Newsblog

Wichtig für den Mittelstand – aktuell für Sie kuratiert.

21.01.25 | Digitale Spaltung in Deutschland: Regionen, Unternehmen und Branchen hinken hinterher 

Trotz deutlicher Fortschritte bei der Digitalisierung bleibt Deutschland laut einem IW-Bericht digital gespalten. Der Digitalisierungsindex stieg seit 2020 um 13,6 Prozent, doch Ostdeutschland legte mit nur 7,3 Prozent deutlich weniger zu. Auch ländliche Regionen und kleine Unternehmen kämpfen mit Rückständen – oft fehlen schnelles Internet und qualifiziertes Personal. Besonders gravierend: Die Fachkräftelücke in Digitalisierungsberufen wächst weiter, während Innovationsaktivitäten stagnieren. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, fordert das IW gezielte Investitionen in Infrastruktur, Innovation und Fachkräfte. 

21.01.25 | Mittelstand steht vor großen Herausforderungen – Kein deutsches ESG-Gesetz

Die neue EU-Verordnung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zwingt ab 2025 rund 15.000 deutsche Unternehmen, umfangreiche ESG-Daten zu melden. Doch wie die Wirtschaftswoche hervorhebt, sorgt die fehlende deutsche Gesetzgebung für Unsicherheit. Ohne klare nationale Vorgaben müssen Unternehmen auf die EU-Regeln vertrauen, was die Umsetzung erschwert. Experten und Unternehmen drängen auf schnelle Klarheit, um die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen.

21.01.25 | Bundestagswahl 2025: ZEW analysiert fiskalische Effekte der Parteienprogramme

Das ZEW hat die fiskalischen Auswirkungen der Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2025 auf den Staatshaushalt und die Privathaushalte analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Programme den Staatshaushalt und die Finanzsituation der Privathaushalte unterschiedlich beeinflussen: Höhere Staatsausgaben könnten zu mehr Investitionen führen, während niedrigere Ausgaben den Bürgern mehr Kaufkraft verschaffen würden.

ZEW-Analyse im Überblick

  • Wachstum des Staatshaushalts und Mehrbelastung für Privathaushalte: Die Programme von SPD, Linken, Grünen und BSW würden den Gesamtetat des Staates erheblich steigern. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg bei den Linken, deren Vorschläge den Etat um 46 Milliarden Euro erhöhen würden. Auch bei den Grünen (+4,2 Mrd. Euro), dem BSW (+4 Mrd. Euro) und der SPD (+1,1 Mrd. Euro) ist ein Anstieg des Haushalts zu erwarten.Diese steigenden Staatsausgaben des Staates würden vermutlich durch höhere Steuern und Abgaben finanziert, was zu einer Mehrbelastung für die Privathaushalte führen würde.
  • Senkung des Staatshaushalts und Entlastung für Privathaushalte: Im Gegensatz dazu würden die Programme der Union, FDP und AfD den Etat verringern. Besonders stark fällt der Rückgang bei der FDP aus, die mit einer Reduktion von 116 Milliarden Euro rechnet. Auch die AfD (-97 Mrd. Euro) und die Union (-47 Mrd. Euro) planen deutliche Einschnitte. Diese Kürzungen im Haushalt würden in der Regel mit einer Entlastung der Privathaushalte einhergehen, da weniger Steuergelder erforderlich sind und den Bürgern mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stünden.

21.01.25 | Bundestagswahl 2025: So funktioniert die Briefwahl

Am 23. Februar 2025 wird in Deutschland der neue Bundestag gewählt. Wer nicht persönlich im Wahllokal abstimmen kann oder möchte, hat die Möglichkeit, per Briefwahl teilzunehmen.

Briefwahlunterlagen beantragen

Die Briefwahlunterlagen können ab sofort bei der Gemeinde des Hauptwohnsitzes beantragt werden – online, schriftlich oder persönlich. Der Antrag muss spätestens bis Freitag, 21. Februar 2025, um 15 Uhr eingehen. In Ausnahmefällen, etwa bei plötzlicher Erkrankung, ist der Antrag noch am Wahltag bis 15 Uhr möglich.

Nach Erhalt der Unterlagen gehen Sie wie folgt vor:

  1. Stimmzettel ausfüllen.
  2. Stimmzettelumschlag verschließen.
  3. Wahlschein unterschreiben.
  4. Beides in den Rückumschlag und per Post verschicken oder direkt bei der zuständigen Stelle abgegeben.

Wichtig: Der Wahlbrief muss spätestens am Wahlsonntag, 23. Februar 2025, bis 18 Uhr eingehen, damit Ihre Stimme zählt.

Tipp für Wählerinnen und Wähler im Ausland: Schicken Sie den Wahlbrief frühzeitig idealerweise per Luftpost ab, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden.

20.01.25 | Rentenpläne der Parteien: Finanzierung bleibt ungelöst 

Die großen Parteien in Deutschland legen keine klaren Konzepte zur langfristigen Finanzierung der Rente vor. Das zeigt eine aktuelle Analyse des ifo Instituts, die die Programme von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die GRÜNEN und AfD untersucht. 

Die SPD und GRÜNEN planen ein stabiles Rentenniveau von 48 %, ohne das Renteneintrittsalter anzuheben. CDU/CSU setzen auf Wirtschaftswachstum, während die AfD eine Erhöhung des Rentenniveaus auf 70 % anstrebt – finanziert durch Steuerzuschüsse. Die Experten warnen, dass alle Ansätze die demografischen Herausforderungen der Rentenversicherung nicht lösen. 

Das ifo Institut schlägt vor, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln und Rentenanpassungen an die Inflation zu orientieren. Diese Maßnahmen könnten die Rentenfinanzierung nachhaltig stabilisieren, doch keine Partei traue sich aktuell solche Änderungen umzusetzen. 

20.01.25 | USA überholen China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner

Erstmals seit 2016 ist China nicht mehr Deutschlands größter Handelspartner. Laut Hochrechnungen von Germany Trade & Invest (GTAI) übernahmen die USA im Jahr 2024 die Spitzenposition mit einem Handelsvolumen, das um rund 8 Milliarden Euro höher lag als das mit China. Während die Exporte nach China um 6,4 % zurückgingen, blieben die Importe aus dem Reich der Mitte nahezu stabil (-0,6 %).

Die schwächelnde chinesische Wirtschaft, geopolitische Spannungen und strukturelle Veränderungen wie die zunehmende lokale Wertschöpfung in China belasten den bilateralen Handel. Gleichzeitig profitieren die USA von einer starken Wirtschaft und gezielten Investitionsprogrammen. Auch deutsche Unternehmen orientieren sich zunehmend um: Die Exporte nach Polen und Vietnam stiegen deutlich, während China bei den deutschen Exportzielen auf Platz 5 abrutschte.

Die Entwicklungen unterstreichen den Druck auf den deutschen Außenhandel, der 2024 insgesamt ein Minus von rund 2 % verzeichnete. Der Trend zur Diversifizierung und Produktionsverlagerung dürfte sich 2025 fortsetzen.

17.01.25 | NRW startet Förderprogramm zur Klimaanpassung für Unternehmen

Das Land Nordrhein-Westfalen hat das Förderprogramm „Klimaanpassung.Unternehmen.NRW“ gestartet, um Unternehmen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Im Rahmen des EFRE/JTF-Programms stehen rund 13 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden naturbasierte Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünungen, Flächenentsiegelung sowie Regenwasserrückhaltung. Kleine und mittlere Unternehmen können bis zu 60 % der zuwendungsfähigen Ausgaben erhalten. Ziel ist es, die Resilienz der Unternehmen gegenüber Extremwetterereignissen wie Starkregen, Trockenheit und Hitze zu stärken. Weitere Details zur Antragstellung gibt die Innovationsförderagentur NRW.

17.01.25 | Rekordrestriktionen bei Mittelstandskrediten

Die Ergebnisse der KfW-ifo-Kredithürde für das vierte Quartal 2024 zeigen alarmierende Entwicklungen: Nie zuvor berichteten so viele mittelständische Unternehmen von restriktivem Verhalten der Banken bei Kreditverhandlungen. Mit einem Rekordwert von 32 % wurde der bisherige Höchststand seit Einführung der neuen Befragungsmethodik im Jahr 2017 übertroffen. Auch Großunternehmen meldeten weiterhin strenge Maßstäbe, wenngleich ihr Anteil leicht auf 31,9 % sank.

Trotz eines leichten Rückgangs der Kreditzinsen bleibt die Kreditnachfrage insgesamt unterdurchschnittlich. Hauptgründe sind die wirtschaftliche Schwächephase, unsichere Geschäftsaussichten und wirtschaftspolitische Unklarheiten. Besonders betroffen sind der Groß- und Einzelhandel sowie das Verarbeitende Gewerbe, wo viele Unternehmen aufgrund schlechter Absatzerwartungen sogar Stellenabbau planen.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die zunehmenden Finanzierungsprobleme des Mittelstands und die Notwendigkeit gezielter wirtschaftspolitischer Maßnahmen.

16.01.25 | Förderaufruf: Digitalisierung trifft Kreislaufwirtschaft

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat einen Förderaufruf gestartet, der digitale Technologien als Treiber für die Kreislaufwirtschaft fördern soll. Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen können bis zum 24. März 2025 Projektskizzen einreichen, die innovative digitale Lösungen für eine zirkuläre Wirtschaft entwickeln oder prototypisch erproben. Besonders der Mittelstand und Start-ups können von den Fördermöglichkeiten profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Fokus auf innovative Technologien
Der Förderaufruf ist Teil des GreenTech Innovationswettbewerbs und umfasst Themen wie KI-Systeme, digitale Zwillinge, den digitalen Produktpass und Datenplattformen.

Wichtige Eckdaten

  • Einreichungsschluss: 24. März 2025, 12:00 Uhr
  • Fördersumme: Bis zu 20 Millionen Euro (vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel)
  • Zielgruppe: Konsortien aus Wirtschaft und Wissenschaft, branchen- und technologieoffen
  •  Info-Veranstaltung: 14. Februar 2025, online

15.01.25 | 250.000 Jugendliche in Übergangsmaßnahmen statt in Ausbildung 

Jedes Jahr landen rund 250.000 Jugendliche im sogenannten Übergangssektor, weil sie nach der Schule keinen Ausbildungsplatz finden. Dabei könnten viele von ihnen sofort eine Ausbildung beginnen. Das ergibt eine bundesweite Befragung von 1.540 Fachkräften, die Jugendliche beim Übergang ins Berufsleben begleiten. Sie wurde von der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung durchgeführt. Über ein Viertel der Jugendlichen wäre aus Sicht der befragten Fachkräfte direkt ausbildungsbereit, wenn es passende Plätze gäbe. Mehr als ein Drittel könnte mit professioneller Begleitung starten. 

Trotz etwa 70.000 unbesetzter Ausbildungsplätze gelinge der Übergang ins Berufsleben oft nicht. Für etwa ein Drittel der Jugendlichen seien die Maßnahmen im Übergangssektor nötig, um grundlegende berufliche Kenntnisse zu erwerben. Doch für die Mehrheit wäre eine direkte Ausbildung die bessere Option – ein Potenzial, das bislang ungenutzt bleibt. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass flexiblere Übergänge und Teilqualifikationen ein Lösungsansatz darstellen, um die Chancen junger Menschen langfristig zu verbessern. 

14.01.25 | IW kritisiert Habecks Vorschlag: Gefahr für private Altersvorsorge und mehr Bürokratie 

Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck schlägt vor, Kapitalerträge zur Finanzierung der Sozialkassen heranzuziehen. Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) würde dies Anleger teuer zu stehen kommen. Knapp 40 % der Rendite könnten so an den Staat fließen. 

Habeck erklärte am Sonntag im ARD-Format „Bericht aus Berlin“, dass sein Vorschlag mehr Solidarität schaffen solle. Bislang unterliegen Erträge aus Aktienverkäufen, Dividenden und Zinsen keiner Beitragspflicht zur Kranken- und Pflegeversicherung. Nach IW-Berechnungen hätte dies jedoch erhebliche Konsequenzen für Privatanleger. Ein Beispiel zeigt: Wer bei einer Rendite von fünf Prozent 100.000 Euro investiert, würde nach Abzug der neuen Sozialabgaben nur noch eine Nettorendite von 3,1 Prozent erzielen. 

Zusätzlich warnt das IW vor falschen Anreizen und erhöhter Bürokratie. Zwar plant die Grünen-Parteispitze, Kleinanleger durch höhere Freibeträge zu entlasten, jedoch würde dies die Grundproblematik nicht lösen. Vermögende Anleger, die oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegen oder nicht gesetzlich versichert sind, blieben weitgehend unberührt. Das Institut sieht dadurch die private Altersvorsorge gefährdet und kritisiert den Vorschlag als kontraproduktiv.

13.01.25 | DIW kritisiert die Agenda 2030 der Union – Widersprüche gefährden Reformziele 

Vergangene Woche hat die Union ihre wirtschaftspolitischen Pläne in einer “Agenda 2030” vorgestellt. Manche der Vorhaben stoßen nun auf Kritik des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Einige Pläne enthalten grundlegende Widersprüche, die ihre Umsetzbarkeit und Wirksamkeit stark in Frage stellen, teilt das Institut mit. Die Priorisierung von Steuererleichterungen für Spitzenverdienende und Unternehmen sowie unrealistische Wachstumsziele wie ein jährliches Wirtschaftswachstum von zwei Prozent stehen im Mittelpunkt der Kritik. Um diese Ziele zu erreichen, wären eine Zuwanderung von über 500.000 zusätzlichen Arbeitskräften jährlich, mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie die Abschaffung des Ehegattensplittings notwendig. Gleichzeitig verfolgt die Union jedoch gegenläufige Maßnahmen, die diese Voraussetzungen untergraben, etwa in der Familien- und Migrationspolitik, heißt es in dem Bericht. 

Obwohl einige Ansätze, wie die Förderung von Forschungsausgaben und Steuerbefreiungen für Rentner, als positiv hervorgehoben werden, warnt das DIW vor einem Verteilungskampf. Die geplanten Steuerentlastungen kämen überwiegend Spitzenverdienenden zugute, während Haushalte mit mittleren und geringen Einkommen kaum profitieren würden. 

Besonders problematisch ist laut DIW der „Dreiklang“ aus weniger Steuern, höheren Investitionen und strikter Schuldenbremse. Diese Kombination sei weder finanzierbar noch nachhaltig. Ohne klare Antworten auf die großen Fragen der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation drohen die Reformen der Union ins Leere zu laufen, heißt es. 

13.01.25 | Viele Engpassberufe von Ausscheiden der Babyboomer Generation bedroht

In einigen Berufsfeldern, die ohnehin schon stärker vom Fachkräftemangel belastet sind, könnte sich die Lage in den kommenden Jahren noch mehr zuspitzen. Denn dort arbeiten besonders viele ältere Menschen, teilt das statistische Bundesamt mit. Insbesondere in der Verkehrsbranche ist dies zu spüren: Im Jahr 2023 lag der Anteil von Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen, die mindestens 55 Jahre alt sind, bei 44 Prozent. Bei den Berufskraftfahrerinnen und -fahrern im Gütertransport lag der Wert bei 39 Prozent und bei den Straßen- und Tunnelwärterinnen und -wärtern bei 33 Prozent. Zum Vergleich: Im Schnitt machen Berufstätige mit einem Alter von mindestens 55 Jahren nur 25 Prozent aus.  

Weitere Berufsfelder, die neben dem akuten Fachkräftemangel auch noch von einem hohen Anteil an Mitarbeitenden aus der Babyboomer Generation konfrontiert sind, sind die Bereiche Verkauf von Fleischwaren, Gartenbau sowie Grundstücks- und Wohnungswesen.

13.01.25 | Immer mehr Geschäftsaufgaben aufgrund von Alter

Bis Ende 2025 erwägen die Inhaberinnen und Inhaber von 231.000 mittelständischen Unternehmen, ihren Betrieb zu schließen. Das geht aus einer Erhebung der KfW Bank hervor. Die Zahl ist im Vergleich zu 2024 um 67.500 Unternehmerinnen und Unternehmer angestiegen. Binnen drei bis fünf Jahren geht die KfW von einem weiteren Zuwachs der Geschäftsaufgaben von 310.000 Firmen aus. Als Hauptgrund für die Unternehmensstilllegung wird das erhöhte Durchschnittsalter der deutschen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern angeführt. Dieses liegt bei 54 Jahren. 39 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber sind sogar über 59 Jahre alt.

Betriebsstilllegungen können verhindert werden, wenn ein Nachfolger gefunden wird. Laut KfW streben 532.000 Unternehmerinnen und Unternehmer bis 2028 eine Unternehmensübergabe an. Doch auch hier gibt es Engpässe, der sich mit der zu gering besetzten nachrückende Gründergeneration erklären lässt.

10.01.25 | Schwarzarbeit in Deutschland bleibt ein Problem

Im Jahr 2024 arbeiteten mindestens 3,3 Millionen Menschen in Deutschland schwarz, zu diesen Zahlen kommt ein IW-Kurzbericht aus Januar 2025. Besonders betroffen sind Branchen wie Bau und Gastronomie. Jüngere Menschen (18–34 Jahre) arbeiten doppelt so häufig schwarz wie Ältere. 

Die Relation der Schattenwirtwschaft (von der rund 2/3 Schwarzarbeit ausmachen) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag in den vergangenen zehn Jahren in Deustchland durchschnittlich bei rund 10,3 Prozent. Damit rangiert Deutschland im internationalen Vergleich der OECD-Staaten im Mittelfeld. Länder wie die USA (5,8 %), die Schweiz (6,2 %) und Japan (8,7 %) weisen eine deutlich kleinere Schattenwirtschaft im Verhältnis zum BIP auf. Dagegen sind die Werte in Griechenland (21,4 %), Italien (20,4 %) sowie Spanien und Portugal (jeweils rund 17 %) deutlich höher.

10.01.25 | Regelinsolvenzen in Deutschland steigen um 16,8 % 

Die Regelinsolvenzen in Deutschland stiegen nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes 2024 um 16,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen war der Oktober 2024 mit 35,9 % mehr Unternehmens- und 10,8 % mehr Verbraucherinsolvenzen als im Vorjahresmonat. 

2.012 Unternehmensinsolvenzen im Oktober verursachten Forderungen von 3,8 Milliarden Euro. Am stärksten betroffen waren die Branchen Verkehr, Bau und Gastgewerbe. Die Zahlen spiegeln die wachsenden finanziellen Herausforderungen für Unternehmen und Verbraucher wider. 

10.01.25 | 2024 war wärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung

Das vergangene Jahr war sowohl in Deutschland als auch global das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1850. Dies bestätigten der Copernicus-Klimawandeldienst (C3S) sowie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Darüber hinaus war das Jahr 2024 das erste Kalenderjahr, in dem die globale Durchschnittstemperatur 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau (Zeitraum von 1850 bis 1900) lag. Die Weltgemeinschaft hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, jedoch in einem Zeitraum von mindestens 20 Jahren. Mehr dazu

09.01.25 | Mit Geschäftsmodellinnovationen zum Unternehmenserfolg

Mittelständische Unternehmen, die Geschäftsmodellinnovationen erfolgreich umsetzen, erzielen signifikante Erfolge im Vergleich zu Unternehmen ohne solche Innovationen. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung der KfW Bank. Unternehmen, die Geschäftsmodellinnovationen mit Produkt- und Prozessinnovationen kombinieren, verzeichnen höhere Umsätze, Kostensenkungen und eine gesteigerte Produktivität.

Insbesondere Unternehmen, die laut KfW alle drei Innovationsarten miteinander verbinden, verzeichnen einen besonders starken Anstieg in Umsatz (+8,5 Prozentpunkte) und Beschäftigtenzahl (+7,2 Prozentpunkte). Darüber hinaus liege der Umsatzanteil in Unternehmen mit Geschäftsmodell- und gleichzeitigen Produktinnovationen um 3,0 Prozentpunkte höher als in jenen, die lediglich Produktinnovationen einführen. Auch die Kostensenkung durch die Kombination mit Prozessinnovationen fällt bei diesen Unternehmen um 2,6 Prozentpunkte größer aus.

09.01.25 | Digitalwirtschaft trotzt Krise: ITK-Markt wächst 2025 auf 232,8 Milliarden Euro

Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bleibt die Digitalwirtschaft ein Wachstumsmotor. Laut Bitkom steigt der deutsche Markt für IT und Telekommunikation (ITK) im Jahr 2025 um 4,6 Prozent auf 232,8 Milliarden Euro. Damit setzt sich der positive Trend fort, nachdem 2024 bereits ein Plus von 3,3 Prozent verzeichnet wurde. Die Branche schafft zudem rund 20.000 neue Arbeitsplätze und beschäftigt damit 1,371 Millionen Menschen – ein neuer Rekord.

Wachstumstreiber KI und Cloud-Services

Besonders stark wächst der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) mit einem Umsatzplus von 43 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Auch Cloud-Services legen zweistellig um 17 Prozent auf 20 Milliarden Euro zu. Software bleibt mit einem Anstieg von 9,8 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro ein zentraler Treiber.

Der Hardware-Markt zeigt sich stabil, angeführt von Infrastructure-as-a-Service (+24,4 Prozent). Dagegen kämpft die Unterhaltungselektronik weiterhin mit Umsatzeinbußen (-7,5 Prozent).

Internationale Perspektive: Deutschland auf Rang 4

Global wächst der ITK-Markt 2025 um 6,6 Prozent auf 5,2 Billionen Euro. Die USA dominieren mit einem Weltmarktanteil von 38,8 Prozent, während Deutschland mit 4,1 Prozent gleichauf mit Großbritannien liegt.

08.01.25 | Regionale Unterschiede bei Ausbildungsabbrüchen

Zwischen den Jahren 2005 und 2020 stieg die Zahl der Ausbildungsabbrüche im dualen Ausbildungssystem kontinuierlich. Der steigende Trend hat dabei eine regionale Komponente: Insbesondere im Nordosten und in der Rhein-Ruhr-Region sind die Abbruchquoten teils sehr hoch. Der Anteil der Auszubildenden, die im Jahr 2020 ihre Ausbildung abgebrochen haben, war beispielsweise in Pirmasens in Rhein-Pfalz mit 42,5 Prozent fast viermal so hoch wie in Eichstätt in Bayern mit 11,3 Prozent. Dies hängt nicht nur mit der unterschiedlichen Wirtschaftskraft, sondern auch mit Unterschieden in der Branchenstruktur zusammen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

08.01.25 | Startup-Gründungen nehmen zu

Die Startup-Landschaft in Deutschland entwickelt sich trotz zunehmender wirtschaftlicher Herausforderungen positiv: Im Jahr 2024 wurden 2766 Startups gegründet – 11 Prozent mehr als im Vorjahr (2498). Damit ist 2024 das zweitstärkste Gründungsjahr und wird nur durch den Spitzenwert im Corona-Jahr 2021 übertroffen. Das belegen die neuesten Daten aus der Report-Reihe „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland“, die vom Startup-Verband und startupdetector veröffentlicht wurden. Mehr dazu. 

07.01.25 | Emissionen sinken dank erneuerbarer Energien, Verkehr und Gebäude bleiben Problemzonen 

Deutschlands Treibhausgasemissionen sanken 2024 um 18 Millionen Tonnen CO₂ auf 656 Millionen Tonnen – ein Rückgang von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit übertraf die Bundesrepublik ihr nationales Klimaziel um 36 Millionen Tonnen CO₂, verfehlte jedoch die EU-Vorgaben für Gebäude und Verkehr um 12 Millionen Tonnen. Dies geht aus vorläufigen Berechnungen des Thinktanks Agora Energiewende hervor. 

Die Energiewirtschaft trug mit einer Reduktion von 18 Millionen Tonnen CO₂ den größten Anteil der Emissionsminderungen, heißt es. Rekordergebnisse bei Erneuerbaren Energien und ein historischer Rückgang der Kohleverstromung um 16 Prozent sorgten für sinkende Strompreise und eine Verringerung fossiler Emissionen. 

Dagegen stagnierte laut Agora die Klimabilanz in den Nachfragesektoren: Im Gebäudesektor verhinderten rückläufige Investitionen in Wärmepumpen und energetische Sanierungen substanzielle Fortschritte. Der Verkehrssektor bleibt mit einem CO₂-Ausstoß von 144 Millionen Tonnen weit hinter den nationalen Vorgaben zurück. Agora fordert daher einen wirksameren Politikmix sowie eine solidere Finanzierungsbasis, die neben Investitionsanreizen auch Entlastungsmaßnahmen für Bürger und Unternehmen vorsieht. 

07.01.25 | Rekorderlös aus Emissionshandel: 18,5 Milliarden Euro fließen in Klimaschutz

Der Verkauf von CO₂-Zertifikaten hat Deutschland 2024 einen Rekorderlös von 18,5 Milliarden Euro eingebracht – rund 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Wie die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) mitteilte, fließen die Einnahmen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Dieser finanziert unter anderem die energetische Gebäudesanierung, den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft und die Ladeinfrastruktur für Elektroautos.

Nationaler Emissionshandel erzielt 13 Milliarden Euro

Der nationale Emissionshandel für Wärme und Verkehr erzielte 13 Milliarden Euro – ein Plus von 21 Prozent. Mit einem CO₂-Preis von 45 Euro pro Tonne sorgte er für Anreize, fossile Brennstoffe zu reduzieren. 2025 wurde der Preis auf 55 Euro angehoben, was Experten zufolge zu höheren Einnahmen führen dürfte.

Forderung nach sozialverträglichen Maßnahmen: Klimageld als Lösung

UBA-Präsident Dirk Messner fordert, die steigenden Erlöse gezielt für sozialverträgliche Maßnahmen einzusetzen. Ein „Klimageld“ könnte Haushalte entlasten und den klimagerechten Umbau der Gesellschaft voranbringen.

Weitere Maßnahmen notwendig: CO₂-Einsparungen im Verkehrssektor anstreben

Trotz des Rekordergebnisses betonte DEHSt-Chef Daniel Klingenfeld, dass weitere Maßnahmen, vor allem im Verkehrssektor, notwendig seien. Der Ausbau der Elektromobilität und der Abbau klimaschädlicher Subventionen könnten hier wichtige Schritte sein.

06.01.25 | Fachkräftemangel stellt größte Herausforderung für KMU dar

Aus einer Studie des IfM Bonn geht hervor, dass mittelständische Unternehmen das Thema Fachkräfte und den demografischen Wandel 2024 als größte Herausforderungen ansahen. Der Fachkräftemangel wurde damit das vierte Jahr in Folge als das drängendste Thema angesehen - 45,5 Prozent der befragten Unternehmen nannten es in der aktuellen Befragung. Gefragt nach den bedeutendsten Themen für die Zukunft rangieren ebenfalls der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung auf dem vordersten Platz. Gefolgt von einem erhöhten Wettbewerbsdruck und dem Thema Digitalisierung/KI.  

06.01.25 | Weniger Innovationen aus dem Mittelstand

Laut einer Analyse der KfW Bank entwickelt sich die Innovationstätigkeit im deutschen Mittelstand immer weiter auseinander. Während in den vergangenen drei Jahren 76 Prozent der großen Mittelständler (50 oder mehr Beschäftigte) mindestens eine Produktinnovation hervorgebracht haben, waren es bei den kleinen Unternehmen (weniger als fünf Beschäftigte) gerade mal 35 Prozent. Im Vergleich zum Zeitraum 2020-2022 stieg der Anteil der Innovatoren unter den großen Mittelständlern um fünf Prozentpunkte, während er bei den Kleinen um einen Prozentpunkt sank. Verglichen mit den Jahren 2018 bis 2020 sank der Anteil an Innovatoren bei den kleinen Unternehmen sogar um vier Prozentpunkte. Es kommt also zu einer zunehmenden Auseinanderentwicklung der Innovationstätigkeiten innerhalb des deutschen Mittelstandes.

Insgesamt lag die Innovatorenquote zwischen 2021 und 2023 bei 39 Prozent, was bedeutet, dass circa 1,5 Millionen mittelständische Unternehmen in dem angegebenen Zeitraum mindestens eine Innovation hervorgebracht haben. Die Investitionsausgaben mittelständischer Unternehmen sanken preisbereinigt geringfügig.

03.01.25 | Erneuerbare Energien auf Rekordkurs

Der Anteil erneuerbarer Energien an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland erreichte 2024 mit 62,7 Prozent einen neuen Höchststand. Das geht aus einer Analyse des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hervor, die auf Daten der Plattform energy-charts.info basiert. Besonders stark war der Anstieg bei der Solarstromerzeugung, die mit 72,2 Terawattstunden (TWh) einen Rekordwert erreichte.

Solar- und Windkraft treiben die Energiewende an

Laut der Auswertung blieb die Windkraft 2024 die wichtigste Stromquelle, auch wenn die Erzeugung mit 136,4 TWh leicht unter dem Vorjahresniveau lag. Die Photovoltaik übertraf erneut die Ausbauziele der Bundesregierung: Bis November wurden bereits 13,3 Gigawatt installiert. Gleichzeitig sank die Stromproduktion aus Kohlekraftwerken deutlich, was den Strommix CO₂-ärmer machte als je zuvor.

Fortschritte und Herausforderungen

Insgesamt markiert das Jahr 2024 laut ISE einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimaneutralität: Die CO₂-Emissionen der deutschen Stromerzeugung lagen erstmals rund 58 Prozent unter dem Niveau von 1990, heißt es.

