13.02.2025
Fünf Maßnahmen für eine mittelstandsfreundliche KI-Politik

Deutschland droht im KI-Bereich den Anschluss zu verlieren. Was jetzt passieren muss.
Während die USA und China KI-Erfolgsgeschichten vermelden, Macron und von der Leyen auf dem Pariser KI-Gipfel jeweils Milliardeninvestitionen ankündigen, fällt der deutsche KI-Standort im Vergleich zurück. Um dem entgegenzuwirken, muss die kommende Bundesregierung KI zu ihrem Kernthema machen. Dabei gilt es, vor allem fünf gezielte Maßnahmen umzusetzen.
Deutsche Unternehmen brauchen KI, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür muss die kommende Bundesregierung KMU und Start-ups gezielt fördern. Der Deutsche Mittelstands-Bund fordert fünf Maßnahmen.
- 1. Staatliche KI-Investitionen vervielfachen
Die USA und Frankreich investieren aktuell massiv in KI. Solche staatlichen Investitionen zahlen sich mehrfach für Volkswirtschaften aus: Zum einen ermöglicht die KI eine höhere Produktivität für Unternehmen, was zu mehr Steuereinahmen führt. Zum anderen lassen sich mit KI-Lösungen Kosten für Verwaltung und Bürokratie einsparen.
Deshalb muss auch Deutschland sich den genannten Nationen anschließen und sein KI-Investitionsvolumen im Bundeshaushalt 2025 vervielfachen. KMU werden diese Kursbestimmung wahrnehmen und sich mit vermehrten Investitionen beteiligen.
- 2. KI-Innovationen unterstützen und Einbindung in den Markt vereinfachen
Die Steigerung von KI-Innovationen ist eine Zielrichtung, die besonders KMU und Hidden Champions zugutekommt. Aber um diese KI-Innovationen im Markt zu etablieren, benötigen diese Unternehmen mehr Unterstützung.
Um KMU mehr dazu zu ermutigen, KI-Entwicklungen voranzutreiben und anzuwenden, sind staatliche Kreditanreize nötig. Die Unternehmen können damit mögliche erste Investitionsverluste ausgleichen, bis die erfolgreiche Entwicklung zu Mehreinnahmen führt. Gleichzeitig sind die bürokratischen Hürden gering zu halten.
Des Weiteren fordert der DMB, die Haushaltsbudgets zur Förderung von KI-Forschung in Innovationszentren und Bildungseinrichtungen zu vergrößern. Der Gesetzgeber muss darauf achten, dass für Ausgründungen und die wirtschaftliche Nutzung von KI-Entwicklungen ein sicherer Rechtsrahmen gilt.
- 3. MINT-Fachkräfte sichern und Weiterbildungen fördern
Der Fachkräftemangel im MINT-Bereich schränkt den deutschen KI-Fortschritt bereits ein. Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, müssen Budgets für Programme zur MINT-Fachkräftesicherung erweitert werden. Nur so kann die kommende Regierung das Ungleichgewicht der verfügbaren Fachkräfte zum Nachteil von kleineren Unternehmen vermindern. Weiterhin dürfen migrationspolitische Diskussionen nicht dazu führen, die Einbindung von ausländischen Fachkräften einzuschränken.
Darüber hinaus muss der deutsche Mittelstand „KI-fit“ gemacht werden. Insbesondere Beschäftigten in kleinen Unternehmen, muss der Zugang zu groß angelegten KI-Schulungsprogrammen erleichtert werden.
- 4. KI-Systeme zur Ressourcenoptimierung für Kleinbetriebe ermöglichen
Mit KI-Systemen können Betriebe materielle Ressourcen einsparen. Doch oft sind diese Systeme und die dafür notwendigen Umstrukturierungen selbst mittelgroßen Betriebe noch zu teuer. Zwar rechnen sich diese Investitionen nach einigen Jahren, doch gerade kleineren Betrieben fehlen häufig die finanziellen Mittel. Damit deutsche KMU marktreife Systeme nutzenkönnen, sind Förderungen von KI-basierten Assistenzsystem für prozessbegleitende Anwendungen notwendig – auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstandes.
- 5. Klaren, aber schlanken Rechtsrahmen schaffen
KI schafft für Unternehmerinnen und Unternehmer neue Marktlücken. Doch die schnelle technische Entwicklung geht auch mit erheblichen Herausforderungen für Politik und Rechtsprechung einher. Folglich treten immer wieder Rechtsunklarheiten auf. Selbst Grundsatzfragen, z. B. beim Urheberrecht und Datenschutz, sind aktuell nicht abschließend geklärt. Deshalb fordert der DMB: rechtliche Klarheit schaffen, wo Rechtslücken bestehen. Hierbei ist von Beginn an darauf zu achten, dass eine innovationsmindernde Überregulierung vermieden wird.
Weitere Maßnahmen für eine digitale Transformation des Mittelstandes finden Sie in der DMB-Zukunftsagenda 2030.
Kommentar abgeben