10.12.2024Kommentar

Mercosur-Abkommen als Lichtblick im protektionistischen Trend

Die aktuelle weltpolitische Lage verschärft sich weiter. Ankündigungen und Einführungen von protektionistischen Maßnahmen sind keine Ausnahme, sondern werden allmählich gängige Praxis. Umso erfreulicher ist, dass die EU nach jahrzehntelangen Verhandlungen eine Einigung mit den Mercosur-Staaten erzielt hat. Wieso das eine gute Nachricht für den Mittelstand ist, wird im Folgenden Kommentar erläutert.

Nach einem Viertel Jahrhundert konnte die EU die Verhandlungen mit den meisten Mercosur-Ländern endlich zum Abschluss bringen. Damit der Freihandel mit Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay für EU-Unternehmen Realität wird, muss die Ratifizierung des Abkommens schnellstmöglich geschehen. Denn damit wird die Position von EU-Unternehmen im internationalen Wettbewerb mit China und den USA gestärkt. Dieses Abkommen kann zudem ein Zeichen für den Freihandel und hoffentlich ein Startzeichen für eine Trendumkehr in der protektionistischen Weltpolitik werden.

Aber auch mögliche wirtschaftspolitische Nebenwirkungen sind zu beachten und von der EU selbst abzufedern. Die EU sollte parallel notwendige finanzielle Unterstützungen für kleine Betriebe in einer zeitlich beschränkten Übergangsphase vorbereiten, weil für einige Produkte ein stärkeres Preisgefälle und damit existenzielle Herausforderungen zu erwarten sind. Denn eigentlich ist das Abkommen eine Chance für die europäischen und südamerikanischen Märkte, die sich jedoch nicht nur als Chance für große, bereits international tätige Unternehmen entwickeln soll.

 

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