Mittelstand in Zahlen: Familienfreundlichkeit
Der Mittelstand ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Doch wie ist dieser aufgestellt? Was steckt dahinter? Was bewegt KMU? Der DMB stellt mit "Mittelstand in Zahlen" regelmäßig interessante Fakten und Studienergebnisse vor.
Unternehmen können mit Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ihre Mitarbeiterbindung stärken. Ein familienfreundlicher Arbeitgeber ist dabei nicht nur jenen Beschäftigten wichtig, die bereits Angehörige betreuen oder pflegen.
Unternehmen sind aufgrund der demographischen Entwicklung gefordert, Wege zu finden, um das bestehende Potential an Arbeits- und Fachkräften in Deutschland zu erhöhen. Dazu gehört auch eine angemessene Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben für die Beschäftigten. Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat sich in seinem Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit damit beschäftigt, wie es im Jahr 2023 um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in deutschen Unternehmen bestellt war. Dabei zeigte sich, dass bereits rund 76 Prozent der hiesigen Unternehmen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Teil ihrer Strategie zur Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs sehen. Unter Firmen, die eine ausgeprägt familienfreundliche Unternehmenskultur aufweisen, liegt dieser Anteil sogar bei 89 Prozent.
Rund neun von zehn Unternehmen sehen in familienfreundlichen Maßnahmen ein wichtiges Element, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten. Der Unternehmensmonitor legt nahe, dass Betriebe durch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tatsächlich ihre Mitarbeiterbindung stärken können. Unter Unternehmen, die keine ausgeprägt familienfreundliche Unternehmenskultur aufweisen, klagte nämlich ein Anteil von 30,4 Prozent über eine zu hohe Fluktuation ihres Personals, während dies von den Firmen mit einer ausgeprägt familienfreundlichen Unternehmenskultur nur 19,3 Prozent taten. Als ausgeprägt familienfreundlich gelten hier Unternehmen, für die Vereinbarkeit selbstverständlich ist und die sowohl ihren Mitarbeitern mit und ohne familiäre Verpflichtungen die gleichen Aufstiegs- und Entwicklungschancen bieten als auch ihre Beschäftigten darin bestärken, familienfreundliche Maßnahmen zu nutzen und sie entweder regelmäßig zu ihren Bedarfen nach Vereinbarkeit befragen oder über das Angebot an familienfreundlichen Maßnahmen informieren bzw. ihre Belegschaft kontinuierlich an der Gestaltung des Angebots familienfreundlicher Maßnahmen einbeziehen.
Beschäftigte erachten familienfreundliche Maßnahmen als besonders wichtig, wenn sie Kinder im Grund- oder Vorschulalter haben. Allerdings zeigt sich, dass mit 78 Prozent auch jene Beschäftigten, die bislang noch keine Betreuungsverpflichtungen aufweisen, mehrheitlich die Familienfreundlichkeit ihres Arbeitgebers wichtig ist.
Quelle:Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Wie wettbewerbsfähig ist der Mittelstand?".