28.12.2022Medienpräsenz

Tagesschau: Viele Sorgen trotz voller Auftragsbücher

Die Auftragslage ist gut, die Aussichten für energieintensive Betriebe trotzdem schlecht: Sie fürchen aufgrund der hohen Energiepreise um ihre Zukunft. Matthias Bianchi, Leiter Public Affairs, hat mit der Tagesschau gesprochen. 

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In Berlin ordnet Matthias Bianchi die letzten Zahlen für 2022. Er arbeitet beim Deutschen Mittelstands-Bund (DMB). Die aktuelle Stimmung in kleinen und mittleren Betrieben ist überwiegend schlecht. Nach einer branchenübergreifenden Umfrage sehen sich mehr als 51 Prozent wegen der im internationalen Vergleich sehr hohen Energiekosten dauerhaft in ihrer Existenz bedroht. 

"Die Situation ist paradox: Viele Firmen haben volle Auftragsbücher. Sie nehmen aber immer weniger neue Bestellungen an und arbeiten die alten Aufträge nur noch ab. Sie wissen nicht, ob sie auch in ein paar Monaten noch kostendeckend produzieren können", zieht Bianchi eine ernüchternde Bilanz. Und: Je energieintensiver der Betrieb, desto größer seien die Zukunftssorgen.   

Das habe, so Bianchi, zahlreiche Konsequenzen. Aufgrund der großen Unsicherheit würden Investitionen aufgeschoben. Dadurch drohe die Gefahr, langfristig an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren - vor allem bei der Digitalisierung. "Die Politik auf Bundes- und Landesebene hat sich zu lange auf guten Konjunkturdaten ausgeruht. Das fällt jetzt in vielen Bereichen auf die Wirtschaft zurück", so Bianchi. Eine Verlagerung ins Ausland wie bei Konzernen sei für die kleinen und mittleren Betriebe nicht möglich. “Unsere Unternehmen sind an ihre Standorte gebunden - sie fühlen sich der jeweiligen Region, ihren Belegschaften verbunden und könnten das auch finanziell nicht stemmen. Sie sind dem Standort auf Gedeih und Verderb ausgeliefert."

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Quellen- und Autorenangaben:

Autor:
Alex John

Quelle:
Tagesschau / tagesschau.de
Veröffentlichungsdatum: 29.12.2022
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