Auszug aus dem
Wahlprogramm der SPD
zum Thema "Bildung"
Auszüge aus dem Wahlprogramm der SPD zur Bundestagswahl:
Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit: Zukunft sichern, Europa stärken. Das Regierungsprogramm 2017 bis 2021
25.06.2017
S. 5-9
Unsere Bildungspolitik schafft gleiche Chancen für alle. Denn noch entscheidet hier zu oft der Geldbeutel der Eltern. Deshalb machen wir die Bildung gebührenfrei. Und zwar von der Kita über die Ausbildung und das Erststudium bis zum Master und zur Meister-/Technikerprüfung.
Wir werden die Schulen modernisieren und in den Ausbau von Ganztagsschulen investieren. Kinder, Eltern und Lehrkräfte sollen erleben, dass uns Bildung viel wert ist. Es ist unsere Aufgabe, junge Menschen dabei zu unterstützen, ihren Weg zu gehen. Das geht nur mit einer eigenständigen Jugendpolitik, die Jugendlichen passende Angebote für ihre jeweilige Lebenssituation macht.
[…]
Die DMB-Einschätzung: Die Forderungen nach einem Schulmodernisierungsprogramm, einer verbesserten Lehrerbildung und der Integrierung digitaler Bildung in den Schulunterricht sind allesamt begrüßenswert.
S. 11-18
Nach der Schule werden die Weichen neu gestellt. Dabei ist der Einstieg in Ausbildung und Arbeit entscheidend. Junge Menschen haben Träume, Ziele oder sind noch auf der Suche. Damit sie einen erfolgreichen Weg einschlagen, muss es Hand in Hand gehen: Die Jugendlichen müssen motiviert sein und etwas aus ihrem Leben machen wollen, die Ausbildungsbetriebe müssen gute Angebote aufzeigen und die Hochschulen hervorragende Lehre und Forschung bieten. Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig! Beide Wege wollen wir stärken, da gerade das Ineinandergreifen dieser Fachlichkeiten unsere Innovationskraft ausmacht. Auszubildende und Studierende verdienen gleichen Respekt und gleiche Anerkennung. In beiden Bereichen brauchen wir mehr Absolventinnen und Absolventen.
Die duale Ausbildung ist eine der Stärken unseres Bildungssystems. Eine herausragende Rolle spielt dabei das Handwerk, das für rund ein Viertel aller Ausbildungsplätze steht. Die duale Ausbildung sorgt dafür, dass wir auch morgen noch die Fachkräfte haben, die wir für die Sicherung unseres Wohlstandes brauchen. Deshalb kommt es jetzt darauf an, sie zu modernisieren und noch attraktiver zu machen.
Studierende an deutschen Hochschulen sollen exzellente Studienbedingungen haben. Universitäten und Fachhochschulen sind Orte, an denen menschliche Neugier und Kreativität neues Wissen schafft. Autonomie, Beteiligung und verlässliche Finanzen sind wichtige Rahmenbedingungen für gute Hochschulen. So können sie Verantwortung übernehmen und die gesellschaftliche Entwicklung mitgestalten. Wir wollen die MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) entlang der gesamten Bildungskette stärken und insbesondere Frauen für eine Ausbildung oder ein Studium in diesen Feldern gewinnen.
Die DMB-Einschätzung: Positiv hervorzuheben ist das klare Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sowie die Forderung die berufliche Ausbildung zu modernisieren und aufzuwerten. Zusätzlich ist die geplante Stärkung der MINT-Bildung im Sinne des Mittelstandes, da der Fachkräftemangel in diesem Bereich verstärkt auftritt.
Die DMB-Einschätzung: Mittelstandsfreundlich sind sowohl die geplante Einführung von Berufs- und Studienorientierungsveranstaltungen an Schulen, als auch die Forderung nach einer digitalen Ausbildungsstrategie. Kritisch betrachtet wird die geforderte Mindestausbildungsvergütung, die eine finanzielle Belastung für den Mittelstand bedeuten würde, wenngleich betont wird, dass tarifvertragliche Lösungen Vorrang haben.
Die DMB-Einschätzung: Die Ausweitung der Investitionen in Hochschulen und die Lehre sind zu befürworten, da sie die Qualität der Bildung erhöhen. Gleiches gilt für die geplante digitale Modernisierung von Hochschulen und die Verbesserung von BAFöG-Leistungen. Hier wird insbesondere auf die Weiterentwicklung des Meister-BAFöGs Bezug genommen, was vor dem Hintergrund der Stärkung des Handwerkes im Sinne des Mittelstandes ist.
Die DMB-Einschätzung: Die Förderung der Weiterbildung von Arbeitnehmern ist ein zentraler Punkt um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Entsprechende Forderungen haben daher die volle Unterstützung des Mittelstandes. Die Forderung nach Innovations- und Beratungszentren zum Thema Arbeiten 4.0 unterstützt Unternehmen bei der Bewältigung der Digitalisierung und ist daher ein weiterer Pluspunkt.
S. 21-26
Wir werden mehr Geld für Forschung und Entwicklung bereitstellen, um Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Fortschritt zu sichern. Neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung bieten die Chance, technische, wirtschaftliche und soziale Erneuerungen zu entwickeln. So werden wir den gesellschaftlichen Fortschritt voranbringen. Die Unternehmen in Deutschland sind innovativ! Die öffentliche Forschungsförderung leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
[…]
S. 30-34
Die DMB-Einschätzung: Innovationen als Resultat aus Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen stellen einen zentralen Wettbewerbsvorteil für deutsche Mittelständler dar. Die geplante Investitionssteigerung ist daher sehr erfreulich für den Mittelstand. Das gilt auch für die Pläne zur besseren Verwertbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.
Quelle: SPD, Programm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zur Bundestagswahl 2017
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