Jeder dritte Ausbildungsbetrieb erhielt 2021 keine Ausbildungsbewerbung
Mehr als vier von zehn Ausbildungsbetrieben konnten laut der Ausbildungsumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Von diesen Unternehmen erhielt jeder dritte Betrieb keine einzige Bewerbung.
2018 lag der Anteil der Betriebe, die nicht alle angebotenen Stellen besetzen konnten, noch bei 32 Prozent. Dieser Wert stieg in drei Jahren um zehn Prozentpunkte auf 42 Prozent im Jahr 2021 an.
Im Industriegewerbe (ohne Bau) mussten 50 Prozent der Betriebe ohne vollausgeschöpfte Ausbildungsplätze auskommen. Im Transport- und Logistikgewerbe lag ihr Anteil bei 54 und im Gastgewerbe sogar bei 67 Prozent.
Laut dem stellvertretenden DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Achim Dercks liegt der Grund für die hohe Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage immer noch in der Covid-19-Pandemie und damit verknüpften Einschränkungen. Durch ausfallende Unterstützung der Arbeitsagenturen seien viele Jugendliche in eine Orientierungslosigkeit gerutscht.
Dercks vermerkt aber auch positiv, dass viele Unternehmen schon während der Pandemie einiges dafür getan haben, das fehlende Angebot von Schulen und Arbeitsagenturen durch digitale Formen aufzufangen.