10.11.2022Hintergrund

Mittelstand in Zahlen - Gestehungskosten von Solarstrom

Der Mittelstand ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Doch wie ist dieser aufgestellt? Was steckt dahinter? Was bewegt KMU? Der DMB stellt mit "Mittelstand in Zahlen" regelmäßig interessante Fakten und Studienergebnisse vor.

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fragen sich, ob es sich für sie rechnet, mit einer eigenen Erneuerbare-Energien-Anlage Strom zu produzieren und diesen anschließend im eigenen Betrieb zu nutzen. Jede Kilowattstunde Strom, die ein Unternehmen selbst erzeugt, muss es nicht mehr aus dem Stromnetz zu dem damit verbundenen Preis beziehen. Wer herausfinden möchte, ob sich die Selbstversorgung mit Strom aus einer betriebseigenen Photovoltaikanlage finanziell lohnt, sollte einen Blick auf die dabei anfallenden Stromgestehungskosten werfen. Die Stromgestehungskosten berechnen sich, indem alle über die Laufzeit der Energieerzeugungsanlage anfallenden Kosten durch den in diesem Zeitraum erwartbaren Stromertrag geteilt werden. So lässt sich berechnen, was es den Anlagenbetreiber kostet, eine bestimmte Menge Strom, zum Beispiel eine Kilowattstunde (kWh) Solarstrom, zu erzeugen.

Laut der Kampagne „Mehr Photovoltaik auf Gewerbedächern“ des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen liegen die Stromgestehungskosten einer Photovoltaikanlage im Gewerbe abhängig von der Anlagengröße derzeit bei 5 bis 10 Cent/kWh. Dabei wird ein Betrachtungszeitraum von 20 Jahren angenommen.

Vergleicht man diese Stromgestehungskosten mit den Gewerbestrompreisen, die laut der Kampagne momentan bei 35 Cent/kWh oder sogar darüber liegen, ergibt sich daraus eine Kostenersparnis von 25 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom, die ein Unternehmen selbst erzeugt und verbraucht. Die Kampagne „Mehr Photovoltaik auf Gewerbedächern“ geht davon aus, dass Unternehmen, die mit einer Photovoltaikanlage mit einer Leistungskapazität von 120 Kilowattpeak (kWp) in ihrem Betrieb 100.000 kWh Strom erzeugen - was dem üblichen Ertrag einer PV-Anlage dieser Größe entspreche - und davon wiederrum 80.000 kWh für den Eigenverbrauch nutzen, so jährlich ca. 20.000 Euro an Stromkosten sparen können.

Quelle: Kampagne „Mehr Photovoltaik auf Gewerbedächern“

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema KMU als Prosumer: Mehr Unabhängigkeit bei Strom und Wärme

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