bestehen

Ein Arbeitnehmer kann Anspruch auf Schadenersatz wegen einer Verletzung der Datenschutz-Grundverordnung haben, wenn der Arbeitgeber personenbezogene Echtdaten innerhalb des Konzerns an eine andere Gesellschaft überträgt, um eine cloudbasierte Software zu testen. Dies entschied das Bundesarbeitsgericht in einem Urteil vom 8. Mai 2025. Ein Arbeitnehmer hatte geklagt, weil sein Arbeitgeber personenbezogene Daten der Beschäftigten aus der bisher genutzten Software an die Konzernobergesellschaft weitergegeben hatte, um damit die Personalverwaltungs-Software „Workday“ zu Testzwecken zu befüllen. Der vorläufige Testbetrieb von „Workday“ war in einer Betriebsvereinbarung geregelt. Danach sollte es dem beklagten Unternehmen erlaubt sein, u. a. den Namen, das Eintrittsdatum, den Arbeitsort, die Firma sowie die geschäftliche Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie weitere Daten des Klägers wie Gehaltsinformationen, die private Wohnanschrift, das Geburtsdatum, den Familienstand, die Sozialversicherungsnummer und die Steuer-ID zu übermitteln.

Der Kläger vertrat die Auffassung, ihm stehe ein immaterieller Schadenersatz aufgrund der Verletzung der Datenschutzgrundverordnung zu, da sein Arbeitgeber die Grenzen der Betriebsvereinbarung überschritten habe. Das Bundesarbeitsgericht gab dieser Klage recht.

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European Union flag painted on tiled street floor and shadows group of people walking at sunny day.

09.05.2025 | Europatag: So stärkt Europa den deutschen Mittelstand

Heute, am 9. Mai, ist Europatag! 

Ein Tag, der daran erinnert, wie wichtig die EU auch für deutsche Mittelständler ist. 

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren direkt: unter anderem durch Fördergelder, Beratung und Vernetzung.

EU-Fördermittel: Milliarden für Innovation und Digitalisierung

Die EU unterstützt KMU mit umfangreichen Programmen. So zum Beispiel mit:

  • Horizont Europa stellt bis 2027 rund 95,5 Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereit – ein erheblicher Teil davon fließt an kleine Unternehmen. Horizont Europa
  • Der EIC Accelerator bietet Zuschüsse von bis zu 2,5 Mio. Euro sowie Beteiligungskapital (Equity) von bis zu 15 Mio. Euro – etwa für Tech-Startups, GreenTech oder Medizin-Innovationen.  EIC Accelerator

Enterprise Europe Network: Internationalisierung leicht gemacht

Mit dem Zugang zum EU-Binnenmarkt (über 450 Millionen Verbraucher(!)) bieten sich enorme Chancen. Das Enterprise Europe Network (EEN)hilft KMU beispielweise:

  • beim Markteinstieg im EU-Ausland
  • bei der Partnersuche, etwa für Vertrieb oder gemeinsame Produktentwicklung
  • mit individueller Beratung zu Förderprogrammen, rechtlichen Fragen und Technologietransfer

In Deutschland gibt es 13 EEN-Zentren, u.a. in NRW, Bayern und Berlin.

Europa hilft: Geld, Know-how oder Marktzugang?

Europa hilft …

…nicht nur mit Werten – sondern mit Geld, Know-how und Marktzugängen. Wer als Mittelständler wachsen will, findet in der EU einen starken Partner.

Unternehmerisch tätig in Europa

08.05.25

DIW Studie: Gezielte Hilfen für Kleinstunternehmen zahlen sich aus

Staatliche Hilfen können in Krisenzeiten entscheidend zur wirtschaftlichen Stabilisierung beitragen – vor allem, wenn sie gezielt Kleinst- und Kleinunternehmen unterstützen. Das zeigt eine neue Studie des DIW Berlin und des Joint Research Centre der EU-Kommission am Beispiel der Corona-Hilfen in Spanien und Italien.

Zwei Jahre nach der Pandemie erzielten geförderte Kleinstbetriebe dort deutlich höhere Umsätze als vergleichbare nicht unterstützte Unternehmen – in Italien lagen sie 2022 über 4 %, in Spanien 2,7 % höher. Auch Investitionen legten spürbar zu, insbesondere in digitale Infrastruktur. Die Unternehmen nutzten die Krise also auch als Chance zur Modernisierung.
Bei mittleren und großen Unternehmen verpuffte der Effekt weitgehend. Gleichzeitig stieg dort das Risiko von Wettbewerbsverzerrungen. Die Studie liefert damit wertvolle Hinweise für die Wirtschaftspolitik: Temporäre, zielgerichtete Hilfen für kleinere Betriebe erhöhen die Resilienz in Ausnahmesituationen – etwa bei Pandemien, Energiekrisen oder geopolitischen Schocks.

Mehr Information:
DIW Berlin: Mikro- und Kleinunternehmen profitieren am stärksten von staatlichen Beihilfen

07.05.25

84 Prozent der Betriebe sind von Personalproblemen betroffen

Digitalisierung, Dekarbonisierung und der demografische Wandel stellen die Betriebe in Deutschland vor große Herausforderungen. Dies zeigt sich auch an ihrer Einschätzung der Personalprobleme: War vor 15 Jahren noch jeder zweite Betrieb von solchen Problemen betroffen, trifft dies heute auf acht von zehn Betrieben zu. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Insbesondere die Gewinnung von Fachkräften, aber auch Belastungen durch Lohnkosten, hohe Fehlzeiten, Weiterbildungsbedarf sowie die Überalterung der Belegschaft machen den Betrieben zu schaffen. „Der Fachkräftemangel bleibt über Branchengrenzen hinweg das am häufigsten genannte Problem“, erklärt IAB-Forscher Michael Oberfichtner. 

Zwei von drei Betrieben bezweifeln laut dem IAB-Betriebspanel, dass sie in Zukunft ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen können. Im Baugewerbe sind diese Sorgen besonders stark ausgeprägt. Nur ein Viertel rechnet hier nicht mit Problemen.

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mitarbeiter und geschäftsführer schauen auf ein flipchart

06.05.25

Stimmung im Mittelstand tritt auf der Stelle

Im März hatte sich die Stimmung im deutschen Mittelstand noch stark aufgehellt, im April nun stagnierte das Geschäftsklima nahezu. Der Index stieg um vernachlässigbare 0,2 Zähler auf minus 17,4 Punkte. Damit liegt das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer weit unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Unter den Mittelständlern stach im April lediglich der Bau positiv hervor.

Zwar beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas besser als im Vormonat und so gut wie seit August letzten Jahres nicht mehr. Allerdings sanken die Geschäftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten.

„Im März hatte die Reform der Schuldenbremse die Hoffnung auf einen starken Fiskalimpuls geweckt und für einen sprunghaften Anstieg der Erwartungen gesorgt. Diese neue Hoffnung wurde aber bereits im April von dem eskalierenden Handelskonflikt zumindest teilweise wieder konterkariert“, sagt Dr. Klaus Borger, Konjunkturexperte bei KfW Research.
 

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Businesswoman at home having a video conference with her team

05.05.25

Deutsche arbeiten überdurchschnittlich oft im Homeoffice 

Im weltweiten Vergleich arbeiten die Deutschen überdurchschnittlich oft von zu Hause. Dies zeigt eine neue Auswertung des ifo Instituts unter Arbeitnehmern mit Hochschulabschluss in 40 Ländern. Demnach arbeiten Menschen in Deutschland durchschnittlich an 1,6 Tagen pro Woche von zu Hause. Der globale Durchschnitt beträgt 1,2 Tage pro Woche bei Vollzeit von mindestens 6 Arbeitsstunden pro Tag. „Trotz prominenter Beispiele von Unternehmen, die ihre Beschäftigten zurück ins Büro holen, zeigen unsere Ergebnisse, dass die Homeoffice-Quote seit 2023 international stabil ist“, sagt ifo Forscher Mathias Dolls.

In Europa wird unter den Akademikern lediglich in Finnland mehr von zu Hause gearbeitet (im Durchschnitt 1,7 Tage pro Woche). Weltweit am weitesten verbreitet ist Homeoffice in Kanada (1,9 Tage) und im Vereinigten Königreich (1,8 Tage). In den USA und Indien arbeiten die Menschen ebenfalls an 1,6 Tagen von zu Hause. Am wenigsten verbreitet ist das Homeoffice in Südkorea (0,5 Tage), China und Griechenland (je 0,6 Tage).

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05.05.2025

Ampel-Regierung: Mehr geliefert als erwartet

Die Ampel wollte Fortschritt wagen – heraus kam eine Koalition, die mit sich selbst rang. In der zweiten Hälfte ihrer Amtszeit war sie mehr durch Konflikte als durch Einigkeit geprägt, bis hin zum offenen Bruch. Doch trotz dieses Bildes spricht die Bilanz der Bertelsmann Stiftung eine überraschend positive Sprache: Trotz widriger Bedingungen wie Krieg, Energiekrise und wachsendem Vertrauensverlust hat das Bündnis aus SPD, Grünen und FDP in nur drei Jahren in absoluten Zahlen mehr Vorhaben umgesetzt als die letzten beiden Vorgängerregierung in einer vollen Legislatur. Doch der Erfolg ist gemischt: Trotz zahlreicher Erfolge blieb ein Teil der großen Reformen unvollständig.

Zentrale Ergebnisse laut Bertelsmann Stiftung:

  • 52 % der Koalitionsvorhaben wurden erfolgreich umgesetzt – eine solide Erfolgsquote. Das ist mehr als unter den GroKo-Regierungen, die nur 43 % (2013–2017) und 35 % (2017–2021) ihrer geplanten Maßnahmen realisierten. Besonders in den Bereichen soziale Sicherheit, Energiekrise und Wirtschaftshilfen konnte die Koalition größere Fortschritte erzielen. 
  • 38 % der Vorhaben wurden nur teilweise umgesetzt: In diesen Bereichen gab es erhebliche Streitigkeiten und fehlende Einigkeit. Das Klimaschutzgesetz wurde zwar reformiert, aber viele Maßnahmen wurden aufgeschoben oder fielen hinter den geplanten Zielen zurück.
  • 9 % der Vorhaben wurden nicht umgesetzt: Besonders im Bereich Einwanderung und digitaler Transformation scheiterten große Vorhaben aufgrund politischer Blockaden.

Erfolgreiche politische Maßnahmen:

Bürgergeld ersetzt Hartz IV

Zum 1. Januar 2023 hat die Bundesregierung das Bürgergeld eingeführt und damit das bisherige Hartz-IV-System abgelöst. 

Die Reform zielt darauf ab, die Grundsicherung zu modernisieren und die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt zu verbessern. 

Kritiker bemängeln jedoch steigende Kosten und eine unzureichende Wirkung bei der Arbeitsmarktintegration

Mindestlohn auf 12 Euro erhöht

Zum 1. Oktober 2022 wurde der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde angehoben.

Davon profitieren rund sechs Millionen Beschäftigte, insbesondere in Ostdeutschland und in Branchen mit niedrigen Löhnen. Die Erhöhung entspricht etwa 60 Prozent des Medianlohns in Deutschland und soll die Kaufkraft stärken.

Entlastung in der Energiekrise

Als Reaktion auf die Energiepreisexplosion infolge des Ukraine-Kriegs hat die Regierung Preisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme eingeführt.

Diese Maßnahme soll Haushalte und Unternehmen entlasten und Anreize zum Energiesparen setzen. 

Ergänzend wurde das Kurzarbeitergeld verlängert, um Beschäftigung zu sichern.
 

CO₂-Preis erhöht, Klimaschutzgesetz reformiert

 Trotz interner Konflikte hat die Koalition den CO₂-Preis auf fossile Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas und Benzin erhöht, auch wenn einige Maßnahmen in diesem Bereich aufgrund von Widerstand und mangelnder Umsetzungskraft nicht wie geplant durchgeführt wurden. 

Sie hat außerdem das Klimaschutzgesetz überarbeitet – allerdings ohne verbindliche Sektorziele für Verkehr oder Gebäude. 

Pflege- und Gesundheitsreformen beschlossen

Eine Reform des Pflegesystems wurde durchgeführt, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Bedingungen für Pflegekräfte zu verbessern. 

Auch das Gesetz zur Stärkung der Pflegeversicherung wurde auf den Weg gebracht, allerdings in einem kleineren Umfang als ursprünglich vorgesehen.
 

Mehr Ladepunkte und Kaufprämien für E-Autos

 Die Regierung hat rund 9 Millionen Euro in neue Ladestationen für Elektroautos investiert. 

Sie hat zudem Kaufanreize verlängert, um mehr Menschen zum Umstieg auf Elektromobilität zu bewegen.

Company leader giving money bonus in paper envelope to happy smiling office worker, congratulating employee with increasing of salary or promotion, thanking for successes in work. Close up concept

02.05.25

KfW-Studie: Mittelstand erwartet Lohnstagnation 2025

Laut einer aktuellen Sonderbefragung von KfW Research rechnet die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen in Deutschland im Jahr 2025 mit stabilen oder sogar sinkenden Lohnkosten. 47 % der Befragten gehen von gleichbleibenden Löhnen aus, 9 % sogar von einem Rückgang. Knapp 44 % erwarten allerdings steigende Lohnkosten. Aber: Im Vorjahr hatte noch die Mehrheit mit Lohnerhöhungen gerechnet.

Die Umfrage zeigt zudem eine wachsende finanzielle Belastung: Nur noch 58 % der Unternehmen empfinden ihre Kostenstruktur als tragbar – ein Rückgang von 11 Prozentpunkten gegenüber April 2024. Besonders betroffen sind der Bau- und Dienstleistungssektor, wo Löhne bis zu 39 % der Gesamtkosten ausmachen.

