02.05.2019Fachbeitrag

Förderinstrumente der EU: Strukturfonds der EU

Fünfter Teil der Beitragsserie "Förderinstrumente der EU für KMU"

 

Mit Hilfe der Strukturfonds werden den deutschen Bundesländern und der Bundesregierung Geldmittel von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt, die Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in den Regionen fördern sollen. Die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist ein wichtiges Mittel zur Unterstützung der verschiedenen Regionen innerhalb der verschiedenen Mitgliedsstaaten. Neu geschaffene Arbeitsplätze und Umsätze können der Wirtschaft neue Wachstumsimpulse verschaffen.  Folgend werden die einzelnen Strukturfonds der Förderperiode von 2014 bis 2020 in Hinblick auf ihre Unterstützung von KMU erläutert.

 

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Der europäische Fonds für regionale Entwicklung soll die Stärken der verschiedenen Regionen innerhalb Europas fördern und die Schwächen abmildern. Ein besonderes Augenmerk liegt bei EFRE auf den Regionen mit Entwicklungsrückständen und Strukturproblemen. Langfristig sollen Stärken und Schwächen der einzelnen Regionen ausgeglichen werden. Besonders wachstumsschwache Regionen werden in Hinblick auf Angleichung zu konkurrenzfähigen Regionen unterstützt.

Mit Hilfe des Fonds werden u.a. mittelständische Unternehmen gefördert, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Infrastruktur zu stärken. In Deutschland sind die Bundesländer in erster Linie weisungsbefugt. Sie legen die Förderprogramme und Richtlinien fest.  Die Aufteilung der Befugnisse soll die Nähe zu den zu fördernden Regionen möglich machen. Deswegen existieren unterschiedliche Regelungen und Bedingungen in den einzelnen Bundesländern.

Eine Ausnahme ist der Europäische Sozialfonds (ESF). Hier wurde auch ein Bundesförderprogramm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschafts-, Bundesbildungs-, Bundesumwelt- und Bundesfamilienministerium aufgelegt.

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Europäischer Sozialfonds (ESF)

Der Europäische Sozialfonds verfolgt das Ziel jedem Menschen den Weg der selbstbestimmten beruflichen Perspektive zu ermöglichen. Durch die Förderung von beruflicher Aus- und Weiterbildung profitieren Arbeitslose, Arbeitsuchende, Schülerinnen und Schüler beim Wechsel in eine berufliche Zukunft, Beschäftige aber auch Personen die Unternehmen gründen und kleine und mittlere Unternehmen.

Laut EU haben fast 10 Millionen europäische Bürgerinnen und Bürger durch die letzte Förderperiode des ESF (2007-2013) eine Beschäftigungsstelle gefunden. Der ESF fördert Projekte auf Bundes- und Länderebene. Die Förderkriterien werden laufend angepasst, da Arbeitsmarktentwicklungen vorausschauend miteinbezogen werden sollen.  Ferner werden in Hinsicht auf eine effiziente und praxisnahe Unterstützung im großen Maße Projekte auf Ebene der Bundesländer gefördert. Insgesamt sind im ESF-Fonds Mittel im Wert von 7,5 Mrd. Euro vorhanden. Ca. 4,8 Mrd. Euro werden an die Projekte der Bundesländer vergeben und ca. 2,7  Mrd. Euro an die Projekte des Bunds.

Laut des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wird in der Förderperiode 2014-2020 der Schwerpunkt auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs, die soziale Eingliederung und die Bekämpfung von Armut gelegt. Es werden Selbstständige und Unternehmen gefördert, die länger bestehen oder in der Gründungsphase sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung von mittelständischen Unternehmen.

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Europäischer Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF)

Der Europäische Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) richtet sich an Arbeitnehmer, die durch Globalisierungsprozesse wie zum Beispiel der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins nicht-europäische Ausland ihren Arbeitsplatz verloren haben. Die aus dem Fonds finanzierten Programme helfen entlassenen Arbeitnehmern einen neuen Arbeitsplatz zu  finden oder den Übergang in die eigene Selbstständigkeit zu meistern.

Als Richtlinie des Einsatzes des EGF gilt: Der Fond kommt unterstützend zum Einsatz, wenn mehr als 500 Arbeitnehmer von einem Unternehmen inkl. Lieferanten und Subunternehmen entlassen werden oder wenn 500 Arbeitnehmer in einer oder mehreren benachbarten Regionen eines Industriezweiges ihren Arbeitsplatz verlieren.

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Ausgewählte Projekte der EU-Strukturfonds

 

Kreatives Europa

Das Programm Kreatives Europa soll Unternehmen und Organisationen im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützen. Durch die Gelder sollen die Begünstigten europaweit agieren und so neue Zielgruppen erreichen können. Das langfristige Ziel des Programms ist die Erhaltung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in Europa.

Das Förderprogramm ist in drei Bereiche gegliedert. Der Teilbereich MEDIA fördert u.a. Aus- und Weiterbildungen, die Entwicklung europäischer und interaktiver Werke, Netzwerke für Kooperationsmöglichkeiten und den Zugang zu fachspezifischen Messen. Der Teilbereich KULTUR fördert die länderübergreifende Zusammenarbeit von Kulturorganisationen, literarische Übersetzungen und Kulturpreise und –siegel. Der Sektor übergreifende Bereich fördert den Zugang von Finanzmitteln für kleine und Mittlere Unternehmen im gesamten Kultur- und Kreativsektor, den länderübergreifenden politischen Austausch über Marktdaten, Studien und Analysen. Außerdem wird ein Netzwerk von Informationsstellen gefördert (Creative Europe Desks), die Informationen über die Fördermöglichkeiten und die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Verfügung stellen.

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