Atomkraft: Wirtschaft braucht auch 2024 sichere Energieversorgung
Düsseldorf, 18.10.2022
Der Bundeskanzler hat in der Debatte um einen Weiterbetrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke eine Entscheidung getroffen. Alle drei derzeit noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke sollen bis zum 15. April 2023 weiterlaufen. Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) befürwortet das, fordert aber eine Laufzeit über den angedachten Zeitraum hinaus. Denn in der derzeitigen Situation muss jede verfügbare Energiequelle so lange am Netz bleiben, dass der Mittelstand auch im Winter 2023/2024 verlässlich versorgt werden kann.
Die Frage danach, welche Position man zur Atomkraft einnimmt, ist dieser Tage nicht leicht zu beantworten. Auch Unternehmerinnen und Unternehmer blicken zwiegespalten auf das Thema. Steffen Kawohl, DMB-Experte für Energiepolitik, dazu: „Mittel- und langfristig sehen wir die Atomkraft nicht als Teil einer verlässlichen, kostengünstigen und klimafreundlichen Energieversorgung. Gründe dafür sind unter anderem die fehlende Wirtschaftlichkeit von Atomkraftwerken und die Produktion von Atommüll, der eine Bedrohung für Umwelt und Gesundheit darstellt und für den es noch kein Endlager gibt.“
Die derzeitige Krise bei der Energiebeschaffung aber ist ein Faktor, der einen neuen Blickwinkel auf die Thematik zwingend notwendig macht. Bereits jetzt leiden viele kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland massiv unter den Auswirkungen der Energieknappheit. Aus diesem Grund ist der gestern Abend verkündete Plan der Bundesregierung, die drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus betreiben zu wollen, ein logischer und richtiger Schritt. Steffen Kawohl erklärt: „Die Wirtschaft braucht eine sichere Energieversorgung. Um das zu schaffen, sollte jede verfügbare Energiequelle erhalten werden. Das schließt den Weiterbetrieb der AKW mit ein. Aber nicht nur im Hinblick auf den anstehenden Winter. Sondern auch für den Winter 2023/2024 brauchen Unternehmen Planungssicherheit.“ Darum hält der DMB einen Weiterbeitrieb der AKW bis ins Frühjahr 2024 für notwendig. Die Ampelkoalition plant eine Laufzeitverlängerung lediglich bis zum April 2023. Bereits heute muss mit Hochdruck daran gearbeitet werden, dass eine verlässliche und kostengünstige Energieversorgung ohne Atomkraft ab 2024 möglich ist.
Über den DMB
Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) e.V. ist der Bundesverband für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland. Der DMB wurde 1982 gegründet und sitzt in Düsseldorf. Unter dem Leitspruch "Wir machen uns für kleine und mittelständische Unternehmen stark!" vertritt der DMB die Interessen seiner rund 25.000 Mitgliedsunternehmen mit über 500.000 Beschäftigten. Damit gehört der DMB mit seinem exzellenten Netzwerk in Wirtschaft und Politik zu den größten unabhängigen Interessen- und Wirtschaftsverbänden in Deutschland. Der Verband ist politisches Sprachrohr und Dienstleister zugleich, unabhängig und leistungsstark. Spezielle Themenkompetenz zeichnet den DMB in den Bereichen Digitalisierung, Nachfolge, Finanzen, Internationalisierung, Energiewende und Arbeit & Bildung aus. Als dienstleistungsstarker Verband bietet der DMB seinen Mitgliedsunternehmen zudem eine Vielzahl an Mehrwertleistungen. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstandsbund.de.
Kontakt für Rückfragen
Sascha Obbelode
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Mittelstands-Bund (DMB) e.V.
Telefon: +49 (211) 200525-32
sascha.obbelode@mittelstandsbund.de