Zur Untersuchung

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30.04.25

Eine Arbeitsstunde kostet im Schnitt 43,40 Euro

Unternehmen des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs in Deutschland haben im Jahr 2024 durchschnittlich 43,40 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde gezahlt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren die Arbeitskosten in Deutschland damit die siebthöchsten in der Europäischen Union (EU-27). Gemessen am EU-Durchschnitt von 33,50 Euro zahlten deutsche Arbeitgeber im Jahr 2024 rund 30 % mehr für eine Stunde Arbeit. Der relative Abstand zum EU-Durchschnitt blieb damit seit dem Jahr 2022 nahezu unverändert.

Die Arbeitskosten je geleisteter Stunde fallen in der EU sehr unterschiedlich aus. Die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde wurden 2024 in Luxemburg (55,20 Euro), Dänemark (50,10 Euro) und Belgien (48,20 Euro) gezahlt. Die Länder mit den niedrigsten Arbeitskosten waren Ungarn (14,10 Euro), Rumänien (12,50 Euro) und Bulgarien (10,60 Euro).

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30.04.25

Konsumklima: Stimmung bessert sich 

Die Verbraucherstimmung in Deutschland setzt im April ihre im Vormonat begonnene Erholung fort. Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichnen spürbare Zuwächse, während sich die Konjunkturerwartung nur leicht verbessert. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des „GfK Konsumklimas powered by NIM.“

Nach wie vor weist die Anschaffungsneigung insgesamt gesehen ein niedriges Niveau auf. Allerdings zeigt sich seit Anfang 2023 (Wert im Januar 2023: -18,7) ein Aufwärtstrend. Ob sich dieser fortsetzen kann, hängt auch davon ab, ob die Inflation bei etwa 2 Prozent, und damit in der Nähe des Zielwertes der Europäischen Zentralbank, bleibt. Eine erneut zunehmende Verunsicherung, etwa durch einen eskalierenden Handelskonflikt, würde eine weitere Erholung der Konsumstimmung allerdings wieder zunichtemachen.  

Die Sparneigung geht zudem deutlich zurück und stützt damit das Konsumklima: Der Indikator prognostiziert für Mai 2025 im Vergleich zum Vormonat (revidiert -24,3 Zähler) einen Anstieg um 3,7 Zähler auf -20,6 Punkte.  

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spanien flagge

29.04.25

Stromausfall auf Iberischer Halbinsel – Deutschland sieht sich gut abgesichert

Nach dem großflächigen Stromausfall in Spanien und Portugal betonen deutsche Behörden die Stabilität der heimischen Energieinfrastruktur. Ein derartiger Ausfall sei hierzulande sehr unwahrscheinlich. Das Stromnetz in Deutschland ist mehrfach abgesichert, technisch redundant aufgebaut und auf Krisensituationen vorbereitet.

Auf der Iberischen Halbinsel waren am Montag nahezu alle Regionen betroffen. In Ballungsräumen wie Madrid, Barcelona und Lissabon brach zeitweise der Verkehr zusammen, Geschäfte mussten schließen, digitale Dienste waren gestört.

Nach Angaben des spanischen Netzbetreibers war die Stromversorgung bis zum Abend nur zu etwa 20 Prozent wiederhergestellt. Die genaue Ursache ist noch unklar. Der portugiesische Energieversorger REN macht starke Temperaturschwankungen für physikalische Störungen in Hochspannungsleitungen verantwortlich. Hinweise auf einen Cyberangriff liegen derzeit nicht vor. 

29.04.25

EU-Markt: Wettbewerb zwischen China und Deutschland nimmt zu

Der wirtschaftliche Wettbewerb zwischen Deutschland und China auf den Märkten der Europäischen Union wird immer größer, zeigt eine Studie von KfW Research. Während Deutschland Exportanteile verliert, kann China zulegen. 

Zudem wird das Exportprofil der beiden Länder seit Jahren ähnlicher: Sie treten sowohl im Kraftfahrzeugbau als auch im Maschinenbau und im Wirtschaftszweig „Herstellung chemischer Erzeugnisse“ bei immer mehr Warenkategorien in Konkurrenz. Deutschland weist zwar in diesen Warengruppen überwiegend noch die höheren Anteile an den Importen der anderen EU-Länder auf als China, aber der Vorsprung nimmt ab.

So bezogen die anderen EU-Mitgliedsländer im Segment Kraftfahrzeugbau im Jahr 2012 rund 33 Prozent des gesamten Importwerts aus Deutschland, 2024 waren es noch 29 Prozent. Der Importanteil aus China stieg im selben Zeitraum von rund 1 auf 4 Prozent. 

Bei Waren des Maschinenbaus lag der Anteil Deutschlands 2012 bei 30 Prozent, 2024 bei 28 Prozent. China dagegen baute seinen Anteil von 7 auf 10 Prozent aus. Im Bereich Chemische Erzeugnisse ging Deutschlands Anteil an den Importen der anderen EU-Länder von 22 Prozent auf 18 Prozent zurück, der Chinas stieg von 2 auf rund 6 Prozent. 

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28.04.25

Stellenabbau: Leichte Verbesserung im April 

Die Unternehmen in Deutschland bauen weiter Stellen ab, allerdings weniger stark als noch im Vormonat. Das ifo Beschäftigungsbarometer stieg im April auf 93,9 Punkte, nach 92,8 Punkten im März. „Es ist noch zu früh, um von einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt zu sprechen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Wir sehen einen starken Anstieg der Unsicherheit, dies könnte die Situation wieder verschärfen.“

Insbesondere in der Industrie hat das Barometer zwar zugelegt, dennoch werden weiterhin Stellen abgebaut. Es gibt keine Industriebranche, in der die Mitarbeiterzahl steigen soll. Bei den Dienstleistern halten sich die positiven und negativen Antworten im April die Waage. Dabei suchen vor allem IT-Dienstleister weiterhin neue Mitarbeiter. Im Handel ist das ifo Barometer zwar gestiegen, dennoch stehen die Zeichen auf Personalabbau. Auch im Baugewerbe gibt es eine leichte Tendenz, mit weniger Personal auszukommen.

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28.04.25

US-Zollpolitik: Containerumschlag sendet Alarmsignale 

Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im März auf saisonbereinigt 135,3 Punkte gegenüber 137,6 Punkten (revidiert) im Vormonat gesunken. Nachdem der Containerumschlag in den europäischen Häfen bereits im Vormonat gesunken ist, geht der Schiffshandel inzwischen in nahezu allen Weltregionen zurück.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: „Besonders der Handel zwischen China und den USA dürfte in den kommenden Monaten weiter unter Druck geraten. Und obwohl für einige Länder die Zölle vorübergehend ausgesetzt wurden, bietet dies kaum Anlass zur Entwarnung – die erratischen Zollankündigungen und die Unberechenbarkeit der künftigen US-Handelspolitik halten die globalen Märkte weiterhin in einem Zustand permanenter Unsicherheit.“

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25.04.25 | Zahl des Tages: Bürokratieaufwand im Mittelstand

Laut KfW Research wenden kleine und mittlere Unternehmen durchschnittlich 7 % ihrer Arbeitszeit für bürokratische Prozesse auf – das entspricht im Durschnitt etwa 32 Stunden pro Monat und Unternehmen. Insgesamt summiert sich der Aufwand im Mittelstand auf rund 1,5 Milliarden Stunden jährlich, was etwa 61 Milliarden Euro an Personalkosten entspricht. Hauptverursacher sind steuerliche Pflichten, Dokumentations- und Aufbewahrungsvorgaben sowie Anforderungen im Rechnungswesen. Bürokratie gilt damit als größtes Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.
 

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der Arbeitszeit im Mittelstand wird im Durchschnitt für bürokratische Prozesse aufgewendet!

KfW-Research

24.04.25

ifo-Geschäftsklimaindex April 2025: Leichter Anstieg trotz wachsender Unsicherheit 

Im April 2025 ist der ifo-Geschäftsklimaindex leicht auf 86,9 Punkte gestiegen, nach 86,7 im März. Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage positiver, doch die Erwartungen trüben sich ein.

Im verarbeitenden Gewerbe sinkt der Index aufgrund pessimistischerer Erwartungen, obwohl die laufenden Geschäfte etwas besser bewertet werden. Der Dienstleistungssektor zeigt eine leicht verbesserte Stimmung, besonders im Gastgewerbe, während Transport und Logistik Rückschläge verzeichnen. Im Handel sinkt der Index, getrieben durch negative Entwicklungen im Großhandel. Das Bauhauptgewerbe erreicht den höchsten Stand seit Mai 2023, trotz anhaltendem Auftragsmangel. 

ifo-Geschäftsklimaindex April 25

Professional team, quality control, stand maintenance, talk in t

24.04.25

Mittelständler bauen so viel Personal ab wie zuletzt 2010 

Der Personalabbau im deutschen Mittelstand hat den höchsten Wert seit 15 Jahren erreicht. Dies geht aus einer Befragung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor, über die unter anderem das Handelsblatt berichtete. Demnach hat jeder fünfte Betrieb innerhalb eines Jahres seinen Personalbestand verkleinert. 

Gleichzeitig hat nur jedes siebte befragte Unternehmen seine Personaldecke ausgebaut. Creditreform verzeichnet damit im zweiten Jahr in Folge häufiger einen Stellenabbau als einen Personalaufbau.  

Kurs-Chart mit Euro-Münzen

23.04.25

Deutlicher Umsatzrückgang im Mittelstand

Der aktuelle DATEV Mittelstandsindex zeigt eine deutliche Verschlechterung der konjunkturellen Lage im deutschen Mittelstand. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten die Unternehmen für März einen nominalen Umsatzrückgang von 4,5 Prozent. Der Index fällt saison- und kalenderbereinigt auf 90,8 Punkte (2022 = 100 Punkte).  

Über alle ausgewiesenen Branchen hinweg ist der Umsatz gesunken, besonders stark im Bauhauptgewerbe (minus 5,8 Prozent), Gastgewerbe (minus 5,5 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe (minus 4,1 Prozent). 

Auch im Vergleich zum Vormonat Februar gingen die Umsätze in allen Branchen zurück – insgesamt um 1,8 Prozent. 

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Boxkampf - USA gegen Europäische Union

23.04.25

Trumps Politik: Sorgen der Unternehmen steigen

Zunehmend mehr Unternehmen in Deutschland befürchten, dass sich Donald Trumps Politik negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Erhebung des ZEW Mannheim. 

„Über 80 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft und im Verarbeitenden Gewerbe erwarten, dass sich die US-Präsidentschaft Donald Trumps negativ auf den Erfolg der deutschen Wirtschaft auswirken wird“, kommentiert Dr. Daniel Erdsiek, Leiter der Befragung aus dem ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“, die Ergebnisse.

„Damit haben die Befürchtungen der Unternehmen im Vergleich zu unserer Befragung im Dezember 2024 nochmals zugenommen. Insbesondere der Anteil der Unternehmen, die mit sehr negativen Auswirkungen der neuen US-Regierung rechnen, ist auf mehr als 20 Prozent gestiegen. Derweil gehen weniger als zehn Prozent der Unternehmen von positiven Effekten auf den Erfolg der deutschen Wirtschaft aus.“ 
Im Dezember erwarteten etwa 75 Prozent der Unternehmen negative Auswirkungen, davon 15 Prozentpunkte sehr negative.
 

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22.04.25

Wärme wird teurer – Gas- und Heizölpreise im Anstieg 

In Deutschland wird das Heizen in den kommenden Monaten deutlich teurer. Eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass Gaskunden mit einer Preissteigerung von 23 Prozent rechnen müssen. Diese Erhöhung ist auf kalte Temperaturen sowie Preisanpassungen zurückzuführen. In der Heizsaison von September bis März mussten Haushalte im Durchschnitt 11 Prozent mehr heizen als im Vorjahr.

Auch Heizölkunden erleben eine leichte Preissteigerung von etwa 1 Prozent. Während Heizölpreise gefallen sind, gleichen höhere Heizbedarfe den Rückgang fast aus. Die Kosten für Heizöl und Gas bleiben daher nahezu auf demselben Niveau.

Experten warnen, dass Verbraucher auch weiterhin mit höheren Heizkosten rechnen müssen, da der CO2-Preis 2025 weiter ansteigt. Die Politik setzt auf das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das den Umstieg auf klimafreundlichere Heizsysteme wie Wärmepumpen fördern soll. Bis dahin wird der Preisdruck jedoch weiter auf den Verbrauchern lasten.
 

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17.04.25

KI-Modell analysiert EZB-Kommunikation – Bessere Prognosen für Zinsentscheidungen

Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt: Künstliche Intelligenz kann die Kommunikation der Europäischen Zentralbank (EZB) analysieren und daraus verlässliche Prognosen für zukünftige Zinsentscheidungen ableiten.

Das Sprachmodell „RoBERTa“ wertet EZB-Stellungnahmen aus und erkennt, ob die Notenbank eher expansiv (locker), restriktiv (straff) oder neutral kommuniziert. Kombiniert mit Wirtschaftsdaten steigt die Prognosegenauigkeit auf rund 80 Prozent – ein hilfreiches Instrument für unternehmerische Planung.

Für den anstehenden Zinsentscheid am 17. April deutet das Modell trotz neutraler Tonlage auf eine wahrscheinliche Zinssenkung hin – getrieben von schwacher Konjunktur und rückläufiger Inflation. Allerdings bleibt die Lage unsicher: Geopolitische Risiken wie neue US-Zölle könnten zu einem Kurswechsel führen.

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17.04.25

Gründungsstandort Deutschland unter Druck - Bürokratieabbau dringend gefordert

Deutschland verliert an Attraktivität für Gründer: Im internationalen Vergleich rutschte der Standort 2024 im National Entrepreneurial Context Index (NECI) auf Platz 9 unter den G20-Staaten ab. In einer aktuellen Blitzbefragung der kfw bewerten Gründerinnen und Gründer die Rahmenbedingungen zudem nur noch mit der Schulnote 4,0 – „ausreichend“– ein deutliches Warnsignal.

