24.05.2023Hintergrund

Mittelstand in Zahlen: Kosten des Klimawandels?

Der Mittelstand ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Doch wie ist dieser aufgestellt? Was steckt dahinter? Was bewegt KMU? Der DMB stellt mit "Mittelstand in Zahlen" regelmäßig interessante Fakten und Studienergebnisse vor.

Laut einer Hochrechnung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Prognos und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) könnten sich die volkswirtschaftlichen Folgekosten des Klimawandels bis 2050 auf ein Volumen von 280 Milliarden bis 900 Milliarden Euro belaufen. Die Prognose bezieht neben dem gesamtwirtschaftlichen Effekt auch mögliche strukturelle Veränderungen der Wirtschaft sowie des Arbeitsmarktes, eine mögliche Zunahme an sozialer Ungleichheit und bevorstehenden monetären Folgen bei Nichteinhalten der UN-Nachhaltigkeitsziele ein.

Anhand der hohen Kosten, die in den vergangenen Jahren durch die Auswirkungen von Extremwetterereignissen aufgetreten sind, lässt sich laut der Studie erahnen, dass der negative Trend in den Folgejahren massiv zunehmen wird. Insgesamt kam es von 2000 bis 2021 zu Extremwetterschäden in Höhe von 145 Milliarden Euro. Allein durch Sturzfluten und Überschwemmungen sind im Jahr 2021 Kosten in Höhe von 40,5 Milliarden Euro angefallen. Bei Industrie und Gewerbe waren es 5 Milliarden Euro.
Neben Flut und Starkregen gibt es auch weitere Klimafolgen, die großen Einfluss auf das deutsche Brutto-Inlands-Produktes (BIP) haben, aber deutlich weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Allein in den Jahren 2018 und 2019 beliefen sich die durch Hitze und Dürre entstandenen Kosten in Industrie und Gewerbe auf 9,2 Milliarden Euro. Hier entstanden 4,2 Milliarden Euro durch indirekte Schäden, welche beispielsweise Auswirkungen auf Lieferketten oder auf die Arbeitsproduktivität umfassen.

Anhand der steigenden Dichte der Extremwetter Ereignisse in Deutschland verstärkt sich die Sorge vor den immensen Folgen der Klimakrise: Alleine in den letzten 20 Jahren kam es in Deutschland zu drei sogenannten Jahrhundertfluten.

Die Hochrechnung des IÖW, der Prognos und der GWS beinhalten aber auch eine hoffnungsvolle Nachricht. Durch Klimafolgenanpassungsmaßnahmen soll es möglich sein, die prognostizierten Kosten um 60 bis 100 Prozent zu reduzieren.

In Anbetracht der starken Zunahme der durch Extremwetterereignisse verursachte Kosten wird deutlich, wie wichtig es neben dem Schutz des Klimas ist, auch auf das Ausmaß an Klimafolgen, die aufgrund der bisherigen Klimaschädigungen nicht mehr vermeidbar sind, vorbereitet zu sein. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind hier nicht außen vor und sollten die Thematik in ihre zukünftige Unternehmensplanung mit einbeziehen. In der Beitragsreihe Umwelt- und Klimaresilienz bietet der DMB seinen Mitgliedern ein breites Informationsangebot zur Widerstandsfähigkeit von KMU gegenüber den Auswirklungen von Klimafolgen.

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Unternehmerische Widerstandsfähigkeit"

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