Auszug aus dem Wahlprogramm der Partei Bündnis 90/Die Grünen zum Thema "Arbeit"
Auszug aus dem
Wahlprogramm von
Bündnis 90/Die Grünen
zum Thema Arbeit
Auszüge aus dem Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl:
Zukunft wird aus Mut gemacht.
18.06.2017
Die DMB-Einschätzung: Die Bezahlung von Führungskräften wird durch die aufgeführten Maßnahmen deutlich komplizierter. Außerdem ist es negativ zu bewerten, dass Instrumente der flexiblen Beschäftigung verteuert oder abgeschafft werden sollen. Die Unternehmensplanung wird hierdurch bedeutend schwieriger. Die Einführung einer Frauenquote erzeugt einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand.
S. 197-208
Die DMB-Einschätzung: Positiv ist, dass die Selbstständigkeit weniger risikoreich wird. Jedoch fällt die Wahlfreiheit bei der Vorsorge weg. Weiterhin positiv sind Modelle zur Flexibilisierung im Bereich der Rente, obwohl kein Konzept für ein flexibles Renteneintrittsalter vorgelegt wird. Dass eine Betriebsrente durch veränderte Haftungsregeln für kleinere Unternehmen ermöglicht werden soll, ist mittelstandsfreundlich. Jedoch werden die Unternehmen mit umfassenden Verpflichtungen belegt.
Die DMB-Einschätzung: Grundsätzlich wird die Selbstständigkeit durch die geplanten Maßnahmen weniger risikoreich. Im Gegenzug entsteht jedoch ein Zwang, der nur wenig Spielraum offenlässt. Bezüglich der Rentenregeln wird primär auf Teilrente und Teilzeitarbeit gesetzt. Ein flexibles Renteneintrittsalter wird nicht umgesetzt.
Die DMB-Einschätzung: Durch die vorgeschlagen Regelungen fallen Beschäftigte kurzfristig aus. Damit wird die Personalplanung für Unternehmen zunehmend schwieriger. Positiv ist jedoch, dass es so langfristig einfacher wird, Pflege und Beruf zu vereinbaren.
S. 209-215
Die DMB-Einschätzung: Durch die KinderZeitPlus und die daraus entstehenden Ansprüche, wird die Personalplanung und -entwicklung bedeutend komplizierter. Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann sich langfristig aber positiv auf das Erwerbspersonenpotential auswirken. Auch die staatliche Unterstützung ist hier sinnvoll.
S. 216-221
Für die meisten Menschen ist Erwerbsarbeit ein ganz zentraler Teil ihres Lebens. Sie stecken Energie, Lebenszeit, Können und Kreativität in ihre Aufgaben. Bei guter Arbeit wissen sie sich gebraucht und finden Anerkennung bei Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen und Vorgesetzten. Fast jede*r wünscht sich eine gute Arbeit, die finanziell absichert, erfüllt und Freude macht. Auch darin, nicht nur im Lohn, liegt die große Bedeutung der Erwerbsarbeit für unsere Gesellschaft. Und auch deshalb sind Arbeitslosigkeit und ungerechte Löhne großer Sprengstoff für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Heute sind in Deutschland mehr Menschen erwerbstätig denn je, in den letzten Jahren sind hunderttausende neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden und die Erwerbslosigkeit ist relativ gering. Ein Viertel der Beschäftigten befindet sich jedoch in kleinen Teilzeitjobs, Leiharbeit, Arbeit auf Abruf, Minijobs oder immer wieder in befristeten Jobs. Viele dieser Jobs sind unsicher, schlecht bezahlt, erschweren die Lebens- und Familienplanung und führen auf Dauer zu Armut im Alter. Nach wie vor sind Frauen am Arbeitsmarkt benachteiligt. Überlastung, Stress und Zeitnot führen zum Raubbau an der eigenen Gesundheit und Person. Das wollen wir ändern.
Unsere Arbeitswelt wandelt sich sehr stark durch globalisierte Unternehmen und digitalisierte Arbeitsplätze. Wir GRÜNE wollen diese Entwicklungen fair für alle gestalten. jede*r soll unter guten Bedingungen arbeiten können. Arbeitsplätze müssen alters- und alternsgerecht ausgestaltet werden. Soziale Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten, wollen wir aufwerten. Zudem sollen Frauen und Männer endlich gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit bekommen. Wir unterstützen eine partnerschaftliche Aufteilung von bezahlten und unbezahlten Aufgaben. Beide Partner*innen sollen wirtschaftlich unabhängig sein, damit sie selbstbestimmt leben können – auch im Alter.
Die DMB-Einschätzung: Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen werden Instrumente der flexiblen Unternehmensplanung, die eine schnelle Anpassung an globale Anforderungen ermöglichen, verkompliziert oder abgeschafft. Zwar muss der Missbrauch dieser Instrumente verhindert werden, aber hiermit werden die Unternehmen und Beschäftigten bestraft, die z.B. Minijobs, Zeit- und Leiharbeit oder Werkverträge fair und mit Bedacht einsetzen.
Die DMB-Einschätzung: Ein Vollzeit-Arbeitszeitkorridor führt trotz Ankündigungsfristen zu überfordernder Komplexität bei der Personalplanung. Kleine und mittelständische Betriebe können diese komplexen Belastungen kaum stemmen. Hinzu kommen weitreichende Ansprüche, die eine zukunftsfeste Planung deutlich erschweren. Lediglich das grundsätzliche Ziel der Flexibilisierung ist sinnvoll. Die Belastung darf jedoch nicht einseitig ausfallen.
S. 223-228
Die DMB-Einschätzung: Negativ zu bewerten ist die weitreichende Bürokratie in einem Bereich, der eigentlich mehr Flexibilität bringen soll. Hinzu kommen ausgeweitete Arbeitsschutz – und Mitbestimmungsrechte, die die Planbarkeit erschweren. Positiv hingegen ist die Weiterbildung für Handwerker und Facharbeiter, die insbesondere dem Mittelstand zugutekommt.
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen, Programm zur Bundestagswahl 2017
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