07.09.2021Fachbeitrag

Wie digital wird Deutschland?

Die FDP spricht sich am stärksten für eine mittelstandsfreundliche Digitalisierungspolitik aus, AfD bildet Schlusslicht.

Deutschland hinkt im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung hinterher (vgl. Desi 2020). Und das, obwohl die Relevanz digitaler Abläufe und Prozesse in der Corona-Pandemie noch einmal deutlich geworden ist, insbesondere auch für kleine und mittlere Unternehmen. So nennen mehr als die Hälfte der DMB-Mitglieder den Ausbau der digitalen Infrastruktur als eine der wesentlichen Herausforderungen des Mittelstands.

Die FDP spricht sich am stärksten für eine mittelstandsfreundliche Digitalisierungspolitik aus, gefolgt von der Union. Bündnis 90 / Die Grünen nimmt den dritten Platz ein, es folgen SPD und Linkspartei. Die AfD bildet das Schlusslicht.  

 

 

Der DMB hat im Themenbereich Digitalisierung die folgenden “Issues” überprüft:

 

Einführung Digitalministerium

Um die Bundesrepublik und den Wirtschaftsstandort Deutschland in eine zukunftsfähige digitale Zukunft zu führen, ist es notwendig, dass alle Vorhaben, Pläne und Zuständigkeiten, die die Digitalisierung berühren, in einem eigenen Ministerium gebündelt werden.

 

 

Breitband- bzw Gigabitausbau / 5G-Ausbau beschleunigen

Deutschland hinkt beim Ausbau der digitalenInfrastruktur hinterher. Dies wirkt sich als Standorts- und Wettbewerbsnachteil für mittelständische Betriebe aus. Ein zügiger und planvoller Infrastrukturausbau von  ist unabdinglich!

 

IT-Sicherheit / Cybersecurity stärken

Nicht nur der Bundestag wird Opfer von Angriffen auf die IT, sondern auch zahlreiche Unternehmen, wodurch sensible Daten verloren gehen oder erbeutet werden. Abwehrmechanismen müssen gestärkt werden!

 

E-Government-Strukturen ausbauen

Das Ausfüllen zahlreicher staatlich geforderter Formulare und Anträge auf Papier gehört zum Alltag vieler kleinerer und mittlerer Unternehmen in Deutschland. Diese Vorgänge kosten Zeit, Energie und Arbeitseffizienz. Parteien müssen digitale Verwaltungsabläufe fördern, um das unternehmerische Handeln für Betriebe zu erleichtern.

 

Europäischen Digitalen Binnenmarkt vorantreiben

Auch im digitalen Bereich sollten endlich die gleichen Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen im gesamten Binnenmarkt der Europäischen Union gelten, damit alle Marktteilnehmer EU-weit nach den gleichen Regeln und Rahmenbedingungen agieren können. Die politischen Parteien sollten sich für die Vollendung des von der EU-Kommission initiierten europäischen digitalen Binnenmarkt einsetzen.

 

Datenschutzpflichten für Unternehmen ausweiten

Schon heute müssen KMU in Deutschland zahlreiche Dokumentationspflichten im unternehmerischen Alltag erfüllen und Vorgaben des Datenschutzes nachkommen. Diese Pflichten weiter auszubauen, hätte für Betreibe unnötige bürokratische Aufwände zur Folge.

 

Relative Worthäufigkeiten im Themenbereich Digitalisierung

Ausgewertet wurde zudem die relative Worthäufigkeit der Begriffe “Digitalisierung”, “Künstliche Intelligenz” (“KI”), “(digitale) Verwaltung” sowie “Glasfaser / Gigabit / 5G”. Im Themenbereich Digitalisierung schneiden die Unionsparteien bei den Worthäufigkeiten überdurchschnittlich gut ab: Bei den drei Begriffen “Digitalisierung” “Künstliche Intelligenz” und “Verwaltung” nehmen sie jeweils den Spitzenplatz ein. Lediglich der Begriff “Glasfaser / Gigabit / 5G” kommen im Wahlprogramm der FDP häufiger vor. Schlecht schneiden die Partei Die Linke sowie die AfD bei diesen Begriffen ab.   

 

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