14.11.2019Interview

DMB-Interview: Marvin Schulz

"Made in Germany" ist ein international anerkanntes Gütesiegel. Die tragende Säule der deutschen Wirtschaft ist der Mittelstand – also die Unternehmer/innen, Gewerbetreibenden und Selbstständigen, die sich ihrer unternehmerischen Verantwortung stellen. Der DMB fragt bei ihnen nach, was sie antreibt und welche Hürden beseitigt werden müssen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

 

"Das Schaffen von Unternehmenswerten und die Veränderung treiben mich an."

Marvin Schulz (Marvin Schulz GmbH)


In welchem Bereich sind Sie tätig? Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vor. 

Die Chance mich fast grenzenlos unternehmerisch betätigen zu können ist mir stets ein großes Bedürfnis. Dadurch bin ich unternehmerisch eher breit aufgestellt. In den letzten Jahren habe ich mir zusätzlich tiefes Online Marketing Wissen angeeignet und bin so zum Experten in diesem Bereich gereift. Die Beratung und Dienstleistung von verschiedenen Unternehmen, die online Partner, Interessenten, Kunden oder Mitarbeiter gewinnen wollen, befriedigt also beide Bedürfnisse. Ich kann in verschiedensten Branchen jeweils innerhalb meiner Kernkompetenz arbeiten.


Was macht für Sie den Mittelstand aus und warum ist er wichtig für Deutschland?

Deutsche Mittelstands Unternehmen besitzen die Fähigkeit in eine Branche reinzugehen und diese durch Detailarbeit und Qualität zu dominieren. Außerdem entstehen die Innovationen, die aus Deutschland kommen in den Start-Ups und in Mittelstandsunternehmen. Der traditionelle Mittelstand ist oft ähnlich flexibel aufgestellt wie ein Start-Up und kann trotzdem auf eine oft über mehrere Generationen gewachsene Struktur zurückblicken. Darauf bin ich als Start-Up Unternehmer manchmal ein bisschen neidisch ;-).


Was motiviert Sie, tagtäglich unternehmerisch zu denken und zu handeln?  

Meine Motivation liegt darin unternehmerisch etwas zu schaffen. Das Schaffen von Unternehmenswerten und die Veränderung treiben mich an. Ob es die Transformation von Vertriebsprozessen in einzelnen Unternehmen ist, oder die Disruption ganzer Märkte - die Optimierung hat mich schon immer angetrieben. Das ist für mich Marktwirtschaft. Es geht mir um die Zukunft – also um Innovation als Pflicht jeden Unternehmers.


Krisen und Herausforderungen gehören ebenfalls zum Unternehmertum dazu. Welche unternehmerischen Kompetenzen sind besonders wichtig, um in turbulenten Zeiten zu bestehen?

Das wichtigste Learning: Unternehmer machen die größten Fehler nicht in Phasen in denen es nicht so gut läuft. Ich habe meine größten Fehler gemacht in den erfolgreichsten Monaten unseres Unternehmens. Also in Zeiten, wo man denkt, dass es jetzt immer so weiter geht. In Krisenzeiten ist es sehr wichtig einen kühlen Kopf zu bewahren, um die Situation möglichst rational zu analysieren und die Fehler zu korrigieren. Auch die Beziehung zu Kunden, Mitarbeitern und Mitgesellschaftern braucht in solchen Zeiten eine besondere Aufmerksamkeit. In Erfolgsphasen ist die Stimmung in den meisten Firmen zwangsläufig gut.


Welche Probleme muss die Politik am dringendsten angehen, damit der Mittelstand auch künftig erfolgreich sein kann? 

Gerade für Unternehmen die im internationalen Wettbewerb stehen ist es wichtig, dass die Steuerbelastung nicht zum Wettbewerbsnachteil wird. Ich kenne viele Fälle, wo Unternehmen lieber in die Schweiz oder nach Dubai gehen, um im internationalen Wettbewerb besser aufgestellt zu sein. Das Thema ist jedoch zu komplex und kann nur schwer in diesem Rahmen beantwortet werden. Ich konzentriere mich ohnehin lieber auf die Themen, die ich direkt beeinflussen kann.

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