Als zentrales Anliegen der jungen und werdenden Selbstständigen nennen sie den Bürokratieabbau. Er steht mit Abstand an erster Stelle der politischen Erwartungen, gefolgt von finanziellen Entlastungen, besserer Gründungsunterstützung und einer verlässlichen Standortpolitik.

Trotz ihrer Kritik an den aktuellen Rahmenbedingungen blicken Selbstständige vergleichsweise zuversichtlich in die Zukunft: 67 Prozent erwarten ein besseres Jahr 2025 für sich und ihre Familie – deutlich mehr als im Bevölkerungsschnitt.

Auch der DMB sieht dringenden Handlungsbedarf. Im Rahmen seiner Zukunftsagenda fordert der Verband einen konsequenten Bürokratieabbau, um die Innovationskraft des Mittelstands zu stärken.
 

DMB-Zukunftsagenda 2030

16.04.25

Psychische Erkrankungen: 2024 verursachten Depressionen erneut die meisten Fehltage

Der häufigste Grund für eine psychisch bedingte Krankschreibung war 2024 erneut eine Depression. Dies geht aus einem Bericht der DAK hervor. Demnach verursachten Depressionen bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte rund 183 Fehltage. 

Der durch psychische Erkrankungen verursachte Arbeitsausfall liegt insgesamt mit 342 Fehltagen je 100 Beschäftigte geringfügig über dem Niveau des Vorjahres (341 Fehltage je 100 Beschäftigte). 

Die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung lag 2024 bei knapp 33 Tagen. Bei den älteren Beschäftigten fällt auf, dass hier ein psychischer Erkrankungsfall wesentlich langwieriger sein kann. So steigt die Krankschreibungsdauer bei den über 60-Jährigen auf rund 58 Tage an. Hinter diesem Durchschnittswert stehen vereinzelt sehr lange Krankschreibungen von über 100 Tagen.

Angesichts der neuen Zahlen betonen Kassenfachleute die Notwendigkeit, im betrieblichen Umfeld die mentale Gesundheit der Beschäftigten stärker zu berücksichtigen.

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16.04.25 | Studie zeigt große Lücke bei Unternehmensübergaben

Rund 272.000 Unternehmen in Deutschland – das sind 13,8 % aller kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) – stehen laut aktueller Dun & Bradstreet-Studie 2025 vor einer ungeregelten Nachfolge. Besonders betroffen sind kleine Betriebe: Bei Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitenden liegt der Anteil bei 14,1 %, bei 10–49 Mitarbeitenden bei 13,0 %. In Einzelfirmen ist das Risiko mit 32 % besonders hoch. Branchen wie Einzelhandel (19,2 %) und Finanzen/Versicherungen (19,0 %) sind überdurchschnittlich betroffen, während Informatik und Versorgungswesen weniger Nachfolgeprobleme aufweisen. Regional ist das Problem im Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg am größten. Die Studie betont, dass eine frühzeitige und strukturierte Nachfolgeplanung entscheidend ist, um Insolvenzen und chaotische Übergaben zu vermeiden. Ein rechtzeitiger Start – idealerweise fünf Jahre vor dem geplanten Rückzug – erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Übergabe und sichert Unternehmenswerte sowie Arbeitsplätze.

Kernpunkte der Studie:

  • 13,8 % aller KMU suchen eine Nachfolgelösung (272.456 Unternehmen)
  • Besonders betroffen: kleine Unternehmen, Einzelhandel, Finanzen/Versicherungen
  • Frühzeitige Nachfolgeplanung verhindert chaotische Übergaben und Insolvenzen

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15.04.25

Zugang zu Finanzmitteln im Euroraum: Niedrigere Zinsen, aber stabiler Kreditbedarf

Die aktuelle SAFE-Umfrage für das erste Quartal 2025 zeigt eine interessante Entwicklung im Finanzierungsumfeld der Unternehmen im Euroraum: Trotz gesenkter Bankkreditzinsen bleibt der Bedarf an neuen Krediten stabil gering. 12 % der Unternehmen berichteten von niedrigeren Zinsen, während der Kreditbedarf per saldo bei -4 % liegt.

Trotz dieser Zinssenkungen blieb die Finanzierungslücke bei Bankkrediten nahezu unverändert. Die Unternehmen meldeten eine leichte Verschärfung der sonstigen Finanzierungskosten, wie etwa Gebühren und Provisionen. Insgesamt erwarten die Unternehmen, dass sich die Verfügbarkeit von Außenfinanzierung in den nächsten drei Monaten leicht verbessern wird.

In Bezug auf die Inflationserwartungen gingen die Unternehmen davon aus, dass die Inflation im kommenden Jahr auf 2,9 % sinken wird, während die Erwartungen für längere Zeiträume bei 3,0 % unverändert blieben. Auch die Umsätze vieler Unternehmen stiegen, jedoch gab ein größerer Anteil von Gewinnrückgängen und gestiegenem Kostendruck Bericht.
 

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15.04.25 | Fehlende KI-Kompetenz in deutschen Führungsetagen

In deutschen Unternehmen mangelt es auf der Führungsebene an umfassendem Wissen über Generative AI (GenAI) und der nötigen strategischen Denkweise. Diese Erkenntnis zieht die aktuelle Studie von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut. Zwei Drittel der befragten Führungskräfte erkennen, dass Unternehmen ohne fundiertes KI-Know-how langfristig Schwierigkeiten haben werden, sich im Wettbewerb zu behaupten. Dennoch setzen derzeit nur 20 % der Unternehmen GenAI auf breiter Basis ein. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, Führungskräfte gezielt weiterzubilden und neue Governance-Modelle zu entwickeln, um die Chancen von GenAI optimal zu nutzen.

 

Kernpunkte der Studie:

  • Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die GenAI bereits nutzen, erwarten, dass sich neue, auf KI basierende Geschäftsmodelle durchsetzen werden.

  • 91 % der Unternehmen gehen davon aus, dass sich Personal- und Wissensmanagement durch den Einsatz von KI grundlegend verändern wird.

  • Nur 26 % der Unternehmen setzen GenAI bereits strategisch in den oberen Führungsebenen ein.

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14.04.2025

US-Zölle: Deutsches BIP könnte um bis zu 1,4 Prozent sinken

Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) könnten neue US-Zölle spürbare Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. In einer aktuellen Analyse modelliert das IAB zwei mögliche Szenarien bezüglich zukünftiger Handelskonflikte. Grundlage sind pauschale Zollerhöhungen der USA auf Importe aus Europa, China, Kanada und Mexiko. Während im ersten Szenario ausschließlich die USA Zölle erheben, werden im zweiten Szenario zusätzliche Gegenmaßnahmen der betroffenen Handelspartner berücksichtigt. In beiden Fällen fließen die Zolleinnahmen zurück in die jeweilige Volkswirtschaft. Die Untersuchung zeigt, dass sich Exportverluste, Produktionsrückgänge und Arbeitsplatzverluste nicht vollständig kompensieren lassen – auch nicht durch Gegenzölle oder neue Absatzmärkte.

Fünf Haupterkenntnisse aus der Berechnung des IAB:

Das deutsche BIP droht zu sinken

Ein Jahr nach Einführung der Zölle wäre es denkbar, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im Szenario mit Gegenzöllen um 1,2 Prozent unter der erwarteten Entwicklung liegt. Im Szenario ohne Gegenzölle ist anzunehmen, dass das BIP sogar um 1,4 Prozent sinkt. Gegenzölle würden vermutlich das Sinken der Wirtschaftsleistung somit nur geringfügig reduzieren.

Arbeitsplatzverlust

In beiden Szenarien rechnet das IAB mit einem Rückgang an benötigten Arbeitsplätzen von rund 90.000 vor allem in der Industrie und in unternehmensnahen Dienstleistungen.

Ernste Lage im Fahrzeugbau

Allein im Fahrzeugbau ist zu erwarten, dass in beiden Szenarien im ersten Jahr nach Inkrafttreten der Zölle fast 9.000 Jobs verloren gehen. Dicht darauf folgt der Rückgang der Erwerbstätigen in der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften von je nach Szenario circa 7.000 bis 8.000 Arbeitsplätzen. Auch die Berufsfelder Erziehung und Unterricht wären stark betroffen.

Sinkendes Welthandelsvolumen

Im Szenario mit Gegenzöllen dürfte der weltweite Handel innerhalb eines Jahres um 6,5% sinken. Im Szenario ohne Gegenmaßnahmen der Handelspartner könnte der weltweite Handel vier Jahre nach Einführung der Zölle um 8% schrumpft. Die einseitigen US-Zölle würden den globalen Handel stärker belasten und zu dauerhaften Marktverwerfungen führen.

Deutscher Exportverlust

Der vom IAB geschätzte Rückgang des deutschen Exportvolumens beläuft sich laut Prognose im Szenario ohne Gegenzölle im ersten Jahr auf etwa 88 Milliarden Euro.

11.04.25 | BMWK-Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beschreibt in seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage im April 2025 eine insgesamt angespannte konjunkturelle Situation. Demnach bleibt das wirtschaftliche Umfeld laut BMWK durch internationale Unsicherheiten, strukturelle Schwächen und zurückhaltende Investitionstätigkeit geprägt. Auch geopolitische Risiken sowie Handelskonflikte wirken sich laut Ministerium belastend auf die Entwicklung aus.

Die relevantesten Zahlen aus dem Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland:
 

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Produktion im produzierenden Gewerbe im Februar, im Vergleich zum Vormonat

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Inflationsrate im März

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mehr registrierte Insolvenzen im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum ersten Quartal 2024

Weitere Infos beim BMWK

11.04.25 | Zahl des Tages: Geplante Entlastungen aus Koalitionsvertrag 

Laut neuen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belaufen sich die geplanten Entlastungen der neuen schwarz-roten Koalition bei vollständiger Umsetzung auf über 50 Milliarden Euro jährlich. 

Mit rund elf Milliarden Euro jährlich schlägt die geplante Senkung der Stromsteuer in Verbindung mit einem Industriestrompreis zu Buche – eine zentrale Maßnahme zur Entlastung energieintensiver Unternehmen. Die Koalition plant zudem, Unternehmen durch degressive Abschreibungen um etwa sieben Milliarden Euro jährlich zwischen 2026 und 2028 zu entlasten – ein Anreiz für mehr Investitionen. Ab dem Jahr 2028 ist eine schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer um insgesamt fünf Prozentpunkte vorgesehen – jeweils um einen Punkt pro Jahr. Pro Jahr bedeutet das eine Entlastung von rund vier Milliarden Euro.

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Jährliche Entlastungen (Schätzung IW Köln)

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Davon Stromsteuer / Netzentgelte

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Davon Körperschaftssteuer (ab 2028)

Weitere Infos beim IW Köln

09.04.25 | Zugang des Mittelstands zu Krediten wird noch schwieriger

Der Zugang des Mittelstands zu Krediten hat sich im ersten Quartal 2025 erneut verschlechtert, zeigt eine Analyse von KfW Research. 33,8 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland nahmen Kreditverhandlungen mit Banken als restriktiv wahr. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Umfrage im Jahr 2017.

„Zum einen führt die schwache und unsichere Konjunktursituation zu Kreditzurückhaltung bei den Banken. Zum anderen dürfte ein Selektionseffekt wirken: Unternehmen mit schwieriger Finanzsituation fragen vermehrt Kredite an und stoßen wegen ihrer schwachen Kreditwürdigkeit auf Ablehnung bei den Kreditinstituten“, begründete Dr. Jenny Körner, Kreditmarktexpertin bei KfW Research, die Entwicklung.

Am stärksten verschlechterte sich der Kreditzugang von Unternehmen des Bauhauptgewerbes. 29,6 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen beklagten einen schwierigen Zugang zu Krediten, das waren 4,8 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal.

09.04.25 | Weniger als jede zweite Existenzgründung überlebt die ersten 5 Jahre

Von denjenigen Unternehmen, die 2017 gegründet wurden, waren nach einem Jahr noch 74 Prozent am Markt aktiv, zeigt eine Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM). Mit jedem weiteren Jahr sank die Überlebensrate kontinuierlich: Nach 5 Jahren betrug sie nur noch 38,1 Prozent. 

"Unternehmen mit Beschäftigten besitzen eine etwas größere Überlebenschance als Unternehmen ohne Beschäftigte: Während nach 5 Jahren von den Gründungen ohne Beschäftigte nur noch gut 34 % bestanden, waren es von denen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch knapp die Hälfte“, sagt Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin am IfM Bonn.

Von allen Wirtschaftszweigen zeigten Gründungen im Gesundheits- und Sozialwesen im Beobachtungszeitraum die größte Bestandsfestigkeit, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe. Am niedrigsten war die Überlebensrate in der Kunst-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche – weniger als ein Drittel dieser Unternehmen überlebten die ersten fünf Jahre.

Feedback, review and rating concepts

08.04.25 | Digitale Zahlungspflicht geplant – Koalition setzt auf moderne Finanzprozesse im Mittelstand

Die geplante Regierungskoalition aus SPD und CDU/CSU will Unternehmen in Handel und Gastronomie künftig verpflichten, neben Bargeld auch mindestens eine digitale Zahlungsmöglichkeit – etwa per Karte oder Smartphone – anzubieten. Ziel ist eine modernere Zahlungsinfrastruktur und die effektive Bekämpfung von Steuerbetrug. Im Gegenzug ist eine Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf sieben Prozent im Gespräch, um Betriebe zu entlasten.

Während Branchenverbände wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) vor zusätzlicher Belastung warnen, sieht die Steuergewerkschaft in der Maßnahme einen wichtigen Schritt zu mehr Transparenz. Die Einführung digitaler Zahlungsoptionen soll schrittweise erfolgen, das Bargeld bleibt ausdrücklich als Zahlungsmittel erhalten.

