19.04.2017Nachricht

PISA-Auswertung muss zu denken geben

"Dieser Befund muss uns zu denken geben. Denn wer Angst vor Tests und Prüfungen hat, wer unter Leistungsdruck leidet und dabei in seinem Umfeld kaum Verständnis findet, kann schlechter lernen", erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Rosemarie Hein, mit Blick auf eine aktuelle PISA-Auswertung zu Lernumfeld und Lernverhalten von 15-Jährigen, die besagt, dass mehr als 50 Prozent Angst vor schlechten Noten und 15 Prozent in der Schule Mobbing erfahren haben. Rosemarie Hein weiter:
 
"Das bundesdeutsche Schulsystem hat den Leistungs- und Notendruck in den vergangenen Jahren immer mehr verstärkt. Nur wer einen guten Abschluss vorweisen kann, hat noch eine einigermaßen gute Chance auf eine gute Ausbildung und auf ein Studium. Der gesellschaftliche Druck auf die Schulen, auf Lehrer und Schüler nimmt immer weiter zu. Statt Bildungszeit individuell anzupassen, wird immer mehr Stoff in den Unterricht hineingepresst mit dem negativen Effekt, dass immer weniger wirklich verinnerlicht werden kann. Lehrkräfte und Eltern geben dann manchmal den Druck an ihre Schüler bzw. Kinder weiter. Das ist der falsche Weg. Spaß und Freude am Lernen und Entdecken gehen so verloren.
 
Wir brauchen mehr Zeit zum Lernen, weniger Notendruck und mehr Zeit für Lehrer, sich den Schülern zuzuwenden.
 
DIE LINKE tritt darum für ein Bildungssystem ein, in dem individuelle Förderung und das gemeinsame Lernen von und miteinander den Schulalltag bestimmt. Weniger Druck, mehr Gemeinsamkeit und gegenseitige Unterstützung kann auch der Zunahme des Mobbings an Schulen entgegenwirken."

Quelle: Bundestagsfraktion die Linke, Pressemitteilung vom 19.04.2017

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