Trotz der Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien bleibt die Windkraft deutlich hinter den Zielen der Bundesregierung zurück. Nach Angaben des Fraunhofer ISE wurden 2024 onshore lediglich 2,4 Gigawatt neu installiert – geplant waren 7 Gigawatt. Zudem wachse mit dem Ausbau erneuerbarer Energien auch der Bedarf an Speicherkapazitäten, um die Einspeisung von Wind- und Solarstrom zuverlässig abzusichern.

03.01.25 | Bund hat seine 115 wichtigsten Verwaltungsleistungen digitalisiert

Pünktlich zum Jahreswechsel stellt der Bund alle 115 priorisierten Verwaltungsleistungen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) digital zur Verfügung. Damit hat dieser sein angestrebtes Ziel des OZG erreicht, jedoch haben die Bundesländer hier noch Nachholbedarf. Mitunter sind nun die Auskunft über Berufsqualifikationen für ausländische Fachkräfte und Ladepunktanzeigen für E-PKWs online nutzbar.

Nichtsdestotrotz liegen eine Reihe von Verwaltungsdienstleitungen, die für Unternehmerinnen und Unternehmer relevant sind, in der Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer. Dort sind diese häufig noch nicht flächendeckend verfügbar. So lassen sich nach aktuellem Stand bspw. Unternehmensanmeldungen in 14 Bundesländern, Gewerbesteuer in 11 Bundesländern und die Kraftfahrzeugzulassungen in 5 Bundesländern vollständig digital abwickeln.

Welche Faktoren eine bessere Verwaltungsdigitalisierung ermöglichen würden, können Sie in unserem Statement zum OZG 2.0 nachlesen.

02.01.25 | Erwerbstätigkeit erreicht Rekordniveau

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland stieg 2024 auf ein Rekordhoch von 46,1 Millionen Personen. Laut Statistischem Bundesamt nahm die Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr um 72.000 Personen (+0,2 Prozent) zu, wobei der Zuwachs ausschließlich in Dienstleistungsbereichen erzielt wurde.

Im Produzierenden Gewerbe (-0,6 Prozent) und Baugewerbe (-1,1 Prozent) hingegen gab es deutliche Beschäftigungsverluste. Während die Zahl der Arbeitnehmer insgesamt stieg, sank die der Selbstständigen um -1,9 Prozent. Die Erwerbslosenquote kletterte auf 3,2 Prozent, angetrieben durch eine Zunahme der Erwerbslosen um 179.000 Personen.

02.01.25 | Deutschland bleibt auch 2025 in der Rezession

Laut dem Handelsblatt Research Institute (HRI) wird die deutsche Wirtschaft auch 2025 weiter schrumpfen – um 0,1 Prozent. Damit setzt sich die seit 2023 andauernde Rezession fort und markiert die längste Krise der Nachkriegszeit. Gründe sind die Folgen von Pandemie, Inflation und demografischem Wandel.

Die Inflation bleibt laut HRI auch 2025 und 2026 über zwei Prozent, was die Europäische Zentralbank vor schwierige Entscheidungen stellt: Einerseits sinkende Zinsen zur Stimulierung der Wirtschaft, andererseits die Bekämpfung der hohen Inflation. Strategische Maßnahmen zur Stärkung der Investitionen und Innovation könnten helfen, die Krise zu bewältigen, heißt es.

30.12.24 | EU und Schweiz stärken gemeinsame Partnerschaft

Die EU und die Schweiz haben nach monatelangen Verhandlungen einige Abkommen beschlossen. Es werden fünf Abkommen zum Luft- und Landverkehr, der Freizügigkeit, der Konformitätsbewertung sowie Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen modernisiert. Damit schafft man wieder gleiche Wettbewerbsbedingungen zum beidseitigen Vorteil von Unternehmen des EU-Binnenmarktes und der Schweiz.

Sechs neue Abkommen vertiefen zudem die wirtschaftliche Partnerschaft. Mitunter wird die Schweiz in den EU-Strombinnenmarkt eingebunden. Außerdem entsteht ein gemeinsamer Raum zur Lebensmittelsicherheit. Des Weiteren soll die Schweiz einen dauerhaften Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt innerhalb der Union mitfinanzieren. Dafür erhält sie Zugang zu mehreren Unionsprogrammen, wie „Horizont Europa“ und „Digitales Europa“, die bereits ab dem 01. Januar mit einer Übergangsregelung für die Schweiz geöffnet werden.

27.12.24 | Steinmeier löst Bundestag auf und setzt Neuwahlen an

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute erwartungsgemäß den Deutschen Bundestag aufgelöst und Neuwahlen für den 23. Februar 2025 angesetzt. Dieser Schritt folgt auf die verlorene Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 16. Dezember, nachdem die Ampel-Koalition ihre Mehrheit verloren hatte.

In seiner Rede betonte Steinmeier die Bedeutung einer handlungsfähigen Regierung und rief die Bürgerinnen und Bürger auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen: „Gehen Sie wählen. Und wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die entscheidende sein könnte. Schützen und stärken wir unsere Demokratie.“

Im Vorfeld der Wahlen appellierte er an die Parteien, einen fairen und respektvollen Wahlkampf zu führen, frei von Hass, Gewalt und äußerer Einflussnahme. Der Bundespräsident hob die großen Herausforderungen hervor, die die nächste Regierung erwarten, und forderte tragfähige Lösungen für die wirtschaftliche Lage, den Klimawandel, Migration und die Sicherung des sozialen Zusammenhalts.

27.12.24 | KfW-ifo-Mittelstands­barometer: Geschäftsklima sinkt deutlich zum Jahresende

Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer für Dezember 2024 zeigt eine weitere Verschlechterung des Geschäftsklimas im deutschen Mittelstand. Der Index fiel um 1,6 Punkte auf -22,1 Saldenpunkte und verzeichnet damit den siebten Rückgang in Folge. Während die aktuelle Geschäftslage leicht um 1,2 Punkte auf -20,6 Saldenpunkte stieg, sanken die Geschäftserwartungen deutlich um 4,2 Punkte auf -23,8 Saldenpunkte.

Besonders betroffen sind die mittelständische Industrie und der Großhandel, die jeweils einen Rückgang von 5,7 Punkten verzeichnen. Diese Entwicklung deutet auf eine zunehmende Skepsis der Unternehmen hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten für das kommende Jahr hin.

20.12.24 | Bundestag beschließt Steuerentlastungen: Keine direkten Hilfen für Unternehmen

Der Bundestag hat gestern Steuerentlastungen für Teile der Gesellschaft beschlossen. Ziel ist ein Ausgleich der sogenannten kalten Progression, um versteckte Steuererhöhungen durch Inflation zu vermeiden. Der Grundfreibetrag wird um 312 Euro auf 12.096 Euro angehoben. Im Jahr 2026 soll er auf 12.348 Euro steigen. Auch die übrigen Eckwerte des Steuertarifs werden so angepasst, dass höhere Steuersätze erst bei höheren Einkommen fällig werden. Lediglich die Einkommensgrenze für die sogenannte Reichensteuer, die über dem Spitzensteuersatz liegt, bleibt unverändert. Gleichzeitig wird die Freigrenze für den Solidaritätszuschlag angehoben. Das Kindergeld steigt ab Januar um fünf Euro auf 255 Euro monatlich. Insgesamt belaufen sich die Mehrausgaben im Haushalt auf 4,2 Millionen Euro. Der Bundesrat muss heute, den 20.12.2024, noch zustimmen.

Auswirkungen auf Unternehmerinnen und Unternehmer

Für Unternehmen bleiben direkte Entlastungen sehr begrenzt, da geplante Maßnahmen wie bessere Abschreibungsmöglichkeiten oder Investitionsanreize aus dem Steuerfortentwicklungsgesetz gestrichen wurden. Dennoch könnten indirekte Effekte durch die gestärkte Kaufkraft der Verbraucher spürbar werden. Besonders kleinere Betriebe im Einzelhandel oder der Gastronomie könnten von einer etwas erhöhten Nachfrage profitieren.

19.12.24 | Mittelstand in Sorge: Reform der Schuldenbremse nötig – KMU für politischen Neustart

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) blicken weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Dies zeigt der aktuelle DMB Mittelstands-Index, für den der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) 558 seiner Mitgliedsunternehmen befragt hat. Demnach leiden Unternehmen besonders unter der hohen Bürokratielast. Eine Mehrzahl befürwortet einen politischen Neustart nach der Bundestagswahl und rund die Hälfte der Befragten spricht sich für eine Reform der Schuldenbremse aus.

Lesen Sie hier alle Ergebnisse der Befragung.

18.12.24 | Konjunkturerwartungen steigen – Neuwahlen und Zinssenkungen als treibende Kräfte 

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Dezember 2024 deutlich verbessert. Der ZEW-Indikator liegt nun bei 15,7 Punkten und damit 8,3 Punkte über dem Vormonatswert. Dies ist laut ZEW auf die vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland und die Aussicht auf eine investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik sowie auf mögliche Zinssenkungen zurückzuführen. 

18.12.24 | Syrische Beschäftigte federn den Fachkräftemangel ab

Von den rund 214.000 Syrern, die zwischen Juni 2023 und Mai 2024 in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, arbeiteten knapp 80.000 in sogenannten Engpassberufen. Also in Berufen, in denen Stellen besonders schwierig zu besetzen sind. Die Syrer waren als Fachkraft beschäftigt, sprich in Tätigkeiten, die in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung erfordern, berichtet das IW Köln. Damit tragen syrische Beschäftigte in nennenswertem Umfang dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland abzufedern, heißt es in dem Bericht. Unter den Engpassberufen mit besonders starken Besetzungsschwierigkeiten, in denen viele syrische Fachkräfte arbeiten, sind auffallend viele Sozial- und Gesundheitsberufe sowie klimarelevante Handwerksberufe.

Weitere Informationen finden Sie hier.

17.12.24 | Steigende Strompreise durch fehlende Sonnenstunden und Wind

In Deutschland sorgen derzeit mangelnde Sonnenstunden und schwache Windverhältnisse für einen dramatischen Anstieg der Strompreise. Viele Unternehmen sehen ihre Existenz gefährdet, berichtet das Handelsblatt. Vergangenen Donnerstag erreichten die deutschen Strompreise im kurzfristigen Handel ein Allzeithoch von 936 Euro pro Megawattstunde. Dieser Wert stellt den zwölffachen Preis des Durchschnitts der vergangenen Wochen dar. Diese kurzfristigen Preisanstiege sind laut des Handelsblatt-Berichts gerade für energieintensive Unternehmen folgenschwer. Diese müssen in solch schwankenden Stunden die Produktion zurückfahren. Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass genannte Schwankungen in den kommenden Wochen vermehrt auftreten könnten.

Dunkelflauten und ihr Einfluss auf den Strompreis

Auslöser für die enormen Schwankungen sind Dunkelflauten, also solche Phasen, in denen weder Windkraft- noch Photovoltaikanlagen nennenswerte Massen an Strom produzieren. Da beide Energieträger im Zuge der Energiewende einen immer größeren Anteil an der gesamten Stromproduktion ausmachen, wird der Umgang mit solchen Flauten komplizierter. Denn teilweise können Gas- und Kohlekraftwerke diese nicht ausreichend kompensieren. In solchen Fällen muss Strom aus dem Ausland importiert werden.

Gesetz zu Back-Up-Kraftwerken wird nicht mehr beschlossen

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geplante Gesetz zur Anreizschaffung für den Bau von Back-Up-Kraftwerken wurde aufgegeben. Laut dem Ministerium fehle es an den erforderlichen Mehrheiten, um das Gesetz umsetzen zu können. Durch die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke im April und dem weiter fortschreitenden Kohleausstieg wird die jederzeit verfügbare Kraftwerkleistung knapper.

17.12.24 | Anstieg der Unternehmensinsolvenzen: Höchststand seit 2015

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist 2024 deutlich gestiegen. Laut einer aktuellen Erhebung von Creditreform meldeten 22.400 Unternehmen Insolvenz an. Das ist der höchste Stand seit 2015. Als Hauptgründe nennt Creditreform die wirtschaftlichen Krisen der vergangenen Jahre. Experten rechnen zudem mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzen im kommenden Jahr.

Kleinstunternehmen besonders betroffen

Vor allem Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern sind stark betroffen. Diese Unternehmen machen 2024 rund 81,4 Prozent aller gemeldeten Insolvenzen aus. Mittlere Unternehmen mit elf bis 50 Beschäftigten sind für 14,8 Prozent der Fälle verantwortlich.

Die Zahlen zeigen, dass kleine Unternehmen weiterhin besonders unter den wirtschaftlichen Folgen der vergangenen Krisen leiden und die finanzielle Stabilität vieler Betriebe fragil bleibt.

17.12.24 | Praxischeck zeigt Wege zu Bürokratieabbau für Gründer und Nachfolger

Das Ziel ist klar: Gründerinnen, Gründer und Nachfolger sollen weniger bürokratischen Hürden begegnen. Im Rahmen des Praxischecks „Einfach(er) gründen“ haben das BMWK, die Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie die KfW Bank zusammen mit Gründerinnen und Gründern 44 praxisnahe Handlungsempfehlungen entwickelt.

Zu den wichtigsten Empfehlungen zählen:

  • Dynamische Formulare mit eingebauten Plausibilitätsprüfungen für die steuerliche Anmeldung
  • Optimierung des Steuernummer-Vergabeprozesses
  • Verständlichere Formulierungen in Formularen und Anträgen
  • Vereinfachung der Anmeldeverfahren für Unternehmensgründungen
  • Digitale Prozesse zur schnelleren Bearbeitung von Anträgen und Anmeldungen

Jetzt gilt es, die Empfehlungen auch Schritt für Schritt umzusetzen. Das BMWK will die Umsetzung der Vorschläge weiter begleiten.

16.12.24 | Mittelständler haben Schwierigkeiten, Nachhaltigkeitsdaten bereitzustellen

Lediglich 48 Prozent der im Rahmen einer KfW-Studie befragten mittelständischen Unternehmen gaben an, aktuell oder perspektivisch mindestens einen Nachhaltigkeitsindikator nennen zu können. Zu den Nachhaltigkeitsindikatoren zählen Verbrauchsdaten aus den Bereichen Strom, Energie und Wasser und emissionsbezogene Daten wie Treibhausgasemissionen und Nachhaltigkeitszertifizierungen. Gerade mal 30 Prozent der befragten Mittelständler können ihren Stromverbrauch und 26 Prozent ihren Wasserverbrauch nennen.

16.12.24 | Jedes achte Unternehmen erwartet 2025 eine Verbesserung des Geschäftes

Einer Umfrage des ifo-Instituts zufolge gehen nur 12,6 Prozent der befragten Unternehmen von einer Verbesserung des eigenen Geschäftes aus. Hingegen rechnen 31,3 Prozent mit einer Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage im kommenden Jahr. 51,6 Prozent erwarten gleichbleibende Verhältnisse.

Die Erwartungen unterscheiden sich je nach Branche. So rechnet beispielsweise jedes zweite Unternehmen aus der Baubranche eine Verschlechterung des Geschäftes. Lediglich unter fünf Prozent erwarten eine Verbesserung. Auch im Einzelhandel sowie in der Industrie blickt man pessimistisch in die Zukunft. Im Dienstleistungssektor rechnen 28,2 Prozent mit einer Verschlechterung und 7,9 Prozent mit einer Verbesserung der Geschäftslage in 2025.

13.12.24 | Bulgarien und Rumänien: Ab 2025 vollwertige Schengen-Mitglieder – Das müssen KMU wissen

Die EU nimmt Bulgarien und Rumänien in den Schengenraum auf. Ab dem 1. Januar 2025 werden beide Länder vollwertige Mitglieder des Schengen-Raums. Für KMU und den Mittelstand bedeutet das weniger Bürokratie, schnellere Logistikprozesse und neue Wachstumschancen in zwei dynamischen Märkten.

Unternehmen profitieren von vereinfachten Handelsbedingungen, einer stärkeren Mobilität und attraktiveren Investitionsmöglichkeiten. Gerade für Betriebe mit grenzüberschreitenden Geschäftsmodellen öffnet diese Entscheidung neue Türen. Was das konkret bedeutet, haben wir in einer Bildstrecke zusammengefasst.

1. Freie Warenströme für KMU erleichtert

Ab 2024 sind Bulgarien und Rumänien vollwertige Schengen-Mitglieder. Für KMU bedeutet das: Wegfall von Grenzkontrollen, schnellere Lieferketten und weniger Bürokratie. Der grenzüberschreitende Handel wird einfacher und effizienter – ein Vorteil für die Wettbewerbsfähigkeit.

2. Neue Chancen in Wachstumsregionen

Die Integration in den Schengen-Raum macht Bulgarien und Rumänien attraktiver für Investitionen. KMU können in diesen dynamischen Märkten leichter expandieren, lokale Partner finden oder Produktionsstätten aufbauen – dank verbesserter und harmonisierter logistischer Rahmenbedingungen.

3. Tourismus und Geschäftsreisen vereinfacht

Für mittelständische Betriebe im Tourismussektor oder Geschäftsreisende bieten die neuen Schengen-Mitglieder attraktive Perspektiven: keine Visa oder lange Wartezeiten an Grenzen mehr. Das stärkt die Mobilität und fördert grenzüberschreitende Kooperationen.

13.12.24 | Investitionsrückgang setzt sich fort 

Die Investitionsbereitschaft der deutschen Unternehmen sinkt deutlich. Laut der aktuellen ifo Konjunkturumfrage fielen die Investitionserwartungen im November auf -9,0 Punkte, nach -0,1 Punkten im März. Bei den genannten Gründen handelt es sich um strukturelle Standortprobleme sowie wirtschaftspolitische Unsicherheiten. Im Jahr 2025 könnte der Rückgang moderater ausfallen (-6,6 Punkte). 

Die negativsten Aussichten zeigen sich in der Elektroindustrie, im Maschinenbau und im Fahrzeugbau. Besonders die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen senkten ihre Erwartungen drastisch von -8,4 Punkten im Frühjahr auf -21,0 Punkte im November. Im Fahrzeugbau sanken die Investitionserwartungen von +1,3 Punkten auf -10,5 Punkte und im Maschinenbau von +7,5 auf -6,2 Punkte. Eine Ausnahme bildet die chemische Industrie, die ihre Investitionserwartungen für das laufende Jahr von +3,1 Punkten auf +12,6 Punkte anhob, jedoch für 2025 wieder einen Rückgang prognostiziert (-2,6 Punkte). 

13.12.24 | Neue ZIM-Förderrichtlinie stärkt Innovationskraft des Mittelstands 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat eine überarbeitete Förderrichtlinie für das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) vorgestellt. Sie soll den innovativen Mittelstand noch stärker fördern und den Weg von Forschung zu marktfähigen Produkten beschleunigen. 

Junge, kleine Unternehmen und Erstinnovatoren profitieren von verbesserten Fördermöglichkeiten, die gezielt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zudem erleichtern ergänzende Dienstleistungen den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Die Richtlinie wird so angepasst, dass moderne Anforderungen, etwa bei der Einbindung freiberuflicher IT-Dienstleistungen, besser berücksichtigt werden. 

12.12.24 | Habeck plant 1.000 Euro Ladestromguthaben für E-Autos 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Kauf von Elektroautos mit einem Ladestromguthaben von 1.000 Euro fördern. Dies geht aus einem Konzept des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz hervor, aus dem Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. 

Das geplante Guthaben soll für das Laden an öffentlichen Ladesäulen nutzbar sein und ist Teil eines Konzepts, um den aktuell schwächelnden Verkauf an E-Autos anzukurbeln. Zudem sollen steuerliche Anreize und ein Social-Leasing-Modell Menschen mit geringem Einkommen den Einstieg in die E-Mobilität erleichtern. 

Das Konzept berücksichtigt auch den Gebrauchtwagenmarkt: Professionelle Batteriechecks für gebrauchte Elektroautos sollen mit 100 Euro bezuschusst werden, um Käufern mehr Sicherheit zu bieten. Für die Autoindustrie sieht das Ministerium flexiblere Regelungen bei Strafzahlungen bei Verstößen von Flottengrenzwerten vor. 

Die politische Umsetzung ist jedoch aufgrund des Ampelbruchs und der fehlenden Parlamentsmehrheit ungewiss. 

12.12.24 | Stuttgart wird zentraler KI-Standort in Europa

Die EU fördert mit 1,5 Milliarden Euro sieben Konsortien für den Aufbau von KI-Fabriken in Europa – eine davon entsteht an der Universität Stuttgart. Die „HammerHAI“-Plattform (Hybrid and Advanced Machine Learning Platform for Manufacturing, Engineering, and Research) wird unter der Leitung des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS) entwickelt und richtet sich an Unternehmen, Start-ups und die Forschung.

Mit der neuen Infrastruktur will das Konsortium bestehend aus HLRS (Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart), KIT (Karlsruher Institut für Technologie), LRZ (Leibniz-Rechenzentrum) und weiteren Partnern den Zugang zu KI erleichtern und Europas technologische Unabhängigkeit stärken. Das Projekt wird über EU-Programme wie „Digitales Europa“ und „Horizont Europa“ sowie nationale Mittel finanziert. Ziel der EU ist es, KI-Innovationen in Europa voranzutreiben.

11.12.24 | Wegen Konjunkturflaute: Fachkräftemangel schwächt sich ab 

Die Fachkräfteknappheit hat sich zu Beginn des vierten Quartals weiter abgeschwächt. Ursächlich dafür ist die schwache Konjunktur. Dies geht aus einer Untersuchung der KfW hervor. Demnach behinderte der Fachkräftemangel in diesem Zeitraum die Geschäftstätigkeit von knapp 32 Prozent der Unternehmen in Deutschland. 

Anfang April klagten noch 35 Prozent der Unternehmen über fehlendes Fachpersonal. Der Höchststand wurde im Herbst 2022 erreicht: Damals gaben 45,7 Prozent der Unternehmen an, vom Fachkräftemangel betroffen zu sein.

Am deutlichsten ist der Rückgang in der Industrie, wo die Absatz- und Auftragsrückgänge am stärksten sind. Aber auch hier melden aktuell fast 21 Prozent der Unternehmen Behinderungen durch Fachkräftemangel.

In einigen Wirtschaftszweigen, darunter dem Großhandel und dem Bauhauptgewerbe, hat der Fachkräftemangel trotz Konjunkturflaute wieder leicht zugenommen.

10.12.24 | Inflation in Deutschland steigt auf 2,2 Prozent 

Die Inflationsrate in Deutschland ist im November 2024 auf +2,2 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Oktober lag sie noch bei +2,0 Prozent. Wesentlichen Einfluss hatten erneut überdurchschnittliche Preissteigerungen bei Dienstleistungen (+4,0 Prozent). Die Preisentwicklung bei Energie dämpfte zwar die Inflationsrate, jedoch weniger stark als in den Vormonaten. 

Heizöl und Strom werden günstiger, Fernwärme bleibt teuer 

Besonders auffällig war der Rückgang der Energiekosten. Energieprodukte waren im November 2024 um 3,7 Prozent günstiger als im Vorjahr, wobei vor allem Heizöl (-12,5 Prozent) und Strom (-4,1 Prozent) für die Entlastung sorgten. Gleichzeitig blieb Fernwärme mit einem Plus von 30,7 Prozent ein großer Kostentreiber. Auch die Nahrungsmittelpreise stiegen moderat um 1,8 Prozent, wobei die Preisentwicklungen hier sehr unterschiedlich ausfiel: Butter verteuerte sich um 38,9 Prozent, Schokolade um 9,5 Prozent, während Zucker um 23,0 Prozent günstiger wurde. 

Rückgang bei Flugtickets und Pauschalreisen dämpft Verbraucherpreise

Im Monatsvergleich sanken die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent, insbesondere durch günstigere Flugtickets (-15,2 Prozent) und Pauschalreisen (-13,2 Prozent). Die Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energie ausklammert, lag bei +3,0 Prozent und damit weiterhin über der Gesamtteuerung. 

10.12.24 | Handel zieht an – Preise steigen weiter

Im November 2024 wollen immer mehr Handelsunternehmen ihre Preise anheben. Besonders im Einzelhandel gibt es einen kräftigen Anstieg, der die Inflation weiter antreiben dürfte. Doch insgesamt sinken die Preiserwartungen in anderen Bereichen. Die Inflation wird 2025 voraussichtlich weiter über 2% bleiben. Dies sind die Ergebnisse der jüngsten ifo Preiserwartungsumfrage.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Einzelhandel: Teurere Nahrungsmittel und Getränke

Die Preiserwartungen im Einzelhandel stiegen von 21,9 auf 26,4 Punkte. Besonders bei Lebensmitteln und Getränken ziehen die Preise kräftig an – der Index stieg auf 50,8 Punkte.

Dienstleistungssektor: Preise ziehen sich zurück

Die Preiserwartungen in der Dienstleistungsbranche gingen auf 15,8 Punkte zurück, der niedrigste Wert seit März 2021. Ein Dämpfer für die Inflationsrate.

Bau- und produzierendes Gewerbe: Weniger Preissteigerungen

Im Baugewerbe und produzierenden Gewerbe sinken die Preiserwartungen. Besonders im Bau planen mehr Unternehmen, ihre Preise zu senken, als diese zu erhöhen.

Prognose des ifo Instituts: Inflation bleibt hartnäckig

Trotz Preissenkungen in einigen Bereichen bleibt die Inflation ein Thema. Laut Sondereffekte wie steigende CO2-Preise und höhere Ticketpreise sorgen dafür, dass die Inflationsrate auch 2025 über der Zwei-Prozent-Marke bleibt. So die Einschätzung des ifo Instituts.

09.12.24 | Nur 6 Prozent der deutschen Betriebe rekrutieren Fachkräfte aus dem Ausland 

Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rekrutieren nur 6 Prozent der Betriebe in Deutschland Fachkräfte aus dem Ausland. Die heute veröffentlichte Studie des IAB zeigt, dass 36 Prozent der Unternehmen, die Fachkräfte benötigen, auf eine internationale Rekrutierung verzichten. Als wichtigste Gründe dafür nennen Unternehmen Unsicherheiten bei der Bewertung von Qualifikationen (55 Prozent), bürokratische und rechtliche Hürden (52 Prozent) sowie negative Erfahrungen mit ausländischen Fachkräften (14 Prozent). Darüber hinaus gaben 58 Prozent der Unternehmen an, keinen Bedarf an weiteren Fachkräften zu haben. 

Obwohl seit März 2020 ein beschleunigtes Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen und Visumerteilung besteht, wissen dies nur 17 Prozent der Betriebe. Bei größeren Unternehmen ist die Bekanntheit des Verfahrens mit 31 Prozent deutlich höher. 

In Anbetracht des anhaltenden Fachkräftemangels empfiehlt das IAB gezielte Informationskampagnen, um insbesondere kleinere Betriebe über das beschleunigte Fachkräfteverfahren aufzuklären und somit den Zugang zu internationalen Fachkräften zu fördern. 

09.12.2024 | Digitalpakt 2.0: Einigung zur Digitalisierung der Schulen erzielt

Nach langen Verhandlungen haben sich Bund und Länder auf den Digitalpakt 2.0 geeinigt. Bis 2030 werden fünf Milliarden Euro in die digitale Ausstattung von Schulen sowie in neue Lehrmethoden und die Fortbildung von Lehrkräften investiert. Der Bund und die Länder teilen sich die Finanzierung des Pakts. Bereits umgesetzte Investitionen der Länder können angerechnet werden, um den Start zu beschleunigen.

Bildungsminister Cem Özdemir (Grüne) hat damit einen schnellen Erfolg erzielt, der seiner Vorgängerin nicht gelungen war. Doch die endgültige Umsetzung hängt noch von der Zustimmung der neuen Bundesregierung ab. Die Einigung ist ein bedeutender Schritt, um die Schulen in Deutschland zukunftsfähig zu machen.

06.12.24 | Fachkräftemangel bleibt größte Herausforderung 2024 

Laut einer aktuellen Pressemitteilung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) ist der Fachkräftemangel weiterhin die größte Herausforderung für deutsche Unternehmen. Besonders betroffen sind große Unternehmen sowie der Dienstleistungssektor. 

Während kleinere Unternehmen und Unternehmen im produzierenden Gewerbe den Mangel an Fachkräften weniger kritisch sehen, wird er in Dienstleistungsunternehmen und größeren Betrieben zunehmend als belastend wahrgenommen. Hinzu kommen steigende Personalkosten und das wachsende Ungleichgewicht zwischen dem demografischen Wandel und den benötigten Qualifikationen. 

Steigender Wettbewerbsdruck 

Auf Platz zwei der größten Herausforderungen steht der steigende Wettbewerbsdruck. Vor allem kleinere Unternehmen sowie Firmen im Handel und produzierenden Gewerbe spüren die zunehmende Konkurrenz. 

Bedeutungsgewinn von Digitalisierung 

Für Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden steht die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Fokus. Diese Themen haben laut der Befragung im Vergleich zu den Vorjahren an Bedeutung gewonnen. 

Relevanzverlust bei Klimawandel und Nachhaltigkeit 

Das Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit hat dagegen an Relevanz verloren. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland müssen sich die Unternehmen, laut IfM, stärker mit akuten wirtschaftlichen Problemen auseinandersetzen. 

06.12.24 | Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit Rekord

Im dritten Quartal 2024 legte laut Statistischem Bundesamt die Stromerzeugung in Deutschland zu: Mit 96,3 Milliarden Kilowattstunden wurde 2,5 % mehr Strom erzeugt als im Vorjahreszeitraum.

Besonders bemerkenswert: Erneuerbare Energien erzielten mit 63,4 % einen neuen Rekordanteil. Photovoltaik legte dank sonniger Monate und vieler neuer Anlagen um 13,5 % zu.