Praxisnahe Unterstützung für KMU bietet die neue Handreichung „Erfolgreiche Finanzdigitalisierung für KMU“. Sie wurde von der Partnerschaft für Finanzdigitalisierung – einem Zusammenschluss von Visa, SAP, dem Deutschen Mittelstands-Bund (DMB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg – entwickelt. Die Publikation zeigt, wie kleine und mittlere Unternehmen durch digitale Tools wie Bezahlterminals, E-Rechnungen und digitale Geschäftskonten effizienter wirtschaften können. Besonders hilfreich: konkrete Tipps zu Förderprogrammen und Lösungen für typische Herausforderungen wie Kosten, Fachkräftemangel oder IT-Sicherheit.

Handreichung Finanzdigitalisierung 

07.04.25

Selbstständige wollen wieder mehr investieren 

Laut dem ifo-Institut sind wieder mehr der Selbstständigen in Deutschland dazu bereit, mehr zu investieren. Während im November 2024 lediglich 13,6 Prozent der Selbstständigen planten, ihre Investitionen zu erhöhen, sind es nun 19,9 Prozent. Knapp die Hälfte der vom ifo-Institut befragten Selbstständigen möchte 2025 ähnlich viel investieren wie im vergangenen Jahr. Der Anteil der Selbstständigen, die ihre Investitionen kürzen wollen, sank auf 31,2 Prozent. Generell ist die Investitionsbereitschaft der Selbstständigen laut der Studie geringer als in der restlichen deutschen Wirtschaft. 

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07.04.25

US-Zölle könnten Deutschland bis zu 200 Milliarden Euro kosten 

Nach Donald Trumps „Liberation Day“ könnte Deutschland von US-amerikanischen Zöllen in Höhe von 20 Prozent auf fast alle Waren getroffen werden. Laut einer IW-Schätzung könnte sich der wirtschaftliche Schaden für Deutschland während der gesamten vierjährigen Amtszeit Trumps auf 200 Milliarden Euro belaufen. Laut der Rechnung läge das deutsche BIP im Jahr 2028 1,5 Prozent niedriger als ohne die von Trump angekündigten Zölle.

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IT specialist conducting cybersecurity analysis and implementing
Der europäische Rechnungshof sieht "eine verpasste Chance, die Mittel strategisch auf die Deckung des Digitalisierungsbedarfs auszurichten"

04.04.25 | Digitalisierungspotenziale besser nutzen: EU-Rechnungshof sieht Nachbesserungsbedarf bei Fördermitteln

In seinem aktuellen Sonderbericht hebt der Europäische Rechnungshof hervor, dass die Digitalisierung als einer der zentralen Schwerpunkte der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) zwar mit umfangreichen Mitteln unterlegt ist – die praktische Umsetzung jedoch noch nicht überall reibungslos verläuft. Aus der ARF werden derzeit die umfangreichsten EU‑Mittel – 150 Milliarden Euro – für den digitalen Wandel der EU bereitgestellt. Deutschland hat übrigens (verglichen mit den anderen EU-Staaten) den größten Anteil der ARF für digitale Maßnahmen zugewiesen (48 Prozent, über 13 Mrd. Euro)

Insbesondere bei digitalen Reformvorhaben und Investitionen zeigt sich, dass Fördergelder teils langsamer abgerufen werden als geplant. Gründe dafür sind unter anderem komplexe Verwaltungsprozesse, fehlende Kapazitäten und Abstimmungsprobleme auf nationaler Ebene.

Der Rechnungshof empfiehlt, Verwaltungsverfahren weiter zu vereinfachen und die Koordination zwischen EU und Mitgliedstaaten zu stärken. Nur so können die vorgesehenen Mittel effizient eingesetzt und die Digitalisierungsziele – etwa beim Ausbau digitaler Infrastrukturen, in der öffentlichen Verwaltung oder bei der digitalen Bildung – konsequent erreicht werden.

Zum Sonderbericht 

A hand holding a fan of Euro banknotes, including denominations of 20, 50, 100, and 500 euros, against a blurred background.

04.04.25

Finanzierungsdefizit 2024: Öffentliche Haushalte tief im Minus

Im Jahr 2024 verzeichnete der öffentliche Gesamthaushalt Deutschlands ein Finanzierungsdefizit von 104,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet. Dies entspricht einer Zunahme von 12,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Während die Einnahmen um 6,8 % auf 1.977,6 Milliarden Euro stiegen, erhöhten sich die Ausgaben um 7,1 % auf 2.082,1 Milliarden Euro.

Die Länder verzeichneten ein Defizit von 18,2 Milliarden Euro, wobei lediglich Niedersachsen, Sachsen und Rheinland-Pfalz Überschüsse erzielten. Der Bund konnte sein Defizit immerhin von 87,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 50,9 Milliarden Euro reduzieren.
 

Daten zum Finanzierungsdefizit

03.04.2025

EU-Parlament stimmt für Aufschub des Lieferkettengesetzes

Das EU-Parlament hat die Verschiebung des europäischen Lieferkettengesetzes beschlossen. Mit dem Lieferkettengesetz nimmt die Europäische Union Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten für Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit und Umweltverschmutzung in ihrer Produktion in die Pflicht. Das Parlament stimmte nun dafür, dass erste Regelungen des Vorhabens ein Jahr später in Kraft treten sollen. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen dem zwar noch zustimmen, da sie sich vor einer Woche aber bereits für diese Verschiebung ausgesprochen haben, gilt die Zustimmung laut Wirtschaftswoche als Formsache.

Kritiker bemängeln, dass mit dem Gesetz eine große bürokratische Belastung entsteht und die europäische Wirtschaft dadurch an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Deutschland ist mit seinem nationalen Lieferkettengesetz einen Sonderweg gegangen. Dieses Gesetz gilt unabhängig von den Beschlüssen auf EU-Ebene, weswegen der DMB für seine Aussetzung plädiert.

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03.04.2025

Verkehrs- und Logistikbranche mit der höchsten Insolvenzquote 2024

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist 2024 deutlich gestiegen. Wie das Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn berichtet, ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland 2024 um 22,4 Prozent auf 21.800 Fälle gestiegen. Besonders betroffen war die Verkehrs- und Logistikbranche, wo 14 von 1.000 Unternehmen einen Insolvenzantrag stellten. Auch Bau, Gastgewerbe und wirtschaftliche Dienstleistungen lagen mit 10 Insolvenzanträgen pro 1.000 Unternehmen deutlich über dem Durchschnitt. Zudem verzeichneten selbst bislang stabile Branchen wie Gesundheitswesen, Immobilien und IT mehr Insolvenzen als noch 2019.

Doch nicht jede Insolvenz endet mit einer Schließung: 470 Unternehmen nutzten 2024 das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, ein neuer Höchststand. Gleichzeitig gab es 270.000 Unternehmensschließungen, von denen die meisten ohne Insolvenz abliefen. 

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Verkehrs- und Logistikbranche besonders betroffen

14 von 1.000 Unternehmen stellten 2024 einen Insolvenzantrag – der Höchstwert aller Branchen.

Gründe sind

  • steigende Betriebskosten, 
  • schwankende Nachfrage 
  • und wirtschaftliche Unsicherheiten.

Auch Bau, Gastronomie & wirtschaftliche Dienstleistungen unter Druck

10 von 1.000 Unternehmen in diesen Bereichen meldeten Insolvenz an.

Hohe Materialkosten, Fachkräftemangel und verändertes Konsumverhalten belasten die Betriebe.

Mehr Insolvenzen in bisher stabilen Bereichen

Gesundheits- und Sozialwesen, Immobilienwirtschaft und IT verzeichneten mehr Insolvenzanträge als noch vor fünf Jahren.

Besonders kleinere Unternehmen kämpfen mit steigenden Kosten und Marktrisiken.

Die meisten Unternehmensschließungen erfolgen ohne Insolvenz

Trotz der steigenden Insolvenzanzahl bleibt die Zahl der Unternehmensschließungen insgesamt mit etwa 270.000 weitaus höher als die der Insolvenzanträge. 

Der Grund: Viele Betriebe stellen ihren Betrieb ein, bevor es zur Insolvenz kommt.

Eigenverwaltungsverfahren auf Höchststand

470 genehmigte Verfahren – ein neuer Höchststand seit Einführung dieser Sanierungsmöglichkeit vor 25 Jahren. 

Vor allem größere Unternehmen nutzen diesen Weg, um sich neu aufzustellen.

02.04.25

Trotz Rezession: Personalabgangsrate bleibt stabil 

Trotz anhaltender Rezession halten Betriebe weiterhin an ihren Beschäftigten fest. Das zeigt eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach ist der Anteil der Betriebe, die Personalabgänge zu verzeichnen haben, 2024 mit 29 Prozent niedriger als 2022 mit 31 Prozent. 

Die Personalabgangsrate, also der Anteil der Personen, die den Betrieb verlassen haben, an allen Beschäftigten, sank seit 2022 geringfügig und lag 2024 bei 5,8 Prozent – und damit niedriger als 2018 und 2019, zwei Jahre mit wesentlich besserer wirtschaftlicher Situation. 

„Die niedrige Personalabgangsrate stabilisierte die Beschäftigung in der Rezession seit 2022“, erklärt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Die Arbeitslosigkeit steigt seit 2022 vor allem deswegen an, weil Betriebe weniger einstellen und die Chancen gesunken sind, einen neuen Job zu finden.

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02.04.25 | Fachkräftemangel: Nur 16,4 Prozent Frauen in MINT-Berufen 

Frauen sind in MINT-Berufen in der Minderheit: Nur 16,4 Prozent aller Beschäftigten in diesem Bereich sind weiblich, wie eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) spielen für das Innovationspotenzial der deutschen Wirtschaft eine wichtige Rolle. Das Problem: Bereits heute gibt es eine Fachkräftelücke von 157.700 Beschäftigten in diesen Berufen. Und künftig wird der Bedarf weiter steigen. 

Der morgige Girls’ Day soll Mädchen und junge Frauen motivieren, männerdominierte technische Berufe zu ergreifen. Doch seit 2012 nimmt die Beschäftigung von Frauen nur leicht zu: Während Ende 2012 rund 875.000 Frauen in MINT-Berufen tätig waren (13,8 Prozent), ist die Zahl bis Juni 2024 auf 1,17 Millionen gestiegen, der Frauenanteil erhöhte sich leicht auf 16,4 Prozent.

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01.04.25

Mehr als die Hälfte der deutschen Beschäftigten nutzt KI 

Laut einer Studie des ZEW im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums nutzen mehr als 60 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland KI am Arbeitsplatz. Dabei nutzen jüngere Arbeitnehmer KI eher als ältere, und Männer eher als Frauen. 

Die Studie zeigt, dass KI-Anwendungen mehrheitlich nicht von den Arbeitgebern eingeführt, sondern von Beschäftigten informell genutzt werden. Arbeitgeber hinken somit bei der Einführung der von den Beschäftigten gewünschten KI-Anwendungen hinterher.

Wie KI genutzt wird, ist außerdem stark abhängig vom Bildungsabschluss. Nur knapp ein Drittel der Beschäftigten ohne Bildungsabschluss nutzt KI. Bei den Beschäftigten mit Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss liegt der Anteil bei fast 80 Prozent. 

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31.03.25

Bürokratiekosten: Kleinere Unternehmen im industriellen Mittelstand besonders belastet  

Bürokratische Pflichten belasten kleine Unternehmen im industriellen Mittelstand erheblich, ihre Kosten können sogar die jährliche Bruttoumsatzrendite von durchschnittlich 5,5 Prozent übertreffen. Dies geht aus einer Analyse des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) im Auftrag der IMPULS-Stiftung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hervor. 

In der Untersuchung wurde für das kleinste analysierte Unternehmen (150 Beschäftigte, 35 Millionen Euro Jahresumsatz) eine Belastung von 2,18 Millionen Euro festgestellt – umgerechnet 6,3 Prozent vom Umsatz. Dies entspricht dem durchschnittlichen Gehalt von 34 in Vollzeitbeschäftigten. 
„Rund 85 Prozent der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland sind kleine Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten. Für sie ist eine Bürokratiebelastung von über 6 Prozent des Umsatzes nicht tragbar”, sagt VDMA-Präsident Bertram Kawlath. 

Auch wenn knapp ein Drittel der bürokratischen Vorgaben auf EU-Entscheidungen zurückgehen, beruht die überbordende Bürokratiebelastung in Deutschland laut IfM vor allem auf Gesetzesvorgaben des Bundes (66 Prozent). Regulierungen seitens der Bundesländer (4,5 Prozent) bzw. der Kommunen (1,3 Prozent) fallen hingegen kaum ins Gewicht. Insgesamt wurden 3900 Vorgaben identifiziert, die die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus in ihrer üblichen Geschäftstätigkeit berücksichtigen müssen. 

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31.03.25

Arbeitsmarkt: Frühjahrsbelebung wird ausgebremst 

Bei verhaltend einsetzender Frühjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit im März 2025 um 22.000 auf 2.967.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt hat sie sich gegenüber dem Vormonat um 26.000 erhöht. Verglichen mit dem März des letzten Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 198.000 höher. 
Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 6,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Februar auf 3,6 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 13.000 gestiegen. Sie lag im März 2025 bei 3.698.000. Das waren 97.000 mehr als vor einem Jahr.
„Im März beginnt am Arbeitsmarkt die so genannte Frühjahrsbelebung. Auch in diesem Jahr wird sie allerdings von der wirtschaftlichen Flaute spürbar ausgebremst“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles.

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27.03.25

Fachkräfte von morgen: NRW stärkt berufliche Orientierung junger Talente

Nordrhein-Westfalen geht neue Wege in der Fachkräftesicherung: Mit einer Gesetzesänderung will die Landesregierung Schülerinnen und Schüler ohne klare Berufsperspektive gezielt unterstützen. Künftig werden ihre Kontaktdaten nicht nur an die Agenturen für Arbeit, sondern auch an die Kommunen übermittelt. So können noch mehr passgenaue Beratungs- und Orientierungsangebote gemacht werden.

