11.11.2024Position

UN-Klimakonferenz COP29 in Baku

COP ist die Abkürzung für Conference of the Parties, die seit dem Jahr 1995 jährlich stattfindende UN-Klimakonferenz.

Heute beginnt die 29. UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan. Warum dieses Ereignis genau zur rechten Zeit kommt, erklärt Steffen Kawohl, DMB-Fachreferent für Energiewende.

Der Klimawandel ist momentan aus dem Blickfeld der öffentlichen Aufmerksamkeit weitgehend verschwunden. Das ist vor allem der wirtschaftlichen Lage und den Entwicklungen rund um die Ampel-Koalition in Deutschland geschuldet. Aber auch außenpolitische Ereignisse wie die Präsidentschaftswahl in den USA und die Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten stellen den Klimawandel in den medialen Schatten. Die UN-Klimakonferenz (COP29) kommt also genau zur richtigen Zeit. Wenn die Staaten der Welt vom 11. bis 22. November zusammenkommen, um in Aserbaidschans Hauptstadt Baku über Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu verhandeln, ist dies eine gute Gelegenheit, dieses dringende Menschheitsthema wieder in den Fokus zu rücken. Denn ob wir es wollen, oder nicht: Die Folgen des Klimawandels beeinträchtigen schon jetzt unsere Wirtschaft.  

Klimaveränderungen bereits eingetreten 

Auf der COP29 wird es darum gehen, wie sich die Welt den bereits jetzt nicht mehr aufhaltbaren Folgen des Klimawandels anpassen kann. Denn selbst wenn wir ab sofort kein CO2 mehr ausstoßen würden, müssten wir damit rechnen, dass Extremwetterereignisse wie Hitzeperioden oder Starkregen weltweit künftig häufiger und heftiger auftreten. Neben der Beratung über Kriterien für eine erfolgreiche Anpassung steht die Frage der Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung in den Ländern des Globalen Südens im Fokus der Verhandlungen. 

Globaler Klimawandel gefährdet Lieferketten 

Es ist von enormer Bedeutung, dass Staaten, die bereits heute besonders unter dem Klimawandel leiden, dabei unterstützt werden, sich an veränderte Klimabedingungen anzupassen. Schließlich handelt es sich bei ihnen häufig um Entwicklungs- oder Schwellenländer. Aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland ist dies nicht zuletzt auch deshalb notwendig, da sie Güter und Rohstoffe aus diesen Ländern beziehen und Extremwetterereignisse ihre Lieferkette unterbrechen können.  

Anpassungsmaßnahmen auch hierzulande erforderlich 

Unabhängig davon muss wirksamer Klimaschutz aber auch hierzulande unbedingt Hand in Hand mit effektiven Maßnahmen zur Anpassung an bereits unumkehrbare Folgen des Klimawandels gehen. Denn auch in Deutschland müssen wir uns zum Beispiel auf häufigere und extremere Hitzewellen oder Starkregen einstellen. Ob und wie stark Menschen und Wirtschaft dadurch geschädigt werden, wie bei der Flut im Ahrtal vor drei Jahren oder zuletzt beim jüngsten Hochwasser in Süddeutschland, hängt allerdings auch von der Bereitschaft des Bundes, der Kommunen und von Unternehmen ab, Anpassungsmaßnahmen beim Aus- und Umbau der eigenen Infrastruktur einzuplanen. 

Mehr zu diesen Themen