03.12.2024

Finanzen

Insolvenzreport zeigt Stabilität auf hohem Niveau

Erfreulicherweise zeigt sich im dritten Quartal 2024 eine Verbesserung der Überlebenschancen für insolvente Unternehmen.

Im dritten Quartal 2024 blieb die Zahl der Großinsolvenzen in Deutschland auf einem konstant hohen Niveau, wie der aktuelle Insolvenzreport der Unternehmensberatung Falkensteg zeigt. Insgesamt meldeten 45 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro Insolvenz an, was nahezu dem Vorquartalswert von 46 entspricht und leicht unter dem Vorjahreszeitraum von 48 Anträgen liegt. Trotz dieser scheinbaren Stabilität zeigt sich im Vergleich zum Fünf-Jahres-Durchschnitt von 35 Insolvenzen pro Quartal ein Anstieg um 28 Prozent, was auf eine weiterhin angespannte wirtschaftliche Lage hinweist.

Besonders betroffene Branchen und Unternehmensgrößen

Unternehmen mit einem Umsatz von über 100 Millionen Euro waren im dritten Quartal besonders betroffen, wobei die Zahl der Insolvenzen in dieser Kategorie von neun auf 14 stieg. Die Automobilzuliefererbranche führt die Liste der Großinsolvenzen an, mit zehn Fällen im dritten Quartal. Auch die Metallwarenherstellung und die Immobilienbranche sind stark betroffen, jeweils mit sechs Insolvenzen.

Ursachen und Ausblick

Die wirtschaftliche Unsicherheit wird durch globale politische Entwicklungen und steigende Kosten verstärkt. Die Erhöhung der CO₂-Steuer, steigende Versicherungsprämien und Energiekosten belasten sowohl Verbraucher als auch Unternehmen. Diese Faktoren führen zu einer Zurückhaltung bei größeren Anschaffungen und Investitionen.

Positive Entwicklungen bei Verfahrensausgängen

Erfreulicherweise zeigt sich im dritten Quartal 2024 eine Verbesserung der Überlebenschancen für insolvente Unternehmen. Die Zahl der Unternehmen, die erfolgreich aus der Insolvenz geführt werden konnten, stieg auf 28, was einem Anstieg von drei Fällen gegenüber dem Vorquartal entspricht. Zudem ist die Zahl der Verfahren, die mit einem endgültigen Aus drohen, rückläufig: Nur sechs Unternehmen stellten den Geschäftsbetrieb vorzeitig ein, verglichen mit neun im Vorquartal. Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Lage für viele mittelständische Unternehmen herausfordernd. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen jedoch auch, dass es positive Entwicklungen gibt, insbesondere bei den Rettungsquoten für insolvente Firmen. Diese Trends sollten genau beobachtet werden, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

Hier finden Sie den Insolvenzreport von Falkensteg.