Was bedeutet das für Unternehmen? Durch den erweiterten Zugang zu jungen Talenten entsteht eine neue Chance, frühzeitig potenzielle Auszubildende und Mitarbeitende zu identifizieren.  

Hintergrund: Bereits seit 2024 sind Schulen verpflichtet, Daten von Jugendlichen ohne Anschlussperspektive weiterzuleiten. Die Neuerung ergänzt dieses System nun um eine zentrale Stelle beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, die den Informationsfluss zwischen Agenturen für Arbeit und Kommunen erleichtert. 

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27.03.25

Unternehmen zahlen bis 2029 rund 40 Milliarden Euro Soli – Wirtschaftsverband fordert Abschaffung

Unternehmen müssen bis 2029 voraussichtlich rund 40 Milliarden Euro an den Solidaritätszuschlag (Soli) zahlen. Trotz der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den Soli für verfassungskonform zu erklären, bleibt der Zuschlag aus Sicht des DMB ein finanzielles Hemmnis für Unternehmen, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Allein 2024 zahlten Unternehmen schätzungsweise 7,2 Milliarden Euro des gesamten Soli-Aufkommens von 12,6 Milliarden Euro. Der DMB sieht die Abschaffung des Soli als wichtigen Schritt, um die Unternehmen zu entlasten und die Steuerpolitik zukunftsfähig zu gestalten. Diese Forderung ist daher auch Teil der DMB-Zukunftsagenda 2030.

27.03.25

Personalabbau in deutschen Unternehmen setzt sich fort 

In Deutschland setzen Unternehmen ihre Personalabbau-Maßnahmen fort und planen weniger Neueinstellungen. Nach Angaben des ifo-Instituts sank der ifo Beschäftigungsbarometer von 93,0 Punkten im Februar auf jetzt 92,7 Punkte im März. Die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt dürfte sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen, da auch ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet wird.

Besonders die Industrie spürt die Auswirkungen und reduziert seit fast zwei Jahren kontinuierlich Arbeitsplätze. Diese Entwicklung betrifft nahezu alle Industrieunternehmen. Auch Dienstleister agieren zurückhaltender bei der Personalplanung. Im Handel ist das ifo Barometer zwar gestiegen, jedoch beabsichtigen viele Unternehmen auch hier, Stellen abzubauen. Im Baugewerbe sind derzeit keine größeren Veränderungen zu erwarten. 

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26.03.25

Bürokratie ist die zentralste Herausforderung für den Mittelstand 

Aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen ist Bürokratie das mit Abstand größte Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit. Dies geht aus einer Befragung der KfW Bank hervor, in der kein anderer Aspekt von den Unternehmen häufiger genannt wurde. Vor allem die DSGVO, das Lieferkettengesetz oder Nachhaltigkeitsrichtlinien belasten die Betriebe. Zusätzlich zur Bürokratielast gibt es laut der Befragung noch weitere Herausforderungen – darunter der Fachkräftemangel, Kostensteigerungen (Energie, Löhne, Sozialversicherungsbeiträge) sowie die Kaufzurückhaltung und schwache Auftragslage. Auch angesichts der geopolitischen Krisen und Konflikte spüren viele KMU eine hohe Unsicherheit, heißt es. 

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26.03.25

IW-Umfrage: Vier-Tage-Woche schadet Unternehmen 

94 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie durch eine verpflichtende Vier-Tage-Woche Wertschöpfung verlieren würden. Dies geht aus einer Umfrage des IW Köln unter 823 Unternehmen zum eigenen Umgang mit dem Arbeitszeitmodell hervor. Gefragt wurde explizit nach einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. 
Weit verbreitet ist das Modell der Vier-Tage-Woche noch nicht: 82 Prozent der Unternehmen haben es noch gar nicht getestet. Zwar sieht rund die Hälfte der Befragten auch Chancen in der Vier-Tage Woche, etwa um das eigene Unternehmen für Bewerber und Fachkräfte attraktiver zu machen. Aber nur sechs Prozent glauben, dass der Fachkräftemangel mit einer Vier-Tage Woche bekämpft werden kann. 
Auch das häufig in der Debatte präsentierte Argument, dass die Produktivität bei einer Verdichtung der Arbeitszeit steigt, stößt bei den Unternehmen auf wenig Zustimmung: Nur 20 Prozent halten eine Verdichtung der Arbeitszeit im eigenen Unternehmen überhaupt für möglich. Knapp 70 Prozent fürchten, dass Arbeit liegen bleibt und Deutschland international den Anschluss verliert. 60 Prozent finden sogar, die Vier-Tage-Woche bedrohe Deutschlands Wohlstand.

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25.03.25

Jedes fünfte KMU nutzt Künstliche Intelligenz  

Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) setzen auf Künstliche Intelligenz (KI): Laut dem Institut für Mittelstandsforschung nutzen 19 % der deutschen KMU inzwischen KI-Technologien, 8 Prozentpunkte mehr als 2023. Deutschland liegt damit zwar über dem EU-Durchschnitt, bleibt aber hinter digitalen Vorreitern wie Dänemark (26 %), Schweden (24 %) und Belgien (23 %) zurück.

Während KI in KMU an Bedeutung gewinnt, wächst zugleich der digitale Abstand zu den Großunternehmen. In dieser Unternehmensgruppe setzt bereits fast jedes zweite Unternehmen KI ein. Zudem investieren Großunternehmen stärker in digitale Fortbildung: 78 % von ihnen boten 2024 Schulungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) an – mehr als der EU-Durchschnitt von 73 %. In KMU hingegen ging das Angebot an IKT-Fortbildungen zurück.
Für den Mittelstand bedeutet das: Wer wettbewerbsfähig bleiben will, sollte die Digitalisierung aktiv vorantreiben und insbesondere in KI und Mitarbeiterqualifikation investieren. 

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25.03.25

Rückgang der Unternehmer im Bundestag

Die Zahl der Unternehmer im Deutschen Bundestag ist auf einen neuen Tiefstand gesunken. Laut einer Analyse der Stiftung Familienunternehmen und Politik sind unter den 630 Abgeordneten nur noch 37 mit unternehmerischem Hintergrund vertreten – deutlich weniger als in der vergangenen Legislaturperiode (51) und weniger als die Hälfte im Vergleich zu 2017 (78).

Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist das Ausscheiden der FDP aus dem Parlament, die bislang die meisten Unternehmer in ihren Reihen hatte. Nun stellt die AfD mit 17 Abgeordneten die größte Gruppe an Unternehmern, gefolgt von der CDU/CSU mit elf. In der SPD sitzen fünf, bei den Grünen vier, bei der Linken keiner.

Auffällig ist, dass die meisten unternehmerischen Abgeordneten kleine Betriebe führen. Eigentümer größerer Familienunternehmen sind nur vereinzelt vertreten. Die Stiftung Familienunternehmen und Politik sieht die Entwicklung kritisch: Wirtschaftliche Praxiserfahrung und Wirtschaftskompetenz sei für die Gesetzgebung wichtig.

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24.03.2025

Ein Viertel der Beschäftigten arbeitet im Homeoffice 

Im Februar haben 24,5% der Beschäftigten in Deutschland zumindest teilweise von zu Hause gearbeitet. Das geht aus der Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. „Wir sehen in den Daten keinerlei Hinweise darauf, dass das Homeoffice auf dem Rückzug ist“, sagt ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Im August 2024 lag der Anteil noch bei 23,4%. „Homeoffice hat sich fest etabliert, einzelne Initiativen von Unternehmen, ihre Beschäftigten ins Büro zurückzuholen, bilden keinen statistisch ablesbaren Trend.“

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24.03.2025

Psychische Erkrankungen verursachen 50% mehr Fehltage – DAK-Report 2025

Die Zahl der Fehltage aufgrund von Depressionen ist im Jahr 2024 um 50 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit hervor, der auf den Daten von 2,42 Millionen Erwerbstätigen basiert. Insgesamt führten psychische Erkrankungen zu 342 Fehltagen je 100 Beschäftigte, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (323 Tage) bedeutet. Besonders auffällig ist der Anstieg der Fehltage aufgrund von Depressionen, die 183 Tage je 100 Beschäftigte verursachten – 2023 waren es noch 122 Tage.

Die höchsten Ausfallzahlen verzeichnen Beschäftigte in der Kinderbetreuung und Altenpflege. Dort mussten 100 Beschäftigte 586 bzw. 573 Fehltage wegen psychischer Erkrankungen verzeichnen. Auch die Zahl langwieriger Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen stieg um 14 Prozent.
Die DAK fordert daher, die mentale Gesundheit der Beschäftigten stärker zu fördern und betont, dass ein systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) notwendig ist, um psychischen Belastungen vorzubeugen und eine resiliente Gesellschaft zu schaffen.

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21.03.25

Bundesrat winkt Finanzpaket durch: Grundgesetzänderung beschlossen

Das historische Finanzpaket von Union und SPD hat im Bundesrat die letzte Hürde genommen: Mit 53 von 69 Stimmen stimmte die Länderkammer den notwendigen Grundgesetzänderungen zu – deutlich mehr als die erforderliche Zweidrittelmehrheit von 46 Stimmen. 
 

Damit ist der Weg frei für eine beispiellose Schuldenaufnahme zur Finanzierung von Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz. Künftig sollen entsprechende Ausgaben weitgehend von der Schuldenbremse ausgenommen sein. Teil des Pakets ist auch ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen, von dem 100 Milliarden den Ländern zufließen.

Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier es noch unterzeichnen.
Eine detaillierte mittelstandspolitische Einordnung zu Finanzpaket und Sondierungsvertrag finden Sie in Kürze hier. 

21.03.25

Kieler Subventionsbericht: 285 Mrd. Euro Subventionenin 2024

Trotz angespannter Haushaltslage bleibt das Subventionsniveau in Deutschland hoch. Der neue Kieler Subventionsbericht zeigt: Bund, Länder und Gemeinden haben 2024 insgesamt 285 Mrd. Euro an Finanzhilfen und Steuervergünstigungen eingeplant – das entspricht 6,6 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Damit liegt die Subventionsquote auf dem Niveau von 2022. Besonders stark stiegen die Finanzhilfen des Bundes: von 2,2 auf 3,0 % des BIP – ein Zuwachs um 42 Mrd. Euro. Den Schwerpunkt bildet die Umwelt- und Energiepolitik, vor allem durch Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds. 2024 entfielen allein 16,7 Mrd. Euro auf die Gebäudeförderung für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. 

Auch Steuervergünstigungen wie die Umsatzsteuerbefreiung für Krankenhäuser und Sozialversicherungsträger (21 Mrd. Euro) oder die Entfernungspauschale (6,2 Mrd. Euro) schlagen zu Buche. Subventionen, so das Kiel Institut, sollten jedoch gezielt eingesetzt werden – nur bei Marktversagen seien sie wirklich gerechtfertigt.

Zum Kieler Subventionsbericht

20.03.25

Flexible Arbeitszeiten statt Gehaltserhöhungen: Unternehmen setzen auf neue Anreize

In Zeiten des Fachkräftemangels setzen immer mehr Unternehmen auf flexible Arbeitszeiten, um Talente zu gewinnen. Eine aktuelle Umfrage des ifo Instituts und Randstad zeigt, dass rund 75 % der Unternehmen in ihren Stellenausschreibungen diesen Vorteil hervorheben. Besonders in der Dienstleistungsbranche (78 %) und im Handel (72 %) wird Flexibilität großgeschrieben.

Große Unternehmen bieten diese Möglichkeit häufiger an als kleine. Zudem investieren 68 % der Firmen in Weiterbildungsangebote, wobei große Unternehmen (85 %) deutlich mehr bieten als kleinere (58% ). Weitere Zusatzangebote wie Jobtickets, Kantinen oder Sportmöglichkeiten finden sich in 60% der Unternehmen, vor allem in größeren Betrieben (89%).

Insgesamt zeigt sich: Flexibilität am Arbeitsplatz, sei es durch variable Arbeitszeiten oder flexible Arbeitsorte (34 %), wird zunehmend zum entscheidenden Faktor im Wettbewerb um Fachkräfte.

19.03.25

Wohnungsnot bremst Fachkräftesicherung

Die angespannte Wohnungssituation in Deutschland erschwert die Fachkräftesicherung und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) wurden 2023 nur knapp 294.400 Wohnungen fertiggestellt – weit entfernt von dem ursprünglich von der Bundesregierung angestrebten Ziel von 400.000 Einheiten pro Jahr. Für 2024 wird ein weiterer Rückgang erwartet, während sich der Wohnungsmarkt weiter verschärft.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, während hohe Baukosten, lange Genehmigungsfristen und strenge Auflagen den Wohnungsbau bremsen. Nach dem Scheitern der Novellierung des Baugesetzbuches im Zuge der Koalitionsauflösung im November 2024 fordert die Wirtschaft nun gezielte Maßnahmen: beschleunigte Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie und eine konsequente Digitalisierung. Eine praxistaugliche Genehmigungsfiktion könnte dazu beitragen, Investitionen anzukurbeln und dringend benötigten Wohnraum schneller bereitzustellen.

18.03.25

„Buy European“: Unternehmen fordert EU-Kommission zu stärkeren Maßnahmen auf – Wirtschaftsverband unterstützt klare Position

Rund 90 europäische Unternehmen und Verbände haben sich in einem Brief an die EU-Kommission gewandt, um ein klares Bekenntnis zu einer digitalen Souveränität Europas einzufordern.

Unter den Unterzeichnern sind unter anderem Airbus und kleinere Firmen wie Nextcloud. Sie fordern eine deutliche Förderung von europäischen digitalen Lösungen, insbesondere im Bereich der Hardware-Autonomie, Cloud-Dienste und Cybersicherheit.

Ein weiterer zentraler Punkt: die Einrichtung eines „Souveränen Infrastruktur-Fonds“, um strategische Projekte wie Quantencomputing und ein europäisches Chip-Ökosystem zu unterstützen.

