05.01.2022Fachbeitrag

Warum Messen gerade im internationalen Umfeld so bedeutend sind

Auf Messen herrscht ein geschäftiges Treiben zwischen den unterschiedlichsten Akteuren. Leider sind solche Bilder von persönlichen Kontakten und physischen Präsentationsmöglichkeiten während der Pandemie selten geworden.

Die Pandemie hat doch auch etwas Gutes. Immerhin hat sie vielen klar gemacht, welche Rolle Messen bei der Geschäftsanbahnung einnehmen. Von einem Tag auf den anderen gab es keine Veranstaltungen mehr. Nach fast zwei Jahren scheint es, dass sich zwar einige der anfangs eher spontanen, dann zunehmend professionalisierten virtuellen Alternativen ihre Daseinsberechtigung erarbeiten konnten. Doch trotz beeindruckender Technik und Kreativität können sie das „Erlebnis Messe“ nicht vollständig ersetzen.

Gut, die schmerzenden Füße und teuren Hotels wird keiner vermissen. Aber für den Mittelstand bleiben Messen ein zentrales Instrument, Kunden zu gewinnen, neue Märkte zu erschließen und Geschäftskontakte zu pflegen. Wo sonst bieten sich derartig vielseitige Möglichkeiten direkter Interaktion? Die „neue“ Art der Kommunikation und Präsentation in Zeiten von Corona ist durch physische Distanz geprägt. Das hat auch viel Positives. Neue Formate haben die digitale Transformation beschleunigt und das Repertoire an Marketinginstrumenten erweitert. Dennoch: viele Aussteller und Besucher blicken einem Messe-Neustart nach Corona erwartungsvoll entgegen. Sie vermissen den Marktüberblick, den man sich dort regelmäßig verschaffen konnte, und den direkten Austausch mit den Wettbewerbern und insbesondere mit Geschäftspartnern und potenziellen Kunden. Der Wegfall dieser Möglichkeiten trifft jene besonders empfindlich, die sich international orientieren.

Warum sind Messen gerade im internationalen Umfeld von besonderer Bedeutung?

Spielt ein Unternehmer mit dem Gedanken, sein Geschäft auf internationale Märkte auszudehnen, steht er vor neuen Herausforderungen. Anders als große Konzerne können Kleinunternehmen und Mittelstand selten auf internationale Kontakte zurückgreifen. Informationen über die neuen Märkte, branchenspezifische Details und Hintergründe der jeweiligen Zielgruppen sind auch online verfügbar – doch vielfach nur in Landessprache. Das erschwert die Recherche und reduziert die de facto Verfügbarkeit erheblich. Man ist angewiesen auf Glücksgriffe, bei denen zufällig eine deutsch- oder englischsprachige Quelle einige Informationen veröffentlicht oder zentrale Erkenntnisse zusammenfasst. Vieles bleibt im Verborgenem. Ein aktueller und verlässlicher Überblick über die erfolgsrelevanten Faktoren wie Marktentwicklung, Trends, Wettbewerbsaktivitäten usw. ist so nicht zu gewinnen. – Dünnes Eis für eine strategische Unternehmensentscheidung.

Messen bieten gute Gelegenheiten, dieses Manko auszugleichen. Die online gewonnenen Eindrücke lassen sich hier bestätigen und ergänzen oder aber korrigieren. Aussteller und Messeveranstalter sind auf internationale Besucher eingestellt. Informationen sind zumindest auf Englisch, mit etwas Glück auch auf Deutsch verfügbar. Und viele Eindrücke sind visuell und kommen ohne Sprache aus. Neben dem Sammeln von Informationen steht im B2B der Aufbau neuer Kontakte zu potentiellen Kunden und Kooperationspartnern ganz oben auf der Prioritätsliste.

Dieser Artikel ist Teil von Mittelstand Wissen zum Thema Messen & Internationale Geschäftsanbahnung

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