Mittelstand in Zahlen: Depressionen bei Beschäftigten
Der Mittelstand ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Doch wie ist dieser aufgestellt? Was steckt dahinter? Was bewegt KMU? Der DMB stellt mit "Mittelstand in Zahlen" regelmäßig interessante Fakten und Studienergebnisse vor.
Depressive Störungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet und werden in ihrer Schwere häufig unterschätzt. Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde bereits eine Depression ärztlich diagnostiziert. Das geht aus dem 5. Deutschland-Barometer Depression hervor, mit dem die Stiftung Deutsche Depressionshilfe jährlich Erfahrungen und Einstellungen der Bevölkerung zu Depressionen erhebt. Weitere 19 Prozent der Beschäftigten haben zwar bisher noch keine Diagnose erhalten, vermuten aber, dass sie schon einmal in ihrem Leben an Depressionen litten. Während die Mehrheit der Betroffenen am Arbeitsplatz nicht über ihre Erkrankung spricht, geht ein Drittel offen damit um.
„Statistisch gesehen gibt es in nahezu jedem Unternehmen depressiv erkrankte Mitarbeiter“, erklärt Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Ein besserer Wissensstand über Depressionen in Unternehmen könne nicht nur viel Leid bei den Betroffenen verhindern, sondern Arbeitgebern auch immense Kosten ersparen. „Unternehmen sollten deshalb dringend Basiswissen und auch Handlungskompetenz zu Depression und Suizidprävention aufbauen“, rät Hegerl.