Auch der DMB begrüßt die Initiative inhaltlich.In seiner Zukunftsagenda 2030 fordert der DMB eine klare Ausrichtung auf die Förderung von europäischen Technologielösungen, um die digitale Abhängigkeit von nicht-europäischen Akteuren zu verringern.

17.03.25

Mehr Existenzgründungen in 
Deutschland: Nebenerwerb als Treiber der Entwicklung

Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist 2024 leicht gestiegen. Laut einer Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors wagten 585.000 Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit – ein Plus von 17.000 oder 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Gründungsintensität stieg auf 115 Gründungen je 10.000 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren.

Haupttreiber dieser Entwicklung sind Gründungen im Nebenerwerb, die um 5 Prozent auf 382.000 zunahmen. Demgegenüber ging die Zahl der Vollerwerbsgründungen leicht zurück. Eine Mehrheit der Gründerinnen und Gründer (65 %) entschied sich bewusst für die Selbstständigkeit, vor allem wegen der damit verbundenen Unabhängigkeit.

Zur KfW-ReSearch Studie

13.03.25

Exportkrise und politische Unsicherheiten bremsen Wachstum in 2025

Die deutsche Wirtschaft bleibt auch 2025 unter Druck. Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung prognostiziert einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent.Damit wurde die frühere Prognose eines Wachstums um 0,6 Prozent nach unten korrigiert. Erst für 2026 wird eine leichte Erholung mit einem BIP-Zuwachs von 1,2 Prozent erwartet.

Besonders problematisch bleibt die schwache Exportentwicklung: Die Ausfuhren nach China sinken das vierte Jahr in Folge, während drohende US-Zölle die Handelsbeziehungen zusätzlich belasten. Gleichzeitig herrscht anhaltende Unsicherheit durch die vorgezogenen Bundestagswahlen sowie geopolitische Spannungen. Unternehmen halten Investitionen zurück, und trotz gestiegener Reallöhne wächst der private Konsum nur langsam.

Die Arbeitslosenquote wird laut Prognosen 2025 auf 6,2 Prozent steigen und erst im folgenden Jahr leicht auf 6,1 Prozent sinken. Während die Inflation sich bei 2 Prozent stabilisiert, bleibt das öffentliche Defizit hoch – 112 Milliarden Euro im Jahr 2025, mit einem weiteren Anstieg auf 122 Milliarden Euro 2026. Politische Entscheidungen zur Stärkung des Wachstums sowie eine Stabilisierung der globalen Handelsbeziehungen gelten als entscheidend für eine wirtschaftliche Erholung.

DEr RWI Konjunkturbericht

13.03.25

Renten- und Klimapolitik dringlicher als Investitionen in Straßen und Schienen

Neue Schulden für Infrastrukturprojekte sind aus Sicht führender Ökonominnen und Ökonomen nicht vordringlich. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des ifo Instituts unter 205 Volkswirtschaftsprofessorinnen und -professoren. Wichtiger seien Reformen in den Bereichen Bürokratieabbau, Renten-, Energie- und Klimapolitik.

Laut ifo Institut gehören Infrastrukturinvestitionen nicht zu den zentralen Reformthemen der neuen Bundesregierung. Wichtiger seien der Abbau bürokratischer Hürden, gefolgt von Reformen der Rentenversicherung und einer konsequenteren Ausrichtung der Energiepolitik am CO₂-Preis.

Für zusätzliche Ausgaben im Bereich Sicherheit und Verteidigung zeigen die Befragten hingegen eine hohe Zustimmung. 71 % befürworten ein neues Sondervermögen, 68 % eine Ausnahme der Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse. Grundsätzlich sehen die Ökonominnen und Ökonomen eine schwarz-rote Koalition positiv: 63 % erwarten höheres Wirtschaftswachstum, 77 % eine stärkere Rolle Europas in der Weltpolitik. 

13.03.25

Mehr Start-ups, weniger Kleingewerbe – Deutschlands Wirtschaft im Wandel

Gute Nachrichten: 2024 wurden in Deutschland mehr Unternehmen gegründet als geschlossen – berichtet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM). Vor allem in den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie in der Energie- und Wasserversorgung wächst die Zahl der Betriebe. Doch nicht überall zeigt der Trend nach oben: Im Handel, Bau- und Verarbeitenden Gewerbe wurden mehr Unternehmen geschlossen als neu eröffnet.

Mit 258.000 Neugründungen liegt Deutschland fast wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Besonders erfreulich: 89.000 dieser Unternehmen haben Handelsregister- oder Handwerksrolleneintrag oder mindestens einen Angestellten – ein Anstieg gegenüber 2023 (84.000).

Zur Statistik beim Ifm

11.03.25

Mikromezzaninfonds III: Bis zu 150.000 Euro Unterstützung für Gründer und KMU

Der Zugang zu Kapital bleibt für viele Gründer und kleine Unternehmen ein schwieriges Unterfangen – besonders in unsicheren Zeiten. Der Mikromezzaninfonds Deutschland III, den das BMWK nun bereits zum dritten Mal verlängert hat, setzt genau hier an: Der Fonds hilft kleinen Unternehmen, ihre Eigenkapitalquote zu stärken und ihre Chancen auf Fremdkapital zu erhöhen.

Mit einer stillen Beteiligung von bis zu 100.000 Euro oder für ökologisch nachhaltige bzw. sozial orientierte Unternehmen sogar bis zu 150.000 Euro, unterstützt der Fonds Start-ups und KMU dabei, ihre unternehmerischen Ziele zu verwirklichen.

Der Mikromezzaninfonds richtet sich vor allem an Unternehmen ohne umfangreiche Sicherheiten, die bei klassischen Bankkrediten oft auf Hindernisse stoßen.

Alle Fakten auf einen Blick

12.03.2025

KMU werden immer digitaler

Der Anteil der mittelständischen Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben ist zwischen 2021 und 2023 zum zweiten Mal in Folge auf nun 35 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Befragung der KfW hervor. Demnach ist der Anteil gegenüber den Vor-Corona-Jahren 2017 bis 2019 um fünf Prozentpunkte gestiegen und liegt zwei Prozentpunkte über dem letzten Erhebungszeitraum 2020 bis 2022. Damit haben zuletzt 1,3 Millionen der insgesamt 3,84 Millionen Mittelständler in Deutschland Digitalisierungsprojekte durchgeführt – 100.000 mehr als in der Vorerhebung. Im Jahr 2023 gaben mittelständische Unternehmen in Deutschland 31,9 Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte aus.

Unterschiede bei der Unternehmensgröße

Die Studie zeigt außerdem: Auf große Mittelständler mit 50 und mehr Beschäftigten entfallen mit 12,9 Milliarden Euro oder 41 Prozent der größte Anteil der Digitalisierungsausgaben – und das, obwohl sie nur zwei Prozent der mittelständischen Unternehmen ausmachen. Auf Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten, die mit 81 Prozent die Masse der mittelständischen Unternehmen stellen, entfallen lediglich vier Milliarden Euro der Digitalisierungsausgaben. Trotz des deutlichen Anstiegs der Digitalisierungsausgaben in allen Unternehmensgrößenklassen in den vergangenen Jahren hat die Konzentration auf große Mittelständler deutlich zugenommen.

Weitere Informationen

12.03.2025

Neue Plattform soll Nachhaltigkeitsberichterstattung vereinfachen

Deutsche Unternehmen können für ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung ab sofort eine neue Plattform nutzen, um die Berichte digital zu erstellen. Die Plattform wird finanziert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und steht kostenfrei zur Verfügung. Sie richtet sich zunächst an Unternehmen, die gemäß der EU-Richtlinie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) berichtspflichtig sind.

Ein zweites Modul für die freiwillige Berichterstattung adressiert ab Mitte 2025 auch die gesetzlich nicht berichtspflichtigen Unternehmen. Dieses Modul wird insbesondere auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten sein und generell allen freiwillig berichtenden Unternehmen zur Verfügung stehen, die steigenden Nachfragen zum Thema Nachhaltigkeit aktiv begegnen wollen, teilt das BWMK mit.

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10.03.25 

Förderchance für KMU: Bis zu 100.000 Euro für internationales Marketing

Die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) startet eine neue Bewerbungsrunde für das Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES-Programm) 2025. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die klimafreundliche Energietechnologien im Ausland vermarkten möchten, können eine Förderung von bis zu 100.000 Euro für Marketingmaßnahmen erhalten.

Im Fokus stehen Schulungen, Öffentlichkeitsarbeit und Informationskampagnen – insbesondere durch die Errichtung von Demonstrations- und Referenzanlagen, die das Potenzial der Technologien sichtbar machen.

Wichtige Fakten

  • Förderung: Bis zu 100.000 Euro
  • Bewerbungsfrist: 9. April 2025, 12:00 Uhr
  • Förderfähige Projekte: u. a. Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, smarte Netze, Wasserstofftechnologien

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf der Seite des RES-Programmes.

10.03.25

BMWK: Digital-Förderprogramme zeigen Wirkung   

Die Förderprogramme innerhalb der Initiative "Mittelstand Digital" haben sich positiv auf den Digitalisierungsgrad und die Entwicklung von KMU ausgewirkt. Zudem haben sie in den teilnehmenden Betrieben Umsatzzuwächse in Höhe von insgesamt rund 447,1 Mio. Euro ausgelöst und damit eine hohe volkswirtschaftliche Hebelwirkung in Deutschland erzeugt. So lautet das Fazit des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK), das das Programm finanziert.  

Zentrale Hemmnisse für KMU, Digitalisierungs- und IT-Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, waren und sind mangelnde zeitliche und finanzielle Ressourcen, fehlende digitale Kompetenzen, eine fehlende digitale Unternehmenskultur sowie rechtliche Unsicherheiten. Die Förderprogramme adressieren diese Hemmnisse "gezielt mit Maßnahmen zur Sensibilisierung, zum Wissensaufbau, mit Umsetzungsbegleitung zu Vorhaben mit Demonstrationscharakter, Vernetzungsangeboten und teilweise mit finanzieller Unterstützung", teilt das BMWK mit.

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Energiewende trotzt Krise: Arbeitsmarkt profitiert weiterhin

07.03.25 

Energiewende trotzt Krise: Arbeitsmarkt profitiert weiterhin

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bleibt die Energiewende ein starker Jobmotor in Deutschland. Eine aktuelle Analyse der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass sich die Zahl der Stellenangebote in diesem Sektor seit 2019 mehr als verdoppelt hat. Der Anteil der Energiewende-Jobs am gesamten Stellenmarkt stieg von 1,5 % auf nahezu 4 %, sodass mittlerweile jeder 26. Job diesem Bereich zuzuordnen ist.

Besonders die Solarenergie verzeichnete einen Anstieg der ausgeschriebenen Stellen von 41.500 im Jahr 2019 auf 102.000 im Jahr 2024. Auch die Windenergiebranche wuchs um 70 % auf knapp 53.000 Stellenangebote. Der Ausbau der Energieinfrastruktur gewinnt ebenfalls an Bedeutung, da ohne sie die Energiewende an ihre Grenzen stoßen könnte.​

Der Fachkräftemangel in diesem Bereich führt dazu, dass immer mehr Arbeitgeber offen für Quereinsteiger:innen sind, um den steigenden Bedarf zu decken. Mit dem Genehmigungsrekord von Windkraftanlagen im Jahr 2024 wird erwartet, dass der Bedarf an Arbeitskräften in den kommenden Jahren weiter zunimmt.

05.03.25

Industrie: Unternehmen schätzen Wettbewerbsfähigkeit als gering ein

Die deutsche Industrie in Deutschland verliert laut einer ifo-Umfrage im internationalen Wettbewerb drastisch an Boden. 24 Prozent der Unternehmen schätzten im Januar ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Ländern außerhalb der EU als gering ein. Auch der Wettbewerb innerhalb der EU wird härter – das gaben 21 Prozent an.

Kaum ein Unternehmen sah seine Position gegenüber der weltweiten Konkurrenz verbessert. „Einen solchen Einbruch im internationalen Wettbewerb in derart kurzer Zeit haben wir bisher nicht beobachtet“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Die Herausforderungen für die Industrie, im globalen Wettbewerb zu bestehen, sind gewaltig.“

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An older male doctor wearing a white coat and glasses, sitting at a desk with a laptop. He has a stethoscope around his neck and is smiling at the camera in a bright office setting.

28.02.25 | Durch Teil-Krankschreibung den Krankenstand senken?

Angesichts des anhaltend hohen Krankenstands in Deutschland hat der Expertenrat für Gesundheitsfragen der Bundesregierung in einer Stellungnahme vorgeschlagen, die Möglichkeit einer Teil-Krankschreibung einzuführen.

Dies würde es Beschäftigten ermöglichen, trotz gesundheitlicher Einschränkungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterzuarbeiten. Beispielsweise könnten Betroffene mit reduzierter Stundenzahl oder durch mobiles Arbeiten ihren Aufgaben nachkommen, etwa bei vorübergehenden Mobilitätseinschränkungen oder ansteckenden Erkrankungen. 

Daten von Krankenkassen zeigen zwar, dass im vergangenen Jahr der Krankenstand leicht zurückging. Der Krankenstand in Deutschland ist jedoch nach wie vor hoch: Die Techniker (TK) hatte beispielsweise Ende Januar gemeldet, dass versicherte Erwerbsperson im Jahr 2024 durchschnittlich 19,1 Tage krankgeschrieben waren. 

28.02.2025 | Bargeldloses Bezahlen steigert Attraktivität des stationären Handels

Eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt, dass 71 Prozent der Verbraucher den stationären Handel attraktiver finden würden, wenn sie überall bargeldlos bezahlen könnten. Dies ist ein Anstieg von 10 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Die repräsentative Befragung enthält noch weitere spannende Ergebisse für den stationären Handel: 

Neben digitalen Bezahlmöglichkeiten wünschen sich 74 Prozent etwa die Option, Produkte online zu reservieren, und 73 Prozent möchten vorab Online-Informationen zum Sortiment einsehen. Diese Services könnten den stationären Handel stärken und Kunden zurück in die Geschäfte holen.

