08.09.2021Fachbeitrag

Bleibt Deutschland Steuerhochburg?

Die FDP belegt in der Kategorie Finanzen und Steuern in der DMB-Wahlprogrammanalyse den ersten Platz, gefolgt von der Union.

Schon heute ist die Bundesrepublik Deutschland eines der führenden Ländern, wenn es Steuern und Abgaben für Betriebe und Bürger geht. Pläne der Politik im sich abzeichnenden Aufschwung nach der Corona-Pandemie weitere Abgaben einzuführen oder KMU durch höhere Steuersätze zu belasten, sind kein Kennzeichen mittelstandsfreundlicher Politik. Dies bestätigt auch, dass 80 % der DMB-Mitglieder die Steuerlast für Unternehmen als eine der größten Herausforderungen empfinden.

Die FDP belegt in der Kategorie Finanzen und Steuern in der DMB-Wahlprogrammanalyse den ersten Platz, gefolgt von der Union. Gleichauf liegen AfD und Grüne auf dem dritten Rang sowie SPD und Linke auf dem letzten Platz.

 

 

Ausweitung steuerliche Verlustrechnung

Unternehmen sollen in Wirtschaftskrisen mehr Möglichkeiten zur steuerlichen Verrechnung von Gewinnen mit aktuellen Verlusten ermöglicht werden. Mit einer deutlichen Ausweitung der Verlustrechnung könnten Unternehmen zielgenau unterstützt werden.

 

Senkung der Unternehmensteuer

Kleine und mittlere Unternehmen brauchen für den Neustart nach der Pandemie mehr finanziellen Spielraum für Investitionen und sollten daher entlastet werden. Ein wichtiger Schritt ist dafür die Senkung des Satzes für die Unternehmenssteuer.

 

Soli abschaffen (für Alle)

Laut einem Gutachten des Bundesrechnungshofes ist die verfassungsrechtliche Legitimation des Solidaritätszuschlags seit dem 31. Dezember 2019 fraglich. Die überfällige Abschaffung der Abgabe würde Investitionspotentiale freisetzen und die Konjunktur ankurbeln.

 

Keine verbesserten betr. Abschreibungsmöglichkeiten

Eine Studie des ifo-Instituts hat jüngst dargelegt, welche positiven Effekte verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen und damit die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft entfachen könnten. Unternehmerische Investitionen werden zielgenau unterstützt und der Staat kann mittel- bis langfristig mit höheren Steuereinnahmen von erfolgreichen Unternehmen planen.

 

Einführung einer Vermögenssteuer

In Deutschland existieren zahlreiche wirtschaftlich solide geführte mittelständische Familienunternehmen, die zum wirtschaftlichen Leben beitragen und Arbeitsplätze sichern und erhalten. Pläne der Parteien Vermögen stärker zu belasten, gefährden diese Unternehmen und schaden dem Mittelstand kurz- und langfristig.

 

An „schwarzer Null“ unbedingt festhalten

In diesem Jahrzehnt werden in Deutschland zahlreiche Investitionen nötig sein, damit Deutschland wirtschaftlich den Anschluss an andere Staaten und Regionen nicht verliert. Klimaschutz, Digitalisierung und Infrastruktur müssen vom Staat verlässlich vorangetrieben werden. Das starre Festhalten an der schwarzen Null, auch zulasten der Zukunftsfähigkeit vieler KMU, ist nicht mittelstandsfreundlich.

 

Relative Worthäufigkeiten im Themenbereich Finanzen und Steuern

Ausgewertet wurde zudem die relative Worthäufigkeit der Begriffe “Abschreib(ung)”, “Entlastung / Entlasten”, “Forschung / Forschung & Entwicklung” sowie. “Investition”. Im diesem Politikfeld nimmt die FDP die Spitzenposition ein, beispielsweise durch die häufige Nennung des Begriffes “Forschung / Forschung & Entwicklung”. Die übrigen Parteien weisen hier keine hervorgehobenen Werte auf. Lediglich Linke und Grüne können durch die häufige Nennung des Wortes “Investition” punkten.

 

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