15.03.2023Fachbeitrag

Mit Daten widerstandsfähiger werden und Wachstum erzielen

Daten werden zunehmend zur entscheidenden Unternehmensressource. Durch das Erheben, Sammeln und Analysieren von Daten können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Geschäftsprozesse optimieren und Kunden besser verstehen. Wie der Mittelstand ungenutzte Daten-Potenziale erschließen kann und dadurch widerstandsfähiger wird. 

Mittelständische Unternehmen erzeugen und verarbeiten schon heute enorme Datenmengen. Häufig ist den Unternehmen jedoch gar nicht bewusst, dass sich darin große Geschäfts- und Optimierungspotenziale verbergen. Die digitalen Informationen und Daten bleiben in vielen Fällen schlicht ungenutzt. Laut EY-Mittelstandsbarometer trifft derzeit gerade einmal jedes dritte KMU unternehmerische Entscheidung mithilfe von datenbasierten Erkenntnissen. Gründe hierfür sind fehlende Ressourcen und fehlendes Bewusstsein. Gerade kleinere Unternehmen verfügen selten über geschultes Personal und die notwendigen Prozesse, um Daten zu sammeln und davon zu profitieren.  

Wie können KMU von Daten profitieren? 

Wenngleich die Chancen, die das Sammeln und Nutzen von digitalen Daten bietet, im Mittelstand derzeit nur mäßig genutzt werden, sind die Potenziale doch offensichtlich: Daten können Unternehmen helfen, vorausschauender zu planen und Ressourcen besser zu nutzen. Umso mehr Daten einem Unternehmen zur Verfügung stehen, desto besser gestaltet sich die Entscheidungsfindung. Die Erhebung, Sammlung und Analyse von Informationen über Kunden, Lieferanten, Produkte oder Märkte, hilft Unternehmen verbesserte Entscheidungen zu treffen, Muster und Trends zu erkennen und Risiken zu minimieren. Auch können Prozesse und Strukturen optimiert und das Verständnis für Kundenbedürfnisse verbessert werden. Die Datenauswertung liefert wertvolle Erkenntnisse über Produktivität, ineffiziente Prozesse oder Engpässe und kann letztlich dazu führen, dass Kosten minimiert werden können. Wesentlich sind zudem Kundenerkenntnisse über Kaufverhalten, Vorlieben und Zufriedenheit, um das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung stetig zu verbessern. Darüber hinaus können Daten die Grundlage für die Entwicklung neuer Geschäftsideen sein und helfen, Geschäftsrisiken zu minimieren – zwei wesentliche Faktoren für Zukunfts- und Widerstandsfähigkeit.  

Datenmanagement und -analyse etablieren 

Um datenbasierte Erkenntnisse zu gewinnen und Daten wirtschaftlich zu nutzen, braucht ein Unternehmen eine Datenstrategie. Sie ist die Basis für das Datenmanagement und die Analytik. Grundlage dafür ist, dass ein Unternehmen seine Datenquellen kennt. Komplexe IT-Landschaften und heterogene Datenquellen erschweren die Analyse, sodass sich eine Zusammenführung der Daten anbietet. Gleichzeitig sollten jedoch auch dezentrale Analysemöglichkeiten unterhalb der Geschäftsführung geschaffen werden. Dadurch können Fachabteilungen (Produktion, Vertrieb, Buchhaltung usw.) eigene Erkenntnisse gewinnen und nutzen. Beim Aufbau solcher Strukturen kann es durchaus sinnvoll sein, auf externe Expertise zurückzugreifen.  

Bewusstsein für die Bedeutung digitaler Daten wächst 

Insgesamt wächst auch im Mittelstand das Bewusstsein für die neuen Wertschöpfungspotenziale durch Datennutzung. Auch weil die wirtschaftliche Nutzung von Daten die Basis für die digitale Transformation vieler Unternehmen darstellt. Studien zufolge kennen und nutzen zwar viele Unternehmen die Potenziale der Datenwirtschaft noch nicht umfassend, sind sich der Möglichkeiten und Chancen jedoch zunehmend bewusst. Die Zurückhaltung hat allerdings häufig einen einfachen Grund: viele Unternehmen verweisen auf regulatorische Hürden. Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zur „Data Readiness“ zufolge bezeichnen 85 Prozent der befragten Unternehmen „datenschutzrechtliche Grauzonen“ als größte Hürde bei der Datennutzung. Die fehlende Rechtssicherheit bei der Anonymisierung von Daten wird von 73 Prozent genannt.  

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Unternehmerische Widerstandsfähigkeit"

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