Gleichzeitig verliert die Kohle an Bedeutung: Ihr Anteil fiel auf 21,4 %, ein Minus von 6 %. Auch der Stromhandel florierte. Während die Exporte um 19,2 % zulegten, stiegen auch die Importe um 2,2 %. 

06.12.2024 | Was bedeutet das Mercosur-Abkommen für den Mittelstand? 

Nach rund 25 Jahren Verhandlungen steht das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) nach übereinstimmnenden Medienberichten kurz vor der Unterzeichnung. Mit dem Deal sollen Zölle abgebaut, Handelshemmnisse beseitigt und der gegenseitige Marktzugang gestärkt werden. Sollte das Abklommen heute - trotz großer Widerstände aus Frankreich und Italien - verkündet oder gar unterzeichnet werden, würde eine der größten Freihandelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Was das für KMU und den Mittelstand bedeutet, erfahren Sie in der Bildstrecke. 

1. Neue Märkte für den Mittelstand

Mit dem Mercosur-Abkommen erhalten deutsche Mittelständler und KMU Zugang zu einem Markt mit über 260 Millionen Menschen. Zölle auf Industrieprodukte wie Maschinen, Autos oder Chemieprodukte werden drastisch reduziert, was Exportchancen deutlich verbessert.

2. Weniger Bürokratie, mehr Effizienz

Gerade KMU und Mittelständler profitieren von vereinfachten Handelsverfahren: Bürokratische Hürden und technische Handelshemmnisse werden abgebaut. So wird der Markteintritt in Mercosur-Länder wie Brasilien oder Argentinien gerade für kleinere Unternehmen bezahl- und planbarer.

3. Wettbewerbsvorteile durch Zollfreiheit

Zölle, die bisher Exporte in (oder Importe aus) die Mercosur-Staaten verteuerten, fallen durch das Abkommen für viele Produkte weg. Dadurch können Mittelständler ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten und leichter mit globalen Wettbewerbern konkurrieren.

4. Netzwerk und Kooperationen ausbauen

Das Abkommen fördert nicht nur Handel, sondern auch direkte Kooperationen: Mittelständler können leichter Partner, Zulieferer oder Investoren in Südamerika finden. So entsteht ein starkes Netzwerk, das Innovationen und Wachstum auf beiden Seiten ermöglicht.

5. Neue Chancen für nachhaltige Innovationen

Das Abkommen legt besonderen Wert auf nachhaltige Produkte. Mittelständische Betriebe mit grünem Fokus können in den Mercosur-Staaten neue Absatzmärkte für Technologien wie erneuerbare Energien, Recycling oder emissionsarme Maschinen erschließen.

05.12.24 | Bürokratie frisst 22 Prozent der Arbeitszeit 

Angestellte in deutschen Unternehmen verbringen im Schnitt 22 Prozent ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Tätigkeiten. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des ifo Instituts unter 450 Führungskräften. 

Der steigende Aufwand entsteht vor allem durch komplexere gesetzliche Vorgaben und zunehmende Berichts-, Dokumentations- und Meldepflichten. Drei Viertel der Befragten bewerten die Praxistauglichkeit dieser Regelungen als schlecht bis sehr schlecht. 

Aus diesem Grund greifen knapp 80 Prozent der Unternehmen auf externe Dienstleister zurück, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dieser zusätzliche Aufwand schlägt sich auch finanziell nieder: Die durch Bürokratie verursachten Kosten belaufen sich laut den Unternehmen auf durchschnittlich 6 Prozent ihres Umsatzes. 

04.12.24 | E-Rechnungspflicht ab 2025: Deutsche Unternehmen nur mäßig vorbereitet 

Ab Januar 2025 müssen Unternehmen E-Rechnungen empfangen können. Doch nur 45 Prozent sind darauf vorbereitet, wie eine Bitkom-Studie zeigt. 

Während fast alle Unternehmen Rechnungen per E-Mail (96 Prozent) oder Briefpost (93 Prozent) empfangen, bleibt die Nutzung der E-Rechnung gering (55 Prozent). 

Trotz der Pflicht hinken viele Unternehmen hinterher. Die Einführung erfordert Aufwand, da sie in verschiedene Geschäftsprozesse integriert werden muss. Dennoch lohnt sich der Schritt laut Bitkom: E-Rechnungen erleichtern Abläufe und helfen, langfristig Kosten zu senken. 

03.12.24 | Künstliche Intelligenz: Hype um generative KI flacht ab

Eine neue Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) analysiert die Nutzung von KI im privaten sowie im beruflichen Umfeld. Laut der Erhebung flacht der Hype um generative KI ab. Die Nutzungsrate der Technologie blieb 2024 auf dem Vorjahresniveau. 35 Prozent der Internetnutzenden in Deutschland machten in diesem Jahr Gebrauch von KI - die Hälfte davon wöchentlich. 22 Prozent der Nutzer gelten als Superuser und setzen KI fast täglich ein. Im beruflichen Umfeld nutzten 25 Prozent der Erwerbstätigen generative KI.

Unternehmen fehlt es häufig an klaren Leitlinien

Wer Künstliche Intelligenz nutzt, erhofft sich davon vor allem Zeitersparnis, Inspiration zu neuen Ideen und hilfreiche Unterstützung bei schwierigen Aufgaben. Ein Grundvertrauen in die Ergebnisse scheint allerdings nicht vorzuliegen, da 70 Prozent der beruflichen Nutzer die Ergebnisse kritisch überprüfen. Laut dem bidt fehlt es Unternehmen häufig an klaren Leitlinien für die Nutzung von KI.

Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes wird weniger

Während 2023 noch elf Prozent der befragten Erwerbstätigen von einem vollständigen Tätigkeitsverlust in den nächsten zehn Jahren durch KI ausgingen, waren es 2024 nur noch vier Prozent. Dennoch bleibt eine gewisse Skepsis: 58 Prozent erwarten einen teilweisen Wegfall eigener Aufgaben durch Automatisierung. Von denen, die keine KI verwenden, stimmen nur 39 Prozent dieser Annahme zu. Insgesamt vermuten aber mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen die generative KI beruflich Nutzen, dass es durch die Technologie zukünftig zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommen wird.

03.12.24 | Wandel am deutschen Arbeitsmarkt: Weniger Überstunden, mehr Teilzeit 

Im dritten Quartal 2024 arbeiteten die Deutschen so wenige Überstunden wie noch nie. Dies zeigt die aktuelle Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die durchschnittliche Zahl bezahlter und unbezahlter Überstunden je Arbeitnehmer fiel auf 3,3 beziehungsweise 3,9 Stunden. Damit sind die Überstunden seit der Corona-Pandemie um mehr als ein Drittel zurückgegangen. 

Teilzeitquote und Arbeitszeit steigen 

Die Zahl der Beschäftigten mit einem Zweitjob stieg auf rund 4,6 Millionen, ein Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig nahm die Gesamtarbeitszeit in Deutschland um 0,4 Prozent auf 15,7 Milliarden Stunden zu. Die Teilzeitquote erreichte 39,7 Prozent, während die Zahl der Vollzeitjobs im Vergleich zum Vorjahr sank. 

Gesundheit und Kurzarbeit 

Der Krankenstand stieg im dritten Quartal 2024 auf 5,7 Prozent, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (5,4 Prozent) bedeutet. Zudem waren immer mehr Menschen in Kurzarbeit insbesondere in der Metall- und Elektroindustrie: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 89.000 auf 217.000 Personen. 

03.12.24 | Staatliche Beteiligungen könnten Stromnetzkosten um 100 Milliarden Euro senken

Der Netzausbau ist ein zentraler Faktor für die Energiewende und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Berechnungen des Thinktanks Dezernat Zukunft zeigen, dass bis 2080 rund 100 Milliarden Euro eingespart werden könnten, wenn der Staat eine 50-prozentige Beteiligung an allen vier großen Übertragungsnetzbetreibern übernimmt. Dies würde steigende Eigenkapitalkosten auffangen und die Stromnetzgebühren für Verbraucher und Unternehmen um bis zu 10 % senken.

Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die aktuell niedrige regulatorische Eigenkapitalverzinsung die Beschaffung des benötigten Kapitals erschwert, was die Kosten für den Netzausbau treibt. Ein staatlicher Einstieg könnte die günstigen Finanzierungskonditionen des Bundes nutzen und die Last auf die Verbraucher reduzieren.

02.12.24 | Geschäftsklima im Einzelhandel leicht verbessert

Laut dem ifo-Institut hat sich das Geschäftsklima im Einzelhandel im November leicht verbessert. Die befragten Einzelhändler beurteilen ihre aktuelle Lage positiver als im Oktober. Die Geschäftserwartung für die nächsten Monate hat sich laut ifo-Institut ebenfalls etwas verbessert, verbleiben aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau.

Während bei Autohäusern und Bekleidungsgeschäften ein besseres gegenwärtiges Geschäftsklima vorliegt, ist die Stimmung bei Möbel- und Einrichtungshäusern, Fahrradläden sowie Lebensmittelhändlern schlechter als im gesamten Einzelhandel.

02.12.24 | Wirtschaftserholung mit großen regionalen Unterschieden 

Die Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal 2024 in acht der sechzehn Bundesländer gestiegen. Das geht aus Berechnungen des ifo Instituts hervor. Besonders ostdeutsche Bundesländer wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern schnitten besser ab als der bundesweite Durchschnitt. 

Brandenburg verzeichnete mit einem Plus von 1,1 % im Quartalsvergleich das stärkste Wachstum. Im Vorjahresvergleich lag Mecklenburg-Vorpommern mit einem Wachstum von 3,3 % an der Spitze aller Bundesländer. 

In Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg sank das Bruttoinlandsprodukt hingegen deutlich. Hamburg war mit einem Minus von 0,9 % im Quartalsvergleich das Schlusslicht. Im Jahresvergleich verzeichneten Bremen und Schleswig-Holstein mit jeweils -1,9 % die größten Rückgänge. 

29.11.24 | Mittelstand sucht Kapital: Eigenkapitalforum als Brücke zu Investoren 

Viele deutsche Mittelständler sind Weltmarktführer im Bereich Innovation und technologischem Know-how. Dennoch bleiben sie für Investoren oft unsichtbar, heißt es in einem ARD-Bericht. Dadurch fehlen häufig die notwendigen Mittel, um Innovationen zu finanzieren. 

Eigenkapitalforum als Vernetzungsplattform 

Um die Sichtbarkeit zu erhöhen will das Frankfurter Eigenkapitalforum der Deutschen Börse Investoren und Unternehmen über eine Konferenz zusammenbringen. Laut Organisator Stefan Massen besteht das Ziel darin, durch direkten Austausch Transparenz zu schaffen und Vertrauen aufzubauen. In Präsentationen und Gesprächen erhalten Unternehmen die Möglichkeit sich verschiedenen Investoren vorzustellen. 

Hoffnung auf mehr Risikobereitschaft 

Im Vergleich zu US-amerikanischen Investoren zeigen sich europäische Kapitalgeber oft zurückhaltender, um Risiken zu minimieren. Dennoch sehen Beobachter das Forum als Chance, den Mittelstand langfristig zu stärken. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, den Zugang zu Kapital im europäischen Markt zu verbessern. 

29.11.24 | Löhne steigen weiter an

Im dritten Quartal 2024 sind die Nominallöhne in Deutschland im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 4,9 % gestiegen. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Im Gegensatz zum Reallohn bezeichnet der Nominallohn das tatsächlich gezahlte Entgelt für geleistete Arbeit. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 1,9 %. Damit erhöhten sich die Reallöhne im dritten Quartal 2024 um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr. So setzt sich der positive Trend bei den Reallöhnen fort, die zum sechsten Mal in Folge anstiegen. Zwischen Ende 2021 und Anfang 2023 mussten die Beschäftigten noch Reallohnverluste hinnehmen.

28.11.24 | Bundeskabinett stärkt Tarifbindung: Tariftreuegesetz beschlossen 

Das Bundeskabinett hat das von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgelegte Tariftreuegesetz beschlossen. Ziel des Gesetzes ist es, die Tarifbindung zu stärken und einen fairen Wettbewerb bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zu sichern. Ob der Bundestag dem zustimmt, bleibt ungewiss, da die Minderheitsregierung über keine eigene Mehrheit verfügt und das Vorhaben dort auf erhebliche Kritik stößt. 

Das Gesetz soll sicherstellen, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die tarifliche Arbeitsbedingungen einhalten. Es zielt darauf ab, die Binnennachfrage durch höhere Löhne zu stärken und gleichzeitig ein klares Zeichen für faire Arbeitsbedingungen und einen wettbewerbsfähigen, sozialen Markt zu setzen.

Kritik aus Sicht der Unternehmen 

Kritische Stimmen gegenüber der Einführung des Gesetzes gab es vor allem von Unternehmen und Verbänden. Sie bemängelten den hohen Verwaltungsaufwand, der vor allem kleine und mittelständische Betriebe stark belaste und deren Wettbewerbsfähigkeit einschränke. Zudem gab es rechtliche Bedenken, da das Gesetz als Eingriff in die Tarifautonomie und damit in die unternehmerische Freiheit gesehen wird. 

28.11.24 | „Trump 2.0“ – Warum Deutschlands Wirtschaft alarmiert ist

Eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump birgt laut einer Umfrage des ifo Instituts massive Risiken für die deutsche Wirtschaft. 90 Prozent der befragten Volkswirte erwarten negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum – vor allem wegen Trumps protektionistischer Handelspolitik. Besonders betroffen ist Deutschland aufgrund seiner exportorientierten Wirtschaft.

5 Erkenntnisse, wie eine zweite Trump-Amtszeit Deutschland belasten kann:

 

1. Negative Folgen für die deutsche Wirtschaft

90 Prozent der befragten Ökonominnen und Ökonomen erwarten, dass Trumps protektionistische Handelspolitik das Wirtschaftswachstum in Deutschland negativ beeinflussen wird. Besonders stark betroffen ist Deutschland wegen seiner exportorientierten Wirtschaft.

2. Deutschland stärker belastet als der Rest Europas

Während 11 Prozent der Befragten sehr negative Effekte für das Wirtschaftswachstum in Europa erwarten, liegt dieser Anteil für Deutschland bei 20 Prozent – ein deutlich höherer Wert.

3. Rückschritt bei internationaler Zusammenarbeit

Über 90 Prozent der Expertinnen und Experten rechnen mit einer Verschlechterung in drei zentralen Bereichen:

  • Maßnahmen gegen den Klimawandel
  • Handelspolitik
  • Zusammenarbeit in internationalen Organisationen

4. Deutschland ist schlecht vorbereitet

85 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass Deutschland nicht ausreichend auf eine mögliche zweite Amtszeit von Trump vorbereitet sei.

5. Trump stärkt die US-Wirtschaft – auf Kosten andere

Mehr als 40 Prozent der Befragten erwarten, dass Trumps Politik das Wirtschaftswachstum in den USA stärkt. Gleichzeitig wird Europa und insbesondere Deutschland dafür einen hohen Preis zahlen.

27.11.24 | Trend: Mittelstand investiert weniger in Klimaschutz 

Mittelständische Unternehmen haben 2023 weniger in den Klimaschutz investiert als im Jahr zuvor. Dies geht aus einer Untersuchung der KfW hervor. Demnach gab der Mittelstand 35 Milliarden Euro aus, 2022 waren es noch 36 Milliarden Euro. Preisbereinigt verzeichnet die KfW ein Minus von zehn Prozent. Unter Klimaschutzinvestitionen werden Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Treibhausgasemissionen im jeweiligen Unternehmen verstanden.

Laut der Untersuchung nahm die Zahl der Unternehmen, die Investitionen zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz durchführten, stark ab. Im Jahr 2023 waren es etwa 340.000 der rund 3,8 Mio. Unternehmen in Deutschland – das ist ein Minus von 150.000 Unternehmen gegenüber 2022. Der Anteil der Unternehmen, die Klimaschutzinvestitionen vornahmen, lag somit bei nur noch neun Prozent. Im Jahr 2022 waren es noch 13 Prozent, 2021 sogar noch 23 Prozent.

Dieser Rückgang ging von den mittelständischen Unternehmen aus, die die Unternehmenslandschaft in Deutschland anzahlmäßig dominieren. Diejenigen mittelständischen Unternehmen, die in den Klimaschutz investierten, erhöhten aber ihr Engagement deutlich: Die durchschnittliche Klimaschutz-Investitionshöhe im Mittelstand stieg um 38 Prozent auf 146.000 EUR.

Laut KfW halten neben den konjunkturellen Einflüssen verschiedene strukturelle Hemmnisse Unternehmen davon ab, in den Klimaschutz zu investieren. An erster Stelle nennen die Betriebe dabei die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzinvestitionen (47 Prozent), gefolgt von fehlenden finanziellen Ressourcen (37 Prozent) und langen Planungs- und Genehmigungsverfahren (36 Prozent).

27.11.24 | Gründungsklima verschlechtert sich: KfW fordert Bürokratieabbau 

Laut einer aktuellen Analyse der KfW Bankengruppe befindet sich die Gründungstätigkeit in Deutschland seit zwei Jahrzehnten in einem Abwärtstrend. Ursache sind nicht nur die demografische Alterung und ein langer Arbeitsmarktboom, sondern auch verschlechterte Rahmenbedingungen für Selbstständige. Die Studie betont die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen und politische Maßnahmen zur Förderung von Existenzgründungen zu verstärken. 

Gründerinnen und Gründer bewerten den Standort Deutschland zunehmend kritischer, insbesondere in Bezug auf Bürokratie, steuerliche Belastung und fehlende unternehmerische Bildung. Die KfW warnt, dass sich dieser Trend negativ auf die Bestandssicherheit von Neugründungen und die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands auswirken könnte. 

26.11.24 | Steigende Energiepreise lassen Unternehmen auf Erneuerbare umsteigen 

Viele deutsche Unternehmen steigen aufgrund der angestiegenen Energiepreise infolge des Ukrainekriegs auf erneuerbare Energien oder energiesparende Technologien um. Dies geht aus einer Studie des ZEW Mannheim hervor. Die Entwicklung fand neben energieintensiven Unternehmen auch in weniger von den hohen Preisen betroffenen Betrieben statt. Laut der ZEW-Studie bremsten zusätzliche Investitionen der Unternehmen in den Energiebereich generelle Modernisierungen und Innovationen im Betrieb nicht aus. 

Rund 43 Prozent der vom ZEW berücksichtigten Unternehmen ersetzten energieintensive Maschinen durch energieeffizientere Alternativen. Zur Effizienzsteigerung wurden auch digitale Technologien genutzt: 17 Prozent der Unternehmen führten digitale Technologien wie Smart Metering ein. Die eingeführten Innovationen halfen dabei, den Energiebedarf sowie den Einsatz fossiler Energieträger zu senken, heißt es. 

26.11.24 | Mehr Nachhaltigkeit durch wirtschaftliche Freiheit

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) betont in einem aktuellen Bericht, dass wirtschaftliche Freiheit ein zentraler Faktor für die Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) ist. Demnach schnitten Länder mit freieren Märkten bei der Umsetzung nachhaltiger Entwicklung besser ab als stark regulierte Staaten.

Freiheit und Verantwortung als Erfolgsfaktoren 

Laut dem IW fördern unternehmerische Freiheit und ein klarer Ordnungsrahmen Innovation und Effizienz. Diese Voraussetzungen erlauben es Unternehmen, ökologische und soziale Herausforderungen durch kreative Lösungen zu bewältigen. Beispiele wie Schweden und die Schweiz zeigen, dass wirtschaftliche Freiheit und nachhaltige Entwicklung kein Widerspruch sind. 

Regulierung gezielt statt umfassend 

Das IW plädiert für stichprobenartige Kontrollen anstelle umfangreicher Berichtspflichten, um Bürokratie zu reduzieren und Ressourcen effizienter einzusetzen. Unternehmen könnten so mehr in nachhaltige Technologien und Produktionsweisen investieren, ohne in ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt zu werden. 

25.11.24 | Jede vierte Gemeinde hat 2023 die Grundsteuer B erhöht

Der durchschnittliche Hebesatz zur Grundsteuer B ist 2023 so stark gestiegen wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Dies berichtete die deutsche Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Der Grundsteuerhebesatz wurde 2023 von 25 Prozent aller Kommunen angehoben. 2022 lag dieser Wert noch bei 13 Prozent. In Rheinland-Pfalz erhöhten 79 Prozent der Kommunen die Grundsteuer, was das Bundesland zu dem Land mit den meisten Anhebungen macht. Den höchsten Hebesatz der Kommunen gibt es in Nord-Rhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz.

In einigen Bundesländern ging die Erhöhungsdynamik leicht zurück. 15 Prozent der saarländischen Kommunen erhöhten 2023 die Grundsteuer. 2022 waren es noch 19 Prozent. Eine Senkung der Grundsteuer gab es 2023 lediglich in 49 Kommunen. Gegenüber den 2.671 Kommunen, die eine Erhöhung umsetzten, ist das sehr wenig.

25.11.24 | Ein Fünftel der deutschen Unternehmen nutzt KI

Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes wurde 2024 in 20 Prozent der deutschen Unternehmen künstliche Intelligenz eingesetzt. Betrachtet wurden Unternehmen ab zehn Mitarbeitenden, also keine Kleinunternehmen. Die KI-Nutzung nahm somit um acht Prozentpunkte im Vergleich zu 2023 zu. Vor allem in den Großunternehmen (mehr als 250 Beschäftigte) kam KI 2024 deutlich häufiger zum Einsatz. Fast jedes zweite Großunternehmen (48 Prozent) machte demnach im laufenden Jahr Gebrauch von KI. Bei den mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) waren es lediglich 28 Prozent. Die kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) nutzten größtenteils noch keine KI im Unternehmen. Hier wurde die Technologie lediglich von 17 Prozent angewendet, was dennoch eine Zunahme von sieben Prozentpunkten im Vergleich zu 2023 darstellt.  Genutzt wird KI vor allem für die Analyse von Schriftsprache und zur Spracherkennung. Vor allem für Marketing und Vertrieb und für Produktions- oder Dienstleistungsprozesse wird von KI Gebrauch gemacht. Unter den Unternehmen, die noch keine KI nutzen, wird vor allem fehlendes Wissen und Unklarheit über rechtliche Folgen als Grund für die fehlende Anwendung genannt.

25.11.25 | IAB-Stellungnahme: So verändert sich der Arbeitsmarkt 

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat in einer aktuellen Stellungnahme die Herausforderungen des Strukturwandels auf dem deutschen Arbeitsmarkt analysiert. Dabei warnt das IAB, dass Fachkräftemangel und Qualifikationsdefizite die Transformation erheblich ausbremsen könnten, sofern nicht gezielt gegengesteuert wird. 

Die wichtigsten Herausforderungen: 

  • Digitalisierung: Der technologische Wandel verändert Arbeitsprozesse und reduziert Arbeitsplätze in bestimmten Industrien. 

  • Ökologische Transformation: Der wachsende Bedarf an „Green Skills“ trifft auf einen Mangel an Fachkräften, die für die Umsetzung einer klimaneutralen Wirtschaft erforderlich sind. 

  • Demografischer Wandel: Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung verstärkt den Fachkräftemangel und führt zu Ungleichgewichten auf dem Arbeitsmarkt. 

  • Weiterbildung: Die bestehenden Weiterbildungssysteme erreichen nicht alle Beschäftigtengruppen gleichermaßen. Insbesondere Geringqualifizierte und Arbeitnehmer, die von Automatisierung betroffen sind, profitieren bisher zu wenig von den Qualifizierungsmaßnahmen. 

Fazit und Empfehlungen 

Das IAB empfiehlt verstärkte Weiterbildung, gezielte Förderung strukturschwacher Regionen und Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung, etwa durch Zuwanderung und bessere Arbeitsbedingungen. Laut IAB sind Politik und Wirtschaft gefordert, den Strukturwandel aktiv zu gestalten, um Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. 

22.11.2024 | Gesetz zur CO₂-Speicherung: Industrie drängt auf Verabschiedung

Die Zukunft des Kohlendioxidspeicherungs- und Transportgesetzes (KSpTG) ist nach dem Bruch der Ampelkoalition ungewiss. Führende Industrieverbände und Organisationen appellieren an die Bundesregierung und die Opposition, das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Ein Scheitern hätte nach Ansicht der Unterzeichner gravierende wirtschaftliche und ökologische Folgen.

Worum geht es beim KSpTG?

Das Gesetz soll den Einsatz von Carbon Capture and Storage (CCS) in Deutschland ermöglichen. Mit dieser Technologie können Unternehmen CO₂ abscheiden und unterirdisch speichern – eine unverzichtbare Maßnahme für die Klimaneutralität in emissionsintensiven Branchen wie der Zement-, Kalk- und Abfallwirtschaft. Ohne das Gesetz wären milliardenschwere Investitionen in neue Anlagen gefährdet, was Fortschritte im Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen bedrohen könnte.

Wer fordert die Verabschiedung?

Der Appell wird von namhaften Akteuren wie dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), dem Verein Deutscher Zementwerke (VDZ), dem Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie (BV Kalk) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) getragen. Zudem haben sich Organisationen wie Bellona Deutschland und die Stiftung Klimawirtschaft angeschlossen.

22.11.24 | ESG-Bewertung entscheidet über Kreditvergabe an Unternehmen 

Immer mehr Banken prüfen Klima- und Umweltrisiken bei ihren Kreditentscheidungen – auch für KMU wird das Thema immer wichtiger. Eine Studie der Frankfurt School of Finance, des Datenmanagementspezialisten OpenESG sowie des Datendienstleisters PPA zeigt, dass 52 Prozent der großen Banken ESG-Kriterien standardmäßig anwenden, während kleinere Banken dies in 36 Prozent der Fälle tun. 

Große Unternehmen haben dabei Vorteile, da sie gesetzlich verpflichtet sind, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen. Für kleine Firmen hingegen fehlen oft aussagekräftige ESG-Daten, weshalb viele Banken auf Schätzungen und Durchschnittswerte zurückgreifen müssen. 

Die Bedeutung von ESG-Kriterien dürfte in den kommenden Jahren jedoch auch bei kleinen Unternehmen steigen, da die EU die Berichtspflichten schrittweise ausweiten möchte. 

Wenn Sie mehr zum Thema ESG erfahren möchten, schauen Sie gerne bei unserem Beitrag “Nachhaltigkeit – Wieso, Weshalb, Warum?” vorbei. 

21.11.24 | Deutsche Industrie im europäischen Vergleich weit abgeschlagen 

Die deutsche Industrie steht derzeit vor enormen Herausforderungen. Nach den jüngsten Erkenntnissen des ifo Instituts ist Deutschland im europäischen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit weit abgeschlagen. Neben hohen Energiepreisen nennen Unternehmen steigende Bürokratie, höhere Vorproduktkosten und steuerliche Belastungen als Hauptgründe für die negative Einschätzung. Auch der Fachkräftemangel wird zunehmend als strukturelles Problem erkannt. Die Analyse zeigt: Die deutsche Industrie verliert zunehmend ihren Wettbewerbsvorteil auf internationalen Märkten. 

Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie: 

Steigende Energiekosten und Belastung durch Bürokratie

Energieintensive Branchen wie das verarbeitende Gewerbe leiden besonders unter den gestiegenen Energiepreisen. Diese erhöhen nicht nur die Produktionskosten, sondern erschweren auch die Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten. Gleichzeitig kämpfen Unternehmen mit steuerlichen Belastungen und zunehmender Bürokratie. Seit 2018 ist die Industrieproduktion um über 12 Prozent gesunken. 

Deutschland verliert Anschluss im europäischen und Wettbewerb 

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern fällt Deutschland im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit zunehmend zurück. Während Frankreich und Italien ihre Position in der EU stabil halten konnten, reiht sich Deutschland gemeinsam mit Österreich und Belgien unter die Schlusslichter ein. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend auf den internationalen Märkten, wo deutsche Unternehmen erhebliche Marktanteile verlieren. 

Dringender Handlungsbedarf für die Politik 

Um eine Deindustrialisierung zu verhindern, braucht es laut ifo Experten dringend politische Maßnahmen. Dazu zählen eine Verringerung der Energiekosten, Abbau von Bürokratie und Investitionen in die Infrastruktur. Nur durch klare wirtschaftspolitische Impulse könne verhindert werden, dass Unternehmen weitere Produktionskapazitäten ins Ausland verlagern. 

21.11.24 | Einigung: Weg frei für neue EU-Kommission 

Nach intensiven Verhandlungen haben die Fraktionsspitzen des Europäischen Parlaments grünes Licht für die neue EU-Kommission gegeben. Trotz anfänglicher Blockaden und Kontroversen um Spitzenpositionen einigten sich die Fraktionen S&D, Renew Europe und EVP auf das Team der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, das voraussichtlich am 1. Dezember seine Arbeit aufnehmen wird.

Teil des Kompromisses ist eine „Kooperationsvereinbarung“ statt eines „Koalitionsvertrags“, in der die Fraktionen gemeinsame politische Prioritäten wie nachhaltiges Wachstum, Krisenvorbereitung, Digitalisierung und die Förderung demokratischer Werte sowie das Ziel einer „immer engeren Union“ festgelegt haben.

Die finale Abstimmung im Plenum des EU-Parlaments ist für den 27. November angesetzt, die Zustimmung gilt als wahrscheinlich.

