Auszug aus dem
Wahlprogramm von
Bündnis 90/Die Grünen
zum Thema "Finanzen"
Auszüge aus dem Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl:
Zukunft wird aus Mut gemacht.
18.06.2017
Der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt, wenn das Wohlstandsgefälle in der Bevölkerung zu hoch ist. Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten zu weit geöffnet. Obwohl die Wirtschaft stets gewachsen ist, sank das reale Einkommen von Geringverdiener*innen und Teilen der Mittelschicht, die Einkommen und Vermögen der Topverdiener*innen wuchsen dagegen deutlich. Wir GRÜNE wollen das ändern und alle fair an Wohlstand und Lebensqualität beteiligen. Niemand soll in Armut leben. Wohlhabende sollen einen fairen Beitrag zum Gemeinwesen leisten.
Das Auseinanderdriften von Arm und Reich schafft wirtschaftliche Probleme. Wenn Wohlstandsgewinne bei der Mehrheit der Menschen nicht ankommen, ist das nicht nur ungerecht – es fehlen auch kaufkräftige Kunden. Stattdessen fließt zu viel Geld auf den globalen Finanzmarkt, wo schon zu oft durch spekulative Blasen, überhitzte Immobilienmärkte und Finanzkrisen Wohlstand vernichtet wurde.
Zu große Ungleichheit schadet einer demokratischen Gesellschaft. Denn sie gibt wenigen Menschen zu viel Macht. Und sie ist ungerecht, denn der Bezug von großem Reichtum zu gesellschaftlich anerkannter Leistung geht verloren, während viele Menschen trotz harter Arbeit kaum über die Runden kommen. Hohe Einkommen können sich durch besondere Leistung, Anstrengung und Verantwortung rechtfertigen. Aber wenn das Dividendeneinkommen einzelner Großerb*innen höher ist als das Jahreseinkommen aller Vorstandsvorsitzenden von DAX-Unternehmen zusammen, wenn Manager*innen das Hundertfache ihrer Angestellten verdienen und Pflegekräfte, Polizist*innen oder Erzieher*innen unterbezahlt sind, dann läuft etwas falsch.
Die DMB-Einschätzung: Positiv bewertet wurde die Intention Steuervermeidung von Großkonzernen effektiver zu bekämpfen, wodurch der Mittelstand gestärkt wird. Gleiches gilt für die Vereinfachung des Steuersystems zugunsten von kleinen und mittleren Unternehmen. Nicht im Sinne des Mittelstandes ist die geplante Einführung einer Vermögenssteuer, deren Ausgestaltung nicht konkretisiert wird, die aber unter Umständen auch auf Betriebsvermögen von Familienunternehmen anfallen könnte.
Die DMB-Einschätzung: Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuervermeidung werden vom Mittelstand unterstützt. Solche Praktiken werden überwiegend von Großkonzernen betrieben, die sich dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber kleinen und mittelständischen Unternehmen verschaffen.
Die DMB-Einschätzung: Wie bereits zuvor beschrieben belastet eine Vermögenssteuer unter Umständen mittelständische Familienunternehmen, falls sie Betriebsvermögen erfasst. Die geplante Einführung einer solchen Steuer wird daher negativ bewertet.
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen, Programm zur Bundestagswahl 2017
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