Informationsangebote, Beratungsstellen und Initiativen
Mit professionellen Partnern und starken Netzwerken die Herausforderungen der Cybersecurity meistern.
Die Bedrohungen durch Cyberkriminalität sind allgegenwärtig. Je vernetzter die digitale (Geschäfts-)Welt wird, desto zentraler werden die Themen Schutz und Sicherheit. Die Herausforderungen sind beträchtlich und für viele mittelständische Unternehmen kann das Thema Cybersecurity strapaziös und belastend sein. Aber es gibt gute Partner. Eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Informationsangeboten, Beratungsstellen und Initiativen lohnt sich.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind in demselben Maße Cyberangriffen ausgesetzt wie Großunternehmen und Konzerne. Gleichwohl verfügen sie nicht über die gleichen Kapazitäten, um der Bedrohungslage etwas entgegenzusetzen. Deshalb sind gerade für KMU öffentliche Unterstützungsangebote und andere Partner elementar. Sie können auf dem Weg zu wirkungsvollen Abwehrmaßnahmen unterstützend und tatkräftig zur Seite stehen. Heutzutage zeichnen sich die öffentlichen und wissenschaftlichen Unterstützungsangebote durch einen hohen Qualitätsstandard und durch ein breites Themenspektrum aus. Die Angebote sind größtenteils kostenfrei. Die im Folgenden vorgestellten Anlaufstellen befassen sich mit den Themen Sensibilisierung, Aufklärung, Prävention und akute Notfallhilfe.
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unterrichtet in erster Linie über die Risiken im Cyberraum und über mögliche Schutzmaßnahmen. Es stellt eine Vielzahl von Empfehlungen zur präventiven Absicherung und zur effektiven Reaktion auf Cyber-Angriffe für KMU zur Verfügung. Bei einem IT-Sicherheitsvorfall bietet das BSI ein „Erste-Hilfe-Paket“ für Betroffene an. Unternehmen werden umfassend zu IT-Grundschutz, Zertifizierung und Anerkennung, technischen Richtlinien, Cloud Computing und vielen weiteren Themen informiert. Zudem veröffentlicht das BSI regelmäßig aktuelle Cybersicherheitswarnungen.
➔ Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
BMWi-Initative „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“
Mit der Initiative „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Unternehmen darin, ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Insbesondere KMU werden für das Thema sensibilisiert und durch konkrete Hilfsangebote bei der Erhöhung ihres IT-Sicherheitsniveaus unterstützt (z.B. durch Webseitenchecks, Handlungsleitfäden, Schulungs- und Lehrmaterialien). Hierzu sind in den vergangenen Jahren eine Reihe von Einzelprojekten gefördert worden, die konkrete Unterstützungs-, Sensibilisierungs- und Qualifikationsangebote für KMU erarbeitet haben.
➔ IT-Sicherheit in der Wirtschaft
Hasso-Plattner-Institut (HPI)
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) bietet eine Reihe an Services, Tools sowie interaktive Online-Kurse. Mit dem Identity Leak Checker zum Beispiel können Sie mithilfe Ihrer E-Mailadresse prüfen, ob Ihre persönlichen Identitätsdaten bereits im Internet veröffentlicht wurden. openHPI ist die Internet-Bildungsplattform des Hasso-Plattner-Instituts mit interaktiven Online-Kursen zu verschiedenen IT-Themen. Zum Beispiel können Kurse zu den Grundlagen von Angriffsflächen und potenziellen Cybergefahren besucht werden.
➔ openHPI
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (Fraunhofer SIT)
Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (Fraunhofer SIT) bietet umfassende Informationen und Hilfestellungen zum IT-Grundschutz. So etwa der kostenlose Online-Kurs IT-Grundschutz, der sich besonders an Anwender aus KMU richtet. Gemeinsam mit der Hochschule Mittweida betreibt das Fraunhofer SIT das Lernlabor Cybersicherheit. Schwerpunktthemen sind IT-Forensik, Internetsicherheit und Automotive Security. Fach- und Führungskräfte erhalten hier eine kompakte Qualifizierung.
Transferstelle für IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM)
KMU, Handwerksbetriebe, Selbstständige und Freiberufler stehen in besonderer Weise vor der Herausforderung, aus einer Vielzahl von bestehenden Angeboten die passenden zu finden und umzusetzen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat daher die Einrichtung einer Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand beschlossen. Sie schafft ein bundesweites Angebot für KMU, das passgenaue Aktionen für mehr IT-Sicherheit im Betrieb zielgruppengerecht bereitstellt.
➔ Transferstelle für IT-Sicherheit im Mittelstand
Deutschland sicher im Netz (DsiN)
Das gemeinnützige Bündnis Deutschland sicher im Netz (DsiN) unterstützt Verbraucher:innen und kleinere Unternehmen im sicheren und souveränen Umgang mit der digitalen Welt. In Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Partnern bietet der Verein unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) konkrete Hilfestellungen sowie Mitmach- und Lernangebote für Menschen im privaten und beruflichen Umfeld an.
Allianz für Cybersicherheit
Die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gegründete Allianz für Cyber-Sicherheit steht als kooperative Plattform für Unternehmen, Verbände, Behörden und Organisationen zur Verfügung. Sie bietet Informationen zu aktuellen Bedrohungslagen und ermöglicht den Austausch über praxisnahe Cyber-Sicherheitsmaßnahmen. Die Teilnehmer profitieren vom Know-how des BSI sowie der zahlreichen engagierten Partner und können so den Schutz der eigenen IT-Infrastruktur deutlich verbessern. Aktuell gehören der Initiative 5073 Unternehmen und Institutionen an.
Förderprogramm „go-digital“
Mit dem Förderprogramm „go-digital“ richtet sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) speziell an KMU mit weniger als 100 Mitarbeiter:innen. Gefördert werden Beratungsdienstleistungen von autorisierten Beratungsunternehmen. Dazu hat das BMWi eine interaktive „Beraterlandkarte“ veröffentlicht. Thematisch werden Beratungsprojekte in drei Modulen gefördert, wovon ein Modul den Bereich „IT-Sicherheit“ umfasst.
Förderprogramm „Digital Jetzt“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt den Mittelstand bei der Ausschöpfung der wirtschaftlichen Potentiale der Digitalisierung mit dem Programm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“. Das Programm bietet finanzielle Zuschüsse und soll Firmen dazu anregen, mehr in digitale Technologien sowie in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu investieren. Gefördert werden Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 3 bis 499. Ein gesonderter Programmpunkt hat die Zielsetzung höhere IT-Sicherheit in Unternehmen zu etablieren.
Dieser Artikel ist Teil der Themenwoche Cybersecurity