Mehr zu den Hintergrund der Streitigkeiten:

Widerstand gegen Fitto

Ein zentraler Streitpunkt war die Ernennung von Raffaele Fitto, Mitglied der ultrarechten Partei Fratelli d’Italia und Vertrauter der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni, zum geschäftsführenden Vizepräsidenten der EU-Kommission. Fitto sollte das Ressort für Kohäsion und Reformen übernehmen und damit für die Regionalförderung, einen der größten EU-Fördertöpfe, verantwortlich sein. Sozialdemokraten, Liberale und Grüne lehnten seine Nominierung ab.

 

Kontroversen um Várhelyi und Ribera

Auch der ungarische Kandidat Olivér Várhelyi sorgte für Kontroversen. Trotz einer souveränen Anhörung musste er zusätzliche schriftliche Fragen beantworten, da er durch Alleingänge und provokante Entscheidungen bei vielen Abgeordneten negativ auffiel.

Die EVP blockierte zudem die Ernennung der spanischen Sozialistin Teresa Ribera als Vizepräsidentin für den grünen Wandel und Wettbewerb. Ribera, derzeit Ministerin für ökologischen Wandel, wurde von spanischen Christdemokraten für Versäumnisse bei der Bewältigung der Flutkatastrophe in Valencia verantwortlich gemacht, bei der mehr als 200 Menschen starben. Die EVP forderte eine Klärung ihres Verhaltens im spanischen Parlament.

20.11.24 | Gestartet: Initiative für handlungsfähigen Staat

Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist eine neue Initiative ins Leben gerufen worden, die Empfehlungen zur Stärkung von Staat und Demokratie erarbeiten soll. Ziel der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ ist es, konkrete Reformvorschläge zu entwickeln, um die Funktionsfähigkeit des Staates zu verbessern. Die Initiative wird von der Hertie School koordiniert und von der Hertie-Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung, der Stiftung Mercator und der ZEIT-Stiftung Bucerius unterstützt.

Hintergrund: Vertrauen in den Staat auf historischem Tiefpunkt

Eine Umfrage des Deutschen Beamtenbundes zeigt: Fast 70 % der Bürgerinnen und Bürger halten den Staat für überfordert. Dieser Vertrauensverlust in die Handlungsfähigkeit staatlicher Institutionen soll durch gezielte Maßnahmen und Reformen wieder gestärkt werden. Zu den Initiatoren zählen Persönlichkeiten wie der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle, die ehemaligen Bundesminister Thomas de Maizière und Peer Steinbrück sowie die Medienmanagerin Julia Jäkel.

20.11.24 | Energiepreise sinken weiter

Laut dem statistischen Bundesamt lagen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland im Oktober 2024 um 1,1 % unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang setzte sich damit fort, fiel jedoch geringer aus als im September (-1,4 %). Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise leicht um 0,2 %. Hauptgrund für den Rückgang im Jahresverglich sind gesunkene Energiepreise. Investitions- und Verbrauchsgüter wurden hingegen teurer. 

Energiepreise deutlich niedriger als 2023 

Energie war im Oktober 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % günstiger. Besonders stark sanken die Preise für Mineralölerzeugnisse und Erdgas. Ohne Berücksichtigung von Energie erhöhten sich die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 1,3 %. 

19.11.24 | IW stellt Maßnahmen zur Fachkräftesicherung vor

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat auf die drängenden Herausforderungen des Arbeitsmarkts hingewiesen. Demnach wird die demografische Entwicklung in den kommenden Jahren zu einer erheblichen Verknappung des Arbeitskräfteangebots führen: Während 5,2 Millionen Menschen das Renteneintrittsalter erreichen, treten nur 3,1 Millionen junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein. Um dem entgegenzuwirken schlägt das IW eine Agenda 2030 mit folgenden Maßnahmen vor:

 

 

 

 

 

 

Dringende Maßnahmen zur Fachkräftesicherung

  • Fachkräftezuwanderung intensivieren:

Bestehende gesetzliche Möglichkeiten wie Visavergaben und Anerkennungsverfahren digitalisieren und beschleunigen. 

  • Erwerbsbeteiligung erhöhen:

Frauen, Migranten und Ältere stärker in den Arbeitsmarkt einbinden. Wichtige Hebel sind flexiblere Arbeitszeiten und der Ausbau der Kinderbetreuung. 

  • Renteneintritt hinauszögern:

Frühverrentung unattraktiver machen und finanzielle Anreize für längeres Arbeiten schaffen.

  • Selbstständigkeit stärken:

Bürokratische Hindernisse abbauen und rechtliche Unsicherheiten für Solo-Selbstständige beseitigen. 

  • Arbeitszeit modernisieren:

Gesetzliche Regelungen an eine flexible, digitalisierte Arbeitswelt anpassen. 

  • Bürgergeld reformieren:

Sanktionsmechanismen vereinfachen und Anreize zur Aufnahme von Arbeit erhöhen. 

19.11.24 | Finanzielle Unterstützung von Start-ups fördert die Gründungsattraktivität

Der erstmals veröffentlichte Young Founder Monitor liefert spannende Erkenntnisse über die Motive und Bedürfnisse von jungen Menschen, die ein eigenes Unternehmen gründen wollen.  Die Studie zeigt, das gezielte Unterstützungsmaßnahmen die Attraktivität von Unternehmertum steigern können, dazu zählen insbesondere finanzielle Förderungen wie eine „Start-up-Grundsicherung“ oder der „Zugang zu Wagniskapital“. Zusätzlich fördern Mentoringprogramme, Vernetzungs- und (Weiter-)Bildungsangebote sowie spezielle Programme für junge Menschen das Interesse einer Gründung. Aus der Befragung der fast 300 jungen Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren geht hervor, dass besonders Frauen unterstützende Maßnahmen wichtig sind, um unternehmerisch tätig zu werden. Für Migranten sind vor allem der Zugang zu Wagniskapital und Vernetzungsmöglichkeiten entscheidend.

Gründungswoche gestartet

Um Unternehmertum in der jungen Generation zu stärken, findet noch bis zum 24. November 2024 die Gründungswoche 2024 statt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) lädt im Rahmen dieser bundesweiten Aktionswoche zu rund 700 Veranstaltungen ein, die sich mit Themen wie Neugründungen und Unternehmensnachfolge befassen.

Weitere Informationen zu anstehenden Veranstaltungen finden Sie hier: Gründungswoche Deutschland 2024

18.11.24 | Deutsche Exporte im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht gestiegen

Im 3. Quartal 2024 stiegen die deutschen Exporte laut dem Statistischem Bundesamt um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal an. Dabei nahmen vor allem die Exporte in die USA (+3,8 Prozent) zu. Die Exporte in die Europäische Union sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1 Prozent. Die deutschen Importe stiegen ebenfalls im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es wurden im 3. Quartal 2024 0,3 Prozent mehr importiert als im 3. Quartal 2023. Gerade die Importe aus China nahmen stark zu (+6,1 Prozent).

18.11.24 | Deutschland fehlen eine halbe Million qualifizierte Arbeitskräfte

Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) fehlen Deutschland im Jahresdurchschnitt 2023/2024 (zwischen Juli 2023 und Juni 2024) 530.000 qualifizierte Fachkräfte. Die Fachkräftelücke verringerte sich damit im Vergleich zu 2022/2023 (610.000) um 12,8 Prozent. Der Wert von über einer halben Million fehlender qualifizierter Fachkräfte liegt 2023/2024 trotz des Rückgangs nach wie vor historisch hoch. Die Besetzung von offenen Stellen fiel den Unternehmen weiterhin schwer. Im Jahresdurchschnitt 2023/2024 konnten circa vier von zehn offenen Stellen nicht passend besetzt werden.

Gesundheitswesen am stärksten betroffen

Die größte Fachkräftelücke nach Wirtschaftszweig weist das Gesundheitswesen auf. Im Jahresdurchschnitt 2023/2024 fehlten hier 47.436 Fachkräfte. Die zweitgrößte Fachkräftelücke besteht bei Unternehmen für „vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe“ (41.910 Fachkräfte). Dies wirkt sich laut KOFA negativ auf den Wohnungsbau aus. Weitere Wirtschaftszweige, die unter dem Fachkräftemangel besonders leiden, sind die öffentliche Verwaltung, der Einzelhandel und das Sozialwesen.

Fachkräftelücke in der Metallindustrie höher als vor der Corona-Pandemie

Der durch die Corona-Pandemie verursachte Produktionseinbruch in der Metallindustrie brachte auch einen starken Stellenabbau in der Branche mit sich. Dies führte zu einer schlagartigen Verringerung der Fachkräftelücke. Durch das sich erholenden Produktionsvolumen 2021 verschärfte sich der Fachkräftemangel wieder.  Die Lücke war im Jahresdurchschnitt 2023/2024 größer als im Jahr 2019 vor der Corona-Krise.

18.11.24 | Selbstständige: Fast jeder fünfte sieht wirtschaftliche Existenz bedroht

Laut einer Studie des ifo-Instituts befürchten 18 Prozent der Selbstständigen in Deutschland, ihr Geschäft aufgeben zu müssen. Damit stieg der Wert im Vorjahresvergleich um 1,5 Prozent. Im Vergleich zu dem Wert in der Gesamtwirtschaft (7,3 Prozent) ist er bei Selbstständigen besonders hoch. Außerdem meldeten fast die Hälfte (48,5 Prozent) der befragten Selbstständigen zu wenige Aufträge im Oktober. Laut dem Institut liegt das auch daran, dass Großunternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit Aufträge zurückhalten.

15.11.24 | EU-Vorschlag zur Entsendung von Arbeitskräften mit digitalem Meldeportal

Die EU-Kommission hat ein zentrales digitales Meldeportal vorgeschlagen, das den Verwaltungsaufwand für Unternehmen deutlich verringern soll. Dienstleister müssen künftig nur noch ein einheitliches Formular nutzen, um Arbeitnehmer in andere EU-Länder zu entsenden. Das Portal fördert die Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten und stärkt den Schutz der Rechte entsandter Arbeitnehmer. Ein wichtiger Schritt zur Effizienzsteigerung im Binnenmarkt. Nachfolgend finden Sie erste Details zu den Plänen. 

Einheitliches Formular – weniger Aufwand

Durch das zentrale digitale Meldeportal brauchen Dienstleistungserbringer nur ein einheitliches statt 27 verschiedene nationale Formulare zu verwenden. Durchschnittlich wird sich dadurch die Zeit für Meldungen um 73 % reduzieren. Dieses Formular, verfügbar in allen Amtssprachen der EU, fasst die Informationen auf nur 30 Datenpunkte zusammen. Als nutzerfreundliche zentrale Anlaufstelle („One-Stop-Shop“) erleichtert es Unternehmen, ihre Meldepflichten effizient und transparent zu erfüllen. Ein großer Schritt hin zu weniger Bürokratie und mehr Zeit für das Wesentliche.

Effiziente Zusammenarbeit in Europa

Das neue Meldeportal sollTeil des Binnenmarktinformationssystems (IMI) werden und fördert die digitale Vernetzung der Mitgliedstaaten. Nationale Behörden können einfacher Informationen austauschen und Entsendevorschriften besser kontrollieren. Bereits bestehende Lösungen aus dem Transportsektor werden genutzt, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit stärkt den Binnenmarkt und erleichtert Unternehmen die Einhaltung der EU-Regeln.

Arbeitnehmerschutz stärken

Das digitale Meldeportal soll  für mehr Transparenz sorgen und die Kontrolle von Entsendemeldungen erleichtern. Dadurch sinkt die Zahl von Regelverstößen, und es wird einfacher, gezielte Inspektionen durchzuführen. Entsandte Arbeitskräfte profitieren von einem verbesserten Schutz ihrer Rechte, während gleichzeitig die Abläufe für Unternehmen vereinfacht werden. 

Digitalisierung für den Binnenmarkt

Das zentrale Meldeportal zeigt, wie digitale Innovation den europäischen Binnenmarkt stärken kann. Mit einer geschätzten Zeitersparnis von bis zu 73 % bei Meldungen und der Reduktion des Verwaltungsaufwands um 25 % entlastet das System Unternehmen erheblich. Gleichzeitig ermöglicht es eine zukunftsweisende Verbindung von Technologie und Bürokratieabbau.

15.11.24 | Milliardenschaden durch Bürokratie: Deutsche Wirtschaft verliert 146 Milliarden Euro jährlich

Die deutsche Wirtschaft verliert jedes Jahr bis zu 146 Milliarden Euro durch überbordende Bürokratie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des ifo Instituts im Auftrag der IHK München und Oberbayern. Laut dem ifo Institut verdeutlichen die hohen Kosten den dringenden Reformbedarf, um das ungenutzte Wachstumspotenzial freizusetzen.

Digitalisierung als Chance

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine bessere Digitalisierung der Verwaltung die Wirtschaft erheblich entlasten könnte. Würde Deutschland das Digitalisierungsniveau von Dänemark erreichen, könnten jährlich 96 Milliarden Euro eingespart werden. Die IHK fordert deshalb einen zentralen, nutzerfreundlichen Online-Zugang für Unternehmen.

Kleine Firmen besonders betroffen

Kleine Unternehmen tragen die Hauptlast der Bürokratie. Neben Nachweispflichten und langwierigen Verfahren kritisiert die IHK auch ständige Gesetzesänderungen. Sie fordert ein Bürokratiemoratorium, um Firmen mehr Raum für Innovation und Wachstum zu geben.

14.11.24 | Reaktion auf Trump: ifo und EconPol fordern mehr EU-Binnenmarktintegration

Das ifo Institut und EconPol Europe fordern eine klare Reaktion Europas auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten: Eine Vertiefung des EU-Binnenmarktes könnte das wirtschaftliche Gewicht der Europäischen Union deutlich erhöhen und die EU als attraktiven Standort für US-Unternehmen stärken.

Laut eines Reports vom ifo Institut und EconPol Europe könnte vor allem eine Integration im Bereich Dienstleistungen positive Effekte erzielen und zu einer dauerhaften Erhöhung der Bruttowertschöpfung um 2,3 Prozent oder 353 Milliarden Euro führen.

Milliarden potenziale für EU-Länder

Der Ausbau des Dienstleistungsbinnenmarktes hätte positive Effekte für alle EU-Länder. Besonders profitieren könnten Deutschland (plus 67,8 Milliarden Euro), Frankreich (plus 37,8 Milliarden Euro) und Irland (plus 29,9 Milliarden Euro). Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung zeigen Luxemburg (plus 8,6 Prozent), Malta (plus 7,8 Prozent) und Irland (plus 6,2 Prozent) die stärksten Effekte.

Wachstum durch weniger Handelsbarrieren

Schon ein Abbau der Handelsbarrieren um 10 Prozent könnte die EU-Wertschöpfung um 77 Milliarden Euro erhöhen. Die langfristigen Effekte dieser Maßnahmen werden auf eine Zeitspanne von 10 bis 15 Jahren geschätzt.

14.11.24 | Bundeskabinett beschließt Reformen für Energieversorgung und Innovationsförderung

Trotz des Aus der Ampel-Koalition hat das Bundeskabinett gestern, am 13.11.2024, mehrere Gesetze zur Modernisierung des Energiesektors verabschiedet. Die Beschlüsse betreffen das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das neue Reallabore-Gesetz sowie den Bericht zum Umsetzungsstand des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG).

Diese Maßnahmen sollen die Energieversorgung zukunftssicher machen und Innovationen in wichtigen Zukunftsbereichen vorantreiben.

Hier die Inhalte der Beschlüsse im Einzelnen: 

  • Energiewirtschaftsrechts-Reform für eine zukunftsfähige Stromversorgung

Mit der Reform will die Bundesregierung die Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz verbessern und der Netzausbau beschleunigen. Durch Änderungen im EEG und Messstellenbetriebsgesetz sollen Erzeugungsanlagen effizienter in die Strommärkte integriert werden. Zudem soll der Ausbau von Smart-Metern und Smart Grids das Stromnetz flexibler und stabiler gestalten und eine effizientere Steuerung der Stromflüsse durch Netzbetreiber ermöglichen.

  • Reallabore-Gesetz: Innovationsförderung in realen Tests

Das Reallabore-Gesetz erleichtert es Unternehmen und Forschungseinrichtungen, neue Technologien autonomes Fahren, Telemedizin oder unbemannte Luftfahrt unter realen Bedingungen zu testen. Durch „Experimentierklauseln“ werden Ausnahmen von regulatorischen Vorgaben geschaffen, um Innovationen schneller zu erproben und umzusetzen. Ziel ist es, den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu beschleunigen und wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Gesetzesanpassungen zu gewinnen.

  • Investitionsgesetz Kohleregionen: Fortschritte beim Strukturwandel

Neben den energiewirtschaftlichen Reformen wurde auch der Bericht zum Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) verabschiedet. Der Bericht zeigt, wie der Strukturwandel in den ehemaligen Kohleregionen voranschreitet und welche Investitionen notwendig sind, um diese Regionen nachhaltig umzustrukturieren. Ziel ist es, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die betroffenen Regionen auf erneuerbare Energien und zukunftsfähige Technologien auszurichten.

13.11.24 | Ein Jahr Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Positive Impulse trotz bürokratischer Hürden 

Ein Jahr nach Einführung des reformierten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) sieht die Bundesagentur für Arbeit (BA) erste positive Entwicklungen. Die Zahl der Beratungen für internationale Fach- und Arbeitskräfte im Ausland stieg um 68.000 auf insgesamt 233.000 innerhalb der letzten zwölf Monate. Auch die Zustimmungen zu Aufenthaltstiteln verzeichnen 2024 einen Anstieg um 6.854 auf 172.261 im Vergleich zum Vorjahr. Auf Basis dessen geht die BA davon aus, dass Deutschland als Ziel für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland attraktiver geworden ist.

Erleichterter Arbeitsmarktzugang und flexible Regelungen 

Laut der BA ermöglicht die Anerkennungspartnerschaft des FEG Fachkräften, das Verfahren zur Anerkennung ihrer Qualifikationen erst nach der Einreise zu starten, was den Einwanderungsprozess beschleunigt. Außerdem bietet die flexiblere Berufswahl anerkannter Fachkräfte mehr Möglichkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen. Durch die Verdoppelung des Westbalkan-Kontingents auf 50.000 jährlich können zudem mehr Arbeitskräfte aus dieser Region nach Deutschland kommen. 

Bürokratische Hürden bremsen den Prozess 

Trotz der Erfolge erschweren bürokratische Hürden den Zuwanderungsprozess weiterhin. In einigen Ländern sind die Bearbeitungskapazitäten der Visastellen bereits für den Monat oder das Jahr ausgeschöpft, was zu Rückstellungen bei Anträgen führt. Zusätzlich verlangsamen komplexe Zuständigkeiten, fehlende digitale Schnittstellen und eine unzureichende Digitalisierung den Zuwanderungsprozess, heißt es laut BA. 

13.11.24 | Zahl der Woche: 210 Milliarden Euro an fehlenden Investitionen

Deutsche Unternehmen investieren zunehmend weniger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Demnach sind im Zeitraum 2020 bis einschließlich des ersten Halbjahres 2024 Investitionen im Wert von 210 Milliarden Euro nicht erfolgt. Diese Summe bezieht sich auf Investitionen in neue Produktionsanlagen, Maschinen, IT-Ausstattung, Gebäude und Infrastrukturen. Als Gründe für das Zögern der Unternehmen nennt das IW „die geopolitischen Verwerfungen und die hausgemachten politischen Unsicherheiten sowie gestiegenen Kosten.“ Der Bundesregierung sei es in den vergangenen drei Jahren nicht gelungen, die dringend notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investitionen auf den Weg zu bringen und für Stabilität zu sorgen, heißt es in einer Mitteilung des Kölner Instituts. 

12.11.24 | Pflegebeiträge steigen ab Januar

Die Pflegeversicherungsbeiträge sollen ab 2025 angehoben werden. Dies teile die Bundesregierung heute mit. Ziel der Erhöhung sei es, die Pflegeversicherung finanziell abzusichern. Nach der bereits vom Kabinett beschlossenen Verordnung könnte es ab dem 1. Januar 2025 zu einer Erhöhung um 0,2 Prozentpunkte kommen.

12.11.24 | Inflationsrate im Oktober wieder angezogen

Laut des Statistischen Bundesamtes lag die Inflationsrate im Oktober bei +2 Prozent. Die Inflationsrate misst die Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Nachdem sie in den Monaten September und August jeweils bei unter zwei Prozent lag, zieht die Inflationsrate nun wieder an. Dies lässt sich laut der Behörde vor allem auf die Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln und Dienstleistungen zurückführen.

12.11.24 | In zehn Jahren werden 178.000 Arbeitskräfte im Maschinenbau fehlen

In den kommenden Jahren wird der Fachkräftemangel in der Maschinenbau-Branche stark zunehmen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert, dass bis 2034 voraussichtlich 296.000 Arbeitnehmer den Arbeitsmarkt verlassen werden. Gleichzeitig rücken laut IW nur 118.000 Beschäftigte nach. Das Resultat: Eine Lücke von 178.000 Fachkräften, allein im Maschinenbau. Das dürfte eine zusätzliche Belastung für mittelständische Unternehmen und das Rentensystem darstellen.

Mehr Anreize für die Beschäftigung von Rentnern

Die Beschäftigung von Rentnern gilt nach dem IW als ein Lösungsansatz für das Problem fehlender Fachkräfte. Über die Hälfte der deutschen Unternehmen beschäftigt bereits Rentner. Die bürokratischen Hürden dafür sind aber hoch. Vier von zehn Unternehmen scheitern dabei schon an arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, obwohl sie bereits Erfahrungen mit der Beschäftigung von Rentnern haben. Das IW fordert, mehr Anreize für die Beschäftigung von Rentnern zu schaffen und die Prozesse zu vereinfachen.

11.11.24 | Konjunkturaufschwung im Handwerk bleibt aus

Aus einem Bericht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) geht hervor, dass die Konjunktur im Handwerk auch im 3. Quartal 2024 ohne Aufwärtsdynamik bleibt. Im Vorjahresvergleich melden fünf Prozent weniger Handwerksbetriebe eine gute Geschäftslage. Dies ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Laut dem ZDH halten viele Betriebe ihre Investitionen aufgrund der schwindenden Zuversicht zurück. Auch der Rückgang der Beschäftigten im Handwerk durch zunehmende Renteneintritte sorgt für Frust. Außerdem verzeichnen mehr Betriebe weniger Umsatzwachstum als im vergangenen Jahr.

11.11.24 | Auftragsmangel im Oktober erneut verstärkt

Laut einer Mitteilung des ifo-Instituts hat sich der Auftragsmangel von Unternehmen im Oktober verschärft. Demnach berichteten 41,5 Prozent der Betriebe von fehlenden Aufträgen. Dieser Wert nimmt wie zuletzt im Juli wieder zu und ist damit der höchste seit der Finanzkrise 2009. Im Industriebereich sind 47,7 Prozent vom Auftragsmangel betroffen, also fast jedes zweite Unternehmen im Sektor.

11.11.24 | Abschaffung des Solis würde Unternehmen entlasten

Am 12.11. verhandelt das Bundesverfassungsgericht, ob der Solidaritätszuschlag auch noch nach dem Auslaufen des Solidarpakts im Jahr 2019 verfassungsgemäß ist. Sollte der Soli abgeschafft werden, würde dies Entlastungen für die deutsche Wirtschaft schaffen. Laut einer Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beläuft sich die Einnahmesumme des Solis für die Spanne von 2020 bis 2028 auf 122 Milliarden Euro. Rund die Hälfte stammt dabei von Unternehmen. Die Abschaffung des Soli würde damit auch eine weitere Lücke im Bundeshaushalt verursachen.  Die Soli-Einnahmen aus den vergangenen vier Jahren müssten bei einem negativen Urteil über die Verfassungsmäßigkeit zurückgezahlt werden.

08.11.24 | Zahl der Woche: 85,8 % der Tarifbeschäftigten erhalten Weihnachtsgeld

Dies teilt am heutigen Freitag das Statistische Bundesamt mit. Das durchschnittliche Weihnachtsgeld beträgt übrigens 2.987 Euro brutto, ein Plus von 6,3 % (178 Euro) im Vergleich zum Vorjahr. Die Höhe variiert dabei stark: Spitzenreiter ist die „Gewinnung von Erdöl und Erdgas“ mit 5.955 Euro, während die „Vermittlung von Arbeitskräften“ mit 394 Euro am unteren Ende liegt. Branchenabhängigkeit prägt das Weihnachtsgeld – ein Spiegelbild der Tariflandschaft.

07.11.24 | Außenhandelszahlen für September: Deutsche Exporte in Drittstaaten sinken

Im September 2024, für den die offiziellen Daten heute veröffentlicht wurden, sind die deutschen Exporte gegenüber August 2024 um 1,7 % gesunken und die Importe um 2,1 % gestiegen. Betrachtet man den Handel mit Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im September 2024 Waren im Wert von 58,8 Milliarden Euro exportiert und es wurden Waren im Wert von 53,5 Milliarden Euro importiert. Gegenüber August 2024 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 1,6 % ab, die Importe stiegen um 2,6 %.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede mit Blick auf die wichtigsten Handelspartner (Drittstaaten). Nachfolgend die Entwicklungen im Außenhandel mit den Top3-Handelspartnern Deutschlands. 

Mehr Exporte in die USA

Die meisten deutschen Exporte gingen im September 2024 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden 4,8 % mehr Waren exportiert als im August 2024. Exporte im Wert von 14,2 Milliarden Euro gingen über den Atlantik. 
Umgekehrt sanken die Importe aus den Vereinigten Staaten um 0,3 % auf einen Wert voin 7,7 Milliarden Euro. 

Weniger Exporte nach China

 Die Exporte in die Volksrepublik China nahmen im September um 3,7 % ab - ingesamt auf ein Volumen von 7,1 Milliarden Euro. Zeitgleich legten die Importe aus China zu: und zwar um 5,6 %. Waren im Wert von 14,1 Milliarden Euro wurden aus der Volksrepublik eingeführt.

Weniger Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich

Die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken im September 2024 um 4,9 % auf 6,4 Milliarden Euro. In diesem Zeitraum wurden ebenfalls weniger Waren aus dem UK im Vergleich zum Vormant importiert, diese nahmen um 0,6 % auf 2,9 Milliarden Euro ab.

07.11.24 | Erneut hohe Strompreise: Flex-Tarife und abendliche Nachfrage treiben Kosten 

In Deutschland haben die Strompreise wieder ein Rekordhoch erreicht, ähnlich wie in der Energiekrise von 2022. Besonders betroffen sind Kunden flexibler Stromtarife, die von hohen abendlichen Preisen zwischen 17 und 20 Uhr stark beeinflusst werden. Die Preise im Großhandel stiegen am Mittwoch auf über 800 Euro pro Megawattstunde – ein Wert, der zuletzt im August 2022 erreicht wurde. 

Erneuerbare Energien schwächeln, Nachfrage übersteigt Angebot 

Laut Experten lässt sich die Preissteigerung auf den schwachen Beitrag der erneuerbaren Energien bei trübem Herbstwetter und wenig Wind, zurückführen. Nach Angaben des Fraunhofer Instituts (ISE) decken erneuerbare Energien im November nur etwa 36 Prozent des Strombedarfs ab. 

Industrielle und private Verbraucher reagieren auf schwankende Preise 

Smart Meter und Steuerungssysteme sollen Verbrauchern helfen, Strom bei niedrigen Preisen zu nutzen und zu speichern. Diese Systeme ermöglichen es, den Stromverbrauch gezielt an den Tagesschwankungen auszurichten und hohe Kosten zu vermeiden. Experten raten langfristig zu dem Ausbau von Batteriespeichern und den Bau neuer Gaskraftwerke, um die Preisspitzen zu senken und die Versorgung sicherzustellen.

06.11.24 | Innovationskraft Deutschlands sinkt trotz wachsendem MINT-Potenzial 

Der neue MINT-Herbstreport des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), deutet auf einen deutlichen Innovationsrückgang in Deutschland hin. Trotz steigender Ausgaben für Forschung und Entwicklung bleibt Deutschland im internationalen Vergleich zurück und belegt nur noch Rang sechs von zehn untersuchten Ländern. Die Studie zeigt, dass andere Länder wie die Schweiz, Schweden und Südkorea ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung überproportional gesteigert haben und Deutschland damit überholen.

Fachkräftemangel als Innovationshindernis 

Ein Mangel an Fachkräften in MINT-Berufen bremst die Innovationsfähigkeit. Laut dem Report fehlen derzeit bundesweit rund 190.000 MINT-Fachkräfte, mit Engpässen besonders in Energie-, Elektro-, Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Auch die Zahl der Patentanmeldungen geht zurück, während Länder wie China und Südkorea aufholen. 

Chancen durch Frauen und internationale Fachkräfte 

Trotz des Fachkräftemangels gibt es positive Entwicklungen: Der Frauenanteil in MINT-Berufen stieg auf 16,3 Prozent. Zudem haben ausländische Fachkräfte wichtige Lücken geschlossen. Ohne ihre Zuwanderung wären etwa 700.000 Stellen unbesetzt. Der Report empfiehlt, das Potenzial von Frauen und internationalen Studierenden stärker zu fördern sowie das Potenzial von älteren Arbeitskräften stärker zu nutzen. 

06.11.2024 | Smart Meter werden Pflicht: Wichtige Infos für KMU

Ab 2025 werden Smart Meter für bestimmte Verbrauchergruppen in Deutschland verpflichtend. Diese intelligenten Messsysteme bieten genaue Verbrauchsanalysen und automatisieren die Übermittlung der Zählerstände. Gerade für Unternehmen mit hohem Strombedarf ist das Thema relevant, um von den Vorteilen zu profitieren und rechtzeitig auf mögliche Kosten und technische Anforderungen vorbereitet zu sein. 

