03.08.2022Nachricht

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Große Rezessionssorgen

Das mittelständische Unternehmensklima verschlechtert sich entgegen dem vorhergegangenen Stabilisierungstrend zu Beginn des Sommerquartals stark. Das geht aus dem aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer für Juli hervor. Mit einem Absturz von 9,5 Zählern nähert sich das Geschäftsklima des Mittelstandes mehr und mehr dem noch schlechteren Niveau der Großunternehmen an. Auch die Geschäftserwartungen, welche seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ohnehin auf einem Abwärtstrend sind, verschlechtern sich im Juli um 12,7 Zähler. 

Alle Branchen mittelständischer Unternehmen sind von der Verschlechterung betroffen, auch die Dienstleistungsunternehmen, welche durch die Erholung von der Pandemie bis zuletzt eigentlich einen erholsamen Aufschwung verzeichneten. 

Grund für den Stimmungsabsturz im Deutschen Mittelstand könnte nach Einschätzung KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib vor allem der befürchtete Gaslieferstopp im Zusammenhang mit den Wartungsarbeiten der Gaspipeline Nord Stream 1 zum Umfragezeitpunkt und die massiv gestiegenen Heizkosten sein. 

Die Zukunftserwartungen der befragten Unternehmen sind so schlecht wie nie seit Beginn der Umfrage, was auf den drohenden Kaufkraftverlust zurückzuführen ist.  

Dr. Fritz Köhler-Geib sieht zunächst kein Ende der Verschlechterung und warnt vor der sich eintrübenden Weltkonjunktur und einem damit einhergehenden Nachfragenmangel. 

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