01.12.2021Fachbeitrag

Generationswechsel während der Pandemie

Gerade jetzt kann ein generationsübergreifender Ansatz die Antwort auf neue Herausforderungen bringen.

Familienunternehmen sind ein Generationenprojekt. Nur wenn es gelingt, die Unternehmerische Verantwortung mit Erfolg an die nächste Generation weiterzureichen, bleibt das Projekt Familienunternehmen lebendig.

Auch wenn Familienunternehmen ihre Handlungsfähigkeit in der Pandemie-Zeit erneut unter Beweis stellten, hat ihre schwierigste Herausforderung – die Unternehmensnachfolge, nicht an Brisanz verloren. Es mag durchaus überraschend klingen, dass gegenwärtig ein besonders guter Zeitpunkt für die Umsetzung des Generationswechsels ist. Doch die Corona Pandemie liefert vielfältige Gründe, die Unternehmensnachfolge gerade jetzt aktiv anzugehen.


Der Next Generation eine Chance geben

Warum nicht gerade in dieser schwierigen Zeit die „Next Generation“ in die erste Führungsreihe heben und die Unternehmensnachfolge jetzt umzusetzen? Die Auswirkungen der Pandemie sind so gravierend, dass sie allein mit jahrelanger Erfahrung nicht zu lösen sein werden. Es braucht unter anderem neue Impulse für die Zukunft. Digitalisierung und Globalisierung verändern die Grundlagen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens. Die Bereitschaft zur ständigen Erneuerung und Anpassung rückt somit in den Mittelpunkt des zukünftigen Handelns. Durch die Corona-Pandemie vergrößert sich unausgesprochen der Handlungs- und Verantwortungsraum in vielen Familienunternehmen. Eine Bewährungsprobe für die Nachfolger, die als gute Vorbereitung für die Unternehmensnachfolge geeignet ist.


Den Unternehmergeist beschwören

Eine hohe Identifikation mit der Unternehmensgeschichte, flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen, Verantwortung und nachhaltiges Wirtschaften: Die Corona-Pandemie hat gezeigt, was wirkliches Unternehmertum von Management unterscheidet. Vor allem zahlt sich in Krisen-Zeiten ein faires und nachhaltiges Personalmanagement aus. Das höchste Kapital – ihre Mitarbeiter, engagieren bzw. erfinden sich neu und entfalten bisher nicht zu Tage getragene Kreativität und überdurchschnittliches Engagement. Gemeinsam bereits heute erkennen, welches Problem es morgen zu lösen gibt.


Das langjährig aufgebaute Vertrauenspotential zu Kunden und Lieferanten nutzen

Schon vor dem Ausbruch von Corona-Pandemie galt: Wer bereit ist, mit Eigentum und Reputation voll zu haften, baut Glaubwürdigkeit und Vertrauen auf. In solch einer Krise zahlt sich dieser Vertrauensvorschuss besonders aus. Dieses enorme Vertrauenspolster gegenüber Kunden und Lieferanten vereinfacht den Prozess, Neues in die Wege zu leiten.

Die virtuelle Sichtbarkeit Ihres Unternehmens ist jetzt entscheidend. Klassische Wege der Kundenbeziehungspflege sind komplett weggefallen. In Zeiten der Krise gibt es wohl kaum Kunden bzw. Lieferanten, an denen die Krise spurlos vorübergeht. Sprechen Sie diese an. Um das gegenseitige Vertrauen zu stärken, sollten Sie auch eigene Schwierigkeiten wie zum Beispiel Lieferengpässe thematisieren.


Den Zeitpunkt des Wandels nutzen

Eine Krise ist nicht nur ein existenzieller Bedrohungszustand für ein Unternehmen, sondern zugleich die Zeit für Neuausrichtung und Diversität. Gerade jetzt kann ein generationsübergreifender Ansatz die Antwort auf neue Herausforderungen bringen.

In einer Krise herrschen bessere Ausgangsvoraussetzungen für Veränderungen im Unternehmen als zu „normalen Zeiten“. Wer diese Bedingungen in einer Krise als Chance nutzt, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, geht gestärkt aus der Krise hervor und sichert sich langfristig einen höheren Unternehmenserfolg.


Die Familienverfassung

Eine Familienverfassung ist eine der wichtigsten Vorkehrungen, die die langfristige Überlebenskraft der Unternehmerfamilie sichert. Rechtzeitig formulierte, schriftlich niedergelegte und von allen in der Familie akzeptierte Regeln sorgen dafür, dass Stabilität gewahrt, Kommunikation gesichert, gegensätzliche Interessen respektiert und Konflikten vorgebeugt wird.

Eine Familienverfassung ist natürlich kein Allheilmittel und kann Rechtsstreitigkeiten innerhalb einer Gesellschafterfamilie nicht gänzlich ausschließen. Doch sie führt nachweislich zu einer deutlichen Reduzierung der innerfamiliären Gerichtsprozesse, gerade deshalb unterstützen wir unsere Mandanten in der Corona-Pandemie bei der Ausarbeitung.

Diese außergewöhnliche Situation fordert alle Beteiligten über das bisher Dagewesene hinaus. Der Zeitpunkt ist besser als es scheint, also packen Sie es an – „KERN Unternehmensnachfolge. Erfolgreicher.“ unterstützt Sie sehr gerne dabei!

 

Teil V der Beitragsserie Unternehmensnachfolge in der Krise

 

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