Was KMU über die neuen Regelungen wissen sollten 

Mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende plant die Bundesregierung, analoge Zähler schrittweise durch Smart Meter zu ersetzen. Bis 2032 sollen sie flächendeckend in Deutschland eingesetzt werden. Unternehmen, die jährlich mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom verbrauchen, gehören zu den ersten Gruppen, die ab 2025 Smart Meter installieren lassen müssen. Dies betrifft auch KMU, die in ihren Betrieben beispielsweise Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge nutzen. 

Vorteile für KMU 

  • Echtzeit-Überwachung

Stromverbrauch lässt sich in Echtzeit nachvollziehen, um Lastspitzen zu vermeiden.

  • Kostenoptimierung

KMU können dynamische Stromtarife nutzen und Zeiten mit günstigeren Preisen gezielt ansteuern. 

  • Effizienzsteigerung

Bessere Kontrolle über Verbrauchsdaten hilft, energieeffiziente Betriebszeiten festzulegen und Kosten zu senken.

Kosten, Einbau und Sicherheit im Überblick 

  • Kosten

Jahresgebühr für Unternehmen mit 6.000-10.000 kWh Verbrauch maximal 20 Euro; mögliche Zusatzkosten bei Zählerschrank-Umrüstungen. 

  • Einbau

Der Messstellenbetreiber informiert mindestens drei Monate im Voraus, der Wechsel zu einem alternativen Anbieter ist möglich. 

  • Sicherheit

Regelmäßige Updates sind wichtig, um hohe Sicherheitsstandards zu gewährleisten und Risiken im Datenverkehr zu minimieren.

05.11.24 | Neue Agenda zur Energieversorgung: Union erwägt Wiederinbetriebnahme stillgelegter AKWs 

Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU strebt eine Neuausrichtung der deutschen Energiepolitik an und prüft, ob stillgelegte Kernkraftwerke reaktiviert werden können. Dies geht aus einem von der Union veröffentlichten Diskussionspapier hervor. Die Union bezeichnet den Ausstieg aus der Atomkraft darin als „ideologisch motivierte Fehlentscheidung“. Auf dem heute stattfindenden Energiekongress der Union in Berlin soll über die „neue Energie-Agenda für Deutschland“ diskutiert werden. 

AKW-Rückbau und Neustart wird geprüft 

Geplant ist, das Potenzial für eine Wiederinbetriebnahme der letzten drei Atomkraftwerke – Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland – zu evaluieren. Die Union will schnellstmöglich klären lassen, ob ein Wiederbetrieb unter vertretbaren technischen und finanziellen Bedingungen möglich ist. Dafür soll zunächst der Rückbau der drei Atomkraftwerke gestoppt und neue Betriebsgenehmigungen eingeholt werden. 

Plan B: Neue Reaktortypen in Forschung und Entwicklung 

Falls eine Wiederinbetriebnahme bestehender Reaktoren scheitert, hat die Union eine alternative Strategie: Sie plant, sich an der Entwicklung neuer Reaktortypen und kleiner modularer Reaktoren (SMR) zu beteiligen. Diese Technologie befindet sich jedoch derzeit noch in der Forschungsphase und ist in Deutschland bislang nicht einsatzfähig. 

05.11.2024 | US Inflation Reduction Act hat wohl doch geringere Auswirkung auf Deutschland

Über ein Jahr nach Inkrafttreten des US-Inflation Reduction Act (IRA) zeigt eine erste Bilanz: Trotz anfänglicher Skepsis könnte das Programm eher positive Auswirkungen auf deutsche Exporte haben. Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass die Befürchtungen, Unternehmen könnten in die USA abwandern, bislang unbegründet sind. Stattdessen fördert der IRA die Nachfrage nach deutschen Produkten.

 Der IRA umfasst vor allem Fördermaßnahmen zum Thema Klimaschutz, die zum Großteil aus nicht begrenzten Steuernachlässen bestehen. Durch unterschiedliche Bedingungen können sich Unternehmen solche Steuernachlässe sichern. Eine dieser Bedingungen ist die Domestic Content Regel (DCR), die vorgibt, dass industrielle Zulieferprodukte zu mindestens 55 Prozent aus den USA kommen müssen. Aus dieser Regelung resultierte die Sorge, dass Unternehmen in die USA abwandern könnten, um dort zu produzieren.

Positive Effekte und geringes Risiko der Verlagerung

Interessant ist die Sonderregelung für importierte Elektrofahrzeuge aus der EU, die bei Leasingverträgen von der IRA-Förderung profitieren können – eine Ausnahme, die europäische Exporteure aktuell intensiv nutzen.

Die IW-Analyse weist darauf hin, dass die Exporte deutscher Maschinen und elektrischer Ausrüstungen in die USA 2023 deutlich gestiegen sind. Besonders profitieren deutsche Zulieferer für klimafreundliche Technologien, die beim Ausbau umweltfreundlicher US-Infrastrukturen eingesetzt werden. Gleichzeitig sind Verlagerungen von Produktionsstätten in die USA aufgrund hoher Produktionskosten und anderer wirtschaftlicher Faktoren eher unwahrscheinlich.

Welchen Einfluss hat das Wahlergebnis der US-Präsidentschaftswahl?

Die IW-Analyse hält eine Abschaffung des IRA selbst bei einem möglichen Wahlsieg Donald Trumps für unwahrscheinlich. Dies wird durch die Unpopularität einer Abschaffung des IRA, der einem erheblichen Teil der republikanischen Bundesstaaten zugutekommt, begründet. Doch gerade für die deutsche Autoindustrie könnte ein möglicher Wahlsieg Trumps Folgen haben. Gerade die Leasing-Ausnahme bei deutschen Elektroautos ist hier relevant. Das IW geht von einer Weiterführung des IRA unter einer Regentschaft von Kamala Harris aus. Das Institut merkt aber ebenfalls an, dass auch unter Harris keine Kürzungen ausgeschlossen werden können, da die USA ein hohes Haushaltsdefizit aufweisen, was zukünftig zu Einsparungen zwingen könnte.

04.11.24 | KI-Datenzentren treiben Energiebedarf auf Rekordniveau

Mit dem Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) wächst der Energiebedarf in Europa rasant. Einer Studie von McKinsey & Company zufolge wird der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 auf über 150 Terawattstunden ansteigen. Dies entspricht etwa fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs, aktuell liegt der Strombedarf von Rechenzentren noch bei zwei Prozent. entspricht dieser derzeit noch rund zwei Prozent. Besonders datenintensive KI-Anwendungen treiben diese Entwicklung immer weiter voran. 

Herausforderungen für erneuerbare Energien und Infrastruktur 

Laut der Studie kann der wachsende Energiebedarf nur durch eine stabile Energieversorgung gedeckt werden, die langfristig auch auf erneuerbare Quellen, wie grüne Technologien und nachhaltige Energieprojekte setzt. Derzeit stammt ein Großteil des Stroms für Rechenzentren noch aus fossilen Brennstoffen.

Atomenergie als Alternative? 

Obwohl sich die Tech-Giganten wie Google und Microsoft dazu verpflichtet haben, erneuerbare Energien zu nutzen, setzen sie jetzt auf Atomkraft als kohlenstofffreie Energiequelle. So plant Google den Einsatz modularer Atomreaktoren, um die CO₂-Emissionen seiner Rechenzentren zu senken. Diese Entscheidung wirft jedoch laut Medienberichten neue Fragen zur Nachhaltigkeit und Sicherheit auf. 

04.11.2024 | EU-Gasspeicher zu 95 Prozent gefüllt

Nach Angaben der Europäischen Kommission sind die Gasspeicher der EU-Mitgliedsstatten aktuell zu 95 Prozent voll. Damit hat die EU das im Gesetz festgesetzte Ziel von 90 Prozent übertroffen. Derzeit sind in der EU rund 100 Mrd. m3 Gas gespeichert, dies entspricht etwa einem Drittel des jährlichen Gasverbrauchs aller Mitgliedsstaaten. Die Gasspeicherverordnung entstand aufgrund der Energiekrise nach der Invasion Russlands in die Ukraine. Dabei einigten sich alle EU-Länder darauf, bis zum 1. November jeden Jahres, die Gasspeicher mindestens zu 90 Prozent zu füllen.

04.11.24 | Tagesspiegel-Konferenz „Der Osten“ bietet neutralen Diskussionsraum

Heute veranstaltet der Tagesspiegel die Konferenz „Der Osten“ in Berlin. Mit der Konferenz soll ein neutraler Diskussionsraum rund um Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gegeben werden. Die zentralen Themen sind Vorurteile und blinde Flecken in Ost- und Westdeutschland, Entwicklungen aus ostdeutschen Regionen, Rahmenbedingungen für erfolgreiche Weiterentwicklung und die Zusammenarbeit mit den östlichen Nachbarländern. Der Tagesspiegel stellt einen kostenfreien Livestream auf seiner Website bereit.

Hier geht es zum Livestream

31.10.2024 | Wirtschafts-Identifikationsnummer: Startschuss ab 1. November 

Ab morgen, 1. November 2024, tritt eine wichtige Neuerung für Unternehmen in Deutschland in Kraft: Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) beginnt mit der stufenweisen Zuteilung der Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.). Diese neue Identifikationsnummer wird an Unternehmen vergeben, die bislang noch keine W-IdNr. besitzen. Ziel ist es, eine einheitliche Identifizierung von Unternehmen im Besteuerungsverfahren zu schaffen. Die W-IdNr. soll die Kommunikation mit der Finanzverwaltung erleichtern und die Nutzung digitaler Verwaltungsleistungen künftig vereinfachen. 

Was ist die Wirtschafts-Identifikationsnummer, welche Vorteile bringt sie und was heißt das für meine Steuerklärung? Lesen Sie hier die Antworten:

Was ist die Wirtschafts-Identifikationsnummer? 

Die W-IdNr. besteht aus den Buchstaben „DE“ und neun Ziffern, gefolgt von einem nummerischen Unterscheidungsmerkmal, das mit der Steuernummer verbunden ist. Diese Nummer bleibt während der gesamten Lebensdauer des Unternehmens gültig und ändert sich nicht bei Namens- oder Adressänderungen. 

Vorteile für Unternehmen 

Die W-IdNr. erleichtert die eindeutige Identifizierung von Unternehmen und verbessert die Kommunikation mit Finanzbehörden. Außerdem wird sie dazu beitragen, zukünftige steuerliche Prozesse zu automatisieren. Wichtig ist, dass die Zuteilung der W-IdNr. automatisch erfolgt, ohne dass Unternehmen einen Antrag stellen müssen. Gründer erhalten ihre W-IdNr. im Rahmen des steuerlichen Erfassungsverfahrens ebenfalls automatisch. 

W-IdNr. für die Steuererklärung 

Die W-IdNr. ersetzt derzeit nicht die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) oder andere bestehende Identifikationsnummern. Diese werden weiterhin parallel verwendet. Bis zum 31. Dezember 2026 ist die Angabe der W-IdNr. in elektronischen Steuererklärungen nicht verpflichtend. Unternehmen können ihre Steuererklärungen wie gewohnt mit der Steuernummer einreichen. 

31.10.24 | Neuer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium: Kluttig folgt auf Giegold  

Bernhard Kluttig wird neuer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und folgt damit auf Sven Giegold, der kürzlich seinen Rücktritt zum 15. November angekündigt hat. Kluttig, der bisher als Abteilungsleiter für Industriepolitik tätig war, gilt als enger Vertrauter von Bundesminister Robert Habeck, der seine industriepolitische Expertise besonders schätzt. Giegold, der seit Ende 2021 im Amt ist, wird als möglicher Kandidat für den Vizeparteivorsitz der Grünen gehandelt. 

Das Ministerium bestätigte die Personalentscheidung am Mittwoch, nachdem das „Handelsblatt“ zuerst darüber berichtet hatte.  

31.10.24 | Die Zahl der Woche: 1,4 Milliarden Euro 

Europäischer Innovationsrat stärkt Europas Deep-Tech-Forschung und Start-ups 

Der Europäische Innovationsrat (EIC) unterstützt zukunftsweisende, europäische Start-ups und die Deep-Tech-Forschung im nächsten Jahr mit 1,4 Milliarden Euro –  dies sind fast 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Europäische Kommission hat das Arbeitsprogramm des EIC für 2025 genehmigt und setzt damit ihre Förderung innovativer Technologien und Unternehmen weiter fort.

Die wichtigsten Inhalte des neues EIC-Arbeitsprogramms:

  • STEP Scale-up-Programm: 300 Millionen Euro für strategische Technologien und private Ko-Investitionen (10-30 Millionen Euro pro Unternehmen)
  • Verbesserter Zugang für aufstrebende Unternehmen aus Ländern mit geringerer Forschungs- und Innovationsleistung 
  • Exzellenzsiegel und STEP-Siegel zur Unterstützung bei weiteren Finanzierungsquellen und Business Acceleration Services 

Aktualisierung der EIC-Herausforderungen: 

  • 120 Millionen Euro für Technologien wie autonome Roboter, klimaresistente Kulturen, Abfallumwandlung und medizinische Diagnosen 
  • 250 Millionen Euro für Zieltechnologien wie generativer KI, Agrartechnologie und Mobilitätslösungen

Die drei Förderinstrumente des EIC: ​​​​​​

  • EIC Pathfinder: unterstützt die visionäre Technologieforschung im Frühstadium mit 262 Millionen Euro
  • EIC Transition: dient der Umsetzung von Forschungsergebnissen in Innovationen und verfügt über eine Fördermittelsumme von 98 Millionen Euro
  • EIC Accelerator: Das Spitzenprogramm 634 Millionen Euro richtet sich an KMU und Start-Ups, die bei Entwicklung und Vermarktung unterstützt werden.

30.10.24 | Neues Förderprogramm für Gründungen und Nachfolgen startet

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) und das Bundesministerium der Finanzen haben ein neues Förderprogramm für Unternehmensgründungen und Nachfolgen vorgestellt. Für das Programm, das am 1. November startet und insbesondere dem Mittelstand zugutekommen soll, kooperieren die Ministerien mit der KfW und den Deutschen Bürgschaftsbanken. Zusammen führen sie den Förderkredit „Gründung und Nachfolge“ ein, der aus dem European Recovery Program (ERP) finanziert wird.

100-Prozent-Garantie entlastet Hausbanken

Das Besondere an dem Förderkredit sei, dass die Hausbanken durch eine 100-prozentige Garantie der jeweiligen Bürgschaftsbank vollständig vom Kreditausfallrisiko entlastet werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Hausbanken werden durch die KfW refinanziert. Dies soll gewährleisten, dass Hausbanken keine eigenen Refinanzierungsquellen nutzen müssen. Kunden sollen dadurch von günstigen Zinsen profitieren.

Neues Programm zur Förderung wichtiger Unternehmensvorhaben

Das neue Programm fördert Investitionen, Unternehmensübernahmen und Betriebsmittelfinanzierungen. Finanziert werden laut BMWK bis zu 35 Prozent eines Vorhabens mit einer maximalen Kreditsumme von 500.000 Euro. Sicherheiten seien keine Voraussetzung, um einen Antrag zu stellen.

Einfacher Antrag über die Hausbank

Antragsteller müssen den Kredit für das Vorhaben zunächst bei ihrer Hausbank beantragen. Diese stellt daraufhin einen Antrag auf Garantieübernahme bei der zuständigen Bürgschaftsbank. Nach Übernahme der Garantie beantragt die Hausbank den Refinanzierungskredit bei der KfW.

30.10.24 | Deutsche Wirtschaft wächst überraschend

Im dritten Quartal dieses Jahres ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) überraschend gewachsen – um 0,2 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Zuvor hatten Konjunkturforscher prognostiziert, dass die Wirtschaft, wie bereits im zweiten Quartal, schrumpfen würde. Dass es nicht dazu kam, liegt laut Destatis vor allem an der Zunahme staatlicher und privater Konsumausgaben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das BIP im dritten Quartal – preis- und kalenderbereinigt – um 0,2 Prozent gesunken. 

30.10.24 | Ausbildungslücke schrumpft: Mehr junge Menschen finden den Weg in die Ausbildung 

Laut den neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich die Differenz zwischen der Anzahl der Bewerber und den verfügbaren Ausbildungsplätzen verkleinert. Während die Zahl der Bewerber um 9.000 auf 432.000 gestiegen ist, gibt es nun 26.000 weniger Ausbildungsplätze, insgesamt 519.000.  

Die verringerte Differenz lässt sich darauf zurückführen, dass die Anzahl der unbesetzten Stellen abgenommen hat. Trotz des gestiegenen Interesses an Ausbildungsplätzen bleibt die Vermittlung laut der BA-Vorstandsvorsitzenden Andrea Nahles eine Herausforderung. 

Engpass bei bestimmten Berufsfeldern 

Ende September blieben nach Abschluss des Beratungsjahres der BA noch 69.000 Ausbildungsstellen unbesetzt – 4.000 weniger als im Vorjahr. Insbesondere in den Bereichen Bau, Hotel- und Gaststätten, Metallverarbeitung, Lebensmittel, Orthopädie- und Rehatechnik, Verkauf und Fahrzeugführung erweist sich die Besetzung von Ausbildungsplätzen als schwierig. 

Fortgesetzte Vermittlungsaktivitäten bis Jahresende 

Um die Lücke weiter zu schließen, setzen die Arbeitsagenturen und Jobcenter ihre Vermittlungsaktivitäten fort. Mit offenen Stellen, außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen und anderen Qualifizierungsmaßnahmen will die Bundesagentur jungen Menschen weiterhin den Weg ins Berufsleben erleichtern und Betriebe dabei unterstützen, geeignete Bewerber zu finden. 

30.10.24 | Stimmung der deutschen Exportindustrie bleibt angespannt 

Im Oktober sanken die Exporterwartungen des ifo Instituts erneut und fielen von minus 6,5 auf minus 6,7 Punkte. Laut den Umfrageergebnissen steht die Exportwirtschaft weiterhin unter Druck, da die Unternehmen gegenwärtig nicht von den positiven Entwicklungen anderer Länder profitieren. 

Vor allem die Automobil- und Metallindustrie rechnet mit starken Einbußen im Auslandsgeschäft. Einzig die Hersteller von Nahrungsmitteln, Getränken und Papier blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft und erwarten steigende Exporte. Auch die Erwartungen der Hersteller von elektrischen Ausrüstungen, wie Elektromotoren, Kabeln oder Haushaltsgeräten, haben sich aufgehellt: Sie gehen nun von stabilen Exportzahlen aus. 

29.10.24 | IG Metall startet Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie 

Am Montag endete die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall hat umgehend Warnstreiks an mehreren Standorten gestartet. Aufgrund der Arbeitsniederlegungen kommt es zu Störungen in der Produktion der betroffenen Betriebe. Dies verschärft die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage vieler betroffener Unternehmen.

Forderungen und Arbeitgeberangebote 

Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Branche. Arbeitgeber haben ein Angebot von 3,6 Prozent über 27 Monate vorgelegt. Dieses Angebot ist laut Arbeitgebern auf die schwierige finanzielle Situation der Unternehmen abgestimmt und soll den Beschäftigten langfristige Stabilität bieten. Die Gewerkschaft sieht dieses allerdings als unzureichend an. 

Ausblick auf die Verhandlungen 

Die Tarifverhandlungen werden in den elf Tarifgebieten fortgesetzt. Arbeitgeber hoffen, dass ein sogenannter Pilotbezirk identifiziert wird, um eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.  Dabei handelt es sich um einen exemplarisch ausgewählten Bezirk, dessen abgeschlossene Tarifverhandlungen in den anderen Tarifgebieten übernommen werden. Reguläre Streiks scheinen aufgrund der frühzeitigen Angebote unwahrscheinlich, heißt es Medienberichten zufolge. 

29.10.24 | Deutsche Unternehmen bereiten sich zunehmend auf Klimafolgen vor

Bislang hatten die meisten Firmen im Bereich des Klimaschutzes lediglich die Einsparung von CO2-Emissionen im Blick. Das geht aus einer Umfrage des Handelsblatts hervor. In Anbetracht der zunehmenden Klimafolgen versuchen immer mehr Unternehmen sich an die Folgen der Erderwärmung anzupassen. Bei der Befragung des Handelsblatts von zahlreichen Unternehmen wurden vor allem die Probleme Hitze, Wassermangel, Hochwasser und Stürme zurückgemeldet. Die Schäden durch Umweltkatastrophen sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen und liegen für den 5-Jahres Abschnitt von 2020 bis 2024 bei 1.022 Milliarden US-Dollar.

29.10.24 | Erwerbsmigration aus Nicht-EU-Staaten wird immer wichtiger

Der neuste IAB-Kurzbericht beschäftigt sich mit der Arbeitsmarktintegration und der Einwanderung von Menschen aus Nicht-EU-Staaten im Zusammenhang mit dem Anfang März 2020 in Kraft getretenem Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG). Aufgrund des demografischen Wandels wird die Erwerbsmigration aus Nicht-EU-Staaten immer wichtiger. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Einwanderung aus EU-Staaten nach Deutschland zurückgeht. Die Erwerbsmigration aus Drittstaaten nahm zwischen 2010 und 2019 von 30.000 Personen auf 64.000 Personen zu und erweiterte sich nach einem kurzen, durch die Covid-19-Pandemie verursachtem, Rückgang wieder auf 72.000 Personen im Jahr 2023.

Steigende Zuwanderung von Frauen und Jüngeren

Bezüglich der Herkunft der zuwandernden Personen ist ein klarer Unterschied zu erkennen. Vor dem 01. März 2020 wanderten 47 Prozent aller Migrantinnen und Migranten aus den Westbalkanstaaten zu. Ihr Anteil machte in der Zeit nach dem 01. März 2020 lediglich 26 Prozent aus. Nach der Einführung des FEG haben deutlich mehr Frauen und Jüngere einen Aufenthaltstitel beantragt als zuvor. Vor der Einführung beantragten lediglich 30 Prozent und nach der Einführung 39 Prozent einen solchen Titel. Bei Personen im Alter von 18 bis 31 Jahren waren es vor dem FEG 42 und nach der Einführung des Gesetzes 61 Prozent. Bezüglich der Migrantinnen und Migranten mit Hochschulabschluss liegt ein Unterschied von 38 Prozent und 62 Prozent nach der Einführung vor.

Erfolgreiche langfriste Integration in den Arbeitsmarkt

Sowohl vor als auch nach der Einführung des FEG verläuft eine langfristige Integration von Erwerbstätigen aus Drittstaaten überwiegend erfolgreich, weshalb die Studie hier nicht zwischen vor und nach dem Gesetz differenziert. Fünf Jahre nach Zuzug sind 75 Prozent der Frauen und 86 Prozent der Männer vollzeitbeschäftigt. Teilzeitbeschäftigt nach fünf Jahren Aufenthalt sind 15 Prozent der Frauen und 8 Prozent der Männer. Lediglich zwei Prozent der Männer sowie Frauen gelten als arbeitssuchend oder erhalten Leistungsbezüge. Damit ist die Quote der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten unter den Erwerbsmigranten höher als unter den deutschen Staatsangehörigen.

Informationsquellen über die Einwanderung nach Deutschland

Sowohl vor wie auch nach der Einführung des FEG sind persönliche Kontakte die häufigste Informationsquelle für Erwerbsmigranten vor der Einwanderung nach Deutschland.  Seit Inkrafttreten des Gesetzes haben die Informationen über Social Media (vorher 16 Prozent, danach 28 Prozent) und die Information durch diplomatische Vertretungen (vorher 11 Prozent, danach 25 Prozent) zugenommen.

Warum Deutschland?

Die vom IAB befragten Erwerbsmigranten gaben vor allem die gute Menschenrechtslage sowie Bildung- und Wohlfahrtsinstitutionen als Faktoren für die Einwanderung nach Deutschland an.

Probleme durch Bürokratie und diskriminierende Erfahrungen

Als häufigste Hürden wurden vor allem bürokratische Prozesse rund um Visa sowie die Anerkennung der Abschlüsse genannt. Außerdem scheint es Informationsdefizite zu Einwanderungsregelungen und der Jobsuche zu geben.

Von den in der Befragungswelle 2022 befragten Personen gaben 56 Prozent an, in mindestens einem Lebensbereich Diskriminierung erfahren zu haben. Benachteiligung wurde von 22 Prozent bei der Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche und von 21 Prozent am Arbeitsplatz wahrgenommen. Bei der Wohnungs- oder Haussuche fühlten sich 40 Prozent der Befragten diskriminiert, aber auch die Diskriminierung im Alltag wurde von circa einem Viertel der Befragten genannt.  

28.10.24 | Masterplan Mittelstand veröffentlicht: Handlungsempfehlungen für mehr Innovation und Resilienz 

Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat einen „Masterplan Mittelstand“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Gutachten zur Weiterentwicklung der Mittelstandspolitik. Der Plan soll dazu beitragen, die Resilienz und Innovationskraft mittelständischer Unternehmen zu stärken. 

Handlungsbedarf in Bürokratieabbau und Fachkräftesicherung 

Bestandteil des Gutachtens ist eine auf Baden-Württemberg begrenzte Umfrage unter mehr als 1.400 Unternehmen, die klare Prioritäten zeigt: Bürokratieabbau und Fachkräftemangel gelten als die wichtigsten Themen. Weitere Kernherausforderungen sind unter anderem der technologische Wandel, Nachhaltigkeit und die Unternehmensnachfolge. 

Task-Force für konkrete Maßnahmen 

Das Ministerium plant eine Task-Force, die ab Ende 2024 die Umsetzung des Masterplans konkretisieren soll. Empfohlene Maßnahmen umfassen unter anderem den Ausbau von Nachfolgeprozessen und eine Reform des Mittelstandsförderungsgesetzes. Auch sollen Themen wie die Mobilisierung von privatem Wagniskapital und der Wissensaustausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen in den Handlungsempfehlungen berücksichtigt werden. 

28.10.24 | Neue Solar- und Smart-Meter-Regeln der Bundesregierung geplant

Das Bundeswirtschaftsministerium will die Förderung für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) und die Einführung intelligenter Stromzähler in Deutschland neu regeln. Ein entsprechender Referentenentwurf, der dem Handelsblatt vorliegt, zielt darauf ab, die Vergütungssysteme für Solarstrom und den Einsatz von Smart Metern effizienter zu gestalten. Diese Entwicklungen könnten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhebliche Auswirkungen haben.

Hier sind die fünf wichtigsten Fakten im Überblick:

1. Direktvermarktung für Solarstrom ab 25 Kilowatt wird Pflicht

  • Photovoltaikanlagen ab einer installierten Leistung von 25 Kilowatt müssen künftig ihren Strom direkt an den Handel verkaufen.

  • Diese neue Grenze betrifft vor allem Anlagen auf Dächern kleinerer Unternehmen, da die bisherige Pflicht zur Direktvermarktung erst ab 100 Kilowatt galt.

  • Betreiber sollen dafür eine Marktprämie erhalten anstatt einer festen Einspeisevergütung.

2. Übergangsfristen und neue Vergütungsgrenzen für Bestandsanlagen

  • Für PV-Anlagen zwischen 25 und 100 Kilowatt gibt es eine Übergangsfrist bis Ende 2028, in der sie noch eine Einspeisevergütung erhalten.

  • Für Anlage, die vor dem 1. Jaunuar 2026 in Betrieb genommen werden, soll ein Schwellenwert von 90 Kilowatt gelten, für Anlagen mit Inbetriebnahme vor dem 1. Januar 2027 ein Schwellenwert von 75 Kilowatt.

  • Langfristig sollen nur Anlagen bis zwei Kilowatt eine feste Einspeisevergütung bekommen – eine Änderung, die zukünftig auch private Dachanlagen betreffen könnte.

3. Erweiterte Steuerbarkeit für PV-Anlagen ab 2 Kilowatt

  • Künftig müssen Photovoltaikanlagen ab einer Leistung von zwei Kilowatt steuerbar sein. Netzbetreiber könnten Anlagen bei negativen Strompreisen also abregeln, um das Stromnetz zu entlasten.

  • Hintergrund: Diese Maßnahme soll Erzeugungsüberschüsse verringern und die Kosten für den Staat senken, da Betreiber dann für ungenutzten Strom keine Vergütung erhalten.

4. Erhöhung der Einbaugrenze für Smart Meter auf 10.000 Kilowattstunden

  • Die neue Einbaugrenze für intelligente Stromzähler liegt nun bei 10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch. Bisher war der Einbau ab 6.000 Kilowattstunden verpflichtend.

  • Nur Haushalte und Unternehmen mit Smart Meter können dynamische Stromtarife nutzen, die sich an den schwankenden Preisen der Strombörse orientieren.

5. Steigende Kosten für Smart Meter – Auswirkungen auf Tarifvorteile

  • Die Kosten für freiwillige Smart-Meter-Installationen steigen von bis zu 30 auf bis zu 60 Euro, und auch die Grundgebühren erhöhen sich.

28.10.24 | Erholungssignal: ifo-Geschäftsklimaindex zeigt erstmals wieder leichte Besserung 

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober auf 86,5 Punkte angestiegen, nachdem er zuvor vier Monate in Folge gefallen war. Die deutsche Wirtschaft zeigt somit erste Anzeichen einer Stabilisierung. Unternehmen in Deutschland bewerten ihre aktuelle Lage besser und haben ihre Erwartungen leicht angehoben, auch wenn Skepsis weiterhin besteht. 

