13.12.2023Praxistipp

Fachkräftemangel: Mit 7 Tipps Talente gewinnen

 

So stärken Unternehmen ihre Arbeitgebermarke: Lucia Falkenberg vom eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. gibt Tipps dafür, Arbeit neu zu denken.

 

Rund 280.000 offene Stellen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) können aktuell nicht besetzt werden, stellt das Institut der Deutschen Wirtschaft im MINT-Herbstreport 2023 aktuell fest. Dabei gelten diese Jobs, etwa in der IT-Branche, als zukunftssicher und gut bezahlt. Das sagen 57,9 bzw. 54,9 Prozent der Deutschen laut einer repräsentativen Umfrage. „Jobs in der IT-Branche bieten attraktive Arbeitsbedingungen, das haben die meisten Menschen erkannt“, sagt Lucia Falkenberg, CPO und Sprecherin der Kompetenzgruppe New Work im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Junge Talente erwarten wirtschaftliche Sicherheit heute und in Zukunft, ebenso Flexibilität bei der Einteilung der eigenen Arbeitszeit – hier kann die Internetwirtschaft punkten.

 

 

Vertrauen, Flexibilität und Diversität ziehen Fachkräfte an

„Die Branche ist Wegbereiterin dafür, Arbeit neu zu denken und Freiheit, Sinn und Vielfalt im Job zu fördern. Leider kommunizieren das viele Firmen nicht authentisch und deutlich genug“, sagt Lucia Falkenberg. Sie rät allen Unternehmen, ihre Arbeitgebermarke in diese Richtung zu stärken und gibt dafür 7 Tipps:

  1. Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen fußt. Führungskräfte in der digitalen Welt – Digital Leader – setzen auf Vertrauen, Transparenz und Partizipation. Sie fungieren als Moderator:innen und als Coach digitaler, örtlich verteilter Wertschöpfungs-Netzwerke. Diese Eigenverantwortung sorgt dafür, dass die Menschen gerne für ihr Unternehmen arbeiten, erst recht, wenn sie darin einen tieferen Sinn finden. In den Mittelpunkt rückt der englische Begriff „Purpose“ und die Frage „Wofür arbeite ich und wozu leiste ich meinen Beitrag?“
  2. Bieten Sie die Chance, Arbeitsort und der Arbeitszeit flexibel zu wählen. Immer mehr Mitarbeiter:innen entscheiden sich für mobile Arbeitsmodelle und sind etwa auch aus dem Ausland oder im Rahmen der 4-Tage Woche tätig. Der Trend geht zu Work-Life Blending, das heißt Berufliches und Privates stärker zu vermischen.
  3. Holen Sie Ihre weiblichen Fach- und Führungskräfte in die erste Reihe, um aktiv um weibliche Fachkräfte zu werben. Eine von Diversität geprägte Unternehmenskultur und Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern, helfen Ihnen dabei, weibliche Fachkräfte zu finden. Weitere Tipps gibt ein Whitepaper der eco Initiative Ladies in Tech (LiT).
  4. Setzen Sie auf Diversität. Ihre Unternehmenskultur sollte die Vielfalt und die Unterschiede in der Belegschaft fördern – nicht nur hinsichtlich des Geschlechts, sondern auch bei Alter, Herkunft, Religion und sexueller Orientierung. Rekrutieren Sie über den eigenen Tellerrand hinaus und sprechen Sie beispielsweise Quereinsteiger an oder Fachkräfte in anderen Städten oder im Ausland – der Arbeitsmarkt 2023 ist die ganze Welt.
  5. Kommunizieren Sie authentisch. Nur wer echt kommuniziert, kann andere mitreißen. Vermitteln Sie nur Werte, zu denen Sie auch wirklich stehen. Gestalten Sie auch Ihr Employer Branding authentisch und vermeiden Sie nichtssagende Phrasen. Vermitteln Sie Bewerber:innen stattdessen ein klares und unverfälschtes Bild davon, wofür Ihr Unternehmen steht.
  6. Bieten Sie moderne, offene Workspaces. Wer nicht zuhause, sondern im Büro arbeiten möchte, sollte die Chance dazu haben – mit Shared-Desk Büros, Meeting-Räumen und Bereichen für konzentrierte Stillarbeit. Auch Räume mit Möglichkeiten für persönliche Gespräche und Networking sind wichtig, um den Teamzusammenhalt und die Identifikation mit dem Arbeitgeber zu stärken.
  7. Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeitenden fortlaufend. Investitionen in die Fortbildung der Belegschaft zahlen sich aus und machen Mit-Arbeitende fit für die Zukunft. Internes Know-how kann über Mentoring-Programme oder betriebsinterne Inhouse-Schulungen weitergegeben werden. Ergänzen Sie das durch externes Know-how in Form von Trainings und Schulungen.

 

 

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Arbeitswelt von morgen".

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