Deutscher Mittelstands-Bund (DMB): Generationswechsel im Mittelstand als Chance
Diskutierten über den Generationswechsel im Mittelstand (v.l.): Moderator Dr. Andreas Turnsek, Marc S. Tenbieg (DMB), Dr. Rosemarie Kay (IfM Bonn), Brigitte Zypries (Bundeswirtschaftsministerin a.D.) und Karl Schiewerling (Rentenkommission)
Die Nachfolgelücke in kleinen und mittelständischen Unternehmen wächst. Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) thematisiert im „Turmgespräch des Mittelstands“ Herausforderungen und Chancen des Generationswechsels.
Die Nachfolgelücke im Mittelstand wächst. Nach Schätzungen des IfM Bonn und der KfW-Research werden bis zum Jahr 2022 zwischen 150.000 und einer halben Million kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihre Nachfolge regeln müssen. Hierzu erklärt Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB) „die zunehmende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage bei Unternehmensübergaben ist bedenklich. Stilllegungen gefährden Arbeitsplätze, belasten die wirtschaftliche Dynamik und nicht zuletzt die Zukunft unserer sozialen Sicherungssysteme – KMU sind der Top-Arbeitgeber der Bundesrepublik.“
Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Turmgespräch des Mittelstands“ hat der DMB am gestrigen Donnerstag, 23. Mai 2019 rund 50 wirtschaftlichen Entscheidern, Politikern und Fachexperten eine Diskussionsplattform auf Augenhöhe zu diesem Thema ermöglicht. Karl Schiewerling, Co-Vorsitzender der Rentenkommission warnte „die Demografie schwebt wie eine drohende Wolke über Rente, Unternehmen, Familien, und Sozialpolitik - sie lässt sich nicht wegdiskutieren.“ Der einstimmige Appell: Ein frühzeitiges Angehen und eine intensive Planung der Unternehmensnachfolge sind relevanter denn je.
Impulsgeberin Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftsministerin a. D. erklärte „viele Unternehmer die aufgeben wollen haben keinen Plan, knapp die Hälfte macht sich keine Gedanken.“ Sie appelliert: „Wir müssen ein Bewusstsein schaffen für die Unternehmen, die verkaufen wollen, dass sie sich um die Nachfolge kümmern müssen – beispielsweise mit einer Wirtschaftsmediation.“ Deutlich wurde in der Diskussion zudem eine neue Sichtweise der Nachfolgethematik - den Generationswechsel als Chance und neuen Innovationsimpuls zu sehen. Chancen sehen Tenbieg und Zypries gerade auch für Unternehmerinnen.
Marc S. Tenbieg (DMB) betonte die Dringlichkeit einer mittelstandsbegleitenden Strategie. Er sprach sich unter anderem für eine bessere nationale Koordinierung von Unternehmensübergaben sowie für eine europäische Nachfolgestrategie aus – „in vielen europäischen Staaten gibt es ähnliche Herausforderungen, zu selten werden grenzüberschreitende Nachfolgelösungen in Betracht gezogen.“
Weitere Informationen zum Thema Nachfolge und Generationswechsel im Mittelstand erhalten interessierte Leserinnen und Leser auf der DMB-Website: www.mittelstandsbund.de/nachfolge
Über den DMB
Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) e.V. ist der Bundesverband für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland. Der DMB wurde 1982 gegründet und sitzt in Düsseldorf. Unter dem Leitspruch "Wir machen uns für kleine und mittelständische Unternehmen stark!" vertritt der DMB die Interessen seiner rund 21.000 Mitgliedsunternehmen mit über 500.000 Beschäftigten. Damit gehört der DMB mit seinem exzellenten Netzwerk in Wirtschaft und Politik zu den größten unabhängigen Interessen- und Wirtschaftsverbänden in Deutschland. Der Verband ist politisches Sprachrohr und Dienstleister zugleich, unabhängig und leistungsstark. Spezielle Themenkompetenz zeichnet den DMB in den Bereichen Arbeit & Bildung, Digitalisierung, Energiewende, Nachfolge, Finanzen und Internationalisierung aus. Als dienstleistungsstarker Verband bietet der DMB seinen Mitgliedsunternehmen zudem eine Vielzahl an Mehrwertleistungen. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstandsbund.de.