Verbesserte Stimmung im Dienstleistungssektor 

Besonders der Dienstleistungssektor verzeichnete positive Entwicklungen. Unternehmen aus diesem Bereich, wie Logistik, Tourismus und IT meldeten eine verbesserte Stimmung. Der Index für den Dienstleistungssektor erreichte wieder positive Werte, da die Firmen sowohl ihre Lage als auch die Erwartungen etwas optimistischer einschätzten.

Verarbeitendes Gewerbe und Bau bleiben angespannt 

Im verarbeitenden Gewerbe ist der Abwärtstrend dank optimistischeren Erwartungen gestoppt, doch die Einschätzung der laufenden Geschäfte bleibt weiterhin negativ. Auftragsmangel und eine Kapazitätsauslastung von nur 76,5 Prozent belasten das verarbeitende Gewerbe weiterhin. Auch im Baugewerbe bleibt die Lage angespannt; pessimistische Erwartungen dämpfen hier das Geschäftsklima. 

28.10.24 | Unternehmerfamilien investieren zunehmend in Start-ups 

Dies geht aus einer Studie des Datendienstes Startupdetector hervor. Demnach gab es im vergangenen Jahr acht Prozent mehr Investments als noch 2023 und damit so viele wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung. Dass reiche Familien ihr Geld in jungen Firmen anlegen, kann allerdings den übergeordneten Trend nicht stoppen. Dieser zeigt nämlich laut der Beratungsgesellschaft EY, dass die Gesamtinvestitionen in deutsche Start-ups 2023 um 39 Prozent zurück gingen.

27.10.24 | Absichtserklärung zum Import von indischem Wasserstoff unterzeichnet

Im Rahmen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi wurde eine Absichtserklärung zum Import von grünem Wasserstoff aus Indien nach Deutschland unterzeichnet. Beide Länder wollen die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Entwicklung fördern. Auch neue Möglichkeiten für die Vernetzung von Unternehmen sollen geschaffen werden.

Wofür benötigt Deutschland Wasserstoff?

Durch Wasserstoff wird in der Chemie- und Stahlindustrie die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen ermöglicht. Auch für die deutsche Wärmeerzeugung wird Wasserstoff nötig sein. Mit Hilfe der geplanten Wasserstoffkraftwerke soll Energiesicherheit, die unabhängig von den Schwankungen in der Erzeugung erneuerbarer Energien wie Wind- und PV-Kraft ist, gewährleistet werden. Für den LKW-, Schiff- und Flugverkehr könnte Wasserstoff ebenfalls verwendet werden. Gerade grüner Wasserstoff sei aufgrund seiner klimafreundlicheren Herstellung durch die Elektrolyse, bei welcher unter dem Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energieträgern Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird, relevant, heißt es

Die Importstrategie der deutschen Bundesregierung

Die deutsche Bundesregierung hat mit der sogenannten Importstrategie einen Rahmen für die nötigen Wasserstoffimporte nach Deutschland geschaffen. Die Strategie sieht vor, aus verschiedenen Staaten verschiedene Wasserstoffarten, primär aber grüner Wasserstoff, zu importieren. Neben Kooperationen mit europäischen Staaten soll es auch solche mit weiter entfernt liegenden Ländern, wie nun Indien, geben. So soll die ausreichende Versorgung gesichert werden.

Weitere Informationen zur Importstrategie der deutschen Bundesregierung 

25.10.24 | Heil setzt auf Indien: Deutsche Fachkräftestrategie soll Zuwanderung stärken 

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ist nach Indien gereist, um seine kürzlich entwickelte Fachkräftestrategie offiziell an die indischen Partnerminister zu überreichen. Die Strategie enthält über 30 Maßnahmen, um qualifizierte indische Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Das Thema Fachkräftesicherung steht im Fokus der deutsch-indischen Regierungskonsultationen, an denen Heil teilnimmt. 

Perspektiven für qualifizierte Fachkräfte 

Der stark wachsende indische Arbeitsmarkt steht unter Druck, da bis 2030 etwa 84 Millionen Arbeitskräfte hinzukommen. Die indische Regierung unterstützt daher die Möglichkeit, dass Fachkräfte im Ausland arbeiten können. Seit 2023 besteht ein Migrations- und Mobilitätsabkommen zwischen Deutschland und Indien, das Fachkräften aus Indien Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern soll. Der Besuch von Bundesminister Heil soll die deutsch-indische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet weiter ausbauen und neue Anwerbungswege erschließen.

Fachkräfte-Panel auf der Asien-Pazifik-Konferenz

Auf der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) in Neu-Delhi wird Heil zudem an einem Panel teilnehmen, bei dem es um die Fachkräfteanwerbung aus Asien geht.

25.10.24 | Künstliche Intelligenz: Abhängigkeit von US-Anbietern steigt

Mit dem Aufkommen generativer KI-Modelle steigt die Abhängigkeit deutscher Unternehmen von amerikanischen Anbietern weiter an. Eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass über 80 Prozent der Firmen in den Bereichen IT-Sicherheit, Software und KI von nicht-europäischen Technologieanbietern abhängig sind. Besonders amerikanische Konzerne wie Microsoft, Google und Open AI dominieren den Markt und bieten bislang die fortschrittlichsten Technologien. 

Fehlende europäische Alternativen als Hauptproblem 

Laut einer Bitkom-Umfrage möchten 86 Prozent der deutschen Unternehmen bevorzugt auf europäische Anbieter setzen, jedoch fehle es an konkurrenzfähigen Alternativen. Beispielsweise blieb der Versuch, das deutsche KI-Start-up Aleph Alpha hierzulande zu etablieren, laut Bitkom bislang erfolglos. Einzig das französische Unternehmen Mistral biete ein populäres KI-Modell an, könne die Marktnachfrage aber nur begrenzt bedienen. Zudem zeigt die Umfrage, dass deutsche Unternehmen chinesische KI-Anbieter kaum in Betracht ziehen. 

Digitale Souveränität bleibt wichtig, doch Abhängigkeiten steigen 

Obwohl 78 Prozent der Unternehmen digitale Souveränität als entscheidend für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bewerten, sind sie weiterhin auf außereuropäische Anbieter angewiesen, heißt es laut ZEW. Hohe Wechselhürden und fehlende technologische Alternativen gelten als wichtigste Ursachen. 

25.10.24 | Befristete Arbeitsverhältnisse erreichen Rekordtief

Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die Zahl befristeter Arbeitsverträge in Deutschland auf ein Rekordtief von nur 33,8 Prozent gesunken. Nach Einschätzungen von Experten, könnte diese Entwicklung jedoch ein besorgniserregendes Zeichen für den Arbeitsmarkt sein.

Befristete Arbeitsverhältnisse bieten Unternehmen die Möglichkeit, flexibel auf Auftragsspitzen zu reagieren. Gewerkschaften hingegen werfen den Firmen vor, wirtschaftliche Risiken auf die Arbeitnehmer abzuwälzen. In den letzten Jahren war ein Anstieg der Kritik an dieser Beschäftigungsform zu beobachten.

Unsichere Zukunft auf dem Arbeitsmarkt 

Die sinkenden Zahlen bei befristeten Arbeitsverhältnissen werden von Experten jedoch nicht als positives Signal gesehen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt, dass Unternehmen in der gegenwärtigen Unsicherheit oft gar keine befristeten Neueinstellungen vornehmen. Weniger Menschen erhalten folglich die Chance, sich auf neuen Positionen zu beweisen. Dies zeigt sich auch in der steigenden Langzeitarbeitslosigkeit, die im September 2024 um fast 40 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren zugenommen hat.

Zeitarbeit im Rückgang 

Parallel dazu ist auch die Zeitarbeit stark rückläufig. Ende 2023 verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit 754.000 Zeitarbeiter, was einem Rückgang von 300.000 im Vergleich zur Hochphase des Wirtschaftsaufschwungs entspricht. Experten führen dies auf die allgemeine Schwäche der Industrie zurück. 

Ausblick und politische Pläne 

Angesichts dieser Entwicklungen plant die Ampelregierung, befristete Anstellungen für Menschen im Rentenalter zu erleichtern, um ältere Arbeitnehmer länger im Erwerbsleben zu halten. Diese Maßnahme wird jedoch von Gewerkschaftsvertretern als nicht notwendig kritisiert. 

24.10.24 | Was die Wiederwahl Trumps für KMU bedeuten würde 

Eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump stellt für viele deutsche KMU eine große Herausforderung dar. Dies geht aus einer Befragung des ifo Instituts hervor. Besonders die von Trump geplanten Strafzölle auf Importe, die bis zu 20% betragen könnten, werden als Risiko für die Exporte in die USA gesehen. Laut des ifo Institut erwarten 44% der befragten Unternehmen negative Auswirkungen auf ihre Geschäftsentwicklung, sollte Trump die Wahl gewinnen. 

Starke Abhängigkeit von Exporten in die USA 

Für viele deutsche Unternehmen, darunter zahlreiche KMU, spielt der US-Markt eine wichtige Rolle als Exportziel. Rund 40% der befragten Unternehmen betrachten die USA als wichtigen Absatzmarkt. Besonders für exportorientierte KMU könnten die zu erwartenden Handelshemmnisse erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten. 

Nur wenige Unternehmen planen Anpassungsmaßnahmen 

Trotz der befürchteten negativen Auswirkungen haben nur 4 % der befragten Unternehmen konkrete Maßnahmen für den Fall einer Trump-Wiederwahl geplant. Laut dem ifo Institut kann dies verschiedene Gründe haben: 

  • Erstens haben viele Unternehmen ihre Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie bereits umgebaut. Und sind dadurch weniger abhängig von den USA geworden.  
  • Zweitens wurden unter der Biden-Regierung viele Handelsbeschränkungen aus der Trump-Ära fortgesetzt oder verschärft, weshalb einige Unternehmen keine signifikanten Unterschiede zwischen einer Trump- und einer Biden-Regierung erwarten. 
  • Drittens sind sich Unternehmen unsicher über die tatsächlichen Auswirkungen einer zweiten Trump-Präsidentschaft und möchten abwarten, bevor sie konkrete Anpassungen vornehmen.

 

24.10.24 | IWF-Prognose: Kein Wachstum für Deutschland 

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Deutschland nach unten korrigiert. Für das Jahr 2024 erwartet der IWF kein Wachstum der deutschen Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung soll lediglich um 0,8 Prozent steigen, was 0,5 Prozentpunkte weniger ist als noch im Sommer erwartet. Deutschland und Italien teilen sich somit die Position als Schlusslicht unter den führenden G7-Industriestaaten.

Die strukturellen Probleme, wie der Fachkräftemangel und die schwache Konsumnachfrage, bremsen die wirtschaftliche Entwicklung. Der IWF macht zudem die Haushaltskonsolidierung und den starken Rückgang der Immobilienpreise für die Stagnation verantwortlich. 

Starke Nachfrage in den USA, stagnierende Eurozone

Während weltweit einige große Volkswirtschaften, insbesondere die USA, von einer starken Konsumnachfrage profitieren, bleibt die Eurozone insgesamt schwach. Die geringeren Wachstumsraten in der Industrie und die Zurückhaltung der Konsumenten belasten die deutsche Wirtschaft zusätzlich. 

Regierung optimistischer als IWF 

Trotz der Prognose des IWF erwartet die Bundesregierung eine Erholung der Wirtschaft. Sie rechnet für 2025 mit einem Wachstum von 1,1 Prozent. Auch die OECD sieht für Deutschland im nächsten Jahr ein Wachstum von 1,0 Prozent. Beide Prognosen liegen damit deutlich über der Vorhersage des IWF. 

Auch global gesehen erwartet der IWF ein stabileres Wachstum: Die Weltwirtschaft soll 2024 und 2025 um etwa 3,2 Prozent zulegen. Doch geopolitische Risiken, wie der Krieg in der Ukraine und Konflikte im Nahen Osten, könnten die Entwicklung weiter belasten. 

24.10.24 | Arbeitszeit und Produktivität: Neue Trends am Arbeitsmarkt 

Im Rahmen der Debatte um den anhaltenden Fachkräftemangel hat das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung neue Zahlen veröffentlicht. Die Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten ist 2023 auf durchschnittlich 39,8 Stunden pro Woche gesunken, verglichen mit 40,7 Stunden im Jahr 2011. Hingegen stieg die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten im gleichen Zeitraum von 18,2 auf 21,2 Stunden. 

Trotz dieser Entwicklung sank die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aller abhängig Beschäftigten nur geringfügig auf 34,1 Stunden. Gleichzeitig stieg die Arbeitsproduktivität je Stunde von 2011 bis 2023 um 9,1 %. 

Welche Bedeutung haben diese Entwicklungen für den Mittelstand: 

  • Zunehmende Bedeutung von Teilzeitkräften

Stärkere Förderung und Anpassung von Teilzeitmodellen könnte zur Gewinnung von Arbeitskräften beitragen 

  • Wachsende Produktivität

Investitionen in neue Technologien und effizientere Arbeitsprozesse können die Wettbewerbsfähigkeit steigern 

  • Flexible Arbeitszeitmodelle 

Schaffung von besseren Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten erhöhen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf 

23.10.24 | Habeck stellt Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft vor 

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat heute ein Strategiepapier mit zahlreichen Impulsen für die Unterstützung der Wirtschaft vorgestellt. Insbesondere der Vorschlag, einen „Deutschlandfonds“ einzurichten, der finanzielle Spielräume über die Schuldenbremse hinaus ermöglicht, dürfte viele Unternehmer aufhorchen lassen. Aus dem Fond soll eine Investitionsprämie in Höhe von zehn Prozent finanziert werden. Von dieser Prämie, die fünf Jahre lang gelten soll, würden laut Habeck „gerade Handwerksbetriebe sowie kleine und mittelständische Betriebe“ profitieren. Der Plan sieht vor, die Prämie mit der Steuerschuld zu verrechnen. Auch eine Auszahlung an Startups, die noch keine Gewinne machen, sei möglich.

Doch wie realistisch ist die Einrichtung eines Deutschlandfonds? Da dafür das Grundgesetz geändert werden müsste und Union und FDP dies aktuell ablehnen, dürfte der Fond – wenn überhaupt – frühestens bei möglichen Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl ernsthaft diskutiert werden. Der Vorstoß von Habeck ist somit vor allem vor dem Hintergrund des Wahlkampfes zu lesen.   

Dem Papier ist außerdem zu entnehmen, dass Habeck sich für den Bürokratie-Abbau einsetzen will. Konkret fordert er: „Weniger Berichtspflichten, dafür mehr Eigenverantwortung bei der Einhaltung von Regeln und dann klare und konsequent durchgesetzte Sanktionen.“ Dieser Vorstoß gilt innerhalb der Koalition als einfacher durchsetzbar als der Deutschlandfond. Kritisiert wurde Habeck dafür jedoch aus den Reihen seiner eigenen Partei.

23.10.24 | Die Zahl der Woche: 530.000 Stellen unbesetzt – Fachkräftelücke wächst 

Laut einem IW-Bericht ist der Fachkräftemangel in verschiedenen Branchen besonders groß: Mehr als 530.000 Stellen konnten zuletzt nicht besetzt werden. Besonders stark betroffen sind Berufe in der Gesundheits- und Sozialarbeit, im Handwerk sowie in technischen Bereichen wie der Elektrotechnik. Der Bericht macht deutlich, dass sich ohne Gegenmaßnahmen die Situation weiter verschärfen wird. 

Die fehlenden Fachkräfte führen zu einer unzureichenden Versorgung von Patienten, Klienten und Kunden und beeinträchtigt somit die Dienstleistungsqualität, heißt es weiter. Viele Eltern sind gezwungen, ihre Arbeitszeiten zu reduzieren, um die Kinderbetreuung selbst zu organisieren. Dies belastet ihre berufliche Situation zusätzlich. Auch bei Bauprojekten und in der Industrie kommt es vermehrt zu Verzögerungen, die die wirtschaftliche Entwicklung bremsen.

23.10.24 | Erste Kabel verlegt: Suedlink bringt grünen Strom in den Süden 

Der Bau der Stromautobahn Suedlink hat im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme) mit der Verlegung der ersten Kabel begonnen, wie der Betreiber Tennet bekanntgab. Suedlink wird künftig grünen Strom aus den windreichen Gebieten im Norden Deutschlands nach Süddeutschland leiten und damit zur Stabilisierung der Energieversorgung beitragen.

Grüner Strom für Millionen Haushalte 

Mit einer geplanten Länge von rund 700 Kilometern soll die Trasse bis Ende 2028 zehn Millionen Haushalte mit Ökostrom versorgen. Durch den Transport von Gleichstrom werden Energieverluste minimiert, bevor die Umwandlung in Wechselstrom an den Endpunkten in Bayern und Baden-Württemberg erfolgt. Vor allem nach dem Atom- und Kohleausstieg sind diese südlichen Bundesländer auf den Windstrom aus dem Norden angewiesen. 

Widerstand aus der Bevölkerung 

Trotz der Fortschritte bleibt das Projekt umstritten. Bürgerinitiativen und Aktionsbündnisse befürchten negative Auswirkungen auf Landwirtschaft und Umwelt und haben in der Vergangenheit wiederholt Kritik geäußert. Dennoch halten Experten die Trasse für notwendig, um Engpässe in der Stromversorgung zu verhindern. 

22.10.24 | Startschuss für Deutschlands Wasserstoff-Kernnetz 

Die Bundesnetzagentur hat heute das Wasserstoff-Kernnetz genehmigt, das 2023 von der Bundesregierung beschlossen wurde. Ziel ist der Aufbau einer deutschlandweiten Wasserstoffinfrastruktur, die Produktions-, Import und Verbrauchspunkte miteinander verbindet. 

Insgesamt soll das Netz 9.040 Kilometer Leitungen umfassen. Dabei werden 60 Prozent der bestehenden Gasleitungen auf Wasserstoff umgestellt und 40 Prozent neu gebaut. Die Investitionskosten betragen 18,9 Milliarden Euro. Erste Umstellungen sollen ab 2025 erfolgen, bis 2032 soll das gesamte Netz schrittweise in Betrieb genommen werden.

Weitere Informationen zur Wettbewerbsfähigkeit durch grünen Wasserstoff

Was bedeutet das für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)? 

  • Zugang zu Wasserstoff 

KMU in Industrie- und Gewerbeparks können von den neuen Wasserstoffclustern profitieren, um ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. 

  • Kostensenkung: 

Wasserstoff-Infrastruktur könnte langfristig Energiekosten reduzieren, insbesondere in energieintensiven Branchen. 

  • Wettbewerbsvorteile: 

Frühzeitige Umstellung auf Wasserstoff kann für KMU ein Wettbewerbsvorteil sein, wenn grüne Energie in Zukunft eine größere Rolle spielt.

22.10.24 | Mindestlohnerhöhung auf 14 Euro: Ein Drittel der Betriebe fürchtet Stellenabbau 

Laut der neuesten IAB-Publikation könnte eine Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro signifikante Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Etwa ein Drittel der betroffenen Betriebe rechnet in diesem Fall mit einem Rückgang der Beschäftigung. 

Bereits bei der Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro im Oktober 2022 reagierten rund 30 Prozent der Betriebe mit Lohnerhöhungen. Besonders in Ostdeutschland gaben 41 Prozent der Unternehmen an, ihre Löhne angepasst zu haben. Eine Anhebung auf 14 Euro würde mehr als die Hälfte der Betriebe direkt betreffen. 

Langfristige Auswirkungen unklar 

Obwohl viele Unternehmen kurzfristig negative Effekte erwarten, sind die langfristigen Auswirkungen noch offen. Frühere Studien zeigten keine signifikanten Beschäftigungsrückgänge durch die Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro. Es bleibt abzuwarten, ob eine Steigerung auf 14 Euro ähnliche Anpassungen der Unternehmen und möglicherweise auch positive Produktivitätseffekte mit sich bringen könnte. 

22.10.24 | Vier-Tage-Woche in Unternehmen: Erste Ergebnisse vielversprechend 

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei: Ein Modell, das sowohl die Work-Life-Balance als auch die Produktivität verbessern könnte. Eine aktuelle Pilotstudie zeigt klare Trends. In Deutschland nahmen 45 Unternehmen an einem sechsmonatigen Test der Vier-Tage-Woche teil. 

Die Studienleitung übernahm die Universität Münster, unterstützt durch die Initiative „4 Day Week“ und die Beratungsgesellschaft Intraprenör. Obwohl die Studie nicht die gesamte deutsche Wirtschaft abbildet, liefert sie wichtige Erkenntnisse für zukünftige Arbeitszeitmodelle. Beteiligt waren vor allem Unternehmen, die der 4-Tage-Woche ohnehin aufgeschlossen gegenüberstanden, während viele Branchenvertreter, beispielsweise aus der Industrie, die Einführung weiterhin ablehnen. 

Erfolgreiche Einführung ohne Umsatzverlust 

Trotz verkürzter Arbeitszeit blieben Umsatz und Gewinn der teilnehmenden Unternehmen stabil. In den meisten Betrieben sei die Vier-Tage-Woche positiv verlaufen, und 70 % der Unternehmen möchten das Modell weiterführen. Ein Drittel der Unternehmen setzte dabei auf eine echte Vier-Tage-Woche, was einer Arbeitszeitreduktion von 20 % entspricht. 

Positive Auswirkungen auf Gesundheit und Zufriedenheit

Ein zentraler Vorteil der 4-Tage-Woche war die gesteigerte Zufriedenheit der Mitarbeiter. Befragungen und Daten von Fitness-Trackern bestätigten eine deutliche Verbesserung der mentalen und körperlichen Gesundheit. Beschäftigte hatten wöchentlich 89 Minuten weniger Stress und legten durchschnittlich 1.848 Schritte mehr zurück. Auch die Schlafzeit verlängerte sich um 38 Minuten pro Woche. 

Unterschiedliche Modelle und flexible Umsetzung 

Während 60 % der Unternehmen die Vier-Tage-Woche auf die gesamte Belegschaft anwendeten, beschränkten 40 % diese auf bestimmte Teams. Die Unternehmen wählten unterschiedliche Arbeitsmodelle, wobei im Schnitt die Arbeitszeit um knapp vier Stunden reduziert wurde. Viele Unternehmen nutzten diese Umstellung, um interne Prozesse zu optimieren, wie beispielsweise durch kürzere und effizientere Meetings.

Kein signifikanter Umwelteffekt 

Obwohl internationale Studien zeigen, dass die 4-Tage-Woche zu einer geringeren Umweltbelastung führen kann, zeigte die deutsche Pilotstudie in diesem Bereich keine signifikanten Veränderungen. Pendelzeiten und der Stromverbrauch in den Unternehmen blieben weitgehend unverändert. 

21.10.24 | 16. UN-Weltnaturkonferenz startet in Kolumbien 

In Kolumbien startet heute die 16. UN-Weltnaturkonferenz. Hauptanliegen der Konferenz ist die Überprüfung des 2022 verabschiedeten Weltnaturabkommens. Dieses sieht den Schutz von 30 Prozent der globalen Land- und Meeresflächen bis 2030 vor. Weitere Ziele sind die Halbierung des Pestizideinsatzes und der Abbau umweltschädlicher Subventionen. 

Ein weiteres wichtiges Thema der Konferenz ist der Kampf gegen Plastikverschmutzung. Es soll deshalb ein verbindliches UN-Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll ausgehandelt werden. 

Doch die Umsetzung der ambitionierten Ziele stockt. Viele Staaten haben ihre nationalen Pläne zur Umsetzung des Abkommens noch nicht fertiggestellt, was die Einhaltung der Zeitpläne gefährdet. Laut dem Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) benötigen besonders Entwicklungsländer finanzielle Unterstützung, um wirksame Naturschutzmaßnahmen ergreifen zu können. 

21.10.24 | Warnstreik der Geldtransport-Branche: Bargeld wird knapp 

Ende letzter Woche hat ver.di die Beschäftigten der Geldtransport-Branche erneut zum Streik aufgerufen. Grund für den Streik sind festgefahrene Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW). 

Die dritte Verhandlungsrunde wurde von den Arbeitgebern nach nur zwei Stunden abgebrochen, ohne auf die gestellten Forderungen einzugehen. Ver.di fordert unter anderem höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für rund 10.000 Beschäftigte. 

Die Streiks könnten die Bargeldversorgung noch bis zur Wochenmitte beeinträchtigen. Verbraucher und Unternehmer sollten sich deshalb auf Engpässe einstellen. Die Verhandlungen sollen im November fortgesetzt werden, bis dahin sind weitere Streiks geplant. 

Mögliche Auswirkungen für Unternehmen: 

  • Umsatzrückgang im Einzelhandel und der Gastronomie bei Bargeldabhängigkeit 

Vor allem kleine Geschäfte, Restaurants oder Cafés, die stark auf Barzahlungen angewiesen sind, könnten einen erheblichen Umsatzrückgang erleben. Kunden, die keine Alternativen wie Kartenzahlung nutzen können, könnten ausbleiben.

  • Umstellung auf digitale Zahlungen erfordert Anpassungen (Lesen Sie dazu unser Positionspapier

Unternehmen müssten vermehrt auf Kartenzahlungen und andere digitale Zahlungsmethoden umstellen. 

  • Verzögerungen bei Zahlungen an Lieferanten und Mitarbeitern

Unternehmen, die Bargeld für die Bezahlung von Dienstleistungen, Lieferanten oder Löhnen verwenden, könnten in ihrem Geschäftsablauf gestört werden.

18.10.24 | Bundesrat stimmt Bürokratieentlastungsgesetz zu

Heute hat der Bundesrat dem „Vierten Gesetz zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft sowie der Verwaltung von Bürokratie“ zugestimmt. Das Gesetz, das bereits am 26. September 2024 vom Bundestag verabschiedet wurde, zielt darauf ab, Abläufe und Regeln zu vereinfachen. Besonders Selbständige sowie Unternehmerinnen und Unternehmer sollen so mehr Zeit für ihre Kernaufgaben gewinnen. Die Bundesregierung rechnet mit einer finanziellen Entlastung von rund 944 Millionen Euro pro Jahr durch die neuen Regelungen.

Weitere Infomationen zum BEG IV

Weitere Infomationen im BEG Monitoring

 

17.10.24 | Modernisierung der IT-Weiterbildung tritt in Kraft 

Am 1. November 2024 tritt die Neuordnung des IT-Weiterbildungssystems (IT-WBS) in Kraft. Das IT-WBS ist eine bundeseinheitliche Fortbildungsregelung, die zu öffentlich-rechtlichen Abschlüssen führt und auf die Qualifizierung von IT-Fachkräften abzielt. Es richtet sich sowohl an Absolventen von IT-Ausbildungsberufen als auch an Quer- und Seiteneinsteiger. 

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Neuordnung in Zusammenarbeit mit Branchenexperten entwickelt, um IT-Fachkräfte besser auf technologische Trends und den Bedarf der Wirtschaft vorzubereiten. Eine breite Informationskampagne soll Arbeitgeber und Fachkräfte über die Neuerungen informieren.

 

 

 

Die Neuordnung des IT-WBS beinhaltet folgende zentrale Punkte: 

  • Zwei Fortbildungsstufen

Einführung der Stufen Berufsspezialist und Bachelor Professional in IT. 

  • Fünf neue Berufsspezialistenprofile 

Diese decken spezialisierte IT-Domänen ab, darunter Softwareentwicklung, IT-Beratung und Informationssicherheit.

  • Flexible Karrierewege 

Der Berufsspezialist ist keine Voraussetzung für den Bachelor Professional, aber anrechenbar, was eine durchlässige Struktur schafft. 

  • Anpassung an technologische Trends 

Die Inhalte der Fortbildungen berücksichtigen aktuelle Entwicklungen wie Datensicherheit, Risikomanagement und Projektkoordination. 

  • Praxisnahe Prüfungen 

Handlungsorientierte Prüfungen basieren auf realen IT-Szenarien und projektbezogenen Aufgaben. 

  • Zulassung auch für Quereinsteiger 

Neben IT-Absolventen können auch Quereinsteiger Zugang zu den Fortbildungen erhalten. 

17.10.24 | Neuer Plan zur Gewinnung indischer Fachkräfte 

Das Bundeskabinett hat die sogenannte "Fachkräftestrategie Indien" beschlossen. Diese zielt darauf ab, die Anwerbung indischer Fachkräfte nach Deutschland weiter zu stärken. Mehr als 30 konkrete Maßnahmen sollen Bürokratie abbauen und die Visa-Erteilung digitalisieren. 

Zudem sollen Angebote zum Deutsch lernen in Indien erweitert werden. Die Bundesagentur für Arbeit hat das Ziel, ihre Präsenz auf Jobmessen in Indien auszubauen und die Beratung für indische Studierende in Deutschland zu intensivieren. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil betonte die positive Entwicklung der Anwerbung indischer Arbeitskräfte: Seit 2020 habe sich die Zahl, der in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigten Inder sogar verdoppelt.  

16.10.24 | EU-Lieferkettengesetz: Neues OECD-Handbuch soll helfen 

Die OECD hat ein neues Handbuch veröffentlicht, das Unternehmen dabei unterstützen soll, existenzsichernde Löhne und Einkommen in globalen Lieferketten zu gewährleisten. Es richtet sich an Unternehmen in der Landwirtschaft sowie der Bekleidungs- und Schuhbranche. 

Unterstützung durch das EU-Lieferkettengesetz 

Das Handbuch erscheint zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da das EU-Lieferkettengesetz (CSDDD) die Zahlung existenzsichernder Löhne nun gesetzlich verankert. Es soll Unternehmen helfen, die neuen Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen und Risiken in ihren Lieferketten zu identifizieren und zu mindern.

