08.09.2021Fachbeitrag

Deutschland weiterhin Exportweltmeister?

Im Bereich Internationalisierung und Außenwirtschaft vertritt das FDP-Wahlprogramm die mittelstandsfreundlichsten Positionen.

Deutschland ist eine der führenden Exportnationen. Produkte und Dienstleistungen von kleinen und mittleren Unternehmen sind weltweit gefragt. Im Rahmen vom europäischen Binnenmarkt und weltweiten Handelsabkommen profitieren KMU von einfachen Zugängen zu unterschiedlichen Absatzmärkten. In der kommenden Legislaturperiode sollte auch eine an den Interessen der KMU ausgerichtete Außenwirtschaftspolitik betrieben werden. 

Im Bereich Internationalisierung und Außenwirtschaft vertritt das FDP-Wahlprogramm die mittelstandsfreundlichsten Positionen. Es folgen die AfD vor der CDU/CSU, den Grünen und der SPD. Den letzten Platz belegt die Linkspartei.

 

 

KMU in die Außenwirtschaftsstrategie einbeziehen

KMU finden im Gegensatz zu Großkonzernen nur wenig Gehör, wenn es um die Ausrichtung der Außenwirtschaftsstrategie geht. Bei der Gestaltung der deutschen Handelsbeziehungen sollten kleine und mittlere Unternehmen stärker eingebunden werden.

 

Abschluss weiterer Freihandelsabkommen

Der freie Warenverkehr in der EU ist ein Paradebeispiel für mittelstandsfreundliche Handelspolitik. KMU können ihre Produkte und Dienstleistungen ohne Hürden in 27 Ländern verkaufen. In der nächsten Legislaturperiode sollten die Parteien auf den Abbau von weiteren Handelshemmnissen hinarbeiten und den Abschluss von Freihandelsabkommen der EU, wie zuletzt mit Japan, forcieren.

 

Weltweites Steuerdumping beenden

Der deutsche Mittelstand trägt durch sein Wirtschaften erheblich zu einem hohen Steueraufkommen bei und sorgt somit dafür, dass der deutsche Staat Investitionen tätigen und die Verwaltung aufrechterhalten kann. Die Einigung auf eine weltweite Mindeststeuer für Großkonzerne ist ein großer Schritt im Kampf gegen Steuerdumping und für mehr Steuergerechtigkeit.  

 

Revitalisierung Handelsbeziehungen USA & UK

Der Brexit und die vierjährige Amtszeit des Ex-US-Präsidenten Trump haben die wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zum Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten belastet. Dennoch sollten die Parteien auf eine Normalisierung der Beziehungen hinarbeiten wollen, um mittelstandsfreundliche Politik zu betreiben.

 

Einführung von EU-Steuern

Kleine und mittlere Unternehmen sind bereits in Deutschland durch hohe Steuern und Abgaben in ihrem finanziellen Spielraum stark belastet. Überlegungen der politischen Parteien durch zusätzliche Steuern auf europäischer Ebene staatliche Einnahmen zu generieren, sind daher als mittelstandsunfreundlich zu bezeichnen.

 

Lieferkettengesetz auf KMU ausweiten

Die Achtung der Menschrechte am Arbeitsplatz und die geringstmögliche Belastung von Umwelt und Natur im Produktionsprozess ist im Selbstverständnis zahlreicher kleiner und mittlerer Betriebe in Deutschland fest verankert. Diese Haltung nun staatlich zu kontrollieren und die unternehmerische Freiheit damit einzuschränken, ist nicht mittelstandsfreundlich.

 

Relative Worthäufigkeiten im Themenbereich Internationalisierung und Außenwirtschaft

Ausgewertet wurde zudem die relative Worthäufigkeit der Begriffe “Binnenmarkt”, “Freihandel”, “Export” und “Europa”. Im Themenbereich Internationalisierung und Außenwirtschaft schneiden dabei die FDP und die Unionsparteien gut ab, aber auch die Grünen weisen ein gutes Resultat auf. SPD und Linkspartei schneiden weder positiv noch negativ ab. Die AfD hingegen nennt die vier Begriffe in ihrem Wahlprogramm so gut wie gar nicht.

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