12.12.2022Fachbeitrag

Digitale Kompetenzen als Erfolgsfaktor für den Mittelstand

Digitalkompetenz ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Herausforderungen.

Eine erfolgreiche digitale Transformation steht und fällt mit den digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Ein Thema, das seit Jahren die Arbeitswelt beschäftigt und erfolgskritisch für mittelständische Unternehmen ist. Aber was sind digitale Kompetenzen eigentlich und was können Unternehmen tun, um digitales Know-how zu fördern? Und vor allem: Wie ist es derzeit um die digitalen Skills in Deutschland bestellt?

Digitale Kompetenzen sind schon seit Jahren ein großes Thema für mittelständische Unternehmen. Doch in einer stark vernetzten Welt erhöht sich die Relevanz des Themas aufgrund der beschleunigten technologischen Entwicklung zunehmend. Besonders die Pandemie hat vielen Unternehmen ihre Defizite bei der Umsetzung der digitalen Transformation vor Augen geführt. Dies hat sich zum einen in der Zusammenarbeit, Kommunikation und Abstimmung im virtuellen Raum geäußert und zum anderen wurde die mangelhafte Verfügbarkeit von digitalem Know-how im Betrieb offengelegt. Doch für die Zukunftsfähigkeit mittelständischer Unternehmen sind digitalaffine Mitarbeiter und unternehmensinternes Digitalwissen elementar. Wie ist es also derzeit um die digitalen Fähigkeiten in Deutschland bestellt?

Digitalkompetenzen in Deutschland noch ausbaufähig

Die digitalen Kompetenzen in der deutschen Bevölkerung bewegen sich auf einem mittelmäßigen Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Digital Skills Gap“ der Initiative D21. Demnach seien Basiskompetenzen zwar weit verbreitet, komplexere Anforderungen könnten jedoch nur von sehr digitalaffinen Bevölkerungsgruppen bewältigt werden. Unterschiedliche Niveaus zeigten sich vor allem auch in Abhängigkeit der Bildung, des Alters und der Art des Berufs. Allerdings berücksichtigt der D21-Digital-Index die Digitalkompetenzen nicht allein im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit, sondern auch im Alltag.

Dass digitale Kompetenzen für die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) entscheidend sind, zeigt das KfW-Mittelstandspanel: 80 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass grundlegende Digitalkompetenzen der Beschäftigten von großer Bedeutung seien. 25 Prozent benötigten sogar fortgeschrittene Kompetenzen wie das Programmieren oder die statistische Datenanalyse. Doch laut Befragung können ein Drittel der Unternehmen ihren Bedarf an digitalen Skills nicht decken.

Was versteht man unter digitalen Kompetenzen?

Digitale Kompetenzen lassen sich nicht einheitlich definieren. Sie setzen sich aus einem gewissen Mindset, einem Wissensschatz und zielgerichteten Skills zusammen. Vor allem aber sind sie nicht statisch, sondern ständig im Wandel befindlich. Grundsätzlich lassen sich „Soft Skills“ und „Hard Skills“ unterscheiden. Zu den Soft Skills gehören etwa methodische und persönliche Fähigkeiten. Zum Beispiel analytische Fähigkeiten, Interesse und Motivation für Digitalthemen, digitale Querschnittskompetenzen und ein Verständnis über technische Zusammenhänge. Dieser Bereich ist elementar, um sich ständig verändernden technologischen Entwicklungen und Rahmenbedingungen anpassen zu können. Der Bereich der Hard Skills umfasst schließlich die Anwendungskompetenzen. Hierbei sind unterschiedliche Qualitätsstufen zu unterscheiden: Erstens, die Nutzung von Standardsoftware zur Kommunikation und Datenverarbeitung und zweitens, spezifische – in der Ausbildung oder im Studium erlernte – Fachkompetenzen wie das Programmieren oder die Erstellung von digitalen Inhalten und Lösungen.

Wie verbessert man die digitalen Kompetenzen im Unternehmen?

Die erforderliche Digitalkompetenz steht natürlich immer in Abhängigkeit des Digitalisierungsgrades und Geschäftsfeldes eines Unternehmens. Doch gibt es drei Ebenen, über die Unternehmer größen- und branchenübergreifend die digitale Transformation vorantreiben und digitales Know-how generieren können. Die erste Ebene betrifft die Führungskräfte selbst. Eine moderne Unternehmenskultur, die technologische Entwicklungen im Blick hat und in der die Unternehmensführung vorangeht, legt den Grundstein für die gesamtbetriebliche Entwicklung. Zusammenfassen lässt sich das unter dem Begriff „Digital Leadership“. Daran angeschlossen sollten Unternehmen eine moderne digitale Infrastruktur bereithalten und so eine Umgebung schaffen, in der Mitarbeiter mit den digitalen Herausforderungen der technologischen Entwicklung wachsen können. Von besonderer Bedeutung zur Erlangung von digitalen Kompetenzen ist schließlich die letzte Ebene: Trainings, Qualifizierungsmaßnahmen sowie Fort- und Weiterbildungen sind unabdingbar, wenn es darum geht, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Belegschaft zu verbessern. Wichtig ist, dass Weiterbildung als kontinuierlicher Prozess verstanden wird, da sich die Anforderungen infolge des digitalen Wandels ständig verändern.

 

Dieser Artikel ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema Digitale Skills von Mitarbeitern: Welche Kompetenzen wichtig sind

 

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