 

Unterstützung und Herausforderungen für Unternehmen

Das OECD-Handbuch bietet Unternehmen einen sechs-stufigen Prozess, um Risiken im Zusammenhang mit Lohn- und Einkommenslücken zu identifizieren und zu minimieren. 

Die sechs Stufen des Prozesses sind: 

  1. Verankerung der Sorgfaltspflicht für Einkommen und Löhne in die Unternehmens-Politik und Anpassung der Managementsysteme 
  2. Identifizierung und Bewertung von Lohn- und Einkommenslücken 
  3. Vermeidung oder Minderung von Schäden in den Lieferketten 
  4. Überwachung und Bewertung der Maßnahmen 
  5. Kommunikation über getroffene Maßnahmen 
  6. Bereitstellung von Abhilfemaßnahmen bei verursachtem Schaden 

Besonders in Hochrisikosektoren wie der Textilindustrie und der Landwirtschaft soll das Handbuch Unternehmen helfen, existenzsichernde Löhne sicherzustellen. Die Umsetzung dieser Standards erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit mit Regierungen und Gewerkschaften, besonders in Entwicklungsländern, wo schwache Arbeitsrechtssysteme die Einhaltung erschweren.

15.10.24 | Gesamtumsatz von KMU sinkt um 4,6 Prozent

Laut dem KfW-Mittelstandspanel sanken die Gesamtumsätze deutscher kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent. Das entspricht einer Summe von 246 Milliarden Euro. Nachdem es dem Mittelstand in den Nach-Corona-Jahren 2021 und 2022 gelungen war, sich von dem Schock der Pandemie zu erholen, verschlechtert sich die Lage nun wieder. Inflationsbereinigt lag der Rückgang der Gesamtumsätze sogar bei zehn Prozent. Das durchschnittliche (nominale) Umsatzwachstum im Mittelstand lag 2023 bei +1,6 Prozent. Dass das aggregierte Umsatzvolumen aller Unternehmen trotz der positiven durchschnittlichen Wachstumsrate zurückging, lässt sich vor allem auf die Einbußen der großen KMU (mindestens 50 Beschäftigte) zurückführen.

Auch Kleinstunternehmen, die 81 Prozent aller deutschen KMU ausmachen, sind laut KfW von einer schwierigen Entwicklung betroffen: Betriebe mit weniger als fünf Beschäftigten wurden 2023 von einer breiten Umsatzflaute getroffen. Die durchschnittlichen nominalen Umsätze sanken bei den Kleinstunternehmen um 0,7 Prozent.

Pessimistische Umsatzerwartung für das Jahr 2024

Aus der KfW-Studie geht ebenfalls eine pessimistische Umsatzerwartung für das Jahr 2024 hervor. 35 Prozent aller mittelständischen Unternehmen gehen davon aus, dass ihre Umsätze sinken werden. Lediglich 15 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen.

15.10.24 | Die Zahl der Woche: 20 Millionen Babyboomer gehen bis 2036 in Rente 

Bis 2036 werden fast 20 Millionen Erwerbstätige in Deutschland das Renteneintrittsalter erreichen, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Besonders betroffen sind die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge, deren Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt zu erheblichen Engpässen führen könnte. Gleichzeitig kommen nur etwa 12,5 Millionen junge Erwerbstätige nach. 

Der demografische Wandel stellt den Arbeitsmarkt und die Sozialversicherung vor große Herausforderungen. Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Dies könnte zu verschärften Verteilungskonflikten führen, etwa bei der Finanzierung sozialer Leistungen. 

Dringender Handlungsbedarf der Politik 

Die Studie warnt zudem vor einem Einbruch des Wirtschaftswachstums, falls nicht gegengesteuert wird. Die Politik solle Prioritäten setzen und Gesetze auf ihre Auswirkungen auf das Arbeitskräfteangebot überprüfen, sagen IW-Experten. 

Folgende Maßnahmen gegen den drohenden Fachkräftemangel werden vom IW empfohlen:

- Schnellere Visavergabe und einfachere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse bei der Zuwanderung von Fachkräften 
- Anreize zur Erwerbstätigkeit über das Rentenalter hinaus 
- Erhöhung der individuellen Arbeitszeit 

10.10.24 | Die Zahl der Woche: 225 Arbeitsausfälle je 100 Mitarbeiter 

Rekordkrankenstände belasten Unternehmen

Laut dem aktuellen Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erreichen die Krankschreibungen in Deutschland auch 2024 historische Höchststände. Hauptursachen sind Atemwegserkrankungen und psychische Belastungen.

 

 

  • Rekordhoch bei Krankmeldungen

Im Zeitraum von Januar bis August 2024 wurde bereits der Spitzenwert von 225 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder erreicht. Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021, der bei knapp 160 Fällen pro 100 Mitglieder lag. Laut der WIdO ist zu erwarten, dass die Gesamtbilanz für 2024 noch höher ausfallen wird. 

  • Hauptursachen der Krankenstände 

Die hohen Krankenstände in Deutschland resultieren vor allem aus Atemwegserkrankungen, die durch eine erhöhte Empfänglichkeit für Infektionen und neue virale Erkrankungen begünstigt werden. Auch psychische Erkrankungen sind seit 2014 um fast 47 Prozent gestiegen, während die Krankentage bei Burnout-Erkrankungen von 100 im Jahr 2014 auf 184 Tage im Jahr 2024 anstiegen. Ursachen sind der Studie zufolge unter anderem die erhöhte psychische Belastung durch globale Krisen und die ständige Erreichbarkeit am Arbeitsplatz. 

  • Herausforderungen für Arbeitgeber 

Arbeitgeber sehen sich aufgrund hoher Krankenstände mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Hohe Fehlzeiten führen zu einem signifikanten Produktivitätsverlust und steigenden Kosten für Vertretungen und Überstunden. Zudem kann ein schlechtes Betriebsklima entstehen, das die Mitarbeiterbindung gefährdet und die Fluktuation erhöht. Darüber hinaus erfordert der Anstieg psychischer Erkrankungen eine angepasste Strategie im Umgang mit betroffenen Mitarbeitenden, was zusätzliche Belastungen mit sich bringt. 

  • Wie können Arbeitergeber dem entgegenwirken? 

Die Studie belegt, dass emotional an einen Arbeitgeber gebundene Mitarbeitende seltener krankgeschrieben sind und seltener trotz Erkrankung zur Arbeit gehen. Dies bestätigt einen Zusammenhang zwischen Mitarbeiterbindung und Gesundheit. 

Deshalb sollten Arbeitgeber… 

  • die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen 
  • die Bindung der Mitarbeiter stärken 
  • für ein gutes Betriebsklima sorgen 
  • in Gesundheitsförderungen investieren 
  • Führungskompetenzen des Leitungspersonals stärken 
  • Individuelle Passung der Mitarbeiter an ihre Arbeit verbessern 

08.10.24 | Prognose: Sozialversicherungsbeiträge könnten drastisch steigen 

Die Belastung durch Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland könnten sich bis 2035 drastisch erhöhen. Laut einer Kurzstudie des IGES-Instituts könnte der Gesamtbeitragssatz um 7,5 Prozentpunkte auf 48,6 Prozent steigen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dies betrifft alle Zweige der Sozialversicherung, darunter Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. 

Steigende Kosten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung

Besonders stark sollen die Beiträge in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung steigen. Für 2025 und 2026 wird ein deutlicher Anstieg erwartet, unter anderem aufgrund neuer Ausgaben im Gesundheitssystem. Ab 2028 ist mit weiteren Beitragserhöhungen in allen Bereichen zu rechnen, die zur Erhöhung des Gesamtbeitragssatzes führen. 

Möglichkeiten zur Abmilderung des Beitragsanstiegs

Laut der Studie könnte dieser Anstieg durch eine stärkere Steuerfinanzierung und eine Ausgabenkontrolle in der gesetzlichen Krankenversicherung abgeschwächt werden. So könnte der Gesamtbeitragssatz der Sozialabgaben im besten Fall auf 45,5 Prozent begrenzt werden. 

Auswirkungen steigender Sozialabgaben auf Unternehmen

Auch für Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Betriebe (KMU), birgt der drohende Anstieg der Sozialabgaben erhebliche Risiken. Steigende Lohnnebenkosten könnten die wirtschaftliche Erholung gefährden, die für 2025 erwartet wird. 

04.10.24 | Können die von der EU-Kommission beschlossenen Zölle auf E-Autos aus China noch verhindert werden? 

Nachdem die Mitgliedsstaaten grünes Licht gegeben haben, kann die EU ab November Zölle in Höhe von bis zu 35,3 Prozent auf Elektroautos aus China erheben. Deutschland hatte bis zuletzt versucht, dies zu verhindern, scheitertet jedoch mit seinem Vorhaben. Jetzt muss Deutschland auf die EU-Kommission hoffen, die weiterhin mit China verhandeln will, um die Einführung eventuell doch noch zu stoppen und eine mögliche Eskalation mit China zu vermeiden. 

Warum sollen Zölle gegen chinesische E-Autos erhoben werden?

Die EU-Kommission hat im vergangenen Jahr Beweise für massive staatliche Subventionen im chinesischen Autosektor gesammelt. Um Wettbewerbsverzerrungen auszugleichen, sollen Zölle erhoben werden.

Uneinigkeit bei der Ampel-Regierung

Kurz vor der Abstimmung in Brüssel brachte Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine Entscheidung herbei, nachdem sich die Bundesregierung uneinig gezeigt hatte. Während die FDP-Ministerien ein Nein forderten, plädierten die Grünen-geführten Ministerien für eine Enthaltung. Finanzminister Christian Lindner warnte nach der Abstimmung vor einer Eskalation des Handelsstreits und rief zu einer Verhandlungslösung auf. 

EU-Zölle würden deutsche Autoindustrie unter Druck setzen 

Die EU-Zölle würden auch deutsche Autohersteller hart treffen, da viele ihrer E-Fahrzeuge in China produziert und importiert werden. Auch deutsche Autobauer wären somit gezwungen, auf diese Importe Strafzölle zu zahlen. Das würde die Fahrzeuge teurer und weniger wettbewerbsfähig machen, befürchtet die Industrie. Zudem ist China für die Autohersteller ein wichtiger Absatzmarkt und Lieferant für Rohstoffe. Ein Handelskonflikt wäre nicht im Interesse der Autoindustrie, weshalb sie eine Lösung am Verhandlungstisch fordert. 

02.10.24 | Ein Jahr nach Einführung: Zwischenbilanz zum Job-Turbo

Vor einem Jahr startete der sogenannte „Job-Turbo“, ein Programm der Bundesregierung, das die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt beschleunigen soll. In Berlin ist man zufrieden mit dem Projekt: Trotz schwieriger konjunktureller Lage sei die Beschäftigung von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Asylherkunftsländern deutlich gestiegen, teile die Bundesregierung mit.

Demnach waren im Juli diesen Jahres 266.000 Ukrainerinnen und Ukrainer beschäftigt – ein Plus von 71.000 gegenüber dem Vorjahr. Auch bei Geflüchteten aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan wuchs die Zahl der Beschäftigten um 71.000 auf 704.000. Die Zahl der für Geflüchtete geeigneten Stellenangebote hat sich seit dem Start des Programms mehr als verdoppelt.

Zwischenbilanz

Dieser Erfolg ist laut der Bundesregierung dem Job-Turbo zu verdanken, den Arbeitsminister Hubertus Heil vor knapp einem Jahr ins Leben rief. Es ermöglicht Geflüchteten, auch mit geringen Deutschkenntnissen, schneller eine Arbeit zu finden und die Sprache berufsbegleitend zu erlernen. Heil lobte Arbeitgeber, die diese Chance ergreifen, und Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützte das Konzept, betonte aber die Dringlichkeit der Integration angesichts des Fachkräftemangels.

Seit dem Start des Programms konnten rund 140.000 Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integriert werden, die Hälfte davon aus der Ukraine. Besonders in Branchen mit akutem Personalmangel, wie der Kinderbetreuung, zeigt das Programm Erfolge. Die Bundesagentur für Arbeit betonte, dass ohne den Zuwachs durch ausländische Arbeitskräfte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland gesunken wäre.

Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration

Der Job-Turbo setzt auf enge Betreuung durch Jobcenter, mit zusätzlichen Beratungsgesprächen. Bisher fanden rund 600.000 dieser Gespräche statt. Über 3.000 Veranstaltungen wurden organisiert, um Geflüchtete und Arbeitgeber zu vernetzen. Arbeitsplatzorientierte Berufssprachkurse helfen dabei, Deutschkenntnisse direkt im Arbeitsumfeld zu erwerben. Bis Jahresende sollen 155.000 Menschen an diesen Kursen teilnehmen. Auch die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und Beratungseinrichtungen wurde verstärkt.

Herausforderungen bleiben

Trotz der Erfolge gibt es weiterhin Hindernisse. Vor allem das langwierige Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse stellt ein Problem dar. Zudem fehlen Betreuungsplätze für Kinder – hier will die Bundesregierung in den nächsten zwei Jahren mit einer Investition von vier Milliarden Euro in Kitas gegensteuern. Auch das konjunkturelle Umfeld erschwert die Arbeitsmarktintegration für Geflüchtete und andere Arbeitslose.

01.10.24 | Die Zahl der Woche: Mit zwei Millionen ausländischen Arbeitern gegen den Fachkräftemangel

Laut des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) arbeiten in Deutschland über zwei Millionen ausländische Fachkräfte in sogenannten Engpassberufen. Diese sind stark vom Fachkräftemangel betroffen. Besonders in versorgungsrelevanten Bereichen wie der Gesundheits- und Krankenpflege, der Lagerwirtschaft und der Gastronomie sind ausländische Fachkräfte unverzichtbar.

Rund 15,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. In Berufen wie der Berufskraftfahrt liegt der Anteil ausländischer Arbeitskräfte bei 28,8 Prozent, während in der Gastronomie sogar 33 Prozent der Beschäftigten aus dem Ausland stammen.

Der Anteil ausländischer Fachkräfte wird angesichts des demografischen Wandels weiter steigen. Schon jetzt entfallen 86 Prozent des jüngsten Beschäftigungszuwachses auf ausländische Arbeitskräfte. Ohne diese Unterstützung könnten viele Schlüsselindustrien nicht überleben, betonen die Autoren der Studie.

Um den Fachkräftemangel langfristig zu bekämpfen, ist Deutschland laut IW auf eine Nettozuwanderung von mindestens 400.000 Personen pro Jahr angewiesen. Vor allem die Bindung gut ausgebildeter Fachkräfte werde in Zukunft entscheidend sein, um den Bedarf zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, heißt es weiter.

01.10.24 | Für nur knapp ein Drittel der KMU hat Nachhaltigkeit eine hohe Relevanz

In einer aktuellen Umfrage des Versicherers Gothaer wurden 1.000 deutsche Mittelständler zu der Rolle, die Nachhaltigkeit für das eigene Unternehmen spielt, befragt.

Hier finden Sie die spannendsten Ergebnisse:

01.10.24 | KMU-Nachfolgen stocken: Demografische Entwicklung erschwert den Generationswechsel 

Laut dem aktuellen Nachfolgemonitor wird die Unternehmensnachfolge in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zunehmend schwieriger. Die Alterung der Unternehmer schreitet voran, das Durchschnittsalter der Übergebenden ist auf 63 Jahre gestiegen, während das der Übernehmenden bei konstant 38 Jahren bleibt. 

Da in einer alternden Gesellschaft zwangsläufig mehr übergabereife Unternehmen existieren als potenzielle Übernehmer, entsteht ein Ungleichgewicht auf dem Nachfolgemarkt. Ein Grund dafür ist, dass eine Neugründung von Unternehmen als attraktiver empfunden wird als eine Übernahme bestehender Betriebe. 

Geringerer Anteil weiblicher Übernahmen 

Der Anteil der weiblichen Übernehmerinnen bleibt konstant geringer als der von männlichen Nachfolgern. Im Jahr 2023 lag der Frauenanteil bei 21,2 %, was deutlich unter dem Anteil der Männer liegt (78 %). Besonders in den traditionell männerdominierten Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe sind die Übernahmen durch Frauen seltener. 

Entwicklungen der Unternehmensnachfolgen 

Der Trend bei Unternehmensnachfolgen zeigt, dass immer mehr Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden übernommen werden. Nach der Übernahme gelingt es der Mehrheit der Unternehmen, das ursprüngliche Umsatzniveau zu erreichen oder zu übertreffen. Rund 65 % der Nachfolgeunternehmen steigern ihren Umsatz im Vergleich zur Zeit vor der Übergabe. 

01.10.24 | Ende einer Ära: Letztes Kohlekraftwerk in Großbritannien abgeschaltet

Großbritannien beendet nach über 140 Jahren die Stromerzeugung aus Kohle. Gestern Abend wurde das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet. Damit wird das Land als erstes großes Industrieland kohlefrei.

Stilllegung des Kohlekraftwerks Ratcliffe-on-Soar

Das Kohlekraftwerk Ratcliffe-on-Soar, einst eine zentrale Energiequelle für Millionen Haushalte, wird stillgelegt. Der Rückgang der Kohleverstromung wurde durch strengere Umweltschutzvorgaben und den wirtschaftlich attraktiveren Einsatz von Gas aus der Nordsee beschleunigt. Gas macht inzwischen einen großen Teil des britischen Energiemixes aus, während die Nutzung von Kohle zunehmend unrentabel wurde.

Zukunftsvision: Erneuerbare Energien

Zukünftig will das Land verstärkt auf erneuerbare Energien setzen, die laut der Think-Tank Energy and Climate Intelligence Unit immer wettbewerbsfähiger geworden sind. Auch die Infrastruktur für grünen Wasserstoff und Stromspeicher wird weiter ausgebaut, um die Energiewende voranzutreiben. Bis 2035 soll der britische Strommix nahezu emissionsfrei sein.

Vergleich zu Deutschland

Im Vergleich dazu liegt der Anteil des Kohlestroms in Deutschland noch bei 26 Prozent. Allerdings spielt hierzulande die Windenergie mit 32 Prozent eine größere Rolle als in Großbritannien. Zudem setzt Deutschland weniger auf Gas und hat nach dem Atomausstieg keine Atomkraftwerke mehr im Einsatz. In Großbritannien hingegen bleibt die Atomenergie mit dem Bau neuer Atomkraftwerke bisher ein fester Bestandteil des Energiemixes.

30.09.24 | Deutscher Startup Monitor 2024: Startups unter Druck, aber optimistisch

Die Wirtschaftsflaute trifft auch die deutsche Startup-Szene, wie der Deutsche Startup Monitor 2024 zeigt: Erstmals seit Jahren sinkt die durchschnittliche Mitarbeiterzahl und die Finanzierungslage wird von vielen Gründern und Gründerinnen als kritisch eingestuft.  

Dennoch zeigen sich Startups anpassungsfähig: Sie reagieren mit einer stärkeren Ausrichtung auf Profitabilität und verstärken die Zusammenarbeit mit Hochschulen. Während die Partnerschaften mit Universitäten wachsen, bleibt das Potenzial für Kooperationen mit etablierten Unternehmen weiterhin unausgeschöpft. Insgesamt sieht das deutsche Startup-Ökosystem Verbesserungspotenzial, zeigt aber auch vielversprechende Entwicklungen in Bereichen wie DeepTech und Künstlicher Intelligenz.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

1. Rückgang bei der Beschäftigung:

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl pro Startup sinkt von 18,9 auf 16,7, was auf die angespannte Finanzlage zurückzuführen ist. Über 50 % der Startups bewerten ihre Finanzierungssituation als negativ.

2. Profitabilität im Fokus:

73,8 % der Gründer*innen setzen auf Profitabilität als primäres Ziel – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 58,1 % im Jahr 2021. Dies zeigt eine strategische Neuausrichtung hin zu nachhaltiger Geschäftsentwicklung. 

3. Wachsender Einfluss der Hochschulen:

Über 55 % der Startups haben während der Gründung mit Hochschulen oder Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet – ein neuer Höchstwert. Insbesondere bei DeepTech-Startups (11,4 %) spielt diese enge Kooperation eine zentrale Rolle.

4. Finanzierung bleibt eine Herausforderung:

Obwohl der Kapitalbedarf steigt – 74,1 % der Startups planen in den nächsten 12 Monaten eine Kapitalaufnahme –, bewerten nur 29,8 % den Zugang zu Investitionen als positiv. Damit verschärft sich die Lage im Vergleich zu den Vorjahren weiter.

5. Kooperationspotenzial mit etablierter Wirtschaft bleibt ungenutzt:

Nur 37,5 % der Startups bewerten die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen als positiv – ein Rückgang im Vergleich zu 40,5 % im Vorjahr. Der Anteil der Startups, die an gemeinsamen Projekten beteiligt sind, liegt bei 61,9 %, deutlich weniger als noch 2020 (71,8 %).

6. Stärkere Ausrichtung auf B2B-Geschäft:

Um die schwächere Nachfrage im privaten Konsum auszugleichen, setzen Startups vermehrt auf Geschäftskunden. Der Anteil des B2B-Geschäfts am Gesamtumsatz stieg von 70,4 % auf 74,7 %. Vor allem Software-Startups helfen Unternehmen, ihre Produktivität zu steigern.

30.09.24 | Stagnation im Mittelstand: Wirtschaftswachstum bleibt aus

Die wirtschaftliche Lage im Mittelstand bleibt auch im Herbst 2024 angespannt. Dies geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Die geringe Investitionsbereitschaft und schwache Konsumneigung belasten Unternehmen auch in diesem Jahr.

Warum investiert der Mittelstand kaum?

Nur 40,4 Prozent der Unternehmen planen derzeit Investitionen, was trotz eines leichten Anstiegs weiter unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Fehlende Liquidität und unsichere Wirtschaftsaussichten bremsen die Investitionsfreude. Zudem berichtet ein Drittel der Unternehmen von Auftragsrückgängen, während nur 18,1 Prozent steigende Auftragseingänge verzeichneten.

Beschäftigungsabbau und Fachkräftemangel

Auch der Arbeitsmarkt zeigt deutliche Schwächen. 21,2 Prozent der mittelständischen Unternehmen meldeten Personalabbau, während nur 15,5 Prozent neue Stellen schufen. Fachkräftemangel und die schwache Auftragslage sind laut der Studie die Hauptgründe für diesen Rückgang. Die Bereitschaft des Mittelstands, neues Personal einzustellen, hat den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht.

Wachsende Unzufriedenheit mit der Politik

Die Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung wächst. In der aktuellen Umfrage von Creditreform bewerteten 78,5 Prozent der Unternehmen die Politik negativ. Besonders dringend fordern die Unternehmen einen Abbau von Bürokratie, Lösungen für den Fachkräftemangel und Entlastungen bei den Energiekosten.

27.09.24 | Bundestag berät über Rentenreform und Generationenkapital

Heute hat der Bundestag in erster Lesung über eine Rentenreform diskutiert. Ziel ist es, das Rentenniveau bis 2039 bei 48 Prozent des Durchschnittslohns zu stabilisieren. Ein zentraler Punkt der Reform ist das sogenannte Generationenkapital. Dabei handelt es sich um einen staatlichen Fond, der langfristig Geld für die Renten erwirtschaften soll. Dadurch soll der Druck auf das Umlageverfahren reduziert werden, um langfristig die Stabilität des Rentensystems zu sichern.

Geplant ist, dass eine bundeseigene Stiftung das Generationenkapital renditeorientiert am Kapitalmarkt anlegt. Zunächst sollen zwölf Milliarden Euro investiert werden, wobei die Zuführungen in den kommenden Jahren jährlich um drei Prozent steigen sollen. Im Jahr 2035 will die Regierung überprüfen, ob das 48-Prozent-Niveau weiterhin gehalten werden kann.

Der Gesetzesentwurf wurde an den Ausschuss für Arbeit und Soziales übergeben. Am 14. Oktober wird in einer öffentlichen Anhörung weiter über den Entwurf diskutiert.

27.09.24 | Bundestag beschließt Bürokratieentlastung: Ein Schritt zur Stärkung der Wirtschaft

Der Bundestag hat gestern das Bürokratieentlastungsgesetz IV (BEG IV) verabschiedet. Ziel des Gesetzes ist es, die Wirtschaft jährlich um etwa 944 Millionen Euro zu entlasten. Gerade in Zeiten von Krisen und schwächelnder Konjunktur wird der Abbau unnötiger Bürokratie immer wichtiger, um Unternehmen zu unterstützen und die Wirtschaft zu stärken. 

Die Fraktionen der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP stimmten für den Entwurf. Die FDP lobte das Gesetz als „Konjunkturprogramm zum Nulltarif“, während Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) den Bürokratieabbau als zentral für den wirtschaftlichen Aufschwung hervorhob. Die Union stimmte dem Entwurf zu, obwohl sie ihn als unzureichend erachtete, um einen Schritt in Richtung Bürokratieabbau zu unterstützen. Weitere Änderungsanträge von AfD und Union wurden abgelehnt. 

Was sind die wesentlichen Maßnahmen des Gesetzes?

  • Verkürzung der Aufbewahrungspflichten für Buchungsbelege im Handels- und Steuerrecht

Für den Mittelstand bedeutet dies weniger Platzbedarf für Archivierung und eine geringere administrative Belastung, was die Effizienz steigert und Kosten senkt. 

  • Abschaffung der Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige

Für mittelständische Hotelbetriebe bedeutet dies eine Reduzierung des bürokratischen Aufwands und mehr Flexibilität bei der Verwaltung von Gästedaten, was die Betriebsabläufe erleichtert. 

  • Einführung einer zentralen Datenbank für Steuerberater-Vollmachten im Bereich der sozialen Sicherung

Für den Mittelstand heißt das, dass Unternehmen weniger Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen und sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. 

  • Senkung von Formerfordernissen im Zivilrecht, um bürokratische Hürden zu verringern

Durch die Vereinfachung von rechtlichen Abläufen können Unternehmen schneller und kostengünstiger rechtliche Verträge und Vereinbarungen abschließen, wodurch sie ihre Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit steigern können. 

24.09.2024 | Stellenrückgang bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU): Arbeitsmarkt in der Krise 

Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung (IAB) hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland im zweiten Quartal 2024 besonders für KMU verschlechtert. Die Zahl der offenen Stellen sank um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, was einem Rückgang von rund 400.000 Stellen entspricht. Die veränderten Marktbedingungen führen dazu, dass vor allem kleinere Betriebe weniger Personal einstellen, um potenzielle Risiken zu verhindern. 

Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt

Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten verzeichneten einen besonders starken Rückgang: Die Zahl der unbesetzten Stellen sank um 29 Prozent, was einem Minus von 311.000 verfügbaren Stellen gleichkommt. Auch mittelgroße Betriebe bis 249 Beschäftigten reduzierten ihr Stellenangebot deutlich um 25 Prozent, wodurch 105.000 weniger offene Stellen zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu blieb die Situation bei größeren Unternehmen stabil, diese konnten sogar einen leichten Anstieg der offenen Stellen um 5 Prozent verzeichnen. 

Potenzielle Risiken für KMU 

KMU sind besonders stark von den aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten betroffen. Steigende Preise, hohe Zinsen und eine Verschärfung des Fachkräftemangels belasten das Geschäft. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Unternehmen ihre Personalplanung überdenken und Investitionen zurückfahren. Zusätzlich verstärken strukturelle Herausforderungen wie der demografische Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung den Druck auf KMU. Während größere Unternehmen diese Transformationen besser bewältigen können, fehlt es vielen kleineren Betrieben an Planungssicherheit und Ressourcen. 

20.09.2024 | Die Zahl der Woche: 1,36 Millionen mehr Erwerbstätige bis 2035 

Studie zeigt: Ältere können Arbeitsmarkt deutlich stärken 

Experten sehen großes Potenzial in älteren Arbeitskräften. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass bis 2035 rund 1,36 Millionen Menschen zwischen 55 und 70 Jahren für den Arbeitsmarkt aktiviert werden könnten. Die Studienautoren fordern: Um ältere Menschen im Job zu halten, ihre Teilzeitarbeit auszuweiten oder sie aus dem Ruhestand zurückzuholen, sollen ihnen bessere Beschäftigungsperspektiven geboten werden. Dabei dient vor allem Schweden als Vorbild. Würde die Erwerbsquote der älteren Menschen in Deutschland das schwedische Niveau erreichen, könnten bis 2035 zusätzlich 570.000 Vollzeitstellen besetzt werden. 

In der Bildstrecke erfahren Sie, welche Maßnahmen dazu beitragen könnten, dass ältere Menschen wieder mehr am Arbeitsmarkt teilnehmen? 

Finanzielle Anreize 

- Höhere Löhne, Prämien oder Steuervorteile 

- Anreize zum späteren Renteneintritt 

Flexiblere Arbeitszeitmodelle 

- Teilzeit, Gleitzeit oder Jobsharing 

- Flexibilität für Pflege- und Betreuungsverpflichtungen 

Arbeitsrechtliche Erleichterungen 

- Vereinfachung von Weiterbeschäftigung nach dem Renteneintritt 

- Abbau von bürokratischen Hürden für ältere Arbeitnehmer 

Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze 

- Weniger körperliche Belastung, technische Hilfsmittel 

- Ergonomische Anpassungen und altersfreundliche Aufgaben 

Ausbau von Gesundheitsvorsorge, Pflege- und Betreuungsangeboten 

- Bessere Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz 

- Unterstützung bei familiären Pflegeaufgaben 

19.09.2024 | Erbschaftsteuer im internationalen Vergleich: Höchststeuersätze in Deutschland  

Die Erbschaftsteuerbelastung ist in Deutschland deutlich höher als in anderen Ländern. Dies geht aus einer Studie des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hervor. Bei Vererbungen an Ehegatten ist Deutschland das Land mit den höchsten Steuersätzen.