Weitere Informationen zum Thema Finanzdigitalisierung und bargedlosen Zahlungsmöglichkeiten, finden Sie in unserer Handreichung zur erfolgreichen Finanzdigitalisierung: 

Handreichung lesen

27.02.25 | Soli-Urteil für Ende März angekündigt

Das Bundesverfassungsgericht verkündet am 26. März 2025 sein Urteil zum Solidaritätszuschlag. Die Entscheidung könnte massive Auswirkungen auf die Haushaltslage der kommenden Bundesregierung haben: Im aktuellen Haushaltsentwurf sind Soli-Einnahmen von 12,75 Milliarden Euro eingeplant.
Das Gericht könnte zudem entscheiden, dass der Staat bis zu 65 Milliarden Euro aus vergangenen Jahren zurückzahlen muss.

Welche Auswirkungen ein Mögliches Soli-Aus für kleine und mittlere Unternehmen hätte, haben wir für Sie hier zusammengefasst: 

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27.02.25 | Feiern für den guten Zweck:
Wie Karneval die Wirtschaft ankurbelt

„Jeder Jeck ist anders“ – und doch haben sie alle eins gemeinsam: Sie tragen dazu bei, dass der Karneval in Deutschland einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro generiert. Die längste Karnevalssession seit Jahren – 115 Tage – sorgt nicht nur für ausgelassene Feiern, sondern treibt auch den wirtschaftlichen Boom in allen wichtigen Karnevalshochburgen des Landes voran.

Hotelpreise in Köln:
80 Prozent höher als sonst

Besonders auffällig sind die Hotelpreise in Köln. Während des Karnevals steigen die Übernachtungskosten durchschnittlich um 105 Euro pro Nacht – ein Zuwachs von fast 80 Prozent. Doch der Karneval ist nicht nur ein teurer Spaß für Übernachtungsgäste, sondern ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, vor allem für die Gastronomie, den Einzelhandel und den Transportsektor..

Carnival - Venice Italy

So profitiert die  Hotellerie

240 Millionen Euro – In Städten wie Köln, Mainz und Düsseldorf sorgen zahlreiche Übernachtungen während der Karnevalszeit für rekordverdächtige Einnahmen.

So profitiert die Gastronomie

925 Millionen Euro – Hier geben Karnevalisten großzügig Geld für Fastnachtsessen, Getränke und Festlichkeiten aus

So profitiert der Einzelhandel

449 Millionen Euro – Der Verkauf von Kostümen, Süßigkeiten und Karnevalsartikeln boomt in den traditionellen Feierregionen

So profitiert der Transport

322 Millionen Euro – Der Bedarf an Bussen, Bahnen und Taxis steigt erheblich, da unzählige Jecken von Umzug zu Umzug reisen.

26.02.25

KMU exportieren weniger, legen dafür bei Importen zu

KMU erwirtschafteten durch das Exportieren von Waren 2023 einen Umsatz in Höhe von 277 Milliarden Euro. Das sind rund 13 Milliarden weniger als 2022, wie eine Analyse des Instituts für Mittelstandsforschung zeigt. Rund zwei Drittel aller Warenexporte von KMU entfielen dabei auf den EU-Raum. Sowohl Kleinstunternehmen (unter zehn Beschäftigten) als auch kleine und mittlere Unternehmen exportierten deutlich mehr Waren in den EU-Binnenmarkt als in die Nicht-EU-Staaten. Die Großunternehmen exportieren hingegen in etwa gleichem Maße in die beiden Zielregionen.

Importbeteiligung der KMU steigt

KMU machten 98,4 Prozent aller insgesamt 851.000 Warenimporteure in Deutschland aus. Ihre Anzahl steigt seit Jahren. Gleichwohl sank der Import-Warenwert 2023 (334 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr (380 Milliarden Euro, jeweils nominal). Ebenso wie bei den Exporten dominierte – gemessen am Importwert – auch bei den Importen der EU-Raum (69,8 Prozent des Importwertes). Dies gilt für alle Unternehmensgrößenklassen.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Wirtschaft, Generative AI

21.02.2025 |  Nutzung generativer KI in deutschen Chefetagen nimmt zu

Wie das ZEW Mannheim ermittelte, setzen Geschäftsführer großer Unternehmen zunehmend auf generative KI – besonders in der Informationswirtschaft (69 % Nutzung in Firmen mit ≥ 100 Beschäftigten). Im verarbeitenden Gewerbe zeichnet sich hingegen ein anderes Bild ab: 47 % der Geschäftsführer nutzen KI bislang gar nicht, in kleineren Betrieben (5–19 Mitarbeiter) sind es sogar mehr als die Hälfte der Befragten (54 %)

Die repräsentative ZEW-Studie zeichnet ein anderes Bild als der KI-Index Mittelstand des DMB: bei einer verbandsinternen Umfrage gab knapp jeder dritte Mittelständler an,  KI bereits einzusetzen – an der Umfrage hatten insbesondere Geschäftsführer und Inhaber von KMU (bis 499 Beschäftigte) teilgenommen. 

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21.02.25 | Mehr Gründungen als Schließungen: Positive Unternehmensdynamik im Jahr 2024  

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, wurden 2024 in Deutschland rund 120.900 wirtschaftlich bedeutende Betriebe neu gegründet – ein Plus von 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der vollständigen Betriebsaufgaben um 2,7 % auf 99.200.

Unter dem Strich gab es im Jahr 2024 mehr Neugründungen als Schließungen, eine Entwicklung, die übrigens seit 2003 anhält: Insgesamt wurden in Deutschland 594.500 Gewerbe angemeldet (+0,2 %), während 503.400 Gewerbe abgemeldet wurden (+3,4 %).

Weitere Details gibt es auf destatis.de.

20.02.25 | Mittelstand unter Steuerdruck: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit

Deutsche KMU sehen sich einer der höchsten Steuerbelastungen in Europa gegenüber – eine neue Studie des ZEW Mannheim belegt, dass die Steuerquote für diese Unternehmen bei 38 bis 39 Prozent liegt. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt in anderen europäischen Ländern nur bei 28 bis 30 Prozent. Besonders der industrielle Mittelstand, wie der Maschinen- und Anlagenbau, ist betroffen, da die hohen zu versteuernden Einkünfte die wenigen vorhandenen steuerlichen Entlastungen in Deutschland nahezu wirkungslos machen.

Experten warnen, dass diese hohen Steuerlasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands gefährden. Um Deutschland als Investitionsstandort attraktiv zu halten, wird eine grundlegende Reform der Unternehmensbesteuerung gefordert, die nicht nur die Steuerquote senkt, sondern auch gezielte Anreize für Investitionen setzt.

20.02.25 | ifo fordert nachhaltige Finanzpolitik – Reformen statt reiner Schuldenfinanzierung 

Das ifo Institut kritisiert Pläne einiger Parteien, die steigenden Ausgaben für Verteidigung, Umwelt- und Klimaschutz und soziale Sicherung ausschließlich über neue Schulden zu finanzieren. Ein solcher Kurs könnte zu einer Haushaltslücke von über 100 Milliarden Euro führen. Daher plädiert ifo-Präsident Clemens Fuest für einen ausgewogenen Ansatz, der Schuldenaufnahme mit tiefgreifenden Reformen kombiniert. 

Risiken steigender Staatsverschuldung

Die höheren Staatsverschuldungen könnten zu steigenden Zinsen führen, was die Investitionsbereitschaft privater Unternehmen mindert und das Wachstum der deutschen Wirtschaft bremsen könnte. Zudem würde eine expansive Geldpolitik die Inflation anheizen. Fuest fordert daher, die Finanzierung der Staatsausgaben durch eine Umschichtung von Subventionen und eine Reform der sozialen Sicherungssysteme sicherzustellen.

Reformen als Weg zu nachhaltiger Finanzpolitik

Eine ifo-Studie zeigt, dass Deutschland durch eine konsequente Reformpolitik seit 2015 jährlich 146 Milliarden Euro mehr erwirtschaftet hätte, was zusätzliche Mittel für Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur bereitgestellt hätte. Für die künftige Regierung sei es daher von entscheidender Bedeutung, einen nachhaltigen Finanzweg zu finden, der sowohl Reformen als auch verantwortungsvolle Schuldenaufnahme umfasst.

19.02.25 | EU veröffentlicht Zoll-Katalog: Fakten zu Handelsbeziehungen mit den USA

Die Europäische Kommission hat einen Fragen-Antworten-Katalog zur Zollpolitik zwischen der EU und den USA veröffentlicht. Anlass hierfür ist die von Ex-Präsident Trump eingeführte „gegenseitige“ Handelspolitik, die von der EU als potenziell nachteilig für den freien und fairen Handel angesehen wird.

Der Katalog liefert präzise Zahlen zu Handelsvolumina, Zollsätzen und Investitionsströmen zwischen beiden Wirtschaftsräumen. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

  • Bilateraler Warenhandel: EU erzielt 157 Mrd. Euro Überschuss

    Im Jahr 2023 erreichte der bilaterale Warenhandel zwischen der EU und den USA insgesamt 851 Milliarden Euro. Die EU exportierte Waren im Wert von 503 Milliarden Euro in die USA und importierte im Gegenzug Waren im Wert von 347 Milliarden Euro. Dies resultierte in einem Handelsüberschuss der EU von 157 Milliarden Euro, was die starke Exportkraft der EU im Vergleich zu den USA unterstreicht.

  • EU-Defizit im Dienstleistungsverkehr: 109 Milliarden Euro

    Während der Warenhandel ein positives Ergebnis für die EU brachte, verzeichnete die EU im Dienstleistungssektor ein Defizit von 109 Milliarden Euro. Der Gesamtwert des bilateralen Dienstleistungsverkehrs belief sich auf 746 Milliarden Euro, wobei die EU 319 Milliarden Euro an Dienstleistungen in die USA exportierte, jedoch 427 Milliarden Euro an Dienstleistungen importierte. Dieses Defizit trägt zu einem erheblichen Teil zum Gesamtdefizit im transatlantischen Handel bei.

  • Zölle: Durchschnittlich 1 % – doch große Unterschiede bei Autos

    Die Zollsätze zwischen der EU und den USA sind insgesamt relativ niedrig und liegen auf beiden Seiten bei etwa 1 %. Die USA erhoben 2023 Zölle in Höhe von rund 7 Milliarden Euro auf Waren aus der EU, während die EU auf US-Waren Zölle in Höhe von etwa 3 Milliarden Euro erhob. Ein bemerkenswerter Unterschied besteht bei den Zöllen auf Autos: Die EU erhebt auf Autos einen Zoll von 10 %, während auf US-Pickups ein Zoll von 25 % anfällt.

  • Mehrwertsteuer: Keine Zollmaßnahme, klare Abgrenzung von Zöllen

    Ein weiterer wichtiger Punkt im Katalog ist die Klarstellung, dass die Mehrwertsteuer (MwSt.) keine Zollmaßnahme ist. Die Mehrwertsteuer ist eine allgemeine Verbrauchssteuer, die auf alle Waren erhoben wird, die in der EU konsumiert werden. Dies gilt für sowohl inländische als auch importierte Waren. Die EU betont, dass die Mehrwertsteuer nicht diskriminierend ist und in Übereinstimmung mit den internationalen Handelsregeln erhoben wird.

  • EU fordert faire und transparente Handelsabkommen

    Die EU betont ihre Gesprächsbereitschaft und fordert, dass zukünftige Handelsabkommen mit den USA transparent, regelbasiert und ausgewogen gestaltet werden. Sie setzt auf einen kontinuierlichen Dialog und eine enge Ausrichtung an internationalen Normen, um Zölle und Handelsbarrieren auf faire Weise zu reduzieren.

    Wirtschaftsverbände wie auch der DMB unterstützen diese Forderung nach stabilen und verlässlichen Handelsregeln, um den transatlantischen Handel nicht zu gefährden.

19.02.25 | CYBERsicher Notfallhilfe: Neues Online-Tool für KMU bei Cyberangriffen

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Handwerksbetriebe und Start-ups sind immer häufiger Ziel von Cyberangriffen. Um ihnen im Ernstfall schnell und gezielt zu helfen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die „CYBERsicher Notfallhilfe“ gestartet.

Das kostenfreie Online-Tool ermöglicht Unternehmen eine schnelle Einschätzung eines Cybervorfalls und gibt konkrete Handlungsempfehlungen. Zudem informiert es über geeignete Anlaufstellen und vermittelt Kontakte zu IT-Dienstleistern. Ergänzend steht der CYBERsicher-Check zur Verfügung, mit dem Unternehmen ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen präventiv überprüfen können.

Direkt zur Nothilfe: CYBERsicher Notfallhilfe

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18.02.25 | Schwaches Gründungswachstum in Deutschland

Die Gründungsdynamik in Deutschland bleibt verhalten. Laut einer aktuellen Studie des ZEW wurden 2023 rund 161.000 Unternehmen gegründet, ein leichter Anstieg von 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch liegt die Zahl deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2021. Besonders alarmierend ist der Rückgang in innovationsstarken Branchen wie dem forschungsintensiven verarbeitenden Gewerbe, wo die Zahlen seit 2002 um mehr als die Hälfte gesunken sind.

Hemmnisse für Gründungen sind steigende Energiekosten, hohe Inflation, Fachkräftemangel sowie strukturelle Probleme wie marode Infrastruktur und vor allem Bürokratie: Start-ups verbringen wöchentlich neun Stunden mit administrativen Aufgaben. Metropolen wie Berlin und Hamburg weisen die höchste Gründungsintensität auf, verzeichnen aber einen stärkeren Rückgang als ländliche Regionen. Zwischen 2019 und 2023 sank die Gründungsintensität in Metropolregionen um 16 %.

