Ukraine: Wie können Unternehmen helfen?

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verursacht enormes menschliches Leid. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wollen ukrainischen Menschen helfen oder tun dies bereits. Der DMB erklärt, was dabei besonders zu beachten ist.

Geldspenden vor Sachspenden 

Spendenorganisationen bitten um die Abgabe von Geldspenden, da diese flexibler und gezielter einsetzbar sind. Sachspenden verursachen zusätzlichen Aufwand bei Sortierung und Lieferung. Auf den Websites der örtlichen Verbände von Caritas und Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird in der Regel darüber informiert, ob und welche Sachspenden benötigt werden. 

Unternehmen können das DRK in Bezug zu größeren Sachspenden und Kooperationen per Mail an unternehmen@drk.de erreichen. 

Seriöse Organisation für Geldspenden finden 

Der Jahresbericht einer Spendenorganisation gibt Aufschluss über Einnahmen und Ausgaben. Für ein weiteres Indiz für Glaubwürdigkeit sorgt das Siegel des deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), das Organisationen eine transparente Arbeitsweise attestiert.  

Verlässliche Anlaufstellen für Geldspenden sind Bündnisse von Hilfsorganisationen, die bereits gute Netzwerke aufgebaut haben. Beispiele: „Aktion Deutschland Hilft“, "Bündnis Entwicklung Hilft", "Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" 

Koordinierungsstelle für Lebensmittelhilfen der Ernährungswirtschaft 

Das Team der Koordinierungsstelle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (DMEL) unterstützt Unternehmen der Ernährungswirtschaft, die über eigene Logistikstrukturen verfügen dabei, Hilfslieferungen an den Lager- und Umschlagstellen in der Nähe der ukrainischen Grenze unkompliziert abzuwickeln. Bei vorhandenen Kapazitäten und entsprechendem Vorlauf können in Einzelfällen auch Transportlösungen für die Abholung und Verbringung an die polnischen Hubs begleitet werden. 

Auf der Webseite der Koordinierungsstelle sind die aktuell benötigten Lebensmittel und Kontaktinformationen aufgelistet. 

Netzwerk: Unternehmen integrieren Flüchtlinge 

Das Netzwerk der DIHK unterstützt Unternehmen dabei, geflüchtete Menschen zu beschäftigen oder sich bei der Integration anderweitig ehrenamtlich zu engagieren. Angeboten werden dafür Informationsmaterialien, Checklisten, Praxistipps sowie der Erfahrungsaustausch über Veranstaltungen und Webinare. Zudem werden Updates gemeldet, sobald rechtliche Fragen bezüglich der Anstellung von Menschen aus der Ukraine geklärt sind. 

Plattform bringt Unternehmen mit arbeitssuchenden Flüchtlingen aus der Ukraine in Kontakt

Viele Flüchtlinge aus der Ukraine sind gut ausgebildet und suchen nun in Deutschland eine neue Beschäftigung. Im Ausland lebende Ukrainer haben mit UA talents eine Plattform geschaffen, die europäische Unternehmen mit diesen Personen in Kontakt bringt. Unternehmen haben hier die Möglichkeit, Stellenangebote für geflohene Ukrainer zu schalten. Sämtliche Gewinne, die die Plattform erwirtschaftet, spenden die Initiatoren für humanitäre Zwecke und vom Krieg betroffene Familien in der Ukraine.

Beschäftigte freiwillig freistellen 

Aktuell werden viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht. Unternehmen können Beschäftigte, die sich ehrenamtlich bei Organisationen für ukrainische Menschen engagieren wollen, freiwillig freistellen oder Sonderurlaub gewähren. In den verschiedenen Bundesländern ist per Landesrecht geregelt, ob beispielsweise Lohnkosten erstatten werden können. Unternehmen sollten für weitere Informationen die örtliche IHK anfragen. 

Unterkunft anbieten und suchen 

Auf der Website #Unterkunft Ukraine können Übernachtungsplätze für Geflüchtete aus der Ukraine angeboten werden. Andersherum können geflüchtete Menschen Bedarf nach einer Unterbringung anmelden.  

Fehlt Ihnen etwas in dieser Auflistung? Sie können Anmerkungen und Erweiterungsvorschläge direkt an politik@mittelstandsbund.de senden!