In Bezug auf Vererbungen an Kinder erheben nur Japan und die USA höhere Steuern als Deutschland. Von 33 untersuchten Ländern erheben 26 entweder keine Erbschaftsteuer oder befreien enge Angehörige von der Steuer. Schätzungen zufolge könnte sich das Steueraufkommen in Deutschland bis 2050 sogar verdoppeln.

Laut der Studie erhöht dies die Dringlichkeit einer Reform durch den Bundestag. Der internationale Vergleich zeigt zudem, dass Deutschland eine der höchsten Steuerbelastungen auf Unternehmensvermögen aufweist. Vor diesem Hintergrund ist das bevorstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Verfassungsmäßigkeit der aktuellen Verschonungsregeln für Betriebsvermögen überprüfen wird, mit Spannung zu beobachten. 

17.09.2024 | DIHK-Report 2024: Gründungsinteresse auf historischem Tiefstand

Das Interesse in Deutschland an einer Unternehmensgründung ist auf einem neuen Tiefpunkt. Der neue Report 2024 der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt: Der Gründungsstandort Deutschland wird von Jungunternehmerinnen und -unternehmern nur noch mit der Note 3,6 als „ausreichend“ bewertet – das schlechteste Ergebnis seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2009. Diese Bewertung stellt einen signifikanten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren dar.

Lesen Sie hier die Hauptursachen für den Rückgang und die Forderungen von Gründern:

Hauptursachen für den Rückgang

Kosten & Bürokratie: Steigende Betriebskosten und komplexe bürokratische Hürden bremsen den Gründungswille.

Unsicherheit: Viele Gründer sind durch wirtschaftliche Unsicherheiten und mangelnde Unterstützung 

Was fordern Gründerinnen und Gründer?

73% wünschen sich schnellere und einfachere Regularien.

65% fordern ein einfacheres Steuerrecht.

30% streben nach besserem Zugang zu öffentlichen Fördermitteln.

28% fordern niedrigere Energiepreise.

13.09.2024 | Die Zahl des Tages: 76,7 Milliarden Euro

Rekordkosten für Lohnfortzahlungen

2023 war ein teures Jahr für Arbeitgeber: 76,7 Milliarden Euro haben sie für die Lohnfortzahlung kranker Mitarbeiter ausgegeben – doppelt so viel wie vor 14 Jahren, so eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Gestiegene Löhne, mehr Beschäftigte und ein anhaltend hoher Krankenstand treiben die Kosten in die Höhe. Eine Entspannung ist auch 2024 nicht zu erwarten.

Politik will gegensteuern

Finanzminister Christian Lindner (FDP) will gegensteuern und die telefonische Krankschreibung abschaffen, die in der Pandemie eingeführt wurde. „Künftig braucht es wieder einen Arztbesuch für die Krankmeldung“, so Lindner. Die Bundesregierung prüft nun, ob die Maßnahme weiterhin gerechtfertigt ist oder angepasst werden muss, um Missbrauch zu verhindern und Kosten für die Arbeitgeber zu senken.

03.09.2024 | Sneakers top, Innenstädte flop: Schuhhandel unter Druck 

Sneakers, Ballerinas und Pantoletten stehen 2024 hoch im Kurs, insbesondere Retro-Styles und leuchtende Farben dominierten im ersten Halbjahr den Markt. Trotz eines beeindruckenden Umsatzplus von 14 Prozent bis April, musste die Branche nun einen Rückgang um 2 Prozent hinnehmen, wie der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren BTE berichtet.  

Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig: Neben der anhaltend schwachen Konsumstimmung und dem schlechten Wetter im Mai und Juni, das Kunden zuhause hielt, trägt auch die sinkende Attraktivität der Innenstädte zur Lage bei. Leere Straßen und geschlossene Geschäfte machen den Einkaufsbummel zunehmend unattraktiv. Zusätzlich belasten steigende Energiekosten, hohe Personalkosten und ein stetig wachsender Bürokratieaufwand die Branche.  

Viele Händler passen ihre Bestellmengen für 2025 an und gehen vorsichtig in die Zukunft. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald bessert – und das nicht nur beim Wetter! 

 

03.09.2024 | Heizungsförderung: Jetzt auch für Unternehmen beantragbar 

Seit Ende August 2024 können nun auch Unternehmen die neue Heizungsförderung der KfW Bank beantragen. Sie richtet sich an Unternehmen, Eigentümer von vermieteten Einfamilienhäusern und Wohneigentümergemeinschaften (WEG), die ihre Heizungsanlagen modernisieren möchten.

Hier sind die wichtigsten Fakten im Überblick: 

1. Wer kann Förderungen beantragen? 

  • Unternehmen: Dazu gehören Einzelunternehmen, Freiberufler, kommunale Unternehmen und Körperschaften des öffentlichen Rechts wie Kammern und Verbände. 

  • Eigentümer von vermieteten Einfamilienhäusern und Wohneigentümergemeinschaften (WEG) für Maßnahmen am Sondereigentum. 

  • Gemeinnützige Organisationen, Kirchen sowie juristische Personen des Privatrechts und Wohnungsbaugenossenschaften. 

2. Was wird gefördert? 

Gefördert werden der Kauf und die Installation effizienter Heizungsanlagen, wie Wärmepumpen, Biomasseheizungen, Brennstoffzellenheizungen, Wasserstofffähige Heizungen und der Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz.

3. Welche Förderhilfen kann man in Anspruch nehmen?  

  • Zuschüsse: Eine Grundförderung von bis zu 30 % der förderfähigen Investitionskosten. 

  • Effizienz-Bonus: Zusätzlich 5 % für besonders effiziente Wärmepumpen, was den Zuschuss auf bis zu 35 % Förderung erhöhen kann. 

  • Emissionsminderungszuschlag: Ein pauschaler Zuschlag von 2.500 Euro für besonders effiziente Biomasse-Heizungen. 

  • Ergänzungskredit: Neben den Zuschüssen kann auch ein Ergänzungskredit beantragt werden. 

4. Welche Voraussetzungen gibt es?  

Gefördert werden nur Maßnahmen, die eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes erreichen. Der Einbau muss durch einen Fachbetrieb erfolgen. Die Umsetzung der Maßnahme muss innerhalb von 36 Monaten nach der Zusage abgeschlossen sein. 

5. Wie erfolgt der Antragsprozess? 

Die Antragstellung erfolgt über das KfW-Portal „Meine KfW“. Für die Beantragung ist die Beauftragung eines Energieeffizienz-Experten erforderlich, der die technischen Mindestanforderungen bestätigt. Auf dem KfW-Portal finden Sie alle notwendigen Formulare und Informationen zum Antragsprozess sowie zur Beantragung von Zuschüssen und Krediten.  

27.08.2024 | Neue Klimaförderung für KMU: So profitieren Unternehmen 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die neue Förderrichtlinie „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK)“ veröffentlicht. Das Förderprogramm richtet sich an den industriellen Mittelstand. Das Programm will einem Budget von 3,3 Milliarden Euro kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei unterstützen, CO2-Emissionen zu reduzieren. Der erste Förderaufruf startet im September 2024. Unternehmen haben dann drei Monate Zeit, ihre Projekte einzureichen.

Drei wichtige Fakten, die Unternehmen jetzt wissen müssen:

1. Fördervolumen und Laufzeit:

Das BIK-Programm läuft bis 2030 und wird jährlich ausgeschrieben. Insgesamt stehen 3,3 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bereit. Für Projekte ab 15 Millionen Euro ist eine zusätzliche Kofinanzierung von 30 Prozent durch die Bundesländer vorgesehen.

2. Fördermodule

Es gibt zwei Hauptmodule. Das erste unterstützt Unternehmen, die mindestens 40 Prozent ihrer CO2-Emissionen in der Produktion reduzieren wollen. Das zweite Modul bietet Förderungen für Projekte zur CO2-Abscheidung, -Speicherung und -Nutzung (CCU/CCS).

3. Fördervoraussetzungen

Kleine und mittlere Unternehmen können Förderungen ab einer Projektsumme von 500.000 Euro beantragen, große Unternehmen sind hingegen erst ab einer Million Euro förderberechtigt. Die BIK-Förderung ist nicht kumulierbar mit Klimaschutzverträgen.

Mehr Informationen

Die Förderrichtlinie sowie Antworten auf häufige Fragen zur Bundesförderung Industrie und Klimaschutz erhalten Sie direkt beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

26.08.2024 | Die Zahl des Tages: 2,1 Prozent

2,1 Prozent – so niedrig könnte der Anstieg der Verbraucherpreise im August liegen.
Dies wäre der niedrigste Wert seit April 2021 und würde einen Rückgang gegenüber den 2,3 Prozent im Juli markieren. Die Zahlen deuten auf eine Abschwächung der Inflation hin. Die Schätzung basiert auf einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Volkswirten von zwölf Banken. 

Drei Details dazu: 

Hauptfaktor: Gesunkene Energiepreise

Der Rückgang auf diesen historischen Tiefstand ist hauptsächlich auf die gesenkten Energiepreise zurückzuführen. Besonders der Benzinpreis, der laut ADAC in den letzten Tagen auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen ist, sowie die reduzierten Preise für Diesel und Heizöl tragen zur Entlastung der Verbraucherpreise bei. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) könnte dies eine Entlastung bei den Betriebskosten bedeuten. 

Bleibende Belastungen für KMU

Trotz der positiven Entwicklung bleiben Herausforderungen für KMU bestehen. Hohe Lohnabschlüsse haben die Dienstleistungspreise im Juli um 3,9 Prozent steigen lassen. Viele Unternehmen sind gezwungen, diese gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben, was den finanziellen Druck auf KMU erhöht.

Offizielle Zahlen am Donnerstag

Die offiziellen Schätzwerte des Statistischen Bundesamtes für August sollen am 29. Augst 2024 veröffentlicht werden.

21.08.2024 | Rückgang im deutschen Außenhandel

Im ersten Halbjahr 2024 zeigt der deutsche Außenhandel Anzeichen der Schwäche, mit einem Rückgang bei Exporten und Importen, so die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch ermutigende Entwicklungen, die Hoffnung geben. 

Drei Gründe für den Rückgang im deutschen Außenhandel sowie drei Gründe für positive Aussichten

1. Schwache globale Nachfrage 

Die weltweite Nachfrage, insbesondere aus Europa und China, sinkt und führt zu einem Rückgang der Exporte um 1,6 % auf 801,7 Milliarden Euro. Wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen in diesen zentralen Märkten reduzieren die Aufträge für deutsche Produkte und schmälern die Exportzahlen. Anhaltende Lieferkettenprobleme und steigende Rohstoffpreise belasten zusätzlich. 

2. Herausforderungen in der Automobilindustrie 

Die Exporte von Autos und Kraftfahrzeugteilen sanken um 2,4 % auf 135,3 Milliarden Euro. Der Druck auf die Branche wächst durch den Übergang zur Elektromobilität, der die Produktionskosten erhöht. Zudem sinkt die Nachfrage aus Schlüsselmärkten wie den USA und Frankreich. 

3. Rückgang im Maschinenbau

Maschinenexporte fielen um 4,4 % auf 109,6 Milliarden Euro. Der Maschinenbau leidet unter rückläufigen Bestellungen und Investitionen, besonders aus wichtigen Märkten wie China und den USA. Diese geringeren Investitionen und wirtschaftliche Unsicherheit in diesen Hauptmärkten wirken sich negativ auf die Exportzahlen aus.  

1. Erhöhter Exportüberschuss

Der Exportüberschuss stieg um 28,7 % auf 138,8 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte weiterhin stark ist und die Nachfrage nach deutschen Gütern trotz der Herausforderungen stabil bleibt. 

2. Innovation und Führung im Bereich Elektromobilität 

Deutschland bleibt ein Vorreiter bei der Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen. Diese Innovationskraft kann dazu beitragen, neue Märkte zu erschließen und die Exporte in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu stabilisieren oder sogar zu steigern. 

3. Chancen durch Digitalisierung und Automatisierung 

 

Der Trend zur Digitalisierung und Automatisierung eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten. Die wachsende Nachfrage nach smarten Technologien und automatisierten Lösungen könnte den Exportbereich stärken und zur Stabilisierung der Handelsbilanz beitragen. 

19.08.2024 | Neue Förderung für Biogas: Habeck kündigt Biomassepaket an

Worum geht es? 
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine Reform der Biomasse-Förderung angekündigt, die Biogas stärker in die Energieversorgung einbinden soll. Die Reform zielt darauf ab, die Förderkosten zu senken, die Förderbedingungen zu optimieren und Biogasanlagen gezielt in Zeiten einzusetzen, in denen Wind- und Solarenergie nicht ausreichend Strom liefern. 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger äußerte sich bereits und fordert eine zügige und effektive Umsetzung. Er warnt, dass ohne geeignete Unterstützung zahlreiche Biogasanlagen in Bayern stillgelegt werden könnten. Er bemängelt außerdem, dass auslaufende Verträge vielfach nicht verlängert werden und somit Biogas gegebenenfalls auch durch Frackinggas ersetzt werden könnte. Zudem forderte Aiwanger eine klare Positionierung des Bundes zur Holzenergie. In Bayern befinden sich mit 2.737 Biogasanlagen und einer installierten Leistung von rund 1,5 Gigawatt die meisten Anlagen in Deutschland. 

Die Kernpunkte der Reform der Biomasse-Förderung: 

1.: Senkung der Förderkosten um 20 %

Die Förderkosten für Biogasanlagen sollen um bis zu 20 % gesenkt werden, um die Wirtschaftlichkeit für Betreiber zu verbessern.

2.: Anhebung der Ausschreibungsgrenze auf 1200 MW 

Das Ausschreibungsvolumen für Biomasseanlagen wird auf 1200 MW erhöht, um mehr Kapazitäten für die Energieerzeugung zu schaffen.

3.: Erhöhung des Zuschlags für Flexibilität auf 120 Euro/kWh

Der Zuschlag für flexible Energieproduktion wird auf 120 Euro pro Kilowattstunde angehoben, um flexible Biogasanlagen finanziell zu unterstützen. 

4.: Förderung nach Bedarf

Die Förderung soll an den tatsächlichen Strombedarf angepasst werden, wobei Anlagen bevorzugt werden, die flexibel Strom liefern können und an Wärme- oder Gebäudenetze angeschlossen sind.

5.: Übergangsregelungen für bestehende Anlagen

Betreiber, deren bestehende Förderung bald ausläuft, sollen die Möglichkeit haben, nahtlos in das neue Fördersystem zu wechseln, um ihre wirtschaftliche Grundlage zu sichern. 

19.08.2024 | Nach Minus bei Neuaufträgen: Das fordert die Metall- und Elektroindustrie von der Politik

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete die Elektroindustrie in Baden-Württemberg einen erheblichen Rückgang bei den Auftragseingängen. Laut Angaben des Arbeitgeberverbands Südwestmetall gingen die Bestellungen von Januar bis Juni um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Barta kritisierte die schlechten Rahmenbedingen am Standort und forderte die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen.

Was er im Einzelnen forderte …

 1. Eine Reduzierung der Steuern- und Abgabenlast  

Hintergrund: Mit 29,9 Prozent stemmen Unternehmen hierzulande im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern die höchste Steuerlast. In Frankreich etwa gilt ein Steuersatz von nur 25,8 Prozent. Medienberichten zufolge sind die Unternehmenssteuern in den meisten Staaten in den vergangenen Jahren gesunken, während Deutschland seit 2008 einen Anstieg verzeichnet. 

2. Eine Senkung der Energiepreise

Hintergrund: Insbesondere die Strompreise sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hierzulande deutlich höher. Dies liegt unter anderem an den hohen Steuern und Abgaben, die in den Strompreis einfließen, sowie an den Kosten für die Energiewende. Auch die Gaspreise sind in Deutschland relativ hoch, wobei die Unterschiede zu anderen Ländern je nach Marktbedingungen und staatlichen Eingriffen variieren können. 

3. Eine spürbare Bürokratieentlastung und mehr Tempo bei Verfahren

Hintergrund: Im europäischen Vergleich gilt Deutschland als ein Land mit hohem Bürokratieaufwand, was insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine Belastung darstellt. Die mitunter sehr komplexen und umfangreichen Verwaltungsprozesse werden von Unternehmen häufig als hinderlich empfunden. Dies betrifft insbesondere Genehmigungsverfahren, steuerliche Vorschriften und Arbeitsrecht.

19.08.2024 | Die Zahl des Tages: 1,2 Millionen

Reformen im Steuer- und Sozialsystem könnten über 1,2 Millionen Vollzeitstellen schaffen.

Dies geht aus einer Analyse des Münchener ifo Institutes hervor. Allein der Wegfall der Steuerklassen 3 und 5, den die Bundesregierung beschlossen hat, würde 67.000 neue Vollzeitstellen bringen. Durch Fehlanreize vor allem für Frauen und Ältere liegen bislang erhebliche Erwerbspotenziale brach, heißt es.

Weitere Maßnahmen, wie die Umstellung vom Ehegattensplitting auf Familiensplitting, die Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehepartnern und höhere Rentenabschläge bei Frührente, könnten zusätzliche Beschäftigungsgewinne von Hunderttausenden Vollzeitstellen bringen.

Auch eine Anhebung des Rentenalters und mehr Kinderbetreuungsplätze würden laut ifo Institut die Beschäftigung deutlich steigern und den Arbeitskräftemangel mildern.

16.08.2024 Die drei klimafreundlichsten und -schädlichsten staatlichen Subventionen

Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, zusätzliche Haushaltsspielräume durch den Abbau von „überflüssigen, unwirksamen und umwelt- und klimaschädlichen Subventionen und Ausgaben“ zu gewinnen. Ein Gutachten mit dem Titel „Quantifizierung der Treibhausgaswirkung von staatlichen Begünstigungen in Deutschland“ zeigt nun auf, welche Subventionen sich wie auf den CO2-Austoß auswirken.

Wir stellen die drei klimafreundlichsten und die drei klimaschädlichsten Subventionen in der Bildstrecke vor.

Klimafreundlich: Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Diese Maßnahme führt bis 2030 zu einer kumulierten Einsparungvon 53,6 Millionen Tonnen CO2.

Klimafreundlich: Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft

Diese Subvention trägt bis 2030 zu einer Reduktion von 40,4 Millionen Tonnen CO2 bei.

Klimafreundlich: Investitionen zur Dekarbonisierung der Industrie

Hier werden laut Studie bis 2030 18 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Klimaschädlich: Energie- und Stromsteuervergünstigungen für Unternehmen

Laut dem Gutachten haben diese Subventionen die stärkste emissionssteigernde Wirkung. Sie führen kumuliert bis 2030 zu zusätzlichen 26,8 Millionen Tonnen CO2 (Energiesteuervergünstigungen) und 25,2 Millionen Tonnen CO2 (Stromsteuervergünstigungen).

Klimaschädlich: Energiesteuervergünstigung für Dieselkraftstoff

Diese Subvention führt laut Gutachten zu einer CO2-Erhöhung von 25,7 Millionen Tonnen bis 2030.

Klimaschädlich: Entfernungspauschale (Pendlerpauschale)

Diese Subvention verursacht eine zusätzliche Emission von 16,41 Millionen Tonnen CO2 bis 2030.

16.08.2024 | Vereinbarung zum Bundeshaushalt 2025 steht

Am 16. August wurde der Entwurf des Bundeshaushalts 2025 an den Deutschen Bundestag und den Bundesrat übermittelt. Zuvor hatte die Bundesregierung verschiedene Optionen zur Finanzierung von Investitionen prüfen lassen.

Aus dieser Prüfung ergibt sich eine gemeinsame Vereinbarung von Bundeskanzler Scholz, Vizekanzler Habeck und Finanzminister Lindner, die kurz vor der Übermittlung an Bundestag und Bundesrat vorgestellt wurde. Der Vereinbarung vorausgegangen war ein monatelanges Ringen um den Haushalt 2025. Während der im Juli vorgestellte Haushaltsentwurf noch eine Lücke von fast 17 Milliarden Euro aufwies, wurde durch die heutige Vereinbarung dieser Betrag um ungefähr fünf Milliarden Euro gesenkt. Die Vereinbarung zum Haushalt 2024 setzt vor allem bei der Deutschen Bahn an.

Der DMB hat die wichtigsten Punkte dieser Vereinbarung für Sie zusammengefasst:

Finanzierung der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn erhält zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 4,5 Milliarden Euro und ein Darlehen von 3 Milliarden Euro vom Bund. Dieses Geld soll helfen, bestehende Anleihen abzulösen und Investitionen in die Schieneninfrastruktur zu finanzieren. Das Eigenkapital und das Darlehen werden nicht als zusätzliche Schulden des Bundes gezählt.

Reduzierung der Globalen Minderausgabe (GMA)

Durch die Eigenkapitalerhöhung bei der Bahn kann die ursprünglich geplante Bodensatz-GMA von 17 Milliarden Euro auf 12,5 Milliarden Euro gesenkt werden. Weitere Reduzierungen werden durch höhere Zahlungen des Unternehmens Uniper und bessere Steuereinnahmen erwartet.

Investitionen in Straßeninfrastruktur

Für den Straßenbau stehen im Haushalt 2025 insgesamt 9,1 Milliarden Euro zur Verfügung, wobei ein großer Teil aus der LKW-Maut stammt. Ein Darlehen an die Autobahn GmbH könnte ebenfalls als finanzielle Transaktion behandelt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Eigenkapitalzuführung zur Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn erhält insgesamt 10,4 Milliarden Euro an Eigenkapital, um ihre Infrastruktur zu verbessern. Diese Mittel werden als finanzielle Transaktion betrachtet und erhöhen nicht die Verschuldung der Bahn.

Darlehensbedingungen für die Deutsche Bahn

Das Darlehen des Bundes an die Deutsche Bahn hat eine Laufzeit von 34 Jahren und wird mit einem Zinssatz von 1,5 % verzinst. Dieses Darlehen wird genutzt, um teure bestehende Anleihen abzulösen und somit die Finanzierungskosten der Bahn zu senken.

16.08.24 | Die Zahl des Tages: 196.000

196.000

 

Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete Deutschland einen Zuwachs von 196.000 Erwerbstätigen, was einem Anstieg von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht – so die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Besonders bemerkenswert ist der Dienstleistungssektor, der stark wächst: Gemessen am zweiten Quartal 2023 zählt der Sektor aktuell 229.000 mehr Erwerbstätige. Neue Arbeitsplätze entstehen vor allem in Bereichen wie Gesundheitswesen, Bildung und IT-Dienstleistungen. Während der Dienstleistungssektor floriert, erleben Industrie und Bauwirtschaft einen Rückgang von 65.000 weniger Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Selbstständigen ging um 29.000  zurück.

Trotz dieser Herausforderungen zeigen die Ergebnisse, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland flexibel und widerstandsfähig bleibt. Dies bietet Hoffnung auf Stabilität und Wachstum, auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

14.08.2024 | Die Zahl des Tages: 0,3 %

Um so viel ist die Wirtschaft der Eurozone im Vergleich zum ersten Quartal 2024 gewachsen. Bereits von Januar bis März stieg das Bruttoinlandsprodukt um ebenfalls 0,3 Prozent, teilt die Statistikbehörde Eurostat mit. Während die europäische Wirtschaft insgesamt wieder Fahrt aufnimmt, und Länder wie Spanien (0,8 Prozent), Frankreich (0,3 Prozent) und Italien (0,2 Prozent) zulegen, schrumpft das BIP von Deutschland weiterhin, aktuell um 0,1 Prozent.

13.08.24 | Die Zahl des Tages

4,60 Euro

So viel kostet Kurzzeitparken je Stunde in der Stuttgarter Innenstadt, wie eine Auswertung der Deutschen Umwelthilfe zeigt. Demnach zahlen Autofahrer in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt am meisten. In anderen deutschen Innenstädten, etwa der von Frankfurt/Oder, ist Parken im Zentrum deutlich günstiger, nämlich 25 Cent pro Stunde. In 27 Städten, in denen die Umwelthilfe die Gebühren abgefragt hat, ist kostenloses Parken auch in gebührenpflichtigen Zonen für kurze Zeit möglich. Dort würde die diese Woche vorgestellte „Pro-Auto-Strategie“ der FDP wenig nutzen. Der Plan der Liberalen soll kostenfreies Parken in deutschen Innenstädten ermöglichen. Der Vorschlag von Verkehrspolitiker Bernd Reuther sieht eine Parkgebühren-Flatrate vor, um „Autofahrer zu entlasten und den Innenstadthandel zu fördern.“ Kritik kommt vor allem von Umweltverbänden, die befürchten, dass eine solche Strategie den Autoverkehr und die Umweltbelastung in den Städten erhöhen könnte. Die FDP argumentiert, dass die Maßnahme notwendig sei, um die Attraktivität der Innenstädte zu steigern und diese wirtschaftlich zu unterstützen.

13.08.2024 | Kreditklemme für kleine und mittlere Unternehmen?

27,8 Prozent der KMU berichten im zweiten Quartal des Jahres von verschärften Kreditbedingungen, ein Anstieg um 1,5 Prozentpunkte – so die jüngsten Ergebnisse der KfW-ifo-Kredithürde. Gleichzeitig bleibt das Interesse von kleinen und mittleren Unternehmen an einem Kredit weiter auf einem niedrigen Niveau. Für diejenigen Unternehmen, die sich um Kredite bemühen bleiben die Bedingungen hart, was die Finanzierung für viele Unternehmen erheblich erschwert.

Was können Sie also tun, um Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe zu vermeiden und Ihre Chancen auf Finanzierung zu verbessern? Wir haben 5 praktische Empfehlungen und einen Lesetipp für Sie!

1. Erstellen Sie eine gründliche Finanzplanung

Entwickeln Sie detaillierte Finanzpläne und realistische Erfolgsvoraussagen. Eine präzise Analyse Ihrer finanziellen Lage stärkt Ihre Position bei der Kreditbeantragung.

2. Führen Sie eine umfassende Markt- und Standortanalyse durch

Nutzen Sie Daten und Werkzeuge, um den besten Standort und Ihre Zielgruppe präzise zu bestimmen. Dies unterstützt die Glaubwürdigkeit Ihres Geschäftskonzepts.

3. Analysieren Sie Ihre Stärken und Schwächen ehrlich:

Verwenden Sie Selbstreflexion, SWOT-Analyse und Kundenfeedback, um Ihre Unternehmensstärken und -schwächen zu identifizieren und gezielte Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln.

4. Sichern Sie sich gegen Risiken ab

Nutzen Sie passende Versicherungen und Absicherungskonzepte, um Ihre Unternehmensführung und Familie im Ernstfall zu schützen und das Vertrauen der Kreditgeber zu stärken.

5. Nutzen Sie moderne, digitale Finanzierungslösungen:

Erkunden Sie alternative Finanzierungsoptionen und digitale Kreditanbieter. Transparente Prozesse und klare Kriterien können den Zugang zu Finanzmitteln erleichtern und den Verwaltungsaufwand minimieren.

Extra: Lesetipp | DMB Wissen nutzen

Lesen Sie hier den passenden Fachbeitrag dazu „Finanzierungslösungen für den Unternehmenserfolg schaffen“: www.mittelstandsbund.de/themen/finanzen/finanzierungsloesungen-fuer-den-unternehmenserfolg-schaffen

13.08.2024 | Haushalt 2025: Darüber streitet die Ampel

Eigentlich hatte sich die Bundesregierung bereits Mitte Juli auf einen Kompromiss für den Etat 2025 geeinigt. Dann ließ Finanzminister Lindner den Haushalt juristisch prüfen und entfachte damit erneut den Haushaltsstreit. Es fehlen noch fünf Milliarden Euro. Und um die Frage, woher dieses Geld kommen soll, wird aktuell hinter den Kulissen gerungen. Viel Zeit bleibt den Konfliktparteien nicht mehr. Bis Mittwochabend soll eine Einigung erzielt werden, um den Entwurf anschließend dem Bundestag vorzulegen

Über diese 3 Kernpunkte streitet die Ampel: Weiterklicken und mehr erfahren

 1. Kredite für Bahn und Autobahn  

Mit der Vergabe von Darlehen an die Deutsche Bahn und die Autobahn GmbH könnte, die Haushaltslücke geschlossen werden. Die Idee: Beides sind eigenständige Unternehmen, weshalb Kredite nicht auf die Schuldenbremse angerechnet werden. Doch es gibt unterschiedliche Meinungen, ob dies juristisch sattelfest ist. So verfügt etwa die Autobahn GmbH über keine eigenen Einnahmen, um das Geld zurückzuzahlen.

2. Abschaffung von Subventionen

Dadurch könnten ebenfalls Mittel freigesetzt werden. Würde man einzelne Steuersubventionen wie beispielsweise das Dieselprivileg oder die Gewerbesteuer-Befreiung für Immobilienunternehmen abschaffen, wäre die Haushaltslücke geschlossen. Die gezielte Streichung einzelner Subventionen birgt allerdings politische Sprengkraft, wie die Ampel im Winter bei den sogenannten Bauernprotesten feststellen musste.

3. Kürzungen beim Bürgergeld 

Diese hatte die FDP ins Spiel gebracht, um das 5-Milliarden-Loch zumindest teilweise und wohl verfassungskonform zu stopfen. Bei den Koalitionspartnern stößt der Vorschlag erwartungsgemäß auf Widerstand. Insbesondere die SPD zeigt sich wenig kompromissbereit.   

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Ihr Ansprechpartner

Maximilian Flaig

Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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