Klimatransformation entlang der Lieferkette vorantreiben

Bis zu 90 Prozent der Emissionen eines Unternehmens entstehen in der Wertschöpfungskette. Sie werden durch Produkte und Dienstleistungen eingekauft.
Kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich mit der Herausforderung der Klimatransformation auseinandersetzen. Im Fokus steht dabei zunehmend die Lieferkette, in der ein Großteil der Emissionen entsteht. Digitale Tools ermöglichen Transparenz über klimarelevante Daten sowie eine bessere Zusammenarbeit mit Geschäftspartner*innen, um effektive Reduktionsmaßnahmen umzusetzen.
Das Jahr 2021 hat die Dringlichkeit der Klimatransformation für jedes Unternehmen deutlich gemacht. Sowohl politische Beschlüsse – vom Fit-for-55-Klimapaket der EU über COP26 bis zum Koalitionsvertrag der Ampelparteien – als auch steigende Anforderungen von Kund*innen und Investor*innen zeigen: Die Weichen stehen auf Wandel! Immer mehr Unternehmen haben dies erkannt und setzen sich bereits ambitionierte Klimaziele. Bei ihrer Umsetzung rückt vor allem die Lieferkette in den Fokus der Aufmerksamkeit. Woran liegt das und was bedeuten die neuen Anforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen?
Die Lieferkette ist der größte Hebel der Klimatransformation
Laut World Economic Forum entstehen bis zu 90 Prozent der Emissionen eines Unternehmens in der Wertschöpfungskette, sie werden durch Produkte und Dienstleistungen eingekauft. Aus diesem Grund beschäftigen sich immer mehr Unternehmen mit CLIMATE Intelligence Daten. Diese ermöglichen ihnen, klimarelevante Budgetentscheidungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu treffen, um ihre eigene Klimawirkung zu verbessern. So geben im Procurement Barometer 2021 bereits 69 Prozent aller Befragten an, die Nachhaltigkeitsleistung ihrer Lieferant*innen in der Auswahl sowie bei Vertragsverlängerungen zu berücksichtigen.
In engerer Zusammenarbeit verfolgen Klimabeauftragte und Einkaufsleiter*innen nun das gemeinsame Ziel, dass jede Einkaufsentscheidung zu einer informierten Klimaentscheidung wird. Die Grundvoraussetzung hierfür sind detaillierte Informationen über den Klimareifegrad von Lieferant*innen und den eingekauften Produkten. Lieferant*innen müssen sich somit ab sofort auf steigende Anforderungen einstellen, wenn es darum geht, die eigene Klimawirkung ganzheitlich offenzulegen.
Neue Herausforderungen für Lieferant*innen
Das transparente Reporting von klimarelevanten Daten wird somit zu einem zentralen Thema für die Wirtschaft im Jahr 2022. Wie können sich mittelständische Unternehmen darauf vorbereiten?
Obwohl immer mehr Entscheidungsträger*innen die Dringlichkeit des Themas erkannt haben und die Klimatransformation bei sich starten wollen, stehen sie vor vielen Herausforderungen. Die Erhebung von klimarelevanten Daten braucht entsprechendes Know-How sowie effiziente Strukturen und Prozesse. Oft fehlt jedoch eine Übersicht darüber, welche Unternehmensaktivitäten einen Klimaeinfluss haben und was getan werden kann, um diesen Einfluss zu verbessern. Die Analyse des aktuellen Klimareifegrads und das entsprechende Reporting gestaltet sich daher meist sehr aufwendig und die Daten bleiben am Ende trotzdem unzureichend.
Mit digitalen Assessments steigende Anforderungen erfüllen
Um sich dennoch auf klimarelevante Informationsanfragen von Kund*innen vorzubereiten, setzen Entscheider*innen heute zunehmend auf intelligente und spezialisierte Softwarelösungen. Diese bieten den Vorteil, dass sie schnell und unkompliziert durch aktuelle Anforderungen der Kund*innen leiten und die erfassten Daten strukturiert und einfach zugänglich machen. International anerkannte Standards – wie TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures), die EU-Taxonomie oder das GHG Protocol – bilden hierbei die Basis für eine ganzheitliche Analyse des eigenen Klimareifegrads.
Mit dem so entstandenen digitalen Reporting können sich Unternehmen auf die neuen Anforderungen des Marktes einstellen. Sie gewinnen wertvolle Erkenntnisse über die aktuelle Marktpositionierung im Vergleich zum Wettbewerb und können das Benchmarking nutzen, um eigene Potenziale klimarelevant auszubauen. Darüber hinaus bereiten sie sich ebenso zeit- und kosteneffizient auf bevorstehende, gesetzliche Klimaberichtspflichten wie das Lieferkettenschutzgesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vor.
Zusammenarbeit als Schlüssel
Die daten- und softwaregetriebene Analyse der eigenen Klimaleistung bildet den Ausgangspunkt der Reise – danach wartet die schrittweise Verbesserung durch effektive Reduktionsmaßnahmen. Um diese umzusetzen, braucht es vor allem eins: Zusammenarbeit. Unternehmen sind zunehmend auf der Suche nach Lieferant*innen, die ebenfalls Klimaziele verfolgen. Mit ihnen lassen sich vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen aufbauen, gemeinsame Reduktionspotentiale identifizieren und langfristig eine klimakompatible Transformation gestalten.
Digitale Plattformen machen diese Zusammenarbeit zur Dekarboniserung der Lieferkette leichter. Auf ihnen können sich Lieferant*innen strategisch positionieren, ihre klimarelevanten Daten sichtbar machen und von Einkäufer*innen gefunden werden. Auf dieser Grundlage arbeiten Lieferant*innen und Kund*innen transparent und zukunftsorientiert zusammen, um Klimaziele aktiv umzusetzen.
Mehr Infos im Climate Best Practice Guide 2021
Die Bedeutung von klimarelevanten Daten entlang der Lieferkette war eines der Hauptthemen beim Climate Transformation Summit 2021. Bei dem Online-Event diskutierten im Sommer 50 Expert*innen sowie 600 Teilnehmer*innen aus der gesamten DACH-Region über Best Practices der Klimatransformation. Die wichtigsten Ergebnisse des Austauschs fasst der Climate Best Practice Guide 2021 zusammen. In ihm finden sich weitere Einblicke über die Dekarbonisierung der Lieferkette sowie konkrete Best-Practice-Lösungen entlang der sieben Impact-Kategorien.
Der vollständige Guide steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.