03.09.2018Hintergrund

Der Plan B – Familienexterne Übergaben

Im Idealfall stehen schon jahrelang Söhne und Töchter bereit, um ihre Eltern im Unternehmen abzulösen – allerdings klappt das nicht immer. Es gibt Alternativen, um die Nachfolge trotzdem zu ermöglichen.

 

VERKAUF
Klingt eigentlich ganz einfach: Der Unternehmer verkauft sein Lebenswerk an einen familienfremden Käufer. Mit dem Kaufpreis gehen alle Rechte und Verpflichtungen in andere Hände über. Das Problem dabei: Oft verlangen Unternehmer einen viel zu hohen Kaufpreis und finden deshalb keinen Käufer. Wenn die Firma Liquiditätsprobleme hat oder sich das Geschäft negativ entwickelt, erschwert das den Verkauf zusätzlich. Außerdem dauert es, sich mit einem potenziellen Käufer zu einigen – diese Lösung ist unter Zeitdruck kaum umzusetzen. Die Käufer sind oft strategische Partner, beispielsweise Wettbewerber, Kunden oder Lieferanten.

 

MANAGEMENT-BUY-IN
Wenn familienfremde Geschäftsführer Gesellschaftsanteile vom aktuellen Eigentümer kaufen und so die Firma übernehmen, spricht man von einem Management-Buy-in. Anders als beim Management-Buy-out kommen die Käufer nicht aus der Firma, sondern haben bisher noch nichts mit dem Geschäft des Unternehmens zu tun. Buy-in-Interessenten erhoffen sich oft, das Unternehmen rentabler führen zu können als der alte Eigentümer.

 

STIFTUNGSLÖSUNG
Stiftungen dienen nicht nur der wohltätigen Verwaltung von Nachlässen, sie ermöglichen auch, ein Unternehmen dauerhaft und stabil zu organisieren. Das Konzept: Ein Unternehmer gründet eine Stiftung und überträgt ihr das Unternehmen, ganz oder größtenteils. Neben Konzernen wie Bertelsmann, Haribo und Vorwerk wird die Stiftungsgründung auch bei mittelständischen Unternehmen wie Hoppmann Autowelt immer beliebter.

 

MITARBEITERBETEILIGUNG
Bei dieser Lösung gründen Mitarbeiter eine Gesellschaft, die wiederum Anteile am Unternehmen kauft. Je nach Form haben Mitarbeiter Mitspracherechte und sind am Gewinn und am Verlust des Unternehmens beteiligt.

Mehr zu diesen Themen