Tagesspiegel Background: Schweigen ist Gold?
Im Tagesspiegel Background wird die Frage aufgeworfen, wieso sich viele Unternehmen, die Opfer von Cyberattacken geworden sind, nicht dazu äußern möchten. Marc S. Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand des DMB, meint, dass dies mit der Angst vor Reputationsverlust zu tun hat. Gleichzeitig stellt er fest, dass sich Unternehmen untereinander durchaus immer öfter über die Thematik austauschen.
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Auch beim Deutschen Mittelstands-Bund (DMB) sieht man neben dem Reputationsverlust einen weiteren Grund für die Zurückhaltung in einem drohenden finanziellen Schaden. „Die gesetzliche Verankerung hoher Strafzahlungen wirkt abschreckend”, sagt der Geschäftsführende DMB-Vorstand Marc Tenbieg. Denn stellt sich heraus, das Unternehmen Daten nicht ausreichend geschützt haben, sind nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) Bußgelder in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro möglich, oder bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes – je nach dem, was höher ausfällt.
Im Vergleich dazu empfinden Unternehmen die Leistungen durch den Staat im Falle eines Angriffs als unzureichend. „Wenn Unternehmen eine Attacke melden, erwarten sie auch Unterstützung. Aber den Behörden fehlt es an Personal. Hier muss mehr kommen”, sagt Tenbieg. In Schockstarre verharren Unternehmen dennoch nicht. „Wir sehen, dass sie untereinander und mit uns häufiger und intensiver über Cyberangriffe sprechen. Das könnte ein Schritt zu mehr Transparenz sein."
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Quellen- und Autorenangaben:
Autor:
Andreas Schulte
Quelle:
Tagesspiegel Background / background.tagesspiegel.de
Veröffentlichungsdatum: 13.02.2023
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