05.09.2023Fachbeitrag

Was ist Künstliche Intelligenz und wie können es KMU einsetzen?

 

Der technologische Fortschritt von Künstlicher Intelligenz (KI) wird die Arbeitswelt von morgen prägen. Bereits jetzt beginnt der Einzug von KI-Anwendungen in KMU. Aber was genau ist KI? Wie können schon heute Betriebe von der Technologie profitieren?

Häufigste Form von KI ist maschinelles Lernen

Der Sammelbegriff „KI“ beschreibt die Fähigkeit von Maschinen zur Lösung komplexer Probleme mittels maschineller Nachbildung menschlichen Lernens. Häufig angewendet in Form von „Maschinellem Lernen“ können Maschinen aus bisherigen Erfahrungen Wissen zur Problemlösung generieren. Sie können ohne die manuelle Eingabe von weiteren Daten eigenständig unbekannte Daten analysieren und sich somit selbst programmieren.

Aktuell beschäftigt sich die KI-Forschung mit „schwacher KI“, welche vorab definierte Aufgaben erledigen soll. Sie kann bestimmte Probleme, bspw. durch das Erkennen von Mustern, lösen. Dazu abgrenzend ist die bislang fiktive „starke KI“, die als Bezeichnung für eine selbstständig denkende Maschine mit Emotionen genutzt wird. Solche Maschinen können ein universales Anwendungsspektrum bespielen und wären „intelligenter“ als Menschen.

Schwache KI ist bereits in unserem (beruflichen) Alltag integriert: Von der Entsperrung des Handys mittels Gesichtserkennung, über Textübersetzungen bis hin zu Bildgenerierungen wird in vielen Bereichen KI eingesetzt – Das Bild zu diesem Beitrag ist auch mittels KI generiert worden. Aber auch die Fehleranfälligkeit des derzeitigen KI-Entwicklungstandes tritt oftmals gleichermaßen in Erscheinung. Bei KI-generierten Fotos können nämlich nicht selten Abbildungen von Menschen mit zusätzlichen Armen erkannt werden.

Deutschland (noch) kein KI-Vorreiter

Dass KI einen Einfluss auf unser zukünftiges Leben und die Wirtschaft haben wird, gilt als unumstritten. Deshalb tätigen Unternehmen immer mehr Investitionen in dem Bereich. Allen voran sind hier die großen Konzerne, wie Microsoft oder Google, mit ihren Millioneninvestitionen zu nennen – Beträge, die deutsche KMU nicht zur Verfügung stellen können.

Die Relevanz von KI erkennt auch die Bundesregierung und will ihre Förderung ausbauen. Laut dem im August vorgestellten „KI-Aktionsplan“ sollen 500 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung von KI für das kommende Jahr veranschlagt werden. Trotz weiterer Standortvorteile, darunter der Wissenschaftsfreiheit, ist Deutschland im Vergleich zu den internationalen Vorreitern in der KI-Grundlagenforschung hinterher und weist bisher eine zu geringe KI-Recheninfrastruktur auf.

KI-Tools können KMU unterstützen

KI kann vielseitig eingesetzt werden, der Reifeprozess ist je nach Bereich bzw. Tool unterschiedlich. Für Produktionsunternehmen kommen Programme zur Auftragsbearbeitung oder Prognosen für das zukünftige Bedarfsvolumen in Frage. Logistikunternehmen können Planungsmodelle zur effizienten Organisation von Lieferungen und Transportkapazitäten nutzen. Für Büroarbeiten können Recherchetools genutzt sowie die Formulierung von Texten generiert werden. Das (E-Mail-)Marketing kann individueller auf die Kundinnen und Kunden zugeschnitten sein.

Wichtig: Solche Tools ersetzen zurzeit keine menschliche Kontrolle, d. h. Texte lassen sich zwar mit KI generieren und eignen sich als ersten Entwurf, müssen aber von Mitarbeitenden auf Richtigkeit gegengelesen (und häufig umfangreich umgeschrieben) werden. Außerdem laufen KI-Tools nicht vollständig automatisiert. Es bleibt zusätzlich erforderlich, dass Menschen die zu tätigen Aufgaben in die Computersysteme eingeben.

Die nächsten Beiträge dieser Serie veranschaulichen schon heute für KMU konkret anwendbare KI-Tools und Geschäftsmodelle. Außerdem wird beispielhaft vorgestellt, wie mit der Entwicklung einer KI-Technologie eine Start-up-Gründung ermöglicht wurde. Der abschließende Beitrag skizziert neben den Chancen von KI auch ein Überblick zu ihren Risiken.

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Arbeitswelt von morgen".

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