19.04.2023Praxistipp

5 Tipps für finanzielle Widerstandsfähigkeit

Der DMB bietet fünf Tipps, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Verbesserung ihrer finanziellen Widerstandsfähigkeit helfen.

Die finanzielle Widerstandsfähigkeit ist ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Mit starker Finanzkraft ist man in der Lage, Herausforderungen wie wirtschaftliche Schwächeperioden, Konkurrenzdruck und unvorhergesehene Ereignisse zu meistern. Der DMB bietet fünf Tipps, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Verbesserung ihrer finanziellen Widerstandsfähigkeit helfen.

1. Realistische Finanzstrategie

Bei der Erstellung einer Finanzstrategie sollten Unternehmen ihre Finanzsituation sorgfältig analysieren, Ziele und Zielgruppen bestimmen und eine gründliche Risikoanalyse durchführen. Im nächsten Schritt müssen Finanzierungsbedürfnisse und -möglichkeiten berücksichtigt sowie eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Strategie geplant werden. Zudem ist es wichtig, die Compliance-Anforderungen und steuerliche Auswirkungen zu berücksichtigen. Finanzberater, aber auch digitale Tools können bei der Planung unterstützen.

 

2. Diversifizierung der Einkommensströme und Zulieferer

Der Bezug von Einkünften aus mehreren Quellen trägt dazu bei, das Risiko von Einkommensverlusten durch den Wegfall eines wichtigen Kunden oder einer wichtigen Einnahmequelle zu reduzieren. Beispielsweise können Förderprogramme dabei helfen, Unternehmensbereiche auszubauen, um neue Märkte zu erschließen. Die Verringerung der Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern mindert das Risiko von Lieferausfällen oder -verzögerungen. Außerdem können durch die Diversifizierung oft bessere Preise und Bedingungen ausgehandelt werden.

 

3. Absicherung durch Risikomanagement

Ein wichtiger Bestandteil für die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens ist die Errichtung eines Risikomanagements. Dieses beinhaltet die Identifizierung, Bewertung und Behandlung von Risiken, die das Unternehmen beeinträchtigen können. Nach der Identifizierung der Risiken werden diese analysiert, um das Ausmaß ihrer Bedrohung und die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens zu bestimmen. Die Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. -minimierung sollten durch ein kontinuierliches Monitoring weiterentwickelt werden.

 

4. Ausreichende Reserven schaffen

Mit ausreichenden Liquiditätsreserven können unerwartete Ausgaben gestemmt werden, wie zum Beispiel überraschende Reparaturen oder nach dem Verlust eines wichtigen Kunden. Zudem kann flexibel auf Veränderungen wie eine Rezession oder hohe Energiepreise reagiert werden. Eine Erhöhung der Liquiditätsreserven kann durch die Reduzierung von Schulden, den Verkauf von nicht benötigten Vermögenswerten oder die Erhöhung von Eigenkapital erreicht werden. Unternehmen sollten ihre Finanzplanung regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie ausreichende Liquiditätsreserven haben, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen.

 

5. Kontrolle und Reduzierung der Kosten

Eine gründliche Kostenkontrolle kann helfen, Überraschungen zu vermeiden und die Finanzen des Unternehmens stabil zu halten. Es ist wichtig, eine systematische Überprüfung zu implementieren, um gegebenenfalls rasch eingreifen zu können, um unnötige Ausgaben zu reduzieren. Wichtige Hebel bei der Reduzierung der Kosten liegen beispielsweise bei der Optimierung der Lagerhaltung, dem Forderungsmanagement und ineffizienten Marketingausgaben. Beim Personal sollte jedoch nur mit Bedacht gespart werden, da gut ausgebildete Beschäftigte meist auch mit hoher Produktivität einhergehen.

 

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Unternehmerische Widerstandsfähigkeit"

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