09.03.2022Fachbeitrag

Kennzahlen & Auswirkungen

Bereits jetzt sind die Auswirkungen des Krieges in der deutschen Wirtschaft zu spüren.

Bis zur Krise wuchs das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Ukraine und auch die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen entwickelten sich bis dato gut, laut AHK sind noch 3.651 deutsche Unternehmen vor Ort aktiv. Die Kennzahlen geben einen Überblick, die Auswirkungen zeigen die Folgen seit Beginn der Krise. 


Deutsch-ukrainische Wirtschaftsbeziehungen:

  • Deutsche Exporte in die Ukraine:
    2020: 4,6 Milliarden EUR
    2021: 5,4 Milliarden EUR
    Plus von 17,4%
  • Deutsche Importe aus der Ukraine:
    2020: 2,5 Milliarden EUR
    2021: 3,1 Milliarden EUR
    Plus von 22,9%
  • Handelsvolumen
    2020: 7,1 Milliarden EUR
    2021: 8,5 Milliarden EUR
    Plus von 19,2%
     

Deutsch-russische Wirtschaftsbeziehungen:

  • Deutsche Exporte nach Russland
    2020: 23,1 Milliarden EUR
    2021: 26,6 Milliarden EUR
    Plus von 15,5%
  • Deutsche Importe aus Russland
    2020: 21,5 Milliarden EUR -
    2021: 33,1 Milliarden EUR
    Plus von 54%
  • Handelsvolumen
    2020: 44,6 Milliarden EUR
    2021: 59,8 Milliarden EUR
    Plus von 34,1%

 

Bereits jetzt sind die Auswirkungen des Krieges in der deutschen Wirtschaft zu spüren:

  • Steigende Energiepreise
    Energie ist fast ein Drittel teurer als im Vorjahr. Als Folge stieg die Inflation in Deutschland im Februar laut Statistischem Bundesamt auf 5,1%, im Euroraum stieg die Inflation laut Statistikbehörde Eurostat auf ein Rekordhoch von 5,8%.
  • Fehlende Personal- und Fahrzeugreserven
    Rund 110.000 ukrainische und weißrussische Fahrer sind für polnische und litauische Speditionen auf deutschen Straßen unterwegs, viele haben bereits ihre Arbeit niedergelegt. Würden alle ukrainischen Fahrer ihre Arbeit niederlegen, wären laut Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung schätzungsweise 7 % der LKW-Fahren in Deutschland betroffen. Als folge von fehlenden Personal- und Fahrzeugreserven könnten Transportabläufe auf dem Gleichgewicht geraten.
  • Deutsche Autoindustrie massiv betroffen
    Russland ist ein wichtiger Rohstofflieferant für die Autoindustrie und liefert zum Beispiel Palladium für den Bau von Katalysatoren. Die DIHK warnt bereits vor längeren Lieferzeiten.
    Und auch wenn Russland nur ein Nischenmarkt für den Verkauf deutscher Fahrzeuge ist, könnte sich der Absatz von 321.391 verkauften deutschen Autos in diesem Jahr halbieren (Duisburger Center Automotive Research (CAR)).
  • Stopp in der Logistik
    Während die Deutsche Post DHL den Stopp sämtlicher Lieferungen nach Russland und Weißrussland verkündetem fährt auch der Konzern Kühne + Nagel sein Geschäft runter. DB Schenker hat alle Aktivitäten in der Ukraine eingestellt.
  • Keine leeren Regale
    Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet nicht mit Warenengpässen als Auswirkung des Krieges.

 

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