15.10.2020Praxistipp

Die KMU-Führungskolumne Teil XVIII: Management

Welche Fähigkeiten muss ein guter Manager mitbringen?

Der Autor führt gemeinsam mit der FIR (RWTH Aachen) ein After-Work Weiterbildungsangebot – VALUE LEADERSHIP – über 5 Termine mit jeweils drei Stunden im Rhythmus von vier Wochen durch. Weitere Informationen gibt es hier.

 

Die Anforderungen, die gerade junge Generationen an Manager stellen, sind von Sinngebung, Eigenverantwortung bis hin zu sozialen Kompetenzen mit ethischen Ansprüchen breit gefächert. Der ideale Manager hält also nach wie vor dem Vergleich mit Superman stand, allerdings verändern sich die Ansprüche an seine Person in gleichem Maße, wie die Digitalisierung voranschreitet.  Das bringt uns zu den Fragen: Ist der Beruf des Managers in einer Arbeitswelt immer flacher werdender Hierarchien überhaupt noch notwendig und welche zukünftigen Skills müssen Bestandteil einer guten Managerausbildung sein, damit das Peter-Prinzip nicht sein nächstes Opfer findet?
 

Bedeutung / Definition:

Aus traditioneller Sicht sind die Aufgaben des Managements Planung, Realisation und Kontrolle von Ergebnissen, beruhend auf Rationalität, Berechenbarkeit und Steuerbarkeit. Der Manager erkennt dabei auftretende Probleme und führt diese einer Lösung zu. In Zeiten der Digitalisierung scheint eine neue Definition angebracht zu sein: Management bedeutet jetzt, eine ungewisse Zukunft AKTIV zu gestalten!
 

Warum ist Management nach wie vor wichtig?

Management ist zur Organisation von Unternehmen zwingend notwendig, um die in der Definition genannten Aufgaben erfolgreich umzusetzen. Aktuell kristallisieren sich allerdings auch neue Formen des Managements heraus, in denen sich eine Dualität zwischen Management und Führung als sinnvoll erweist (Projektleiter ist Manager, aber nicht Vorgesetzter der Projektmitarbeiter), weil der Projektmitarbeiter sich so voll auf seine inhaltliche Aufgabe konzentrieren kann.
 

Wie wende ich wirksames Management an?

Grundsätze nach Fredmund Malik, Führen-Leisten-Leben:

  1. Letztendlich zählen nur Resultate
  2. Frage an sich selbst oder Mitarbeiter: was ist mein Beitrag zum Erfolg?
  3. Konzentration auf das Wesentliche
  4. Stärken nutzen, Schwächen kennen
  5. Gegenseitiges Vertrauen (Charakterliche Integrität/Verlässlichkeit)
  6. Positives Denken
     

Praxistipp:

Effektivitätsanalyse (mache ich die richtigen Dinge?) als Managementaufgabe:

  1. Schätze die jeweiligen Zeitanteile für Aufgaben als Manager, Führungskraft und Fachkraft (in der Summe 100%)
  2. Schreibe die vier wichtigsten Ziele in diesem Jahr auf und ordne sie den Bereichen Management (M), Leadership (L) und Fachkraft (F) zu.
  3. Notiere jede Tätigkeit aus dem Kalender (der letzten zwei und kommenden zwei Wochen) und ordne sie sowohl den Zielen 1-4 als auch den Bereichen M-L-F zu.
  4. Analysiere das Ergebnis mit dem Abgleich der Schätzung für die Zeitanteile.
  5. Handele!
     

Risiken und Nebenwirkungen:

Jeder Manager baut im Tagesgeschäft Routinen auf, durch die er das Wesentliche aus den Augen verlieren kann. Insofern ist es sinnvoll von Zeit zu Zeit die Routinen zu überprüfen und bestenfalls zu delegieren.
 

No-Gos: 

Ein typischer Karriereweg in Deutschland verläuft so: ein Mitarbeiter fällt in seiner Funktion als Fachkraft positiv auf und wird deshalb zur Führungskraft ernannt. Plötzlich sind Inhalte als Fachkraft, Führungskraft und Manager Bestandteile des neuen Jobs, oft leider ohne fundierte Weiterbildung dazu. Liebe HR-Verantwortliche: Führungs- und Managementwissen fällt nicht vom Himmel!         

Eine fundierte Ausbildung ist der beste Ratgeber, um dem gerade Geschilderten vorzubeugen und rundum gut vorbereitet in den nächsten Karriereschritt zu gehen, andernfalls droht das Peter-Prinzip wieder einmal ein Opfer zu finden.

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