08.09.2021Fachbeitrag

Wie wichtig ist die Unternehmensnachfolge?

Die FDP hat in diesem Bereich die mittelstandsfreundlichsten Lösungen, knapp vor der Union.

Eine florierende Wirtschaft ist abhängig von neuen frischen Ideen und Menschen, die den Mut haben ihre Vorstellungen für ein Geschäftsmodell zu realisieren. Nicht weniger wichtig ist auch der Erhalt vor profitablen Unternehmen durch die Übergabe an die nächste Generation, insbesondere im deutschen Mittelstand. Für beide Gruppen sollten die Parteien ein passendes Wahlprogramm anbieten.

Die FDP bietet in diesem Politikfeld die mittelstandsfreundlichsten Lösungen für die nächsten vier Jahre an, knapp gefolgt von den Unionsparteien. Auf dem dritten Platz landen die Grünen, vor der SPD, der AfD und der Linken.

 

 

Gründungen (und Nachfolgen) vereinfachen / entbürokratisieren

Viele potenzielle Unternehmer demotiviert die deutsche Bürokratie und Verwaltungslandschaft einen eigenen Betrieb zu gründen und ihre Ideen zu entfalten. Ähnliche Sorgen haben designierte Nachfolger für die Führung von KMU in Deutschland. Die Parteien sollten Konzepte zur Vereinfachung bereithaben und die beschriebenen Personen unterstützen den Mittelstand lebhaft zu halten.

 

(Startup-) Visum um Fachkräfte zu gewinnen / Erleichterter Zuzug für Fachkräfte

55 % der DMB-Mitglieder geben den Fachkräftemangel als eine der wesentlichen Herausforderungen in der Zukunft an, dabei gibt es weltweit hochtalentierte und motivierte Fachkräfte, die KMU bei der Lösung dieses Problems helfen könnten. Die Parteien sollten Wege schaffen, um qualifizierte Arbeitsmigration zu ermöglichen.

 

Zugang zu Wagniskapital stärken

Immer weniger Menschen entscheiden sich in Deutschland ein Unternehmen zu gründen (siehe KfW-Studie). Zur Attraktivitätssteigerung des Gründens muss Deutschland als Investitionsstandort für Wagniskapital international wettbewerbsfähig gemacht werden. Dafür müssen beispielsweise Rahmenbedingungen für Wagniskapital verbessert und staatliche Fördermaßnahmen ausgebaut werden.

 

Mitarbeiterkapitalbeteiligung stärken

Unternehmen sollten Beschäftigte verstärkt am Erfolg des Betriebs beteiligen können. Dafür sollten grenzüberschreitende Beteiligungen vereinfacht, die Sozialversicherungspflicht für die Eigenleistungen der Mitarbeiter abgeschafft und Bürokratie im Prozess abgebaut werden.

 

Eigenständige Innovationsagentur aufbauen

Die staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen bei Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sind vielfältig aber auch unübersichtlich und bürokratisch. Eine eigenständige Innovationsagentur würde besonders kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, unkomplizierte Hilfe und den Zugang zu einem Netzwerk zu erhalten.

 

Erbschaftssteuer erhöhen

Die Weiterführung vieler familiengeführter kleiner und mittlerer Unternehmen scheitert daran, dass die nächste Generation die steuerliche Belastung nicht tragen kann. Dadurch gehen Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze verloren. Die Vorhaben einiger Parteien die Erbschaftssteuer zu erhöhen sind als nicht mittelstandsfreundlich zu bezeichnen.

 

Relative Worthäufigkeiten im Bereich Nachfolge und Gründen

Ausgewertet wurde zudem die relative Worthäufigkeit der Begriffe “Nachfolge”, “One Stop Shop”, “(Neu)Gründungen / Start-Up" und “Innovation”. Im Themenbereich Nachfolge und Gründen schneiden in der Analyse die CDU/CSU und SPD am besten ab, wobei auch sie die vier Begriffe nur selten verwenden. Die SPD ist allerdings die einzige Partei, die von einem “One Stop Shop / One Stop Agentur” spricht. Die übrigen Parteien nennen die Begriffe selten bis gar nicht, selbst das Wort Innovation wird in allen Wahlprogrammen verhältnismäßig selten verwendet.

Mehr zu diesen Themen