03.12.2020Praxistipp

Die KMU-Führungskolumne Teil XXV: Vision

Eine Vision vermittelt der Arbeit der Beschäftigten einen Sinn.

Der Autor führt gemeinsam mit der FIR (RWTH Aachen) ein After-Work Weiterbildungsangebot – VALUE LEADERSHIP – über 5 Termine mit jeweils drei Stunden im Rhythmus von vier Wochen durch. Weitere Informationen gibt es hier.


Die Kraft einer Vision kommt in folgenden Zeilen von Joel A. Barker gut zum Ausdruck.

Eine Vision ohne Aktion ist Halluzination.
Eine Aktion ohne Vision wird mit der Zeit verschwinden.

Eine Vision mit Aktion kann die Welt verändern


Die Geschichte der Menschheit ist voll von Visionären wie Johannes Gutenberg, Leonardo Da Vinci, Abraham Lincoln, Wilhelm Conrad Röntgen, Martin Luther und natürlich Hildegard von Bingen, um nur wenige zu nennen, die jeder auf seine Weise unsere Welt verändert haben. Johannes Gutenberg nimmt einen besonderen Stellenwert ein, da er durch den Buchdruck den Einstieg in die massenmediale Gesellschaft geschaffen hat, die aktuell abgelöst wird durch die Veränderungen zur computermedialen Gesellschaft. Eine Vision aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, nämlich die eines tragbaren Computers und Telefons, ist heute Realität und nennt sich Smartphone.


Bedeutung / Definition:

Die Vision verspricht einen attraktiven und in der Realität erreichbaren Zustand in der Zukunft, der durch die Mitarbeit möglichst vieler inspirierter Menschen verwirklicht wird.
 

Warum ist eine Vision für eine Organisation wichtig?

Eine Vision vermittelt dem einzelnen Mitarbeiter einen Sinn, warum er seinen Job an dieser Stelle macht und was sein persönlicher Beitrag zur Vision ist. Dabei ist die Aufgabe einer Führungskraft, für seine Mitarbeiter im Sinne der Vision alle Teammitglieder auf dem Weg zur Realisation zu begleiten. Eine Organisation ohne (digitale) Vision schürt die Wahrscheinlichkeit einer Fusion und wird ohne Infusion wohl der normalen ökonomischen Selektion zum Opfer fallen.
 

Praxistipp

Führen sie einen Visions-Workshop durch und beantworten mit den Teilnehmern folgende Fragen:

  1. Was finde ich an dieser Organisation toll?
  2. Wie soll die Organisation in 10 Jahren aussehen?
  3. Was ist die Idee, mit der die Welt verändert werden soll?
  4. Was wünschen Sie sich sagen zu können, was die Organisation in zehn Jahren vollbracht haben wird?
  5. Was würde die Welt verlieren, wenn sie nicht existiert hätten?

Ergänzung: Eine Vision muss werteorientiert sein!
 

Risiken und Nebenwirkungen:

Theorie ist geduldig! Wenn eine Vision, egal wie gut oder schlecht sie ist, nicht von der Geschäftsleitung oder vom Vorstand gelebt wird, dann kann man sich die Zeit dafür sparen. Die oberste Führungsebene trägt die Verantwortung für die Umsetzung und zwar von oben nach unten in den Führungshierarchien und sie ist dabei Vorbild durch Authentizität nach dem Motto: Ich sage, was ich denke, ich tue, was ich sage und ich stehe für das, was ich tue.
 

No-Gos: 

Visionen für seine persönlichen Vorteile nutzen und die Mitarbeiter dadurch manipulieren bzw. missbrauchen.

Ich glaube, ein ganz klein wenig von einem Visionär steckt in uns allen, aber…


Wessen wir am meisten im Leben bedürfen, ist jemand, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.   

Ralph Waldo Emerson (US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller)

 

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