15.09.2017Nachricht

Investitionsoffensive für Europa unterstützt 300.000 Jobs

Die EU-Kommission und die Europäische Investitionsbank gehen davon aus, dass bis 2020 die Zahl der über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) unterstützten Jobs auf 700.000 steigen wird. Am Mittwoch hatten das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten eine grundsätzliche Vereinbarung zur Fortschreibung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) (link is external) zu einem EFSI 2.0 getroffen.

Der Zeitrahmen für den EFSI wurde von 2018 auf 2020 verlängert und das anpeilte Zielvolumen von 315 Mrd. Euro zur Mobilisierung privater und öffentlicher Investitionen auf 500 Mrd. erhöht. Die Kommission hat diese Woche auch eine neue Website zur Investitionsoffensive gestartet, die eine Übersicht über geförderte Projekte nach Ländern, eine Online-Plattform, das Europäische Investitionsvorhabenportal (EIPP), auf der Projektträger mit Investoren zusammenkommen sowie eine Europäische Plattform für Investitionsberatung (link is external), die zentrale Anlaufstelle zur Beratung für die privaten und öffentlichen Projektträger, bietet.

Seit der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise leidet die EU unter einem niedrigen Investitionsniveau. Mit der 2014 vorgeschlagenen Investitionsoffensive für Europa will die Kommission diese Entwicklung auffangen und neuem Wachstum in Europa den Weg ebnen. Ziel ist es, Investitionshindernisse zu beseitigen, gleichzeitig sollen Investitionsprojekte bekanntgemacht und unterstützt und finanziellen Ressourcen intelligenter genutzt werden. Die Investitionsoffensive stützt sich auf den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), der mit einer EU-Garantie private Investitionen mobilisieren soll. Dazu unterhält die Kommission eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) (link is external) als strategischem Partner.

Bis Juli belief das Gesamtfinanzierungsvolumen in Deutschland aus dem EFSI auf 4,8 Mrd. Euro, 21,8 Mrd. Euro sollen an Folgeinvestitionen mobilisiert werden. Bislang wurden 42 Infrastruktur- und Innovationsvorhaben genehmigt. Mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wurden bisher 20 Vereinbarungen geschlossen, die vom Europäischen Investitionsfonds finanziert werden. Damit können 27.600 KMU und Midcap-Unternehmen von einem besseren Zugang zu Finanzmitteln profitieren.

Konkrete Beispiele in Deutschland sind Projekte des Medizinunternehmens MagForce und die Kieler Stadtwerke. Die Europäische Investitionsbank gewährt MagForce ein Darlehen in Höhe von 35 Mio. Euro zur Unterstützung der Entwicklung eines neuen Konzepts für die Behandlung von Glioblastomen, der aggressivsten Form von Hirntumoren. Das neue Therapiekonzept ermöglicht die Tumorbekämpfung von innen, unter Schonung des gesunden umgebenden Gewebes. In Deutschland werden bereits Patienten erfolgreich behandelt, und dank der heutigen Übereinkunft kann MagForce die Behandlung in der gesamten EU anbieten.

Die Kieler Stadtwerken erhalten von der EIB ein Darlehen von 105 Mio. Euro für ihr modernes Küstenkraftwerk K.I.E.L., das ein Kohlekraftwerk ersetzt. Das neue gasbetriebene Heizkraftwerk an der Kieler Förde wird mit 20 hocheffizienten Erdgasmotoren Wärme und Strom erzeugen. Die Anlage wird in der Lage sein, flexibel auf die Verbrauchernachfrage zu reagieren. Die 20 Gasmotoren erreichen ihre volle Kapazität in weniger als fünf Minuten, und jeder Motor kann individuell geregelt und mehrmals täglich gestartet werden. Das neue Küstenkraftwerk wird 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen als das bestehende Kraftwerk.

Quelle: EU-Kommission, Pressemitteilung vom 15.09.2017

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