Auszug aus dem
Wahlprogramm der FDP
zum Thema "Bildung"
Auszüge aus dem Wahlprogramm der FDP zur Bundestagswahl:
Schauen wir nicht länger zu. Programm der Freien Demokraten zur Bundestagswahl 2017.
30.04.2017
S. 3-5
In einer Welt der Veränderung gibt es keine Ressource, die wertvoller wäre, als Bildung. Sie befähigt die Menschen, auch in einer komplexen Umwelt selbstbestimmt ihren Weg zu gehen. Bildung ist die Chance zum sozialen Aufstieg. Wichtig ist, was ein Mensch kann, unwichtig wird, in welches Elternhaus er geboren wurde.
Die Digitalisierung steckt voller Chancen für bessere Bildung: individuelleres Lernen, innovative Lehrmethoden und aktuellere Lehrmittel. Machen wir endlich davon Gebrauch!
Deutschland war einmal die weltweit führende Bildungsnation. Das können wir wieder sein. Daher: Schauen wir nicht länger zu! Sorgen wir für weltbeste Bildung für jeden!
Weltbeste Bildung für jeden ist ein „Mondfahrtprojekt“. So wie John F. Kennedy sein Land mit einer gewaltigen Kraftanstrengung auf den Mond führte, wollen wir Deutschland an die Spitze der Bildungsnationen dieser Welt zurückführen. Wir Freie Demokraten bekennen uns daher zu einem Schul- und Bildungssystem, das gleiche Zugangschancen eröffnet, Diskriminierung verhindert und Neutralität wahrt. Ideologische Grabenkämpfe, Reibungsverluste in der Verwaltung, fehlender Wettbewerb und mangelnde Finanzierung bremsen Deutschland dabei aus. Das wollen wir ändern!
Die DMB-Einschätzung: Die geforderte Erhöhung der Bildungsausgaben mit dem Ziel in die Gruppe der TOP 5 OECD-Staaten vorzustoßen wird sehr positiv bewertet. Befürwortet wird darüber hinaus die Forderung Bildungsabschlüsse bundesweit durch einheitliche Abschlussprüfungen vergleichbarer zu machen.
Die DMB-Einschätzung: Eine Unterrichtsgarantie für Schüler ist grundsätzlich positiv, da sie die Bildungsqualität erhöht. Fraglich ist allerdings, wie diese Garantie angesichts des bestehenden Lehrermangels realisiert werden soll.
S: 6-7
Digitalisierung eröffnet großartige Möglichkeiten für weltbeste Bildung: Für individuelles Lernen gemäß der eigenen Bedürfnisse und Talente. Für neue Methoden, die zu den unterschiedlichsten Lebensentwürfen passen. Für eine neue Qualität von Bildung. Machen wir endlich davon Gebrauch!
Die DMB-Einschätzung: Die Digitalisierung kann nur mit entsprechend ausgebildeten Fachkräften gemeistert werden. Im Wettbewerb um die wenigen IT-Fachkräfte haben mittelständische Unternehmen aber oftmals das Nachsehen. Die geforderte digitale Modernisierung der Schulen und die Vermittlung von Medien- und Digitalkompetenzen sind daher aus Sicht des Mittelstandes dringend erforderlich, um das Fachkräfteangebot in diesem Zukunftsbereich zu erhöhen.
Die DMB-Einschätzung: Eine Verbesserung der Bildungsqualität setzt vor allem kompetente Lehrkräfte voraus. Deshalb befürwortet der Mittelstand die Forderung bessere Rahmenbedingungen für die Lehreausbildung zu schaffen und in der fachlichen Ausbildung auch Praxisnähe und den Umgang mit neuen Technologien zu vermitteln.
S. 8-10
Weltbeste Bildung für jeden sorgt dafür, dass alle ihre unterschiedlichen Talente und Begabungenfrei entfalten können. Das Elternhaus oder die Lebenssituation darf dabei nicht ausschlaggebend sein, sondern Engagement und Leistung.
Die DMB-Einschätzung: Eine elternunabhängige Ausbildungsförderung und die Erhöhung der Anzahl der Stipendien sind positiv zu bewerten, da sie mehr jungen Menschen den Weg in Ausbildung oder Studium ebnen. Besonders erfreulich ist, dass die Ausbildungsförderung nicht nur Studierenden, sondern auch Auszubildende miteinschließt. Durch das Bildungssparen wird Erwachsenen die Weiterbildung erleichtert, wodurch die Qualifikationen der Beschäftigten an die Anforderungen der Wirtschaft angepasst werden können. Hiervon profitiert auch der Mittelstand.
S. 10
Weltbeste Bildung für Jeden dreht sich nicht nur um Fachwissen oder -kenntnisse. Weltbeste Bildung für Jeden hat immer auch die Gesellschaft als Ganzes im Blick. Schauen wir genau hin und schauen wir voraus!
[…]
Die DMB-Einschätzung: Der Fachkräftemangel ist im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich besonders ausgeprägt, obwohl gerade hier eine große Nachfrage besteht. Eine gezielte Förderung der MINT-Fächer in der Schule kann dieser Entwicklung entgegenwirken und wird dafür vom Mittelstand ausdrücklich befürwortet.
S. 11-12
Weltbeste Bildung für Jeden hält für alle den passenden Weg bereit. Im Bereich der beruflichen Bildung verfügt Deutschland bereits über eine Form der Qualifizierung, die weltweit Strahlungswirkung entfaltet und zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten bereithält. Stärken wir diese Stärke auch weiterhin!
Die DMB-Einschätzung: Der Mittelstand bewertet die geplante Aufwertung und Stärkung der beruflichen Bildung durch eine Exzellenzinitiative, die Einführung digitaler Bildungsinhalte und das Angebot von Austauschprogrammen für Auszubildende sehr positiv.
S. 13
Weltbeste Bildung für Jeden führt zu hervorragender Forschung, die allen nützt: Den Forschern, den Lehrenden, den Studierenden und allen Interessierten. Forschung braucht Freiraum, nur so kommen wir voran. Alle sollen am Erkenntnisgewinn soweit wie möglich teilhaben können. Teilen wir unser Wissen für mehr Erkenntnis, neue Produkte und mehr Aufklärung!
Die DMB-Einschätzung: Die öffentliche Bereitstellung von steuerfinanzierten Forschungsergebnissen kommt vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen zugute, die keine Kapazitäten für eigene F&E-Aktivitäten haben und ist daher zu befürworten. Nicht erwähnt wird allerdings wie die grundlegenden Investitionen des Bundes in Forschung und Entwicklung in Zukunft gestaltet werden sollen.
Die DMB-Einschätzung: Studiengebühren tragen zwar zu einer notwendigen Verbesserung der Studienbedingungen bei, haben allerdings auch eine abschreckende Wirkung auf potentielle Studenten. Aus mittelständischer Sicht sollte Bildung durchweg kostenfrei sein, um jedem die Chance auf eine optimale Ausbildung zu ermöglichen.
Die DMB-Einschätzung: Die Gründerquote in Deutschland ist seit Jahren rückläufig, weshalb der Mittelstand eine Stärkung der Gründerkultur an Hochschulen ausdrücklich befürwortet. Auch eine engere Kooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen ist begrüßenswert, da eine solche Zusammenarbeit die Fachkräfteakquise vereinfacht und die Forschung intensiviert.
Quelle: FDP, Programm der Freien Demokraten zur Bundestagswahl 2017
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