17.01.2023Fachbeitrag

DMB-Umfrage: Erwartungen 2023

Die DMB-Mitgliederbefragung zeigt eindeutig: Die Mittelstandspolitik der Ampel kommt nicht gut an. Außerdem rechnen gut 42 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer mit einer schlechteren Geschäftsentwicklung für ihr Unternehmen als im Vorjahr.

Zwar bewerten 58 Prozent der befragten Unternehmen die gegenwärtige Lage ihres Unternehmens als gut, doch rechnen 43 Prozent in diesem Jahr mit einer schlechteren Entwicklung für ihr Unternehmen als im Vorjahr. Nur 17 Prozent der befragten Unternehmen blicken optimistisch ins neue Jahr und rechnen mit einer besseren Entwicklung im Jahr 2023.

 

Dabei bereiten die hohen Energiekosten (67 Prozent), die Inflation (52 Prozent) und der Fachkräftemangel (50 Prozent) den DMB-Mitgliedern die größten Sorgen. An vierter Stelle folgt der Materialmangel (35 Prozent) und die andauernden bzw. erneuten Corona-Beschränkungen (15 Prozent). Diese Zahlen wirken sich auch auf die Zufriedenheit mit der Mittelstandspolitik der Ampel-Regierung aus: Rund 84 Prozent der befragten DMB-Mitglieder haben wenig Hoffnung in die weiteren politischen Maßnahmen der Ampel-Regierung.

 

Geringe Investitionsbereitschaft im Mittelstand

Der Mittelstand denkt zukunftsorientiert, ist aber in seiner Investitionsbereitschaft gehemmt. Während 22 Prozent der Unternehmen keine Investitionen in diesem Jahr planen, werden voraussichtlich 30 Prozent der Unternehmen weniger investieren als zuvor. Nur 15 Prozent der befragten Unternehmen stecken mehr Kraft in Investitionen als im Vorjahr.

Gründe für die mangelnde Investitionsbereitschaft sind vor allem weltwirtschaftliche Unsicherheiten (54 Prozent). Damit ist Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ebenso gemeint wie Handelskriege, zum Beispiel zwischen China und den USA. Auch die weltweite Tendenz in Richtung Abschottungspolitik und die Pandemie sorgen für Unsicherheiten im Mittelstand. Außerdem haben auch der Fachkräftemangel (32 Prozent) sowie die hohen Anschaffungskosten von zum Beispiel Maschinen und Immobilien (28 Prozent) einen negativen Einfluss auf die Investitionsbereitschaft im Mittelstand.

 

Die Umfrage zeigt, dass rund die Hälfte der befragten Unternehmen (52 Prozent) bei erweiterten Abschreibungsregeln mehr Investitionen tätigen würden. Dabei haben die Unternehmen ganz klare Vorstellungen: Rund 67 Prozent würden in die Digitalisierung investieren, 50 Prozent in die Erweiterung oder Instandhaltung der betrieblichen Infrastruktur und 40 Prozent in die eigene Energieeffizienz. Auch Investitionen in neue Angestellte (31 Prozent) und ins Marketing (28 Prozent) sind gefragt.

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