4 Tipps gegen abspringende Bewerber
Die Rekrutierung von Nachwuchskräften wird zunehmend schwieriger. Mittelständler müssen heute deutlich größere Anstrengungen unternehmen, um Talente zu binden. Doch es gibt einige Stellschrauben für einen aussichtsreichen Rekrutierungsprozess.
Unternehmen haben es derzeit schwer neue Talente zu finden. Viele Kandidaten haben zahlreiche Auswahlmöglichkeiten, sodass sich Unternehmen regelrecht bei diesen bewerben müssen. Mario Schiocchet ist Head of Talentmanagement bei der SAPHIR Personalberatung und spricht über vier wichtige Tipps, um neue Talente für sich zu gewinnen.
Was bringt uns der tollste Recruiting Mix, das beste Active Sourcing und die attraktivste Karriereseite, wenn am Ende die Talente im Prozess verloren gehen? Richtig: Verschwendete Zeit, unnötig ausgegebenes Geld und weiterhin offene Vakanzen.
Aufgrund des aktuellen Bewerbermarktes und der Vielzahl an Stellen haben es Bewerber aktuell so leicht wie schon lange nicht mehr. Die Unternehmen müssen sich regelrecht bei den Talenten bewerben und sie überzeugen. Jetzt hat man sich soweit gut aufgestellt und generiert Bewerbungen, steht man direkt vor dem nächsten Problem, das vor allem die jüngere Generation mit sich bringt: Kandidaten antworten auf einmal nicht mehr, springen ab oder noch schlimmer, machen nach Zusagen dann doch nochmal Rückzieher. In vielen Fällen spricht man hier sogar vom sogenannten „Ghosting“. Einem Phänomen, dass vor allem in den letzten 1-2 Jahren immer häufiger auf Bewerberseite auftritt.
Mit der richtigen Candidate Experience Bewerber binden
Um neue Talente am Ende für sich zu gewinnen, muss man über die attraktive Ansprache von Kandidaten hinausgehen und sie von Anfang an gezielt an sich binden. Um abspringende Bewerber zu vermeiden und eine ansprechende Candidate Experience zu garantieren, gibt es 4 Tipps, die sich in den letzten Jahren bei SAPHIR bewährt haben:
1. Schnelligkeit
Geschwindigkeit zahlt sich aus! So auch im Recruiting von Mitarbeitern. Sie dürfen natürlich nicht davon ausgehen, dass sich Bewerber nur auf Ihre Stellen bewerben. Bewerbungen erst einmal sammeln und vergleichen war gestern – ist jemand passendes für Ihre Stellen dabei, reagieren Sie sofort! Versuchen Sie die Person schnellstmöglich zu kontaktieren und einzuladen. War das Gespräch positiv und man ist überzeugt, lassen Sie sich mit der Zusage nicht zu viel Zeit und versuchen hier ebenfalls schnellstmöglich eine Rückmeldung zu geben.
2. Persönlichkeit
Wer kennt es nicht – oft siegt die Bequemlichkeit und anstelle eines kurzen Telefonates greift man doch auf die gute alte E-Mail zurück. Heben Sie sich ab und greifen zum Hörer. Überzeugen Sie durch einen schnellen und persönlichen Kontakt. Dies kommt nicht nur wertschätzender bei den Kandidaten an, sondern erleichtert oft die Terminfindung und dient gleichzeitig als Möglichkeit offene Fragen und Themen zu klären. Durch den dadurch entstehenden direkteren Kontakt entsteht eine engere Bindung seitens der Bewerber.
3. Wertschätzung
Versuchen Sie im Rahmen Ihres Auswahlprozesses auf die Kandidaten auch individuell einzugehen. Dies beginnt schon damit, sich für diese Zeit zu nehmen. Ob es jetzt am Telefon um Rückfragen geht oder um nach einem Gespräch vor Ort vielleicht noch kurz einen kleinen Einblick in die Firma zu geben. Versuchen Sie auch herauszufinden was den Bewerbern auf individueller Ebene wichtig ist und was Sie als Unternehmen dazu beisteuern können.
4. Integration
Der Bewerber oder die Bewerberin hat zugesagt, startet aber erst in 3 Monaten? Hier tritt es doch häufiger auf als gedacht, dass trotz Zusage Kandidaten nochmal abspringen oder einen Rückzieher machen. Nutzen Sie die Zeit bis die Person startet und bleiben Sie regelmäßig in Kontakt. Laden Sie z.B. zum Teamevent ein oder zum digitalen Afterwork-Treff. So lernt man sich weiter kennen und integriert die startende Person vorab schon in das Unternehmen.
Die Reise geht weiter
Hat man es nun geschafft, startet mit dem ersten Arbeitstag die nächste Herausforderung: Ein ordentliches Onboarding und eine gezielte Mitarbeiterbindung und -entwicklung, um möglichst lange voneinander zu profitieren. Mitarbeiterorientierung hört nicht bei der Einstellung auf, sondern muss im Gesamten durchdacht und gelebt werden.
Wenn Sie mehr über die Rekrutierung und Bindung von jungen Talenten erfahren möchten, dann schauen sie gerne bei SAPHIR vorbei.
Dieser Artikel ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Personalbedarf im Mittelstand: So punkten Unternehmen bei Fachkräften"