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17.02.25 | Konjunkturabschwung mildert Fachkräftemangel – aber nur vorübergehend 

Der Fachkräftemangel in Deutschland hat sich vorerst leicht entspannt. Laut ifo-Institut klagen aktuell 28,3 % der Unternehmen über fehlendes qualifiziertes Personal – im Oktober waren es noch 31,9 %. Grund dafür sei die schwache Konjunktur, die die Nachfrage nach Fachkräften vorübergehend dämpft. 

Besonders betroffen bleibt die Dienstleistungsbranche: 35,1 % der Unternehmen finden nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte. In der Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung sind es sogar 75 %, in der Personal- und Leiharbeit 62 % und im Gastgewerbe 42 %. Auch die Industrie spürt die Engpässe – trotz vorsichtiger Personalplanung finden 18 % der Betriebe nicht genug qualifiziertes Personal. 

Die momentane Entlastung täuscht nicht über die grundsätzlichen Herausforderungen hinweg. Ohne gezielte Maßnahmen zur Fachkräftesicherung dürften die Engpässe laut ifo-Institut in den kommenden Jahren wieder zunehmen.

17.02.25 | Mittelstand wünscht sich zuverlässige Rahmenbedingungen 

Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von mittelständischen Unternehmen wünschen sich von einer neuen Bundesregierung zuverlässige Rahmenbedingungen sowie weniger Vorgaben. Beides wird vor allem auf die ökologische Transformation bezogen, deren Notwendigkeit von den Befragten jedoch prinzipiell nicht in Frage gestellt wurde. Die Befragung wurde vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) durchgeführt.  

  • Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel 

Die Kurzbefragung des IfM bezieht sich auch auf Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. 96 Prozent  der Befragten sehen in der Verbesserung des Bildungssystems ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel. Und 66 Prozent der Befragten sehen in der Anwerbung von ausländischen Fachkräften einen guten Lösungsansatz. 

  • Vereinfachung des Steuersystems gefordert 

92 Prozent der vom IfM Befragten Personen fordern eine Vereinfachung des Steuersystems. Dies soll durch eine Reduzierung des Nebeneinanders von diversen Steuerarten erreicht werden. Für steuerliche Begünstigungen sprechen sich 78 Prozent der Befragten aus. Eine Abschaffung der Schuldenbremse lehnt die Mehrheit der befragten Mittelständler ab. 

14.02.25 | Neuer Zuschuss für Digitalisierung und Innovation im Mittelstand

Ab dem 20. Februar 2025 gibt es einen zusätzlichen Zuschuss für mittelständische Unternehmen und Freiberufler, die den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit nutzen.

Die Förderung beträgt 3 % des Kredits (max. 200.000 Euro) und soll Investitionen in Zukunftstechnologien erleichtern. Der Antrag wird direkt bei der Hausbank gestellt.

Mehr Infos: www.kfw.de/380

13.02.25 | Gründer aufgepasst: Gemeinnützige Unternehmen verlieren Zugang zum ERP-Kreditprogramm 

Seit gestern, dem 12. Februar 2025, ist die Förderung für gemeinnützige Unternehmen im Rahmen des ERP-Gründerkredits StartGeld vorläufig ausgesetzt. Grund hierfür ist der Beschluss des Bundestages zum ERP-Wirtschaftsplangesetz, der diese Unterstützung nicht mehr vorsieht. Anträge, die nach diesem Stichtag eingehen, können nicht mehr bewilligt werden. 

Gründer, Freiberufler sowie kleine gewerbliche Unternehmen und junge Firmen bis zu fünf Jahren nach Gründung können weiterhin Darlehen von bis zu 125.000 Euro über ihre Hausbank beantragen. Die KfW übernimmt 80 Prozent des Ausfallrisikos. Gefördert werden Investitionen und laufende Kosten. 

12.02.25 | Abhängigkeit von China weiterhin hoch

Rund 40 Prozent der Unternehmen, die auf Vorprodukte aus dem Ausland angewiesen sind, sehen sich in einer Abhängigkeit zu China. Das zeigt eine Befragung, die im Rahmen des IW-Zukunftspanels im Auftrag von EPICO KlimaInnovation durchgeführt wurde.

Gleichzeitig planen oder betreiben nur gut 23 Prozent der befragten Unternehmen, die auf Vorleistungen aus dem Ausland angewiesen sind, eine bewusste Diversifizierung weg von chinesischen Vorprodukten.

Mehr als zwei von fünf deutschen Unternehmen haben Maßnahmen entlang der Lieferkette ergriffen (oder planen solche), um in Krisensituationen ihre Geschäftsprozesse ununterbrochen fortsetzen zu können oder um nach potenziellen krisenbedingten Unterbrechungen zügig ihre Geschäftsprozesse wieder aufnehmen zu können.

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12.02.25 | Jedem zweiten Selbständigen fehlen Aufträge

Jeder zweite befragte Selbständige (50,5%) klagte im Januar über zu wenig Aufträge, nach 48,5% im Oktober. Damit ist der Anteil bei den Selbständigen deutlich über dem Anteil in der Gesamtwirtschaft mit 40,2%. „Die wirtschaftliche Durststrecke bei den Selbständigen hat sich weiter zugespitzt“, sagt ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Der Auftragsmangel bleibt ein zentrales Problem.“

Das Geschäftsklima für die Selbständigen und Kleinstunternehmen hat zu Jahresbeginn einen neuen Tiefstand erreicht. Der „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“ sank auf -24,9 Punkte, nach -23,4 im Dezember. „Der wirtschaftliche Sinkflug bei den Selbständigen setzt sich fort“, ergänzt Demmelhuber. Die Bewertung der laufenden Geschäfte sackte deutlich ab. Die Erwartungen verbesserten sich zwar leicht, blieben aber weiter auf einem sehr schlechten Niveau.

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12.02.25 | IAB-Studie zeigt große regionale Unterschiede beim Renteneintritt der Deutschen

Menschen in Westdeutschland treten später in den Ruhestand als in Ostdeutschland, während Erwerbstätige in ländlichen Regionen oft früher aus dem Berufsleben ausscheiden als in Großstädten. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die das durchschnittliche Erwerbsaustrittsalter der Geburtsjahrgänge 1953 und 1954 untersucht hat.

Im bundesweiten Durchschnitt liegt das Erwerbsaustrittsalter bei 63,7 Jahren, etwa zwei Jahre vor der gesetzlichen Regelaltersgrenze. Die Studienergebnisse zeigen, dass Hoch- und Geringqualifizierte im Schnitt länger erwerbstätig bleiben als Mittelqualifizierte. Männer sind zudem häufiger länger im Berufsleben aktiv als Frauen.

In industriell geprägten Regionen und großen Unternehmen beginnt der Ruhestand oft früher, was häufig auf die Nutzung von Altersteilzeitmodellen zurückzuführen ist. In Regionen mit hohem Fachkräftebedarf zeigt sich ein früherer Erwerbsaustritt, was laut IAB auf Potenziale für eine gezielte Personalpolitik hinweist, um ältere Beschäftigte länger im Erwerbsleben zu halten.

07.02.25 | Arbeitgeberpräsident fordert Rentenreform und Anpassung des Rentenalters

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat vor der Bundestagswahl klare Forderungen an die Sozialpolitik gestellt. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sprach er sich für eine Anpassung des Rentenalters an die durchschnittliche Lebenserwartung aus. Er betonte, dass das Rentenalter flexibel gestaltet werden müsse, um den steigenden Belastungen durch immer mehr Leistungsempfänger gerecht zu werden. Dulger plädiert für eine Dynamisierung des Renteneintrittsalters, um die langfristige Finanzierung der Rentenkassen zu sichern.

Gewerkschaften und die SPD kritisieren diese Forderung und warnen vor Benachteiligung von Menschen in körperlich anstrengenden Berufen. Sie fordern stattdessen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, damit Beschäftigte bis zum Rentenalter gesund arbeiten können.

Dulger sieht auch dringenden Handlungsbedarf bei der Begrenzung der steigenden Lohnzusatzkosten, um die Nettoverdienste der Beschäftigten zu steigern. Zudem fordert er Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem sowie beim Bürgergeld, um Arbeit attraktiver zu machen und die Zukunft des Sozialstaats zu sichern.

07.02.25 | Bürokratie und fehlende Förderung bremsen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft 

Trotz der klaren Vorteile wissenschaftlicher Kooperationen stoßen viele Unternehmen auf erhebliche Herausforderungen. Laut einer Analyse des ZEW sind dabei fehlende öffentliche Fördermittel das häufigste Hindernis, das entweder den Beginn von Kooperationen verhindert oder das Fortbestehen von Partnerschaften gefährdet. Darüber hinaus führt der Mangel an finanziellen oder personellen Ressourcen auf Seiten der Unternehmen oder wissenschaftlichen Einrichtungen häufig dazu, dass potenzielle Projekte scheitern, bevor sie überhaupt starten oder abgebrochen werden.

Ein weiteres Problem stellen administrative und rechtliche Rahmenbedingungen dar, heißt es in dem ZEW-Bericht. Bürokratische Hürden, wie komplizierte Vertragsverhandlungen, unklare Regelungen zum geistigen Eigentum oder aufwendige Berichtsanforderungen, erschweren eine bestehende Zusammenarbeit am häufigsten, führen aber auch in einigen Fällen zu deren Abbruch und Nichtbeginn.

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06.02.25 | IKT-Branche: Rückgang bei Gründungen, Rekord bei Beschäftigung

Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zeigt eine überraschende Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche (IKT) in Deutschland: 2023 fiel die Zahl der Neugründungen auf 6.100 – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2002.

Trotz dieses Rückgangs gibt es auch positive Signale für die Branche: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Selbstständigen erreichte mit rund 1,5 Millionen einen neuen Rekordwert. Zudem wächst die Zahl der Mitarbeiter in den bestehenden Unternehmen weiter. Im Durchschnitt beschäftigt jedes IKT-Unternehmen etwa 15 Mitarbeiter – rund 5 % mehr als im Vorjahr Die IKT-Branche bleibt damit ein unverzichtbares Standbein der deutschen Wirtschaft.

05.02.25 | Standort: KMU wollen in Deutschland bleiben

Der deutsche Mittelstand bleibt trotz aller Standortprobleme heimatorientiert. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der DZ Bank unter mehr als 1.000 mittelständischen Geschäftsführern und Entscheidern. Zwar werden vielerorts Stimmen laut, dass der Wirtschaftsstandort zunehmend an Attraktivität verliert, und insbesondere größere Unternehmen investieren verstärkt in ihre ausländischen Standorte. Der Mittelstand wendet sich allerdings nicht von Deutschland ab.

Knapp 80 Prozent der mittelständischen Unternehmen können sich grundsätzlich nicht vorstellen, Deutschland als Unternehmensstandort ganz oder teilweise zu verlassen. Vor allem die Baubranche und der Dienstleistungssektor zeigen sich heimatverbunden – 87 Prozent wollen in Deutschland bleiben.

Insgesamt können sich aktuell nur acht Prozent der Unternehmen vorstellen, ganze Standorte ins Ausland zu verlagern. Im Ernährungsgewerbe ist die Bereitschaft dazu mit 16 Prozent etwas stärker ausgeprägt. Insgesamt können sich nur fünf Prozent der Unternehmen vorstellen, gar ihren Hauptsitz ins Ausland zu verlagern. Der Agrarsektor ist hierfür etwas offener als der Durchschnitt aller Unternehmen: Knapp jeder Zehnte würde sein Kerngeschäft ins Ausland verlegen. Zum Vergleich: In der Baubranche kommt das nur für zwei Prozent der Mittelständler in Frage. Dabei gilt: Je höher der Umsatz eines Unternehmens ist, desto offener ist es tendenziell für einen solchen Schritt.

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04.02.25 | Elektronischer Handel: EU verschärft Regeln für Importe aus Drittstaaten

Die EU-Kommission reagiert auf den Anstieg minderwertiger Importe durch Online-Händler aus Nicht-EU-Ländern. Die EU-Kommission hat heute eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, um damit verbundene Risiken zu bekämpfen. Geplant sind z.B. verstärkte Zollkontrollen und die Abschaffung der Zollbefreiung für Pakete unter 150 Euro. Zudem sollen neue KI-Tools potenziell unsichere Produkte erkennen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Verbraucherschutz zu stärken und fairen Wettbewerb sicherzustellen.

Innerhalb eines Jahres wird die Kommission die Wirkung der angekündigten Maßnahmen bewerten und einen Bericht über die Ergebnisse der verstärkten Kontrollen veröffentlichen. 

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03.02.25 | Steuersenkung auf Stromkosten könnte drei Milliarden Euro bringen

Laut einer Rechnung des Strompreisvergleichsportals Verivox könnte eine Herabsetzung der Stromsteuer auf das vorgeschriebene Minimum der Europäischen Union die Stromkosten um circa sieben Prozent senken. Das würde Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland insgesamt um drei Milliarden Euro entlasten. Im Wahlkampf zur anstehenden Bundestagswahl wird von nahezu allen Parteien eine Senkung der Stromsteuer versprochen.

21.05.2025

Solarthermie senkt Prozesswärme-Kosten der Industrie 

Eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigt, dass Solarthermie eine wirtschaftlich attraktive Alternative zur fossilen Prozesswärme in der Industrie ist. Die Untersuchung analysierte über 6.000 Systemkonfigurationen unter Berücksichtigung von Standort, Technologie, Temperaturbedarf und Fördermaßnahmen. In allen Szenarien erwiesen sich Investitionen in Solarthermie als kostengünstiger als fossile Energieträger, insbesondere bei Inanspruchnahme staatlicher Förderungen. Die Amortisationszeiten liegen dabei zwischen drei und acht Jahren. Ein Beispiel aus Würzburg zeigt, dass sich eine große Solarthermieanlage in gut fünf Jahren amortisiert und über 20 Jahre rund 25 Millionen Euro einspart. 

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