Destatis: 2021 kamen vier Auszubildende auf zehn Studierende
Die Auswirkungen eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels, zu denen Akademisierung, Individualisierung und Privatisierung gehören, hat sich auch im Bildungssystem niedergeschlagen. Dies berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Pressemitteilung und verweist darauf, dass es im Jahr 2021 in Deutschland mehr als doppelt so viele Studentinnen und Studenten (2,9 Millionen) wie Auszubildende (1,3 Millionen) gab. Somit kamen auf zehn Studierende 4,3 Auszubildende. Im Jahr 1950 war das Verhältnis im früheren Bundesgebiet noch umgekehrt. Damals kamen auf zehn Studierende 75,5 Auszubildende.
Neben dem Rückgang der beruflichen Ausbildung hat sich allerdings auch die Verteilung der Auszubildenden auf die verschiedenen Berufe verändert. Während männliche Auszubildende im Jahr 1950 vornehmlich Maurer, Tischler oder Maler wurden, sind sie heute vor allem angehende Kraftfahrzeugmechatroniker, Fachinformatiker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Bei weiblichen Auszubildenden liegen die dominierenden Berufe heutzutage im Dienstleistungsbereich, wie zum Beispiel Kauffrau für Büromanagement oder medizinische Fachangestellte, während früher noch Einzelhandelskauffrau, Damenschneiderin und Industriekauffrau zu den am stärksten besetzen Ausbildungsberufen gehörten.