Mittelstand in Zahlen: Digitalkompetenzen in der Weiterbildung
Der Mittelstand ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Doch wie ist dieser aufgestellt? Was steckt dahinter? Was bewegt KMU? Der DMB stellt mit "Mittelstand in Zahlen" regelmäßig interessante Fakten und Studienergebnisse vor.
Die fortschreitende Digitalisierung durchdringt heute mehr und mehr die Arbeits- und Produktionsprozesse kleiner und mittlerer Unternehmen. Dies trifft selbst auf KMU zu, deren Geschäftsmodell nicht auf einer digitalen Technologie beruht. Für viele Beschäftigte und Führungskräfte wurde dies mit Beginn der Corona-Pandemie besonders erlebbar, als sie ihren Arbeitsort ins Homeoffice verlegten, sofern die Art der Tätigkeit und die Verhältnisse Zuhause dies zuließen. Während dieser Krisenzeit wurde deutlich, wie wichtig digitale Kompetenzen der Mitarbeiter für die unternehmerische Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands sind.
Bei 84 Prozent der Weiterbildungsunternehmen waren im Jahr 2020 Digitalkompetenzen Inhalt der Weiterbildung. Insgesamt haben 30 Prozent aller KMU im Jahr 2020 Weiterbildung auf dem Gebiet der Digitalkompetenzen angeboten bzw. gefördert. Bei 49 Prozent von ihnen spielten Digitalkompetenzen inhaltlich sogar eine sehr große Rolle. Am häufigsten ging es bei der Weiterbildung um grundlegende Digitalkompetenzen, aber auch um erweiterte Digitalkompetenzen wie zum Beispiel den Umgang mit Spezialsoftware oder digitalen Maschinen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der weiterbildungsaktiven KMU widmete sich fortgeschrittenen Digitalkompetenzen, während sie für 11 Prozent inhaltlich im Vordergrund standen.
Den Stellenwert von Weiterbildung hinsichtlich digitaler Kompetenzen betonte jüngst auch Dr. Roland A. Stürz, Abteilungsleiter Think Tank am Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt), im DMB-Interview. Wenn das Niveau grundlegender digitaler Kompetenzen mit der allgemein voranschreitenden digitalen Transformation nicht Schritt hält, läuft unsere Volkswirtschaft aus seiner Sicht Gefahr, vorhandene, sich aber wandelnde und auch neu entstehende Arbeitsplätze nicht mehr besetzen zu können. Deshalb plädiert er dafür, die Bemühungen zu verstärken, die digitale Kluft zu schließen und das Niveau der digitalen Kompetenzen in der Bevölkerung zu steigern.
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Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Unternehmerische Widerstandsfähigkeit"