10.02.2022Fachbeitrag

„Internationale Karrieremesse“: Fachkräfte für die Region

Nach einem Matching kommen Unternehmen und Absolvent*innen ins Gespräch, wie hier auf dem Internationalen Karrieretag im Jahr 2019.

Die Internationale Karrieremesse bringt den akademischen Fachkräftenachwuchs aus aller Welt mit international aktiven Un­ter­neh­men aus Dort­mund und der Region zu­sam­men. Bereits seit zehn Jahren findet diese Messe der TU Dortmund und der IHK zu Dortmund auf dem Universitäts-Campus statt, bei der bereits zahlreiche Stellen vermittelt werden konnten.

Viele Branchen in der Dortmunder Region suchen nach gut ausgebildeten Fachkräften. Gleichzeitig nehmen internationale Studierende der TU Dortmund gerne Unterstützungsangebote zum Einstieg ins Berufsleben in Anspruch. Beide Seiten finden bei der Internationalen Karrieremesse zueinander. Organisatorisch wird die Messe von der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Referat Internationales der TU Dortmund und dem Referat Innovation, Industrie, Internationale Netzwerke der IHK zu Dortmund getragen.

Brückenschlag zwischen Universität und Industrie- und Handelskammer

An der TU Dortmund sind rund 4.000 der insgesamt rund 32.500 Stu­die­ren­den aus dem Ausland eingeschrieben, davon über­wie­gend in den so­ge­nann­ten MINT-Fächern (Mathe­matik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik). Deren Qualifikationen und Fachkenntnisse werden von den Unternehmen besonders nachgefragt: So wurden bei der Messe im Herbst 2021 besonders angehende Absolvent*innen aus den Bereichen Informatik, Elektro- und Informationstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und dem Maschinenbau gesucht. Zusätzlich bringen diese Absolvent*innen noch weitere Kompetenzen wie Fremdsprachenkenntnisse, einen in­ter­na­ti­o­na­len Bildungshintergrund sowie interkulturelle Er­fah­run­gen mit. Im Rahmen der Internationalen Karrieremesse interessieren sich die Studierenden und Absolvent*innen besonders für den Berufseinstieg nach ihrem Studienabschluss – aber auch Praktika, Werkstudententätigkeiten oder die Möglichkeit, die Bachelor- oder Masterarbeit bei einem Unternehmen zu schreiben, werden nachgefragt.

Vonseiten der Unternehmen richtet sich die Messe an solche aus dem IHK-Bezirk. Diese haben ihr internationales Geschäft in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Um möglichst viele gut ausgebildete Menschen in der Region zu halten, hat sich die Internationale Karrieremesse als Instrument der Nachwuchsfindung bewährt. Dabei beteiligen sich neben großen Unternehmen zum überwiegenden Teil kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups. So haben im Laufe der vergangenen Jahre fast 90 unterschiedliche Unternehmen an der Messe teilgenommen. Diese vielfältige Zusammensetzung ist auch für die internationalen Studierenden nicht zu unterschätzen: Denn häufig sind die Namen großer Firmen und Konzerne überregional bekannt und stehen eher im Fokus, während die Karrierechancen für Berufseinsteiger*innen im Mittelstand unterschätzt werden. Daher trägt die Messe auch dazu bei, die Bedeutung mittelständischer Unternehmen für Wirtschaft, Innovation und nicht zuletzt Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten in Deutschland aufzuzeigen.

Matching ermöglicht passgenaue Gespräche

Die Erfolgsfaktoren der Messe sind ihre spezialisierte Ausrichtung und die strukturierte Vorbereitung. Auch wenn der Messetag selbst das zentrale Event ist, so beinhaltet das Konzept vorab eine intensive Vorbereitung, bei der im Vorfeld ein Matching zwischen den beiden Gruppen stattfindet: Die Unternehmen definieren im Vorhinein, welches Profil geeignete Kandidaten*innen idealerweise haben sollen, zum Beispiel in Bezug auf Ihren Studiengang, persönliche und fachliche Kompetenzen oder berufliche Vorkenntnisse. Die Studierenden wiederum beschreiben bei der Anmeldung ihre Qualifikationen. Die Unternehmen erhalten dann bereits vor der Messe eine Auswahl an passenden Bewerber*innen mit Profil und Lebenslauf und können auswählen, wen sie in einem persönlichen Gespräch am Vormittag der Messe kennenlernen wollen. Beide Seiten können sich so optimal und zielgerichtet auf die Gespräche vorbereiten. Am Nach­mit­tag ist das For­mat offen und Stu­die­ren­de aller Fach­rich­tungen kön­nen die Messe spontan ohne Voranmeldung be­su­chen, sofern keine Infektionsschutzvorgaben für Einschränkungen sorgen.

Die begehrten Termine werden jedes Jahr an rund 100 Studierende vergeben. Zwischen 20 und 25 Aussteller*innen aus verschiedenen Branchen wie der Automobilzuliefererindustrie, Anlagen- und Maschinenbau, IT- und Softwareentwicklung, Beratung, Energie- und Wasserversorgung nehmen jedes Jahr an der Messe teil, wobei sich alle Teilnehmenden in einem Messebooklet über die wichtigsten Eckdaten jedes Unternehmens informieren können. Deutlich zeigt sich der Wandel in der Arbeitswelt: War es vor einigen Jahren noch eher die Aufgabe der Bewerber*innen, die Unternehmen von ihrer Qualifikation und Eignung zu überzeugen, so versuchen viele Unternehmen heute gleichermaßen, für sich zu werben und so die besten Fachkräfte zu gewinnen. Da ein Messeformat wie dieses vom persönlichen Austausch lebt, kann es solchen Veränderungen gleichwohl gut Rechnung tragen und soll daher auch zukünftig – sollte das Pandemiegeschehen es zulassen – in Präsenz und nicht in einem digitalen Format stattfinden.

Feste Größe bei der Rekrutierung internationaler Fachkräfte

Von den rund 80 Studiengängen, die an der TU Dortmund belegt werden können, werden alle Bachelor-Studiengänge auf Deutsch und acht Master-Studiengänge auf Englisch durchgeführt. Daher stellen die sprachlichen Kompetenzen der Studierenden, die aus rund 115 Ländern der Welt nach Dortmund kommen, kaum eine Hürde dar. Um die Bewerber*innen auf kulturelle Feinheiten in der Arbeitswelt vorzubereiten, wird die Messe von einem Workshop zum Thema Business-Etikette und Arbeitskultur in Deutschland ergänzt. Diesen bietet die IHK kurz vor dem Messetag an.

Die Internationale Karrieremesse hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender für Unternehmen und Absolvent*innen entwickelt. Entscheidender Erfolgsfaktor ist die Kooperation und der damit gelungene Brückenschlag zwischen der Universität als Ausbildungsstätte für zukünftige Fachkräfte und der IHK als Bindeglied zur lokalen und regionalen Wirtschaft. Auch die Gesell­schaft der Freunde der TU Dort­mund zählt zu den Unterstützern dieser Veranstaltung.

Weitere Informationen, Eindrücke von den vergangenen Messen und Möglichkeiten der Kontaktaufnahme finden Sie online unter www.international.tu-dortmund.de/ikm.

Dieser Artikel ist Teil von Mittelstand Wissen zum Thema Messen & Internationale Geschäftsanbahnung

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